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Ireitag, äea S. April ISIS 13. Jahrgang 2tr. 78 Mer Tageblatt /lnzeiger für -as Erzgebirge PW «L'-L«°L mit -er wöchentlichen Unterhaltnngsbeilaser Mer Sonntassblatt. LÄMAk« fÄ« u'nd Sprechstunö« »er Ntüaktlon mit -nsnahm» s«, Sonntag« nachmittag» 4—» Uhr. — Trlrgramm-flSrrst« r Tagrdlatt stu»rzg«dirg«. Ztrnfpruh«, SS. »!?a »n"LiüaL?^'E °-hL^^''ün7^!ä^S«r unverlangt «ingrsanStr Manuskript« kann «ewühr nicht g«l-ist«t wrrS.n. Neus siegreiche Kämpfe lm Westen. Bisher SO MO Gefangene, 1300 Geschütze erbeutst. — Schwere blutige Verlusts der Feinds. — Reims unter Vergsltungsfeuer. Mutlosigkeit der Engländer. — Gin bedeutsames Hindenburg-Telegramm. — Erfolgreiche Kämpfe in der «Ukraine. — Niederlage der Engländer in Palästina durch deutsche und türkische Truppen. — Erfolge der Meisten Gards in Finnland. — Dis Entsntepresss gegen Ezernins Friedensabsichten. — Ezernin gegen Elsmenceau. — Warum ^ellicoe abgssetzt wurde. ! > ten uxjere U-Boote augenblicklich von den Engländern,ge- mit fürchtet. Ohne diese Waffe war es unmöglich, den Krieg z>t einem siegreichen Ende zu führens denn die ganze oü" Welt »ntt ihren unerschöpslickfen Hilfsquellen stand un- Ä ^etnden aus den von iünLn ln^LNLls vti schärfster sEMvlrchrr Eeg^nwinung vsrsrnkto Der Lhes de» A-miralst<rüss der Marine. Ein Jahr Arieg mit Amerika. Zwölf Monate sind verflossen, seitdem die Vereinig ten Staaten von Amerika uns den Krieg erklärten. Hat der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Kreis unserer Feinde unsere Lage im Kriege nachtei lig beeinflusst? Sie haben schon ivährend des ganzen Krieges un seren Feinden gegenüber eine befreundete, gegen uns eine feindliche Neutralität bewiesen. Un sere Feinde konnten aus Amerika beliebig piel Munition, Geschütze, Rohstoffe, Lebensmittel beziehen. Amerika Hal ihnen sq^ner jeden Kredit eingemumt, ihnen Sym pathiebeweise über Sympathiebeweise gegeben. Auf Deutschland kam nichts aus dem Füllhorn amerikanischen Wohlwollens. So schuf der endliche Eintritt Amerikas in den Krieg für uns keine ungünstigere Lage, stellte un wirtschaftlich nicht ungünstiger als vordem. » In militärischer Hinsicht ist ebenfalls der Eintritt Amerikas in'den Krieg bisher für uns Nicht fühlbar geworden. Zwar sind inzwischen amerikanische Soldaten an der Westfront erschienen, haben teils als Arbeiter, die nach Ersatz lechzenden gelichteten Reihen unserer Feinde ergänzt, haben auch in vorläufig ver schwindendem Umfange als Kämpfer an der Westfront Verwendung gesunden. Von einer entscheidenden Unterstützung unserer Gegner, von einem entschei denden Eingreifen in den Kampf kann immer noch keine Rede sein. Auch ist infolge des Eintretens Amerikas In den Krieg eine stärkere Unterstützung unserer Feinde mit KrtegSgerät nicht möglich gewesen; denn schon vor seiner Kriegserklärung hat die amerikanische Rü stungsindustrie fieberhaft für unsere Feinds gearbeitet und ihnen geliefert, was sie konnte. Eine Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit hat sich nicht bemerkbar gemacht; im Gegenteil erforderte die Mobilisierung eines größeren amerikanischen Truppenkontingents zunächst die Versor gung des eigenen Heeres. Nur um eins sind unsere Feinds infolge des Ein tritts Amerikas in den Krieg reicher geworden, da ist die Hoffnung! Las amerikanische Heer soll in Zukunft das Kriegsgeschick der Entente zum Guten wen den ui d die bisher vergeblich versuchte Nicverringung Deutschlands ermöglichen. Lassen wir unseren westlichen Feinden diese Hvssnung und wenden wir uns der Frage zu, ob der Krieg mit Amerika uns Vorteile und ur» seren Feinden Nachteile gebracht hat. Amerika war uns von Beginn des Kriege» an ein versteckter Feind. Wir mutzten aber, solange es nicht offene feindselige Handlungen gegen uns beging, Rücksicht aus seine R/utraltM nehmen Wir -Men uns rü-'übergehend in dem Gebrauch der U-Boot. Waffe durch Amerika behindern lassen. Tas U-Boot ist die- p'nige Waffe, mit der wir dem Lebensnerv Engtands ouleibe gehen. Mehr noch al- unsere Landmacht werden Die Niesenschlacht im Westen. Ei« neues Telegramm Hindenburgs. Auf eine an Gsneralfeldmarschull von Hinden burg und an Ludendor ff gerichtete gemeinsam« Ad- resse ist dem Bergbauverein in Essen und der Handelskammer für die Kreise Essen, Mülheim, Ruhr, Oberhausen in Essen nachstehende Antwort -«gegangen 1 Großes Hauptquartier, 31. März 1918. Für das Schreiben vom 26. März danke ich in meinem und des Herrn Ersten Genera lquarttermeister» Namen. Es gab Zeitspannen in diesem Kriege, in denen dsr Sieg unsicher erschien. Ta schia. den sich die Meinungen; die einen verzweifelten am Erfolg und setzten ihre Hoffnung aus de» Wer« svhnungswillen unserer Gegner. Tie an. deren glaubte,' nicht an ein Einlenken unserer Feinde und sahen die litlung Deutschlands in harter en't, schlosseuür Wetterführung de- Kriege-; sto verloren nicht sie Hoffnung auf den siegreichen Aus gang. Mr Erfolg hat letzteren Recht ge geben. Tie Ereignisse der letzten Monate beweisen uns, vatz der Steg un« nicht entrissen wer den ka nn, dessen wir für Lieuischlund» politische und wirtschaftliche Zukunft bedürfen. Wir werden ihn um so ausgesprochener erringen, je geschlossener di« Hei mat sich hinter drn SiegeSwiLÄn d«s Feldhase» stellt und bereit ist die großen »nd kleinen Röte eine» Poffsntkich nw« »Nch 8 «.«»«»» Zet» zu ertrag«», um eine umso heiterere Zukunft für uns und unser« Nachkommen zu erstreiken. , pon Hindenburg. Der gestrige Abenvbericht der Heeresleitung. Tse Oberste Heeresleitung meldet vom 4. April i In Fortführung unserer Angriffe südlich von der Gomme wurden neue Erfolge errungen. Zur Vergeltung für die seit einigen Tagen an haltende Beschießung unserer Unterkünfte in Laon durch die Franzose« haben wir Reimsunter Feuer g«. nommen. > § j . Tie Leiden der Bevölkerung von Lao«. Auch am 2. April haben die Franzosen ihre absicht lich« verbrecherische Beschießung, von Laon fort gesetzt und neues schwere- Unheil unter der Be völkerung angertchtet. Tie von der brutalen Behänd- lung seitens der Engländer tm RücktzugSgebiet de» britischen Armeen gepeinigten Einwohner Frankreich- sowie die Bewohner der unter täglichem Fernfeuer lte. genden französischen Städte leiden übermenschlich« ihre Lebensmittelschwierigkeiten wachsen. Sie beginnen Um eigenen Leibe die Wirkungen des Hungers zu spü- ren, mit dem sie uns aus die Knie zu zwingen gedachten Uns kann ihre Blockade nicht mehr schrecken, denn -heute ist Deutschland nicht mehr eine grob«:, von Feinden.um stellte Festung. Wjr sind nach Osten völlig frei. Un- M heutige öMe MgsberW (Amtlich.) Grotze« Hauptquartier, 8. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Wir griffen gestern südlich von der Somme und zu beiden Seiten von Moreull an und warfsn den Feind aus seinen starken Stellungen. Englische und französische Re serven stietzen unseren Truppen entgegen. Ihr Anmarsch zerschellte in unserem Feuer. Nach hartem Ringen haben wir zwischeu Somme und Luce-Bach Home, sowie die Waldstücke nordöstlich und südöstlich von Villers-Bretonen, auf dem Ostufer der Avre Lastel und Mailly genommen. Der Feind leistete an der ganzen Front verzweifelten Widerstand. Seine blutigen Verluste sind daher ungewöhn lich schwer. Wir machten einige Tausend Gefangen«. Nach beendeter Feststellung beträgt die Zahl der von der Armee de« General« Hutier in der Zeit vom 21. bis 2». März eingebrachten Gefangenen 51 218, die eroberten Geschütze 72S, damit ist die bisherige Beute auf mehr a!« 90 000 Gefangene und 1300 Geschütze gestiegen. Zur Vergeltung für die seit einigen Tagen anhaltender Beschießung unserer Unterkünfte ia Laon durch die Fran zosen haben wir Reims unter Feuer genommen. In der Champagne und auf dem Ostufer der Maas brachten er-I solgreiche Vorstöße Gefangene ein. Dor Verdun blieb tags«! über gesteigerter Feuerlampf auch während der Nacht lebhaft.! Osten. In der Ukraine nahmen wir feindlichen Banden an der Bahnlinie Poltawa-Tonstantingrad 28 mit französischen Ge wehren und Munition beladene Eisenbahnwagen und mehr als ein« Million Artilleriegeschosse ab. Im Dnjeper-Tal «ordrlngend« Truppe« haben nach Kampf Iekaterlnoslaw gensminen. Asiatischer Kriegsschauplatz. Deutsche Truppen h-^sn iM VrLein sek .-smsNischen Artisten englische, nach Aebersche Uten des Jordan« über E-'Vatt und aus Amman vorgedrungeu« I.-funkeeie UM Aavalleriebrigadrn in mehrtägigen» Kampf gegen oen Jordan zurÄLgeworsen. ' Hce Urft« !Ueu«ealnuar!iier«k»pe, 20000 Tonnen versenkt Z (Amtlich.) Berlin, 4. April. Unsere U-Boote versenk- im Sperrgebiet um Englands Dampser mit zusammen 20000 Brt., darunter drei englische Dampser an der Vst- st"n widmen. Immer empfindlicher werden dis Wir kungen unserer U-Boote auf unsere Feind«. In dem gkrchen Matze, wie wir Vorteil« erzielen, erwachsen den Feinden Nachteile. Gewiß ist nicht zu verkennen, daß es den Amerikanern möglich sein wird, nach' and nach weitere Truppen und Kriegsgerät an die Westfront zu bringen. Aber heute schreckt uns das nicht mehr. Der Zweifrontenkrieg ist von uns überwunden, die Stärke der Ostfront kann aufdieWe st front über führt werden. Die Niederwerfung unserer östlichen Fein» de hat uns in den Besitz einer unübersehbare»» Meng« ihres Kriegsmaterial-, da» gleichfalls im Westen ver wertet werden kann, gesetzt. Tas Fazit des ersten KriegSjahreS mit Amerika sieht bei uns aus der Passivseite «in leere» Blatt, .auf der Aktivseite ein recht ansehnliches Konto. seM» Feinden auf den von ihnen beherrschten Seewegen zur Verfügung. Die über da- Meer führenden grotzen Etappenstratzen unserer Feinde mutzten gestört werden,^ . d;e Transporte von Lebensmitteln, KrtegSgerät und Roh- ü ren die feindlichen Heere und die feindlichen Völker; der stossen mutzten unterbunden werd«?. Tie freie Zufuhr^ Nachschub stockt, weil seine Regelmäßigkeit unterbunden des grössten Lieferanten der Eu^rl« mußte auchörenljüist. Die Verpflegung der feindlichen Völker Ist gestört Wit waren gezwungen, uns zum ungehinderten U-Boot. Krieg zu entschließen. Nicht diese Entschließung, sondern di« Besorgni ¬ et »er englischen Niederlage war der innere Grund für den Eintritt Amerika- in den Krieg. Durch , die Kriegserklärung Amerika« hörte jede Behinderung!. in» Gebrauch der U-Bootwasfe auf. Tie Folgen spü- ü sere ganze militärische Kraft aber können wir dpm We- 4luchOu hast noch Gel- genug, das Orr Deinem Vaterlands lechen kannst. Leder zurückgehaltene Pfennig verlängert -en Krieg. Le-e Stunde Krieg bedeutet weitere Opfer an Gut und Blut. Zögere nicht, zeichne!