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Muer Tageblatt M -as Erzgebirse^ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Mer Sonntagsblatt. ^-.k"M nü«g»d«^!ll«n"'»«*! Sprrchstunü, -er «,-aktion mit Fusnahm» Ser Sonntag, nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm-flüress,, Tageblatt stueerzgeblrg». Zernsprecher tttt. »!m> Sür unverlangt elngefanSt» Manuskript, kann Sewühr nicht geletstet werSen. ' Nr. 82 Mittwoch» äen 10 April 1918 13. Jahrgang kroßer kttolg unserer Lruppen bei La Kaffee. so- Gefangene, 1-H Geschütze erbeutet. Zranzöflfche Sefürchtungen, englische Hilferufe, bevorslehenSe Stürme im Unterhaus. Ein französischer rmeebefehl fordert Mschlachtung -er Hunnen. Räumung von Soissons. Trotzki un- Zinnlanö. die Türken erobern Van. Neue fiufsiän-e i Grtechenlan-. Preußens Sicherung im Osten. Vie Ausschließung Lichnowskps aus -em Herreuhause. Eharko« in -er Ukraine e.obert. Tort gelang es einer ungeheuren britischen nhest in der langen Zett, lediglich einen Raum, ometer Brette und Pie Siivsei,Verlust« »er englischen Htlssvölter. Lier englische yunkspruch vom 7. April verwahrt > sich gegen die Behauptung, daß die Engländer ihre , kolonialen Truppen starker eingesetzt hätten als thre eigenen. Tie Tatsache betveist jedoch^ Pas Gegen teil. In den grossen Schlachten an der Somme, bet Arras und in Flandern wurden di« britischen Kolonial-- trupp«» stets an den Brennpunkten eingesetzt. Nur in d«r jetzigen größten Schlacht waren bl» auf die süd afrikanische Brigade keine kolonialen Truppen in der Front. Tiie Brigade wurde aufgerteben und der Kommandeur, Flügeladjutant des Königs von Eng land, gefangen genommen. Tie kolonialen Truppen der Engländer haben zwar die Schlacht der Engländer nicht mitgemacht, aber nach, der Niederlage wurden fte her- besgerusen. PaS Bersasm der englisch*« rank». Nach den ersten Tagen der großen Westosfensive fin det die englische Führung keine Freiwilligen mehr für dje Bedienung ihrer Tanks. Tie großen Verluste der Krastwagenbesatzungsn sind daran schuld. Gefangene englische Tankbedienungen sagen auH, ihre Wagen seien reine Todesfällen. Sie würden falsch eingesetzt, seien zu unbeweglich und nicht vergleichbar mit den neuen deut schen Panzerwagen. Es melden sich nur noch Leute un ter der Bedingung, daß ihnen nach einer einzigen Kraft- sahrt 4 Wochen Urlaub gewährt werden. Die Weigerung de« englischen Soldaten zu wetteren Kämpfen ist der- stündlich, wem» man bedenkt, daß allein in den ersten Tagen über 100 Tanks von den Mutschen erbeutet wurden und daß Im Verlaus der weiteren Kämpf« un gezählte weitere feindlich« Gturmwagen zujammenge- schossen oder zur schleunigsten Umkehr gezwungen svor. den sind. VWliM Kult««. Tin kürzlich erbeuteter englischer Regiments, Lese HI enthält folgende Bekanntmachung des Regi mentskommandeurs an seine Truppenr Die deutschen Osfensivpläne werden dem Regiment die Gelegenheit geben, möglichst viele Hunnen abzuschlachten und unter ihnen ein großes Blutbad anzurichten. Tiefer Befehl fiel mit dem größten Teil des Regiment» in deutsche Hände. Tie englische Heeresleitung verbreitet, um den Wi. verstand ihrer Truppen zu schützen, wieder die alte LA« gennachricht, daß seitens der MutWen die Gefange nen mißhandelt und getötet würden. Liese wiederholte wahrheitswidrige Behauptung Hat vielfach bet den englischen Soldaten und Offizieren Glauben gefunden. Um so erstaunter sind sie über di« gut» Behandlung von dem Augenblick ihrer Gefangennahme an. Lier Kirchhof von Bapaume, der einen deut, scheu Soldatensriedhof enthält, ist nicht etwa durch Beschießung, sondern durch, willkürliche Akte der Roheit englischer Soldat « n entsetzlich zugerichtet worden. Soldatengräber sind ausgerisfen, die Kreuze sind gestürzt. Tas Kriegerdenkmal -ist durch schwere Axthiebe beschädigt. Tie Inschrift mit dem Eisernen Kreuz und den Namen der Toten ist vernichtet. Loch damit nicht genug! Von den verschiedensten Teilen des weiten Schlachtfeldes an der Somme von 1916 und 1918 laufen Meldungen von dem Aufräumungskommando ein, daß vielfach noch Leichen deutscher Soldaten, di« seit 1—2 Jahren un beerdigt unter freiem Himmel gelegen haben, gesunden werden. Bei Bapaume wurden mehrere unbeerd gte und verweste Leichen in Resten deutscher Unisor. ren festgestellt, die von Vögeln und Natten schon vor ZahreSsttst bl» auf das Skelett aus gefressen worden sind. Die unbestrertbaren Schandtaten der Engländer wurden, wie z. B. der Kirchhof Drefeld, möglichst im Lichtbild fest- gehalten. Im schroffsten Gegensatz zu dem Verhalten der Engländer steht die Pietät de« deutschen Soldat««. Schon jetzt ist trotz der ungeheuren Verlust« der Eng länder zwischen Mouchh, Bapaume und Albert kaum noch «t» unbeerdtgter Feind im weiten Trichterfeld« zu finden. Ti« Schandtaten der Ara»H0sp« t« ttgeven Land. Me Besichtigung von Anyon. das noch im mer unter schwerem feindlichen Feuer liegt, ergab, daß die Kathedrale ausgebrannt und völlig zerstört ist. Tso Stadt zeigt bereits das Bild wie das von den Eng ländern zerstörte St. Quentin, die meisten Häuser sind in Schutthaufen verwandelt. Die Franzosen beschießen nicht nur die Ein- und Ausgänge, sondern planmäßig die ganze Stadt. Wenn der Feind, wie üblich, uns Vie Schuld an der Plünderung zuzuschieben versucht, so gibt ihm ein im Schlosse Fontaine bet Msntdtdier ausgefundener Schriftwechsel der Besitzerin des Schlösse», Madame Graval d« Haupiere, mit dem Kom mandanten der Artillerie JuleS Paro im 4. Armeekorps in Le Hamel darüber Aufschluß, daß die ganze Gegend und auch das Schloß nicht nur von französischen Mann schaften, sondern auch von den Offizieren syste matisch ausgeplündert wurde. Der erste amerikanisch« Flieger abyeschossen. Am 7. April wurde an der Westfront der er«» amerikanisch« Flieger abgeschossen und lebend eingebracht Er ist von Berus Ingenieur und tut seit September 1917 der sranzösischen Trupp« Dienst. Er war erstaunt, als Der heutige sintWe MgshW (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 10. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Armentiere» und dem La Bassee-Kaual griffen mir nach starker Feuervorbereltung durch Artillerie- und Minenwerser englische und portugiesische Stellungen an und nahmen die ersten feindlichen Linien. Wir machten etwa «000 Mann zu Gefangenen und erbeuteten etwa 100 Geschütze. An der Schlachtsront entwickelten sich zu beiden Seiten her Somme heftige Artilleriekämpse und erfolgreiche Infanterie- ««sichte. Aus dem Süduser der vis« warsen wir den Feind auch W" d""""- "" veftlich»» Kriegsschauplatz. Finnland. Unser« in -angb gelandeten Trupp«» haben nach kurze« Kampf mit bewaffneten vand«n den Lahnhof Kari» besetzt. Ukraine. Charkow ««de nach Kampf am 8. April genommen. Die Messnschlacht im Westen. Der gestrige vbendbericht der HeereSkitung. Nördlich vom La Basfee-Kanal sind wir In englische und portugiesische Stellungen lingedrungen. An der Schlachtsront zu beiden Seiten der Somme lesttge Artilleriekämpse. Auf dem Südufer Irr Oise warsen wir den Feind auch, zw ifche n Eoueh- le-Chateau und Lraneourt über den Otse-Aisne- Uanal zurück. Couch-Le Chateau, las unsere Truppen erstürmten, gehört zu den Punkten, tie tm März vorigen Jahres anläßlich des Rückzuges dus die Siegfried-Stellung dem Feinde überlassen Wor ten sind. Liie Stadt war schon damals stark befestigt und ist von den Franzosen und Engländern nach der Wiedereinnahme zu einer kleinen Festung ausgebaut Horden, wozu sie sich angesicht» Mer daS AiSne-Tal »«herrschenden Lage besonders eignete. Außerdem lau fen in Couch eine ganze Anzahl wichtiger Bahn linien zusammen, so vor allem di« Linien von Gosi- lons und Compiegne nach Chauny, La Fere und Laon, b-anz in deutschem Besitz ist jetzt die Linie Chauny- llouch-L« Chateau, während ihre Fortsetzung über kliiizy nach Laon teils unter dem Feuer unserer Ge schütze steht, teils ebenfalls von uns schon nutzbar ge- »nacht werden kann. Wenige Kilometer nördlich der Bahnlinie Couch—Antzh liegen die Orte Cutney und l'nndrtcourt. Auch diese sind jetzt genommen. Bon erheblicher Bedeutung ist ferner die Ueberwtndung tes AtSne-Tales zwischen der Oise und Folembray. hierdurch wird der in unsere Stellungen einsprtngende Winkel der feindlichen Linien mehr und mehr ausge glichen und zugleich der feindlichen Heeresleitung die Füglichkeit einer strategisch! wirksamen Gegenoffensive Unterbunden. Die «ksotgreichen Kämpfe südlich per Vife. Ter deutsche Teilangrtff südlich, der Oise, der über gen Fluß und seine sumpfige Niederung hinweg gegen Außerordentlich starke natürlich« und künstlich« Uertetdi. gnngsstellen angesetzt war, hat innerhalb drei Lagen gen Franzosen «in wichtiges Gelände von rund g'tt Kilometer Ausbreitung und 19 Kilometer Lief« ent«, gissen. Bei dem unter geringen eigenen Verlusten' gnrchgeführten Angriff erlitten die Franzosen außer dort! Mtlbutzo von mehr als 2000 Gesangenen äußerst !schw«re blutige Verlust«. Der Erfolg dieser Ne- gmoperatiou läßt sich erst bewerten, wenn man den Raumgewinn der vtermonatigcn englischen Uebermate- Nülichlachton in Flandern zum Vergleich heran zieht. Tort gelang es einer ungeheuren britischen Ueberlegenhest in ber langen Zett, lediglich' «inen Raum gewinn von 20 Kilometer Brette und 7 Kilometer Tiefe zu erzielen und damit einen strategisch, wertlosen Landstrich von ungefähr 100 Quadratkilometer Größe zu erobern. > Der Reichskanzler Im Grvtzo» Hnuptquaette». Reichskanzler To. Gras von Hertling begab sich ge. stern für einige Tage ins Große Hauptquartier. Ltoyd Georges vvrMetfe" Hilferufe. Reuter meldet aus Kapstadt» General Botha erklärte am 8. April, Lloyd Geor^ habe Südafrika unr Hilf« gebeten, und diesem Hilferuf« müßten und würden Südafrikas Männer entsprechen. Reute» meldet aus Wellington r Premierminister Masst» hat erklärt, daß die Regierung von Neuseeland beabsichtigt, vloyd Georges Bitte um weiter« KriegSleistun- gen zu erfüllen. Tie Vorschläge der Regierung werden Ul der nächsten Woche dem Parlament mitgeteilt werden. « Schmiede derAckurft! M Ludeuderfs. 20000 Tonnen versenkt! (Amtlich.) Berlin, v. April. Eines unserer ll-voote, Kommandant Kapltänleutnaut Jesse, hat in der Irischen See 20000 Brt. feindlichen Handelafchiffsraume« vernichtet. Unter den versenkten Schissen waren zwei besonders wertvolle Dampfer von VOVO und 6000 Brt. De« 9000 Drt. große Dampfer, ein tiefbeladener, bewaffneter Engländer, wurde aus einem einlausenden großen, stark gesicherten weleitzug, vermutlich mit Transporten au« Amerika kommend, herauegeschossen. Namentlich sestgefteUt wusds« der bewaffnet? englische DampssrDestro (882 Brt ), mit Holzladung für England und der tiefbeladene, englische, bewaffnete Dampfet Snkoti (3858 Brt.) Außerdem hat da» Boot zwei englisch« Fischkutter versenkt. Wer Ehrs de» ASmiralstab» de» Matta«.