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»Mag, M Nr. 84 d- M« »«MM» «id «qrtz« fi» dm ««MM. gstMa«, d« 1L «PM 191S. b»b«Ham»n «chrtttr» fide K« Lukmst nicht SS Ist nicht lminterasstrnt, fesitzusteVen, daß lein Vd. a»f tzL» f» di»! Unbrrufenen bemteUt wird al» der r^ratrrverus. Decher kommt es, da- man in der Vreiten vefftntüchkeit Wer das Theater und seine An- gotzSrtgen noch immer irtt unklaren ist. Die BüHnenklmstkr -erfallen in drei Gruppen, sdl- che, die es find, solche, die es werden wollen, und söby», die eS nie werden. 8u letzteren gehören auch die «erkannten. Datz sie nicht zur Geltung kommen, daran ist angeblich in erster Linie die Presse schuld, weil st« sie nicht verstehen, in »weiter Linie der vüh»nletter, weil er ihnen nicht Gelegenheit gibt, zur Leltung zu kvmmen. » « n Grießdach, LI. April. Gestern vollendeten sich 25 Jahre, seitdem ver Kirchschullehrer, Kantor Günther, in sein erste- Lehramt etngewiesen wurde. Der Kirchen- und Schulvorstand brachte dem Jubilar seine Glückwünsche dar. Kirchberg, 11. April. Infolge der günstigen Finanz lage ist in der Gemeinde Ortmannsdorf die Gemeinde steuer um rund 25 v. H. niedriger als im Vorjahre festgesetzt worden. Glaucha«, 11. April. Dem Zweigverein des Roten Kreuzes von Glauchau und Umgebung spendete ein nicht genannt sein wollender Freund des Roten Kreuzes 5000 M. Leipzig, 11. April. Die Droschkenot, die durch den Mangel an Pferden und Eeschirrführern und an Autodroschken entstanden ist, macht sich oft recht fühlbar. So war es einem Bewohner von L-Möckern nicht möglich, Wagen für eine Hochzeit aufzutreiben. Er wandte sich an die Große Leipziger Straßenbahn und fand für seine Bedrängnis Verständnis. Es wurde ein Sonderwagen zur Verfügung gestellt, und rasch und sicher beförderte der Hochzeitswagen die ganze Gesellschaft nach der Kirche. Die Große Leipziger Str-chenbahn wird auch in Zukunft Sonderwagen für Hoch zeitsgesellschaften zur Verfügung stellen. Dresden, 11. April. Heute ist auf Postelwitzer Flur der Leichnam eines kräftigen Mannes aus der Elbe ge borgen worden. Der Tote trug einen Strick um den Hals und war an den Füßen gefesselt. Auch war der Körper mit einem größeren Stein beschwert. Diese 2» eine» gefestigten Lharakter ge hört die Ausdauer, die unentbehr lich ist für alles Wirken, dem Erfolg befchledeu fein loll. Sie maß sich bewähren vor alle« in Notlagen, wo ein Erlahmen gleichbedeutend mit Verderben wäre. Gar oft trat an unferBolk die Notwendigkeit, sich in rähefterAusdauer -u behaupten. Wer dächte nicht mit Bewunderung au da» unentwegte Durchhalten unserer Sol daten, den ausdauernden Heldenmut unserer Verwundeten in Lodesnot, unserer Gefangenen in schwerster veidensreit in Zeiudesland. Haben wir da ein Recht zu erlahmen, trotz aller Ent behrungen? Auch Beispiele übelsten Wucher sinns, wie wir sie leider erleben, dürfen uns nicht wankend machen in dem Willen, durch- ruhalten, um das große Ziel nicht zu gefährden. Siebenmal hat die Heimat bekundet, daß sie es trotz aller Kriegsnot unseren Tapferen in ihrer Ausdauer gleichtun will. Die neue Kriegs- Anleihe soll abermals den Beweis erbringen, daß das de> tsche Volk nicht erlahmen wird in seinem heroischenRingenumDaseinundZukuuft Merkmale lassen darauf schließen, daß der Mann von dritter Hand getötet worden ist. Beamte der Landeskriminal- polizet nahmen photographische Aufnahmen vor. Der Tote ist noch unbekannt. Zittau, 11. April. König Friedrich August wird am Freitag hier eintreffen und mehrere Zittauer Fabrikan lagen wie städtische Einrichtungen besichtigen. Vorher wird der König einen Jagdausflug in das Gebirge unternehmen und hier der Auerhahnbmz im Ludwigshausener Revier oblegen. Neues aus aller Welt. Dl» Labakkart« ln Oesterreich. Wie aus Wien gemeldet wird, haben di« seit Wochen un Finanzministerium ge pflogenen Verhandlungen zu dem Ergebnis geführt, daß immer eiye bestimmte Anzahl vou Rauchern, der ihrem Wohnort zunächst befindlichen Trafik zugewiesen wird. Dort findet die Ausgabe von Rauchwaren nach Maßgabe deS behördlich genau ermittelten Bedarfes statt. Zunächst sollen auf Kopf und Woche acht Zigarren oder zwanzta Zigaretten auf jeden Besitzer einer Tabak- karte entfallen. — Eine Zigarre pro Tag — Sonntag zwei Zigarren. Auf Mißbrauch der Karte und Schleich handel sind strenge Strafen gesetzt. An« Kavität. Sie sind der Eigentümer i«n«r Billa, von der es in der Zeitung heißt: Einen Büchsenschuß vom Strand entfernt?fragte «In Fremder? Ja der bin ich, antwortet« der Besitzer, wollen Sie die Billa sehen. — Nein, die Billa habe ich mir bereits angesehen, meinte der Fremde. Aber die Büchse möchte ich kaufen, di« so weit schießt! Aivehenirachrrehteir. «t. rrr-ol-r. Sonntag, den 11. April, vorm. 8 Uhr Beichte und Abendmahls feier mit Gesang: Pastor Kunde. Norm. S Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt: Pastor Oerrel. Borm. 11 Uhr Kindergottesdienst der älteren Abteilung: Pastor Kunde. Nachm. V,2 Uhr Jugendgottesdienst des 2. Bezirks: Pastor Oertel. Abends V,8 Uhr Jungfrauenverein. Abends 8 Uhr Jllnglingsverein. Abends 8 Uhr Familienabend im Saale des Hotels „Blauer Engel". Bortrag mit Lichtbildern von Pastor Hoffmann- Chemnitz über: „Was tut unserni Friedhof not?" — Mittwoch, den 17. April, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde, darnach Gelegenheit zur Beichte und Abendmahlsfeier: Pfarrer Leßmüllei. --- Donnerstag, den 18. April, abends '/»0 Uhr Männeroerein. — Freitag, den 19. April, abends >/,S Uhr Helferinnenabend im großen Pfarrhaussaal. MethsbisteeeNreh«, 12. Sonntag vorm. 9 Uhr Gottesdienst: Prediger Dietze. 11 Uhr Sonntagsschul«. Abends 7 Uhr EvangelisationsRrsammiung: Pr diger Dietze. — Montag abend i/z9 Jugendbnnd für Jünglinge und Jung frauen: Prediger Dietze. — Freitag abend '/,9 Uhr Kriegsbetstunde. Jedermann ist herzlich eingeladen. ««thsttsch» ttlvch«. IS. April: Rel.-Unterricht für die ältere Abteilung ausnahmsweise erst 5—7 Uhr. Die Kleinen keinen Unterricht. — 14. April: vorm. in Aue kein Gottesdienst. 9 Uhr hl. Messe u. Predigt in Eibenstock (Haberleithe 12.) Nachm. S Uhr Andacht in Aue. Werktags hl. Messe früh 7. . Einen tüchtigen Schlosser und Dreher sowie einen Schnitt Stanzcnvauer sucht zum sofortigen Eintritt s. Wolls, äus i. Ss. NIn>ss »uvselLssIxs, onveslsek« Seamte nur Kontrolle u. LegukicktigunL meiner Fetriedslaxer rum sofortigen Antritt geruckt. Angebote mit Leuenisadsckrikten, Qekaltskoräerung und Tag des krükesten Qintrittes erdeten an liarl Sotzweiler, Personal- unä Urbeltsnaaiwok, Zaiwarrenberg 1.5a. Kirche r«m sofortigen Antritt einen Kutscher. 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Das dadurch entstehende kreischende Geräusch ver anlaßte Frau Warnick, ihre Blicke nach dem Eingang« -um Hofe zu richten. Auch der Doktor, der schon seine wildledernen Reithandfchuhe ausstreifte, sah sich um und pfiff leise durch die Zähne, als er die Ankommenden bemerkte. „Nun fliegt der fremde Vogel wohl doch zu früh ins Haus", flüsterte er Frau Regina zu und sah in ihr Gesicht, aus dem alle Farbe gewichen war. „Uebrigens «in ganz schmucker Vogel. Ich schätze so zwischen sieb- zehn und achtzehn, allerliebstes Gesichtes, aber ein biß- chen stark verschüchtert und blaß. Und der Wolfgang strahlt, al» brächte er dl» Prinzessin aus dem Märchen heim." Frau Warnick hörte seins Stimme wie im Traum Ihre Blicke wanderten von dem freudig erregten, ge röteten Gesicht des Stiefsohnes zu dem jungen Mäd chen, das zaghaft näher kam und in dessen großer dunkelbraunen Augen rührende Hilflosigkeit und bang« Erwartung standen. Sie schienen zu fragen: Wie wird der Empfang sein? Frau Regina vermochte nur zu denken: „Was soll ich tun?" Ihre Unschlüssigkeit und Befangenheit mußten natürlich auffallen. Da» junge Mädchen errötete und wurde schein- bar noch verlegener. Und Wolfgang Warnick musterte seine Stiefmutter mit verständnislosen Blicken. Helle Ver wunderung sprach auch aus seiner Stimme als er dicht vor Frau Regina und dem Doktor, der seine Aufmerk samkeit zwischeü dem jungen Mädchen und seinem eben von Lewerenz vorgeführten Schimmel teilte unk anscheinend schleunigst sortzukommen beabsichtigte, stehen blieb und, aut seine Begleiterin sehend, sagte: „Do weißt doch von dem Kommen deiner jungen Verwandten, Mutter?" (Fortsetzung folgt.) wucherten. Der Doktor blickte flüchtig in das Gesicht der ! Notarin und glaubte eine große Unruhe in ihm zu er- I kennen. Ehe er dazu kam, eine Frage an sie zu richten, bat sie: „Kommen Sie, wir wollen ein Weilchen auf- und abgehenl Ich habe Ihnen noch nicht alles gesagt." Sie zauderte, ehe sie weitersprach, und sagte dann plötz lich hastig und leise: „Ich habe im ersten Impulse des Mitleids an meine Nichte geschrieben und sie meiner Hilfe ver sichert." „Das heißt, Sie haben Ihrer Verwandten geschrieben, sie solle nur getrost kommen, nicht wahr?" Frau Regina nickte. „Das hätten Sie nicht tun sollen, ehe Sie nicht wußten, wie Warnick zu der Sach« steht. Und was soll nun werden?" „Aber, liebster Doktor, wenn ich da» wüßte!" rief bi» Frau aufgeregt. „Ich bin ganz ratlos. Das junge Mäd chen kann jeden Tag kommen, ich habe von ihm keinerlei Nachricht darüber. Es teilte mir nur mit, daß es meinr Hilfe dankbar annehme." Der Doktor war stehengeblieben. „Das ist eine ganz verzwickte Geschichte, liebste Frau Warnick", sagte er nach denklich. „Auf keinen Fall würde ich an Ihrer Stelle eine Aussprache mit Ihrem Ehemann bis zur An kunft Ihrer Nichte hinausschieben, sondern ihm von der Angelegenheit sofort Mitteilung machen. Weiter kann ich Ihnen nichts sagen." Er sah nach seiner Uhr. „Und nun muß ich heim. Wenn Sie gestatten, empfehle ich mich." Frau Regina nickte zerstreut. Um ihren Mund spielt» ein verlorenes Lächeln. Tin Gefühl tiefer Nieder geschlagenheit und banger Sorge erfüllte sie. Sie verstand es in diesen Augenblicken nicht, wesbalb sie so lange ge schwiegen und au» der ganzen Sache ein Geheimnis ge macht hatte. Al» st« an der Seite de» Doktor» d«n Hof betrat und Grselius dem mtt Hoizzerkleinern beschäftigten Warnick- schen Knecht«, dem alten Lewerenz, zurief, er möchte ihm den Schimmel au« dem Stall ziehen, wurde die nach Von einsamen Menschen. Raman von Fritz Gantzer. 4s (Nachdruck verboten.) Der Doktor starrte nachdenklich auf den Gartenweg, der an dem Rasenstreifen vorübersührte, und sagte: „Schau spielerkind und das Haus des Älindower Notars sind arg konträre Begriffe. Sie haben mit Ihrem Gatten noch nicht über diese Angelegenheit gesprochen?" „Nein." Frau Warnick sah etwas verlegen tn das Ge sicht de» Fragers. „In all den letzten Wochen tobten die Kämpfe um Wolfgangs Zukunft und drängten die Sorge um meine Nichte zurück. Und nun fürchte ich mich fast, nach vorläufiger Beendigung dieses Zwistes, gleich einen neuen Zwiespali Heraufzubeschwörenr denn mein Mann wird der Ausnahme des Mädchens Widerstand entgegensetzen." „Wahrscheinlich. Aber vor allen Dingen müßten Sie doch erst mit ihm darüber sprechen. Ich meine, er wiro schon Ihnen zuliebe der Fremden sein Haus nicht ve.- schließen . . . Und er wird ja von Barmherzigkeit nicht nur reden, wenn er einmal seine religiösen Anwand lungen hat." „Mir zuliebe?" die schlanke Frau lachte leise. Und dann, al» besänne sie sich plötzlich, daß sie mit diesem Lachen da» schwache Band, das sie mit ihrem Gatten oerkntlpste, zu offenkundig gezeigt habe, errötete sie und stammelte verlegen: „Nun ja, es wäre . . . möglich . . . e» könnt« sein ... ich weiß nicht. . . Sanz sicher würde Ihn aber di« Denkungsart, die er anderen beruflich so ost anempfieblt, zwingen, die Waise auszunehmen. Denken Sie da« auch?" Der Doktor zuckte die Schultern. »Man sollt« e» wenigstens vermuten. Ja, man mützte »« eigentlich für selbstverständlich halten . . Sie standen noch immer aus dem Rasenplatz« »eben dir geilaufgeschossenen Georgine und sahen nun schweigend aus da» bunt« Laub der Spireenbttsche, die am Zaun