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13. Jahrgang Nr. 88 Mittwoch, äen 17. April 1S18 urr Tageblatt «»»'.«<f«> 01, ftch» gifpolt»«» P»NI»«N» »»«» »«»«» kaum für Mnnl^w au» ftu« uu. »,m «,Urk Lch«a,r,nd,ra»» Pta, au»«»ri>a« Nnr«1a,u pfa,, tk,» Illr Ku» uu» »,a 0«>!rk «cha>ar»»nd«a»»Pf».,s»uiI b»pf. vil »r»ä»r«n kkfchMaiu »nt» sprech,n»«k Nadal«. )>n,,>-»>,««- nahm, dl» sp««,st»n» <>/, U»r»»»- mlllaa». Zllr ),hl,r Im <a, kann »,w»hr nicht a«I,Ist«t w«»t«u, «,nn »I« flusgab, »,r Kn-,I-« SurchL,rnfpr,ch«r „folat »-«r-a» Manuskript nickt »«utllck l,»dak NI. MZeiger Mr das Erzgebirge j ßu In» yau« vl,rt,Isahrl!ch 1.1» r»r,a,,na»r na»ai mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /wer Sonntagsblatt. N L» «a"«r UN» k" »gad«^-u-n,^ saw": SprichstunS« »rr N»»aktlon mit /»usnahmr -<r Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — reltgramm-flüreff»! rag»blatt flurrrzgebirgr. Zrrnsprrcher SS. !>«Ku!rn^»"a-uün^ Zur unverlangt «ingrfanüt» Manuskript» kann Srwtihr nicht geleistet werden. guenreibereien gegen Ziaattsekrelär i^WImann. Der Staatssekretär vom Kaiser empfangen. Neue Mitteilungen in öer Ezernlnsache. Elemenceau unter parlamentarischem verhör Haron Hurlan Lzernins Nachfolger. Rücktritt der ungarischen Regierung bevorstehend. Unsere Milliardenbeute im Vesten. Hailleul genommen. Eine neue russische Republik. Votum im Kaukasus von den Türken erobert. bedenkliche folgen der Lichnowskp-Venkschrift. Neue Steuern im Reiche und in Sachsen. Die Mesenschlacht im Westen. Der gestrige Abendbericht der Heeresleitung lautet: Die Höhen von Wytschaete wurden erstürmt. Lat Heul ist genommen. Her Kaiser tm Ltampfsclän-v Sei Nrmrnckicres. Ter Kriegsberichterstatter Karl NoSner bereichtet: Am frühen Morgen des 9. April, zur Stunde, in der unser Vernichtungsfeuer noch auf die cnglisch-pvrtugie- chrhen Graben und Verteidiguagswerke im Gebiete zwi schen Frvm et les und dem La Bassee-Kana le lüederschlug und unsere Sturmtruppen sich in ihren uu-.-gangsgräben zu einem neuen großen Stoße sam melten, ist der Kaiser auf dem Schlachtgelände im Raum von Lille eingetroffen. Tlrei Tage tobt nun die ser neue Teil der großen Schlacht, und zu starken Er- solqen, die wir jetzt schon halten, wollen neue Gewinne reifen. Der Kaiser hat das Schlachtgebiet in diesen drei Tagen nicht einen Augenblick verlassen. >ceitt Wille, auch dieses Ringen im Kreise seiner Füh rer und Truppen zu verleben, ließ ihn in diesen Tagen sowie in den hingegangensn Wochen ein Leben auf uch nehmen, das vom frühen Diorgen bis in die späte Rächt nur Arbeit kennt, das jede letzte Bequemlichkeit hiugibt, nur um den Männern in der Schlacht zu zei gen, daß er mit allen seinen Kräften, mit all seinem Lenken und Schaffen an ihrer Seite und mitten unter ihnen ist. Ich hatte in diesen Tagen immer wieder Gelegenheit zu beobachten, wie stark Liese unmittel bare Fühlung zwischen dem Obersten Kriegsherrn und den Armeeführern, den Gruppenkommandierenden und Divisionskommandeuren die Stäbe belebt, wie be lebend und erhebend diese gleiche Fühlung mit Kampfverbänden die Stimmung der Truppen be- cinfiußt. Wie vor noch nicht drei Wochen in dem Kampf, gebiete an der Somme und nnr Abrebache, so ist es nun hier im Bereich der LYs geworden. Wo der Kai ser aujtaucht i» den mit Reserven gefüllten Ortschaf- ien, in Waldlagern und Stellungen, überall begrüßen ihn begeisterte Hurrarufe. Die Truppe selbst ist iampfsreudig wie kaum jemals zuvor. Im- .er wieder kommt das in den Gesprächen der Männer .utt dem Kaiser zum Ausdruck. Ohne Scheu und > hne Verschüchterung sprechen sich die Mannschaften zu R-m Obersten Kriegsherrn über ihre Kampferlelmisse, wer ihre Erfolge, über ihre kleinen Wünsche ans, und er Kaiser versteht es, auf das Wesen jedes einzelnen lnzuge.hen, hat für Art und Besonderheit jedes Man nes ein Wettes menschliches Verstehen, das ihm die Her. k i öffnet. Oftmals bet diesem schlichten Hin und Wi rr von Rede und Gegenrede zwischen dem Kaiser und . lendeinem Arbeiter, Handwerker oder Bauer, der jetzt al.< Soldat sein Leben gerade wieder heil aus dem Rin gen brachte, drängt sich dem Zuhörer der Wunsch auf,- daß die Heimat, daß all jene in der Heimat, die an dem starken, eigenwilligen Siegerbewußtsein, an dem un nachgiebigen Siegerwtllen unserer Männer zwei- 'eln, Zeugen dieser Aussprüche werden könnten. Sie würden Grund haben, ihre Auffassung vom Willen des deutschen Volkes in Waffen gründlich zu ändern und würden erkennen, daß von - jenen, die nun seit Wochen von Sieg zu, Sieg schreitE, keiner die Waffen aus den Händen legen will, ehe w nicht die Frucht dieser Stege, den starken deutschen Frieden, der uns und denen nach uns die blühende Zukunft ver bürgt, gesichert Weitz. Die Milliardenbeute der Mittelmächte. i >e Beute der Mittelmächt. an Kriegsmaterial wäh l' wo letzten Halbjahres beläuft sich auf viele Milli M heutige MW MgsberW Amtlich.) Trotzes Hauptquartier, 17. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem blutgetränkten Kampffelde der vorjährigen Pandernschlacht besetzte die Armee des Generals Sirt von ürnim Passchendaele und schob auf Baeseaere und Eheluvelt hre Linien vor. Nördlich von der Lys erstürmten die Truppen des Generals Sieger in den frühen Morgenstunden das Dorf Wytschaete, warfen den Feind trotz heftiger Gegenwehr von den Höhen nordwestlich und östlich vom Orte und wiesen starke Gegenangriffe ab. Den südöstlich von Wulverghem in rückwärtige Linien ausweichenden Gegner drängten wir über den Douwebach zurück. BaMeul und Meteren wurde genommen. Mit starkem Kräfteelnsatz versuchte der Engländer, gestützt durch Franzosen, vergeblich Meteren und das verlorene Gelände beiderseits von Merris zürückzuerobern- Seine Angriffe brachen unter schwersten Verlusten zusammen. Auf dem Schlachtfelds zu beiden Seiten der Somme entspannen sich heftige Feuerkämpfe, die auch während der Nacht, namentlich südlich von der Somme anhielten. Mazedsrrisihe Front. In Dorfeldkämpfen an der Strumaebene nahmen bul garische Stoßtrupps 188 Engländer und einige Griechen ge>- fangen. Sier «rste Meuera!qu«rjte«meifter Luvenvorsf. IS 000 Tonnen versenkt; (Amtlich.) Berlin, 16. April. Durch unsere U-Boote wurden im Sperrgebiet um England wiederum 16000 Brt. feindlichen Handelsschifsraumes versenkt. L-er Chef des Admiralstabes der Marine. Stockholm, 16. April. Noch einer amtlichen Statistik ist die schwedische Handelsflotte im Laufe des ersten Quartals d. I. um 18 Schiffe und 21374 Brt. verrin gert worden. In Wnkliehkeit gingen im ganzen 27 Schiffe und 25 731 Brt. verloren, aber ein Teil des Mr» insteS wurde durch Neubauten wieder eingebrarht. rden. Allein an Geschützen und Artilleriemunitivn wurden für weit über eine Milliarde Mark erbeutet Ruf Maschinengewehre entfallen ül^er 60, auf rollendes Eiscubahnmaterial rund 250, ans abgeschossene Flugzeuge und Ballone rund 60 Millionen Mark Zu diesen 1Hz Milliarden kommt die ungezählte wertvolle Bente an Kriegsmaterial jeder Art. Die gewaltigen Vorräte der Bekleidung«- und Verpflegungsdepots m Rußland. Italien und Nordfrankreich lassen sich überhaupt nichl ab schätzen; ihr Wert beträgt das Vielfache jener ch/, Mil- liarden. Die Beute an Gummi und Kupfer allein in oivrdfrankreich deckt den deutschen Heeresbedarf auf ein Jahr. Die Gcsamtbeute hat die materielle Kriegsführung der Mittelmächte a u ß e r o r d e n t 11 ch g c- stärkt und die Heimat um den Betrag einer vollen Kriegsanleihe. und von ihren Veitragspflichten zu den KrwgLkvsten entlastet. Die Verwüstung französischen Bodens. Tag für T'-g müssen die Engländer den Deutschen weile Strecken französischen und belgischen Bodens übel lassen. In knapp vier Wochen haben die Engländer weil über das Hundertfache französischen und belg scheu Bodens wieder eingebüßt. Die Zahl der erobeRen Smdle, Dörfer und Ortschaften läßt sich bel der Große des von den Deutschen eroberten Gebietes nicht ang den. We le Landstriche, die bisher von der Kiiegssurn veuchoni blieln n. lernen nun die Schrecken des Krieges kennen. Stadt um Stadt, Dorf um Dorf, Gehöft nm Gehöft schießt die britische Artillerie in Dümmer. Die Fluren werden verwüstet, die Bevölkerung wird rücksichtslos vertrieben. Sein Hab und Gut, seine Aecker und Gürten, seine Herden muß der Franzose im Stiche lassen. Die Engländer machen sich alles zu eigen. Das ganze Elend, daS aufs neue über blühendes französisches Land hereinbrach, tankt Frankreich der von England gewollten und durch- esetzten Verlängerung des Krieges. Französische Sorge über die Schlacht bei Annentiere«. Nach anfänglichem Zögern gibt die französische Presse vom 11. und 12. April zu, daß die Kämpfe bei Armentieres eine großzügig angelegte weitgehende Schlacht seien. Die Deutschen hätten am ersten Tage einige Dorteile er- I rungen, sagen die Blätter, hätten aber die Schlacht noch nicht gewonnen. „Echo de Paris" verlangt, daß alle Reserven aus England herangeführt werden, selbst die jenigen, die French aus unbegründeter Furcht vor einer deutschen Landung in England zurückbehalten habe. ! „Heure" erklärt, es könne keine spezifisch französische oder 'englische Niederlage mehr geben. England sei durch die Drohung gegen Paris ebenso gefährdet wie durch die Drohung gegen London. Deshalb müßten alle englischen Reserven eingesetzt werden. „Verite" schreibt: Die Lage ist immer noch sehr ernst. Wir dürfen uns dies nicht verheimlichen. Wenn gewisse Zeitungen schreiben, daß man sich über die fruchtlosen Angriffe des Feindes freuen könne, so ist dies eine Leichtfertigkeit, die angesichts der augenblicklichen Ereignisse wirklich höchst unangebracht ist. „Matin" gibt die Ueb er l egen hei t der Hind enburgschen Führung zu. Hindenburg manövriere, und überall da, wo er den Schlag führe, sichere er sich die ziffernmäßige Ueberlegenheit. Solchem Manöver gegenüber dürfe man sich jetzt nicht mehr rein defensiv verhalten. Die Erschlaffung der englischen Truppen. Ter englische Kriegsberichterstatter GibS berichtet aus Nordsrankreich vom Sonntag: Viele unserer Mann schaften find so ermüdet von den Wochenlängen Kämp fen, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten kön nen. Trotzdem leisten sie den sortwährenden Angriffen Widerstand. Oft Jämpsen sie wie Schlafwandler weiter, und wenn eine Pause im Kampf eintritt, legen sie sich auf offenem Feld in die Gräben oder unter Hecken und fallen in einen tiefen Schlaf, bis sie wieder aufgeweckt werden. Mehrere von den Leuten stehen mit einigen Tagen Pause schon seit dem 21. März im Gefecht. Tie Furcht vor einer deutschen Generalvffeusive. Ter „Basler Anzeiger" meldetr Tie neuesten fr an- zösischen Berichte geben mit sichtlicher Beunruhi gung der Besürchtüng Ausdruck, daß die deutsche Hee resleitung in allernächster Zeit zum Angriff an der ganzen Front zu schreiten beabsichtige, da seit einigen Tagen nicht nur bei Amiens und an der Lhs, sondern auch im Abschnitt von Nohon und Reims und an der gesamten Maasltnie -in auffallendes Aufleben der Artillerietätigkeit wahrzunehmen sei. „Daily Telegraph" meldet: Der Oberbefehlshaber der englischen Territorialarmee (d. i die Ar mee der englischen Landesverteidigung) hat die Ueber- jährung der Armee nach Frankreich angeordnet. Tie entstandenen Lücken in der Landesverteidigung wer» den durch Neueiuberusung.cn ausgefüllt. Der AbtranS, Port der Territorialarmee nach Frankreich- hat bereits be. gönnen. Tie Lage an der äußeren Front ist äußerst erdenklich, und die Möglichkeit einer Katastrophe in» Auge zu fassen. Nach Meldungen Schweizer Blätter soll das brtti- ie Hauptquartier gegenwärtig in St. Omer