Volltext Seite (XML)
Ml ttlj, °° ffstrrik >sckic'rts^ rbL cx aen l i--äue ^-" M » SS. -^7 i.>s!ter ^3. Jayrgan! Montag» äen 25. März 1918 .»LS ««um ,Uk »«>«!,«« «u« »II, «MS »,m S«ilrk Sch!„rz,nd,k«»«ps-., «u«»IMa« « Pf-., «- klam,p,tll,,ll, füi »u« ««» »i« »«rlrk echl»ae,,nd,k, »» Pf-., sonst -Pf. »«I,«»»«««« »»MlM« c«t. sprich,«»«, Nada». jstn>,I-«»an- nadm, dl, fpllt«st,n, »>/, Uhr,»r« ml»««,. )Ük j,hl,r Im «atz tau» O«t»«hr nicht ,,I«lst,t «««»««, rornn »l« stuf,«»« »<r stnzrl-, »urchZirnsprichrr «rs»Iat«»«,»«, Manuskript nl<dt»«utll<dl,«dar Ist MW /ln.jbiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. unü früognbe^e^ Sprechstun-e -er Re-aktion mit fluonahme -er Sonntage nach.tittago 4 -5 Ubr. — 5elegranntt'fi-resse: Tageblatt flueerzgebirge» jern pre tteknien 5"r "»werlangt eingesanüte Manuskripte kann gewähr nicht geleistet wer-en. —— Nr. ro Weitere glänzende Erfolge im Westen. bisher 45H-- Gefangene un- unübersehbare Seute. 4» /luszelchnung Hin-enburgs, Luöenöorffs un- anöerer Heerführer. 4» Gedrückte Stimmung bei -en Zein-en. r» fortgesetzte Gefthießung von Paris. Fliegerangriffe auf Paris. § Günstiger Stan- -er Verhandlungen mit Rumänien. 4» Litauen als selbständiger Staat erklärt. 4> Eine deutsche Warnung an die rujststhe Regierung. Die glWDlle LsseOe im Weiten. Vie größte NieSerlage Ser britischen Geschichte. Mit ungeheurer Wucht ist die Offensive im Westen los gebrochen und über alles Erwarten glänzende Erfolge hat sie bisher erzielt. Mit dem alten germanischen unwidersteh lichen Furor sind unsere Helden über den Feind gekommen und haben ihm mit vernichtender Stoßkraft gleich in den ersten drei Tagen der Angriffsschlacht Niederlagen bcigebracht, die er selbst nie für möglich gehalten haben wükde. So er litt auf dem Schlachtfelde Scarpe und Oise innerhalb dreier Tage, vom 21i bis 23. März, das englische Heer die größte Niederlage der britischen Geschichte. Die ungeheure Schnelligkeit und Wucht des deutschen Angriffes warf den mächtigen, sich tapfer wehrenden Feind aus allen seinen mit aller Technik ausgebauten starken Stellungen. Damit ist die erste Phase des großen Angriffes abgeschlossen. Wo sich der hartnäckige Gegner zu halten versuchte, wurde er durch Aufrollen seiner Flanken, zum Teil vom Rücken her, zum eiligen Rückzüge gezwungen. Ileberall sah man deutlich, mit welcher Eile die Engländer in letzter Zeit an ihren rückwärtigen Stellungen gearbeitet hatten. Kurz vor der Offensive standen allein in der vordersten Linie zwischen Arras und La Fere rund 28 Divisionen, ohne Be rücksichtigung der Reserven. In dem durch, die vorjährige deutsche Frontverkürzung historisch gewordenen Gelände werden die geschlagenen Teile zweier englischer Armeen unaufhalt sam nach Westen gedrängt. Ihre Rückzugsstraßen liegen unter dem schweren Feuer unserer Fern batterien, denen es durch übermenschliche Anstrengung ge lungen ist, nach Ueberwindung unabsehbarer Gelände schwierigkeiten der vorwärtsstürmendcn Infanterie auf' dem Fuße zu folgen, lln gezä hlte Tausende von Toten, Verwunbeten und Vermißten, über 30000 Gefangene hat hier innerhalb dreimal viernndzwanzig Stunden das englische Heer eingebüßt, lln üb erseh bar ist das von den geschlagenen Armeen verlorene Kriegsmaterial. Die eng lischen Verbände sind zerrissen und durcheinander geworfen. Bei den massierten, mit großem Schneid aus geführten Gegenstößen, bei denen sich bereits eiligst von anderen Schlachtfeldern herbeigerufene Franzosen und Amerikaner beteiligten, hatten sie besonders schwere Verluste. Die amerikanische und französisch e Hilfe kam zu spät, ihre Truppen wurden mit in die englische Niederlage hineingerissen. Unsere eigenen Verluste sind nach wie vor gering geblieben. Ungezählt sind die französischen Orte und Städte, die von den sieg reichen Truppen genommen wurden. Schon am Mittag des 23. März war unsere unaufhaltsam vvrstürmende Truppe an den meisten Stellen über 20 Kilometer, gegen Abend desselben Tages über 30 Kilometer vorgedrungen. Was die monatelangen Kämpfe an der Somme, an der Aisne, in Flandern trotz vielfacher Ueberlegcnheit an Ma terial und Streitkräften nie vollbringen konnten, vollbrachten hier Teile des deutschen Heeres in knapp drei Tagen. Der ungebrochene Angriffsgeist deutscher Truppen, der während 3V» Jahren an allen Fronten gegen eine Welt von Feinden siegreich war, hat hier aufs neye -ea hartnäckigsten Feind Deutschlands geschlagen. Tms Ncbcrrcnnett der dritten englischen Stellung. Die Entscheidung in der Schlacht Monchy -Eam- brat—St. Quentin—La Fere wurde durch das ra sche Ueberreunen der dritten Stellung herbeigeführt. Südlich Bernes hatten die Engländer am 22. d. Mts. frische, eben erst aus Amiens eingetrvssene Kräfte in diese Stellung vorgeworsen. Die Truppen waren kaum in Stellung, ihve Maschinengewehre noch nicht vorge- vracht, als sie der deutsche Angriff überrannte. Am 23. März verzog sich der Nebel früher als an den Vor lagen. Tie Engländer wichen an der ganzen Front. Zwar verteidigten ihre Nachhuten jeden Hü- oelkamm, allein aus jeder neuen Stellung wurden sie in kurzer Zeit geworfen. Die Ueberlegcnheit der deurs.chen Führer und Truppen machte sich in vollstem Maße geltend. Tie englische Jeldartil- lerje opferte sich, um den Rückzug zu decken; ihre Batterien fuhren auf wenige hundert Met^r vor den Zer PW MW MMW (Amtlich.) Trotze» Hauptquartier, 25. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Kronprinz Rupprecht hat mit den Armeen der Generale vonTAowiOtto) und von derMarmitzin dem gewaltigen Ringen bei Mlpaume den Feind aufs neue geschlagen. Während die Truppe» der Generale von dem Borne, von Lindenqulst und Kühne starke Stellungen des Gegners nordöstlich von Bapaume in erbitterten Kämpfen durch brachen, warfen von Osten und Südosten her die Truppen der Generale von Grünert und Staabs den Feind iwer Apres und Saulni zurück. Der zäh durch frische Kräfte ver stärkte feindliche Widerstand, wurde im heftigen Kampfe ge brochen. Neu herangeführteDivisionen warfen sich längs den von Bapaume auf Cambrai und Peronne führenden Stratzen unseren vorwärts dringenden Truppen entgegen. Sie konnten die Entscheidung nicht zu Gunsten des Feindes herbeiführen. Nm Abend fluteten sie geschlagen in westlicher Richtung zurück. In nächtlichem Kampf fiel Bapaume in die Hand des Siegers. Heiße Kamr fe entspannen sich um Tomble» und di« westlich wrgeleg nen Höhen. Der Feind wurde geworfen. Englische Kavalle ieangriffe brachen zusammen. Wir stehen nördlich der Som ne mitten in dem Schlachtfeld« der Somme schlacht. Der deutsche Kronprinz hat mit der Armee de» General» von Hutier den N-bcrgang über die Somme, unterhalb Ham, erzwungen. Die siegreichen Truppen haben in erbitterten Kämpfen die Höhen westlich der Somme erstiegen. Heftige Gegenangriffe englischer Infanterie und Kavallerie brachen blutig zusammen. Die Stadt Nesle wurde am Abend er stürmt. Zwischen Somme und Oise haben die über den Crocat-Kanal vorgedrungenen Truppen noch am Abend des 23. März die stark ansgvbauten und zäh verteidigten Stellungen auf dem Westufer des Kanals erstürmt. In heißem RIno.n wurden Engländer, Franzosen und Amerikaner durch unwegsames Waldgelünde über La Neuville und Billguier-Aumont zurückgeworfen. Gestern ging der Angriff weiter. Französische zum Gegenstoß angesetzte In- fnnterie- und Kavallerie-Divisionen wurden blutig zurück geschlagen. In rastloser Verfolgung stießen die Generale v. Gontard und v. Gail dem weichenden Feind nach. CutSce.rd und Ehauny wurden am Abend erobert. Mit weittragenden Geschützen beschossen wir die Festung Paris. Die blutigen feindlichen Verluste sind ungemein schwer. Die gewaltige Beute, die seit dem 21. dS. Mts. in unserer Hand blieb, ist noch nicht zu übersehen. Festgcstellt sind mehr als 45000 Gefangene, weit über 600 Geschütze, Tau sende von Maschinengewehren, ungeheure Bestände von Mu nition und Gerät, große Vorräte an Vcrpslcgnngs- und Klei dungsstücken. An der flandrische» Front östlich von Netmi ve- Verdun und in Lothringen dauert der Artilleriekampf an. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermelster Lndendsrsf. " »»»" deutsche» Stnrmwellen auf. In rasendem Schnellfeuer verschossen sie ihre Munition und versuchten dann aus nächste Entfernung aufzuprotzen und ubznjahren. Im Schrapnells und Maschtnengewehrfeuer blieben zu hl» r eiche Batterien lie g e n, andere wurden mit samt der Bespannung erbeutet. Ebensowenig halsen Gegen angriffe der englischen Tankges-chwader^ Ge schütz- und Mtuenwerserfeuer setzte die meisten außer Gefecht, ehe sie in Wirkung träten. Ein Tank, der in die deutsche Jnsauterielinie eingebrvchen war, wurde durch die kühne D.t eines Unteroffiziers unschädlich ge macht. Dieser sprang auf den Dank und erledigte die Bemannung mittels Revolverschüsse durch das Luftloch in der Decke des Tanks. Südlich Peronne wurde an, Nachmittag die Somme erreicht. fGleich- zettig drangen andere Abteilungen gegen Peronne und nördlich davon vor. Hier unternahmen die Engländer «inen Gegenangriff aus der Stadt heraus. Ihre Kompagnien wandten sich jedoch.zur Zeucht, al» dse Deutschen ihnen entgegenstürmten. Peronne brennt. Was die Franzosen in mühsamer Arbeit nach Räumung der Stadt durch di« Deutschen wieder ausgebaut «haben, zerstörte der Engländer vor seinem Abzüge. Aber der Abzug ging überhastet vor sich und reiche Beute blieb allenthalben zurück. Automobile mit englischen Stäben jagten kurz vor Eintreffen der Deutschen aus der Stadt. Zwischen zurückweichenden Kolonnen fuhren die Tanks, die keinen neuen Angriff mehr wagten. Deutsche Luftschlacht staffeln begleiteten den Rückzug; ihre Bomben und Maschinengewehre säten Tod und Per. wirrung. Die englischen Flieger nahmen keinen Kampf an, und zogen ab, sobald sie deutsche Jagdflieger sichteten. 200V Quadratkilometer Geländegewinn! Der Sieg über die Engländer hat Erfolge erzielt, wie sie in der Geschichte dieses Krieges seit Beginn de- Stellungskampses von der Entente niemals auch nur im entferntesten auf dem wesUichen Kriegs schauplatz erreicht wurden. Tie Offensive der Engländer bei Arras im April 1916 hatte eine Breite von 20 Kilometer. Ter anglo-sränkische Angriff an der Som me in, Juli 1916 hatte die doppelte Ausdehnung'.'Tie Franzosen griffen an der Aisne 1917 in 40 Kilo, meter Breite an. Tie Angrisfsabschnitte der monate langen englischen Gewaltkämpfe in Flandern überschrit ten niemals den Raum von 30 Kilometer. Die Beute all dieser Ententeschlachten betrug in den ersten Tagen nur ein einziges Mal als Höchstsumme 10 000 deutsche Gesungene. Während der ersten Stadien dieser An griffe gelaugten weder Engländer noch Franzosen -wei ter als bis zum äußersten Rand des Trichtergeländes der deutschen vc deren Stellung. Lediglich bei Cam- brai hatten di Engländer einen zwar bald in eine Niederlage verwandelten Angriffserfolg von 7 Kilome ter Tiefe. Tie vicrmouate Ueberinaterialschlacht in Flandern, in welcher 93 britische Divisionen kämpften und IVn Millionen der besten englischen Truppen ei,^ gebüßt wurden, brachte den Engländern einen Streifen Land von 20 Kilometer Breite ein, der nur au wenigen Stellen eine Tiefe von über 6 Kilometer er reichte. Ter gesamte Geländegewinn der saft halbjäh rigen britischen Kämpfe betrug jedoch n ur 100 Quad ratkilometer. An den Offensiven der vielfach über legenen Feinde gemessen, erkennt man erst recht die große Bedeutung des deutschen Sieges in der jetzigen dreitägigen Schlacht im Westen, die in der kurzen Zeit einen Geländegewinn von rund 2000 Quadrat kilo meter erkämpfte. Paris durch deutsche Geschütze bombardiert. Die r'igcuce Havas meidet am 20. Mürz amtlich: Seit 8 Uhr morgens beschoß der Feind Paris viertelstünd- I ich aus einem w e t ttr a ge n d e n Geschlltz. Zwei- huudertvierzigmiilimetergranaten trafen die Hauptstadt und ihr Weichbild. Etwa 10 Personen wurden getötet und 1b verwundet. Maßnahmen zur Be kämpfung des Geschützes sind im Gange. Nach den letzien Meldungen hat das weittragende Geschütz, welche- Paris beschossen hat, ans einer Entfernung von 120 Kilometer (etwa so weit, wie von Aue nach Halle a. S. D. Ned.) gefeuert. Es mar etwa 12 Kilo meter vor der französischen Front aufgestellt. Der Eindruck in Pari». Pariser Abendzeitungen pom Sonnabend enthalten bereits die amtlichen Meldungen über die Beschießung von Paris durch weittragende Geschütze. Einzelheiten über den angerichteten'Sachschaden dürfen nicht be- k a n n t g c g eben werde n. Die Vlütter weisen sehr viele Zensürlücken auf. Lyoner Blätter berichten, während der Beschießung seien alle Geschäfte, Gastwirtschaften Usw. geschlossen gewesen. Der Pariser Stadtrat habe eine Sitzung im Kellergeschoß deS StadhauseL abge halten. Das Bild der Hauptstadt sei das der SchreVens- tage im August 1914 gewesen. Der Kongreß, der gestern in der Sorbonne zur Erörterung der Eisenbahn transportmittelund Schiffahrtsfragen zusammentreten sollte, sei verschoben worden. Die Pariser Zeitungen be richten, ihr Erscheinen sei durch daS Errtgnr» verzögert