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Nr. SV. Auer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. DknStag, bin S Februar 1918. Sächsischer Lanätag. Lwelie Kammer. Eino Mandatsniederlegung. Dresden, 4. Februar. Bor Eintritt in die Tagesordnung kommt ein Schreibt- sozialdemokratischen Abgeordneten Richter-Chemnitz cn Präsidenten zur Verlesung, in welcher er mitteilt, d-.ch Reichst kreise Rogii (Senerallandsc tm Kreise Ni> Abgeordneten 11. wlärz stcr Wiema meldet: In Standpläh fflieger mit zu verzeichner düng Ist gla Die Nachricht Pariser Bevö! auf« neu« die Abb cru ..Hollandfche Slegierung be' rückznberu gemeinen die! ngeblich der ein U-Buol zr .vie ähnliche l liniens init ei> Neue ö Oesterreich en oon Naro-r Das Bu P uiIle gefä Kost n der Ei dein Gericht»!) richteten, augc beschimpft zu Pariser Haupt- und L naiistische Pre Preiuier- und I!>17 aus eige non Painieuö: britischen E enthalten. Pi der Kamin er ? Velager Italiens. T Belagerungszu Pieniont ausjp gerrara nnd Mandanten kei Die Entente seht äen Arieg fort. Amtlicher Vrricht «Her die versa tttcr Konferenz. In einem amtlichen Pariser Bericht wird gemeldet, daß der oberste Kriegsrat in seiner dritten Ta gung oom 30. Januar bi» S. Februar in Per sattle» sich eingehend mit den letzten Aeußerungen de» deut schen Reichskanzler» und de» Grafen Czer- ntn beschlifttgte. Er tonnte darin lein« Annähe rung an die „aemLßtgten" Bedingungen erkennen, die von den Regierungen der Alliierten aufgestellt worden find, und entschied, die einzige unmittelbare Aufgabe de« Alliierten besteh» darin, mit «usterster Krastan- strengung 'die militärischen Bemühungen fort-u- fetzen, bi» «in Gtimmungsumschwung bet den feind, ltchen Regierung«»» und Völkern hervorgebracht werd«, der den Abschlüß e Ines Frieden» ermöglich«. Lier oberste KrtegsrH beschäftigt« sich de» weiteren mit der geschlos seneren und wirksameren Zusammenfassung aller Anstrengungen der gegen die Mittemächte rümpfenden Länder unter Leitung de» obersten Krr«g»rate». Ler Wirkungskreis de» Rate» wurde erweitert. L» kam zu einer vollen Einmütigkeit smvohil hinsichtlich d« militärischen Politik wie hinsichtlich d« Abführung der —- - - Nachstrttit der ü sind, ist - n Ein Gr dcn unlärigs gekeh'ten A l'nnst auf d grüß iibcrm r Gene, Sonncibeud vcrsmnmluii! Hauptmann da» Cbn'un Stadtiat G EL wurde z ist zu eiftnel zett 74 dein Mitglieder. Z»g 14, der lente 7 Man aertreter (AI ^lerichisjalsri Bränden in sich 85"/, de Versaninllnn Der Jahres» bericht. E eine Aasgab 438,95 Bik. bericht ist Wehrleute n wurde darai sietragcne H Dem Signal aus frcinzösi trägniö eine» Zigarren ge wurde znm war die Tag n Konze das Konzert gartens an geführt ist, Beranstallnn wi» hören, a Lebensm auf Abschnit! Weißbro verband Schi Brotversorgn nnd der übe! höchst en 8 I Abgabe und marken del Aufschrift „ii darf der Mo Bescheinti erfolgen. Di den Bezirk Sä auSs ch u ß Grund de» wartet hat. l Fällen ohne Ü berg Brotmc da fern durch Zeitverlust ei Da» weiße 6 Ausschließung und Beschränkung des freien Handels«» ö in der Friedenswirtschaft und zur Bevormundung von Industrie, Gewerbe und Handwerk führt und führen muß. Es macht dabei keinen Unterschied, ob diese zwangswirtschaftltche Bevor mundung in der Form direkter, beamtlich geleiteter Staate Monopole oder in der Gestalt formell kaufmännisch geleiteter, aber tatsächlich staatlich gelenkter monopolistischer Schein Privatbetriebe erfolgt. Ebenso w>rd der Hnnsa-Vund energisch auftreten gegen jedes längere Fortbestehen und gegen jede Neuschaffung solcher Zwangssyndikate, die, im Gegensatz zu frei ' Vereinigungen der Beteiligten, hinsichtlich ihrer Gründ»», Leitung, Verwaltung und Auflösung behördlicher Ent scheidung unterliegen." des den er sich infolge Berufswechsels (er ist Gauleiter in Chemnb- und Vertreter des 47. ländlichen Wahlkreises) und Beschrän- kung seiner freien Zeit gezwungen sehe, sein Mandc.i ntederzulegen. Das Haus genehmigt die Niederleguo Nach Bewilligung einiger Etalskapüel steht zurBcsprechn, die Interpellation Brodaus, Dr. Dietel, Schwager, die Aufhebung der Grenzsperre gegen Oesterreich betr. — Abg. Schwager (Fr. Vp.) begründet die Inte- pellation: „Ist die Negierung bereit, bei dcn zuständigen m lttärischen Stellen die unverzügliche Aushebung der kosispi. ligen Grenzsperre geg-n das verbündete Oesterreich zu verlangen die, ohne den Zweck der Spianagevcrhinderung erfüll^: zu können, nur erhebliche Schädigungen und Belästigungen namentlich der Anwohner an der sächsisch-böhmischen Grenz-, mit sich bringt?" Als vor zwei Jahren, so führt Jntervellaw aus, eine ähnliche Sntcrpeliation zur Besprechung g-iana' habe die Negierung zugeso.gt, die vorgebracbten BeschunK in wohmoüender Weise zu prüfen. Es sei aber von ein.- Entgegenkommen gegen die Grenzbewohner nichts zu verspG-: die Verhältnisse seien eher schlimmer als besser gewoG Kriegtunlnistcr von Wilsdors. Das Gcsamigebiet der tliegführenden Mittelmächte rein' von Flandern bis Mesopotamien, von Riga bis Venetien. Innerhalb diesen großen Gebietes finden ope rative Verschiebungen und Maßnahmen statt, deren Geheim- Haltung von allergrößtem Werte ist. Eine Kontrolle der Grenze nur gegen die Neutralen genügt nicht. An alle möglichen Erleichterungen ist immer gedacht worden, aber nn die Aufhebung des Grenzschutzes kann die Oberste Hee resleitung nicht heran treten. Frei von allen Bedenken sind die Anstrengungen unserer Feinde, durch einen Späher- dienst sich Kenntnis van den militärischen und wirtschaft lichen Vorgängen in Deutschland und bei seinen Verbündeten zu verschaffen, unsere Heeres- und Marine-Werkstätten, Vor räte an Munition und Lebensmitteln und unsere Verkehrs, mittel zu zerstören, sowie die innere Widerstandskraft des Volkes zu lähmen. Nur der Eingeweihte kann sich ein Bild machen von dem Umfange dieses Späherdienstcs, von de-, Zahl der dabei beteiligten Personen und der Mannlgfaltigkci ihrer Masken. Erfolge dieser feindlichen Machenschaften könnten die verhängnisvollsten werden. Es muß daher alles getan werden, um sie zu verhindern oder wenigstens zu hemmen. Die Oberste Heeresleitung hat anerkannt, daß der Grenzschutz das Verdienst in Anspruch nehmen kann, unsere» Aufmarsch gegen Serbien, Numänien und Italien in seiner Geheimhaltung besonders unterstützt zu haben. In den Jahren 1916 und 1917 sind allein im Bereiche des 12. Armeekorps !! k> 8 flüchtige Gef äuge ne beim Versuche der Greuzübcrschreitung ergriffen morden. Ein Gutachten der Handciskammcru Chemnitz, Plauen und Zittau stellt seh, daß nicht alle Grenzbewohner den Wnnich nach Aushebung der Sperre teilen. Aus den dargelegtcn Gründen muß ich die Frage wegen der baldigen Aushebung der Grenzspeve verneinen. Eitn« Neve Lloyd Nach einer London« Meldung wird Lloyd George Anfang dieser Woche ein« wichtig« Rede halten, die sich auf die diplomatischen Entscheidungen der Versailler Konferenz stützen wird. Ue Umgruppierung der feindlichen Westfront. Der „Züricher Tqg«s<mz«tger" meldet» Die Ber. Mischung der «ngNsch-kran-östschen Truppen, die bisher vermieden wurde, greift immer mehr um sich. Nachdem erst kürzlich englische Truppen südlich von St. Quentin -wischen französischen Truppen f«stge- stellt wurden, tauchten neuerdings französische Streitkräfte ,det Apern auf. Diese Bermtschung scheint die kommende Vereinheitlichung des Obersten Kommandos Vvrzubereiten, da es undenkbar ist, daß die auf diest Weise inetnandergeschobenen Truppen zwei verschiedenen Oberbefehlshabern unterstehen. Die Aussprache. Abg. Douath (kous.) Eilt sür Aufhebung der Sperr, rin, die die Grcnzbcvölkcvnug dringend wünsche. Er bczweifi". ov der Grenzschutz das geeignete Mittel fei, die Spionage, zu verhindern. Schließlich bittet Redner, die den Gemeinden durch dcn Grenzschutz cntstchcndcn Kosten auf die Neichokafi- zu übernehmen. — Abg. Zimmer (Soz.): Von der G fassung von Spionen an dec"Grenze habe man noch nicht > gehört. — Abg. D v. Seufer th (natl.): Der vom Miuistcc ausgestellte Gesichtspunkt der Landesverteidigung erscheine Ihr; so wichtig, daß die mit der Sperre verbundenen Beschwerden mit in Kauf genommen werden müßten. Namens seiner politischen Freunde richte er an die Negierung die Bit«" alles zu tun, was den Grcnzvcrkehr erleichtern lö»n§, abe für eine Aushebung der Grenzsperre könnten sie nicht eß' treten. Abg. Dr. Dietel (Fortschr. Vp.): Spionage werd getrieben werden, ob wir eine Grenzsperre haben oder nicht- Letztere sei nur rin« unnütze Beschwerung der Bevölke rung. Die wirtschaftlichen Fäden, die durch die Sperre zerrissen würden, würden später nur schwer oder gar nicht wieder geknüpft werden können. — Abg. Linke (Soz.) führ» einzelne Fälle von Belästigungen der Bevölkerung durch d!' Grenzsperre an und verlangt -deren Aufhebung. — Abg. Brodaus (Fortschr. Bp.)t Den Behörden, die durch ei» Telegramm-Trommelfeuer der Baierlandopartei belästigt würden, sollten lieber die heute hier geäußerten Forderungen vorgelegt werden. Die Grenzsperre sei nur «in Ausfluß dec Vlelregiereret. Man hänge überall für di« Bevölkerung Gehler Hilt« auf. Dr. Seyserth habe in völliger Unkenntnis dec Verhältnisse gesprochen. (Heiterkeit.) Nur seiner, des Red ner», List (Heiterkeit) sei es -n verdanken, daß er nicht bis zum End« de» Krieges in Oesterreich bleiben mußte. (Heiter- krit.) (Abg. Dr. Schanz ruft: Das ist ein königlich sächsischer Landgerichtsrat l Abgg. Brodaus und Fleißner entgegnen! Si» Denunziant! Große Unruhe. Der Präsident ermähnt, beleidigend« Ausdrücke zu unterlassen.) fiel, au» ihr« haltlo» gewordenen Lage die Konsequen zen zu ziehen und, dem Beispiel« der Klemer Rada folgend, sich von Rußland> und seinen Bundesgenossen loszulöfere. De» knfstsch-rnmäntfche vruch. Nach ln Berlin etngelausenen zuverlässigen Nach richten ist dtze.rumänische Gesand " Mit in Pe tersburg in der Nacht b»m L9. -um Januar üb« Finnland abgereist. Ein finnischer Protest grgrn di« volfcheiivM. Die Berlin« Bevollmächtigten der finnischen Re gierung lassen dem Wolsfschen Telegraphischen Büro folgende Erklärung zukommen» Herr Trotzki hat in der letzten Sitzung der Frte- densdelegation erklärt, daß die gegenwärtige finnische Regierung gestürzt und «setzt sei durch eine Arbei ter- und Bauernregterung, und daß ec keinerlei Hindernisse dafür sehe, daß Abgeordnete dtejLr Regie rung an den Friedensverhandlungen in Brest-LttowSk teilnehmen. Demgegenüber erklären wir, daß die Re gierung Finnlands keineswegs gestürzt ist, daß sich vielmehr nur im Süden Finnlands eine soziali stische Regierung, unterstützt von russischen bolschewisti schen Truppen, vorübergehend Ler Macht in einem kleinen Teil des Landes ohne gesetzliche Berechtigung, lediglich gestützt auf brutale Gewalt, beinächtigt hat, sowie daß in dieser Regierung keine Bauern sind, die übrigens den bolschewistischen Umtrieben durchgehend, feindlich gegenüberstehen. Tie rechtmäßige Regierung, di« auf legalem Wege vom Landtage eingesetzt ist, hat die Hauptstadt verlassen müssen, ihre Bevollmächtigten beherrschen ab« den größten Teil des Landes, das sich in den Händen der Ordnungsgewalt befindet. Wir find von der rechtmäßigen finnischen Regierung mtt autori tativer schriftlicher Vollmacht versehen, an den Bera tungen in Brest-Litowsk als Repräsentanten Finnland» tetlzunehmen; wenn irgendeine finnische Delegation be rechtigt ist, an den Friedensverhandlungen tetlzunehmen, so können nur wir, bzw. die später vom Landtags ge wählte größere Delegation, der auch wir zugehören, als Bevollmächtigte des finnischen Volks in Betracht kom men. Schweden und Finnland. Am Sonntag sprachen die Vertret« von 40 schwe dischen Zeitungen dem schwedischen Staatsmint- ster und de.n Minister des Aeußeren den Wunsch aus, für die freiwillige Teilnahme Schwedens an dem Kampf der finnischen Orvnungsfrcunde gegen die Anarchie wir, ken -u wollen. Beide Minister erklärten, die Regierung stehe auf dem Standpunkte, daß «in offizielles Ein greifen jetzt nicht «folgen könne. Eine Ermordung. Ta» „Berner Tageblatt" meldet» General Ja- siekiewic, der Kommandant des ersten polnischen re volutionären Schützenregtments, wurden von den Bol- schewikt ermordet, weil sich seine Truppen weigerten, gegen die Ukraine zu marschieren. Lent« bildet eine „Rote Armee". Ter Rat der russischen Volkskommissare hat die Bildung einer Roten Armee angeordnet, die als Wall der Macht der Sowjet» und tm gegebenen Augenblicke qls sichere Grundlage für di« Ersetzung der regulären Armee dienen wird. Die Rote Armee wird aus den zuverlässigsten Elementen der Arbeitermassen gebildet. Der Eintritt in ihre Nethen steht allen Bür gern der russischen Republik frei, die das Alter von 18 Jahren erreicht haben. Jedes Mitglied der Noten Ar mee muß bereit sein, sein« Kräfte und sein Leben für die Verteidigung der Errungenschaften der Oktoberrevo lution, der Macht der Sowjets und des Sozialismus zu' opfern. Zum Eintritt in di« Rote Armee ist es er forderlich, eine Empfehlung der Arbeiterkomitees, der demokratischen Organisationen, die di« »'.> tsätze der Sowjets anerkennen, der Vernss« oder c » Orga nisationen oder iveni Mttgu.-ver derartiger Organisationen vorzwvetM. Dio Soldaten der Roten Armee der Bauern und Arbeiter werden vollkommen von» Staat unterhalten und erhalten außerdem 50 Ru bel. Am 29. Jamurr erfolgte di« vorläufige Anweisung von 20 Millionen Rubel an den Rat des Kriegs- kommtssartats für die zur Orgnntsterung der Roten Armer, für di« Ausrüstung der Soldaten und den Un terhalt der Familien notwendigen Ausgaben. Die Streiks. Abgeordnet« Dittmann verurteilt. AuS Berlin wird gemeldet: In der gestrigen Sitzung des außerordentlichen Kriegsgerichte» vor dem Land gericht III stand die Hauptverhandlung gegen den RcichS- tagsabgeordneten Dittmann von der Partei der unab hängigen Sozialdmokraten an. Der Vorsitzende war Land- grrtchtSdirektor Leue, Berichterstatter Gerichtsrat Dr. Köhler, Verteidiger die Rechtsanwälte Haase und Dr. Herzfeld. Der Berichterstatter beantragte wegen versuchten Landes verrates in Tateinheit mit Vergehen gegen 8 S 6 des Gesetzes Uber den Belagerungszustand und wegen Wider standes gegen die Staatsgewalt 6 Jahre Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von b Jahren. Das Gericht erkannte auf b Jahre Festungshaft wegen versuchten Landesverrates in Tat einheit mit Vergehe»» gegen das Gesetz Uber den Belage- rungsznstand und auf zwei Monate Gefängnis wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt. DaS Gericht nahm das Vorhandensein mildernder U in stünde an und erkannte auf Festungshaft, weil e« nicht feststelleu zu könne» glaubte, daß die Straftat au» einer ehr losen Gesin nung entsprungen ist. AuS den Ausführungen des Angeklagten Dittmann ist hervorzuheben, daß eS sich seiner Meinung nach um einen Demonstrationsstreik handelte, der nur drei Tage dauern sollte. Abflauen der Stellbewegung. AuS Berlin wird gemeldet: Den Arbeiten in den kleineren und mittleren Betrieben, die bereits am Sonnabend ihre Tätigkeit wieder auf,enommen hatten, haben sich gestern auch die Ausständigen einer Anzahl größerer Be- triebe angeschlofsen. Was die unter militärischer Aussicht stehenden Betriebe betrifft, so ist die Arbeit hier zum Teil ebenfalls wieder ausgenommen worden. AuS MUnchen wird berichtet: EtnigunaSver- Handlungen, die zwischen den von der unabhängigen so- zialdemokratischen Partei geführten Ausständigen und der sozialdemokratischen Partei angebahnt wurden, waren von Erfolg begleitet. In einer Sonnabend abend abge haltenen Sitzung erklärten die Streiksllhrer, unter de», Druck ber Verhältnisse sich der Aktion der sozialdemokra tischen Partei auschließen zu wollen. Damit ist die Wieder, aufuahme der Arbeit in allen Münchner Be- trieben am Montag früh gesichert. Die Streikbewegung in München hat also nach vier Tagen Dauer ihren Ab- schluß gefunden. Störung der öffentlichen Ruhe war im Verlauf der Bewegung nicht zu verzeichnen. In Kiel und Hamburg ist die Arbeit, ebenso wie tu Westdeutschlaud fast in vollem Umfange w teder auf genommen worden. -- Staatssozialismus unä frele Wirtschaft. Li« Kundgedmig de» Hanfadnnde». Der Hcmsabuud erläßt folgend» Kundgebu'ig: Der Hansa-Vund hat nie verkannt, daß manchs gemein wirtschaftliche Gedanken und Einrichtungen unerläßlich waren und sei»» werden, hat aber dennoch in seinen Nichtlinien be- tont, daß er etntrete, „für. freie Bewegung und Cut- Wicklung von Gewerbe, Handel und Industrie", Ein« im Anschluß an die Kriegswirtschaft, obwohl diese di« schwersten Fehler und Mängel aufgewiesen hat, immer stärker hervortretende und immer gefährlicher werdende Gegenströmung »nacht e» dem Präsidium des Hansa- Bunde» zur Pflicht, dm Kamps um du Freiheit der gewerb- ltchen Entwicklung aufzunehmen. Zu diesem Zweck, schlägt das Präsidium dein Direktorium und Ausschuß folgende Ergänzung der Richtlinien vor« „Der Hansa-Bund wird sich mit aller Kraft dafür ein setzen, daß auch in Zukunft di« Eigenwirtschaft di« feste und sicher« Grundlage unserer Gesamtwirtschaft bletb«. C» ist ein Lrbmstnteress« des Staates und der Gesamiwittschaft, den freien und selbständigen, zur Berücksichtigung der Forde rungen auch de» Gemeinwohl» durchaus geeigneten und ge willten Privatbetrieb zu erhalten, der auch den richtig verstandenen Interessen der Arbeiter Rechnung trägt. Die Tatkraft und Entschlußfähigkeit, di« Schaffensfreude und der Wagemut de« persönlich verantwortlichen und auch innerlich mit dem Unternehmen eng verknüpften selbständigen Unter nehmer» wird mehr denn je »nitzuwirkm haben bet der Wiederherstellung und Mehrung de» Wohlstand««, der Lei- stung»fähigkeit und de» Ansehen» de» Vaterland«». Im Interesse der dringend erforderlichen Entfesselung aller pro duktiven Kräfte, der Wiederherstellung de» Mittelstand,» und !dn Freizügigkeit sowie de» Emporstetgen» der Ang,stellten zu selbständig«» Unternehmern wird daher der Hansa-Vund