Volltext Seite (XML)
Mittwoch» äen 27. März ISIS Nr. 72 »s. Halg» Antwort. Str Marschall Haig richtet« folpmdrs Telegramm an den König: Die gnädige Botschaft Eurer Majestät hat di« ganz« Arme« in Frankreich durchweg ermutigt. („Durch weg" ist gut! Red.) Ich bitte Eure Majestät, unseren ehr erbietigen Dank und die Versicherung anzunehtmn, daß wir weiterhin standhaft unser Aeutzerstes tun werden, um das «»«feuernde Vertrauen Eurer Majestät und des ganzen Volkes im Reiche zu verdienen, das in dieser Stunde na tionalen Druckes auf uns gesetzt wird. Beschleunigung der englischen Rekrutierung. Die „Daily Mail" berichtet, die Negierung habe sich entschlossen, die Rekrutierung im Lande selbst zu beschleuni gen. Die Leute, die bereits reknitstrt sind, werden rascher, als beabsichtigt, unter die Fahnen berufen. Die Arbeiter führer hätten sich erschlossen, der Regierung möglichst be hilflich zu sein und ihr die nötigen Mannschaften für die Grubenarbeiten zu beschaffen, während unter dem Eindruck der Frontereig nisse die freiwillige Werbung für den Zivildienst unter den Männern bis zu 50 Iahten im Steigen Unaufhaltsamer Siegeslauf im Vesten. Mbert genommen. Ständiges Anwachsen -er Gefangenen un- -er Leute. Große öesorgnlste in Lon-on unü Paris. Der Kaiser an -en Kronprinzen vanktelegramme -es Reichstags. ZUegerangriffe auf Köln. Eröffnung -er Schiffahrt nach G-effa. Japans Einmarsch in Sibirien. Llutige slufstän-e kn Griechenland. > » Londoner Telegramme der Pariser Blätter vom Freitag abend melden, .daß neue Verstärkungen aus den eng lischen Garnisonen nach Frankreich seit acht Tagen unter wegs sind. Der „Matin" beziffert sie auf mehr al» 400 000 Mann. AmertbmtM Tröstungen. Die Wochenschau des amerikanischen Kriegs« amte» schreibt u. a.t Der deutsche Angriff auf die Engländer bestätigt uns, daß das deutsche Oberkom mando außer st and« war, die strategisch« Lage durch politische Mittel zu beherrschen, wie man cs in den letzten vier Monaten unablässig versuchte, und daß es gezwungen wurde, sich auf ein verzweifelte» Wagnis einzulassen, um womöglich , einen siegreichen Frieden durch das Kriegsglück zu erzwingen, (ll) Ob wohl die Deutschen ta der Lage waren, vorzudrtngen, ist Meinem Volk voll.gewürdigt werden. Das Reich vertraut ., mit Ruhe und Zuversicht auf seine Soldaten. Möge Gott st« segnen und sie für diesen Fall der Prüfung stärken. Die britische Regierung richtete an Haig ein Tele gramm, in welchem sie der Armee den Dank der Nation lür die glänzende Verteidigung ausspricht. Das Land er wartet mit -Zuversicht als Ergebnis dieses Kampfes den Steg über den letzten verzweifelten Versuch des Feindes, die freien Nationen der Welt mit Füßen zu treten. (!I) Auch Präsident Wilson hat an an Haig folgende Depesche gesandt: Darf ich meiner warmen Bewunderung für die Standfestigkeit und den Mut, mit dem Ihre Truppen dem deutschen Angriff Widerstand geleistet haben, und dem vollkommenen Vertrauen Ausdruck geben, mit dem alle Ameri kaner erwarten, daß Sie einen sicheren Endsieg erringen ««den? (l) (Amtlich.) Gröhe» Hauptquartier, 27. Mär,. Westlicher Kriegsschauplatz. Dl« am 2ö. Mär, geschlagenen englischen und fran- zösischen Divisionen suchten gestern erneut in dem unweg samen Lrichtergelande der Sommeschlacht unserem Vordringen Einhalt zu tun. Unsere Angriffe durchbrachen die feindlichen Linien. Seit frühem Morgen begann der Feind auf breiter Front zu beiden Selten der Somme zu weichen. Der Wider stand feindlicher Nachhuten wurde in scharfem Nachdrängen bezwungen. Nördlich und südlich von Albert erkämpften wir «n» den Aebergang über die Ancre. Am Abend siel Albert. Südlich der Somme warfen wir den Feind nach harten Kämpfen über Thaulnes und Lihons zurück. Roye wurde erstürmt. Neyen ist in blutigem Straßen lampf vom Feind gesäubert. Wir haben unsere alten Stellungen vor der Somme schlacht von ISIS nach Westen an vielen Stellen überschritten. Die Gefangenenzahl wächst, die Beut« mehrt sich. Artilleriekämpfe in Flandern, vor Berdnn und in Lothringen dauern an. Rittmeister Freiherr vwi Richthsfen errang feinen und 70. Luftsie». Von den anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neue«. ! «er Erste Keneralqnartiermeiftotz Luveuvvrsf. 20000 Tonnen versenkt! (Amtlich.) Berlin, 20. März. Unsere Unterseeboot« versenkten im Aermelkanal und in der Irischen See S Dampfer und mehrere Segler mit zusammen 20000 Brt. Di« ver senkten Dampfer waren sämtlich tiefbeladen. Namentlich festgrftellt wurden di- englischen bewaffneten Dampfer Na vigator <8798 Brt.), Tweed (777 Brt.) mit Kohlenladung, der «nglischelSegler Lliza Anne, die englischen Kutter Margaret, Nap«, Sunri und der belgisch« Fischkutter O. rvü. «er Lhes de» rldmtralstabe» »er Marin». di« Tapferkeit, der Mut und die ...sopferung, mit der die begriffen ei. Man dürfe agen, daß trotz groher B- Ürch- Truppen unter Ihrem Befehl dem an Zahl weit überlegenen Zungen über die Ere gnisse an der Front der Patriotismus Feüw fo heroischen Widerstand leisten, von Mir und und die OpfenEgkeit der Vevüllerung in England groß ist Die Niesenschlacht im Westen. Drr gestrig« Abendberlcht der Heeresleitung. Der gestrige Abendbericht der Obersten Heeresleitung lautet: „Ein neuer Abschnitt in der gewaltigen Schlacht! Zu Leiden Seiten der Somme ist der Feind auf b>eiter Front im Rückzüge. In der Verfolgung haben wir unsere alten Stellungen vor der Sommeschlacht von ISIS nach Westen bereits an vielen Punkten über schritten. Wir stehen vor Wert. Lihons, Roye und Noyon sind genommen. Ein Stimmungsbild vom fünften Schlachttage. Auch am fünften Tage nahm die Schlacht zwischen Lcarpe und Oise ihren für die Deutschen siegreichen Fortgang. Dort auf dem alten Sommekampffeld, das dem Feiride immer wieder die besten Rückzugs- und Aus nahmestellungen mit glacisartigem Schußfeld bietet, wo er sich in sestungsartigen Ruinendörfern, ausgebauten Valtenestellnngen und betonierten Maschinengewehrnestern wnuck rn konnte, sind die Engländer erneut ge schlagen. Die von nahen und entfernten Kriegsschau plätzen eiligst herangeführten frischen Divisionen haben sich im Norden und Süden des breiten Angriffsfeldes in wütenden Gegenangriffen verblutet. In heißem Ringen wird ein Ort, eine Höhe nach der anderen ge. Niumt. Bäche, Kanüle, Flüsse, sic bilden kein Hindernis für unsere unvergleichlichen Truppen. Auf der weiten, blutgetränkten Walstatt liegen Waffen, Ausrüstungsstücke, gefallene Pferde, Panzerwagen, Geschütze und immer wieder Mengen von Munition zwischen kakhibraun be kleideten zahlreichen Toten. Um Roupy entbrannten degond, Is heiße Kämpfe, in welchen der vor Verdun mit dein O>dcn Paur le mSrite ausgezeichnete Leutnant Rackow neue Proben seiner Tapferkeit lieferte. Nördlich der Straße Dallou—NoupY liegen hingemüht durch unser Feuer zwei bespannte englische Mnnilümswagen, die im Galopp ihren Jnfauteriebegleitbatterien Munition huu ien wollten. Zahllose Sprengtrichter unserer Artillerie weisen die Spuren der Feuerwalze, andere mit Durchmessern von L0 und einer Tiefe von 8 Metern erinnern an die Zen unserer Frontlegung vom Jahre IS17. Um diese Cftanattrtchter eutspinuen sich besonders harte Kümpfe. An einzelnen Stellen im Süden sind unsere Truppen weit über 4b Kilometer vorgedrungen. Die Beute an Kriegsmaterial wächst dauernd. Schon sind gegen 1000 Geschütze, darunter eine Unmenge schiverei und schwerster Kaliber, erbeutet. Der Erfolg der gewal tigen Schlacht steigert sich von Stunde zu Stunde. Die blutigen Verluste des Feinde« sind außer- ordentlich schwer. Die schweren Verlust« der Engländer. Die Verluste der Engländer haben sich dadurch so außer gewöhnlich gesteigert, daß die englische Artillerie zu kurz schoß-und die britische Infanterie zwischen dem deutschen Vernichtungsfeuer und dem eigenen Artilleriefeuer eingekeilt war. Die große Zahl der Gefangenen kommt den Deutschen bet den Wiederherstellungsarbeiten der Wege km rückwärtigen Gebiet besonders zugute. Telegramme an Oberbefehlshaber Haig. Der König von England richt?!« folgendes Telegramm an Feldmarschall Haig: Ich Zhnen versichern, daß M HM WW füllen erfolgreich. Die Amerikaner behaupten ihre Schützengräben nordöstlich von Badondiller noch immer. T-te Wochenschau erwähnt ferner die feind lich« Tätigkeit in Italien, die da» Vorspiel zu einer Offensive bilden könne. Recht humoristisch ist die Behauptung, daß die Ame rikaner ihre Stellungen bei Badondiller »roch immer behaupten. Eine Spekulation auf die geringe Kenntnis der Amerikaner vpn europäischer Geographie! Dem» bej Badondiller (Lothringen) haben die Deutschen di» heute noch nicht angegriffen. Londoner Beeuhigungchersuche. Nach einer Reutermeldung au» London versuche« dje englischen Morgenbliätter vom Montag da» ver trauen in die Widerstandskraft der Alliierte» zu stär ken und die Verluste der Deutschen att unge heuer groß hinzustellen. „Daily Telegraph? schreibt» Großbritannien ist jetzt der Vorkämpfer ave» dessen, was das Leben begehrenswert macht und steht brutale» Herrsucht gegenüber, welch« die Wett zur Sklaverei der- urteilen würde. Italienische» vertraue«. Las römische Blatt „Giornatt d'Jtalia" betont, daß das Ziel der Offensiv« auch politisch sei, denn sie sei gegen England gerichtet, das die feindliche Koa lition leite. Die Befähigung der britischen Alliierten für die Defensive, sowie deren Ueberfkch an Mittel» gestatteten jedoch, di« Lage mit vertraue» z» Ha trach ten. Englisches Slnges-änduis der geringe« deutsche» verkäste Dje Engländer Leben die geringen Verluste der deut schen Truppen z»-. Ter militärische Berichterstatter de» englischen Funkt enstes schreibt» Ter feindliche Angriffs im Abschnitt v i St. Quentin Wurde am 28. März durch Nebel beg insttgt, Lessen dichte Schwaden e» dem Feind« ermöglichten, ohne beträchtliche Merl uft» durch das Sperrfeuer zu kommen. Da» mysteriös« «a» der deutschen Stnrmkrnppe». Wie der Pariser „Temps" berichtet, verwenden di» deutschen Sturmtruppen aus Lanks »in geheimnisvolle» Gas von außerordentlicher Wirksamkeit. Die englisch« Infanterie und die Arttlleriebedienung müssen die Gas masken Tag und Nacht trogen. Die Beschbetzung von Part». Li« französischen Blätter find mit Nachrichten übe« df« Beschießung von P a r i s angefüllt. TW» Sonn abend sielen 24, am Sonntag pormtttag 10 Granaten in die Stadt. Ein Stadtviertel wurde besonders schwer getroffen. Je mehr man sich dieser Gesahrzone nähert, desto mehr verändert sich das Bild der Stadt, die in der Gefahrzone selbst ganz ausaestorben ist. Die Un tergrundbahn im IS. und 20. Arrondissement verkehrt nicht mehr bis zu den Endstationen. Gegen di« Ver breiter von Listen über die Einschlagstelle» wird sehr scharf vorgegangen, viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Tie Zeitungen weisen zaSreich» Zen surlücken auf. Tie französisch« Regierung hat überall Bekam»-- machungen von Pantkmeld ungen mit den schwersten Strafen bedroht. „Le Journal" meldet» De« Stadt- rat beschloß di« Schließung der Schulen, damit dt« Eltern die Kinder in Sicherheit bringen können. D,» Abwanderung der wohlhabenden Klassen dauert fvrt. Schars« Angriff» aus Llemeneea«. Die französische sozialistische Presse richtet schk scharfe Angriffe gegen Clemenoeau, der durch die wider, sprechenden Maßnahmen anläßlich der Beschießung do» Parts und durch die widersprechenden amtlichen Berichte die Bevölkerung mehr beunruhigt habe als die deutschen Geschosse. Tie Bevölkerung brauch« Wahrheit. Hoffentlich werd« Llemenccau Aufklärung geben, damit man nicht bedauern müsse, daß er am Ruder sei. Der Eindruck »er VeschleßM» bm» Part» tt» Sm»dm». ,Hollands Nicuw« Büro" rnaldet au» London» Lß» erste» Nachrichten Wer di« deutsche Beschießung Vva /luer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge , mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsbla«. UMWÄ« 5«"«r un» Sprechgunö, ü»r Nwaktloa mitftu«nahm« S«r Sonntag« nachmittag» 4-S Uhr. — T«I»gramm-fl-r,ss», Tageblatt ftu,«rzg«b>rg». z«mstrech,e SS. Nu»aa»«A, nAA Unk.n"°s kür unverlangt «Mg.sanül« Manuskript« kann ernähr nicht g.I.ig.t wrrörn. M-'MÄMK IS. Jahrgang