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13. Jahrgang Dienstag» äen 29. Januar 1918 Nr. 24 ü - °sttd I« t», «ochmM-s-s'un»«» st Kr»»ahm» »»« «»nn, un» Nu«ga!^»u°n,""w°« SprechstunS» -er Keüaktion mit Ausnahme -er Sonntage nachmittag« 4—s Uhr. — Telegramm.flüreffe, Tageblatt flueerzgeblrgr. zkrnsprrcher SS. !- r^Nlmstal««n^un4 0k>«ftk«e<r Zür unv»rlangt tingefanüt» Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet werden. ALMAUS mit -er wöchentlichen Unlechaltungsbeilage: /wer Sonntagsblatt. sLW'TLrEI 'ZWM^ M Tagevlai SS Anzeiger für -as Erzgebirge W ungarischen Stellungen meist schon im Feuer zusammen. Der Mont Di Bal Bella, auf dem sie vorübergehend Fuß fasse« konnten, wurden ihnen im Gegenstotz wieder entrissen. Eben so warfen unsere Berdündeten im Gebiet des Col del Rosse, sowie zwischen der Frencela-Schlucht und der Brenta an stürmenden Feind nach schwerem Kampf zurück. Wiederholte Versuche de» Feinde», örtliche Angriffsstellen unter Einsatz seiner Reserven zu erweitern, scheiterten unter blu tigen verlu sten. Eine» unserer Bombengeschwader warf in der Nacht vom 8«. zum 27 Januar mit großer Wirkung 2100« kg Bombe« auf Eastelfranro, Treviso und Mestre. Große BrÜtlde waren weithin sichtbar. von den anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neue». Der Erste General«,»artiermetster Ludendors f. Gtglische» Echo. Hatz LlM Feinälicbe unä neutrale Stimmen i überHertlings unck Lzernins Ueäen.^1 Die Derhanälungen m Vrest-Litowsk. Trotzkis BerschleppungSmanöver. Wie wir bereits mttgotLilt- hüben, sind sowohl 'Aaatssekretär v. Kühlmann wie der üsterr,.ungar Minister Graf Czernin nach Brest-Litowsk gereist, wo "ie Friedensverhandlungen. heute Dienstag späte- st'ns morgen Mittwoch wieder ausgenommen werden t'lleil. Trotzki soll neue Vollmachten vorn Zentral- wmttee der Sowjets erhalten haben. Er scheint aber licht die Absicht zu haben, Ton und Methode seiner kerhandlungsart zu ändern. Trotzki hat vor dem Generalkongreß der Arbeiter ind Soldatenrüte in Petersburg einen Bericht über »'n Stand der Friedensverhgndlungen erstattet. Trotz» I bezweifelt in diesem Bericht die Möglichkeit vner Verständigung, , La die Delegierten der lentralinächte angeblich rein kapitalistisch« In- »ressen vertraten und den „freiheitlichen" Forde- Imgen der maxinialistischen Delegierten nur scheinbare WgestÄndnisse machten. Czerntn und Kühlmann Mterschieden sich in den Hauptzügon durchs nichts von Rn Kapitalistendienern Wilsons und Lloyd Georges. U« russische Delegation in Br«st.Lttvwsk werde DSedtngt aus ihrem Standpunkt beharren und UN. .Kamps gegen dell interirationalen kapitalistischen vo^ zäh und unbeirrt sortsetzen. Aus djesein Bericht Wbinnt man nun auch in Petersburger Arbeiter kreisen Mit und lnehr den Eindruck, daß Trotzki mit der Mög- Wep spielt, die Verhandlungen zum Scheitern zu Mtw^en, um dadurch eine Arbeiterbewegung MsMüändern der Zentralmächte gegen die eigenen WMMtngen hervovzurufen. Titesen Eindruck hat auch lWuttspzialisttsche Blatt „Nvwoje SchiSn", das Trotz- MMEdrivurf macht, daß er «ine so hochvcnst» und RMMNukunft der? Welt sfl WMtz» ÄngLlegerchelL, VE, unzertrennlich vereint zu bleiben r Ptrot, Ni sch und Mm dio'Mügest LMte ds» Mve^ Wen bulgarische di» - „Daily NrwS" schr Mnvernehnwn mit wre es der YrfeLenSfchlutz ist, zum Agitatipnsmtttel für parteipoluiche Bestrebungen herunteüvürdigt. Auf wettere Verschleppungsmanöver werden sich die deutschen und österreichischen Lietegier.en allerdings nicht oinlassen. Die Ukraine und dsr Frieden. Nachdem die Bedrohung Kiews durch die Maxi malisten, die in schwere Kämpfe in der Umgebung von Polkawa verwickelt sind, aufgehoben erscheint, ver sammelte sich das Generalsekretariar der Uk raine und eine Mehrheit der Mitglieder der Zentral- rada zur Besprechung der in Bresb-Litowst erzielten Verhandlungsergebnisse, lieber das Votum der Nada und des Generalsekvetariats ist bis zur Stunde noch nichts Zuverlässiges bekannt, doch, werden beträchtliche ukrainische Truppenabzüge von der Front gemeldet. Die hierdurch freiwerdenden Truppen werden «k ! «i «°ü°nm d« ' von Poltawa und Lucky die Frtedensentsch lossen- i üegen die Stadt gerichtet. Die 0 " be- heit der Kiewer Rada und des Generalsekretarprt» ge -, gründen Eingreifen in stärkt werden wird, da unter den gegebenen Verhält. "" der nissen für die Rada alles darauf ankommt, die ihr er- durch eine sinnMndische Revolution nach dem W e st e n hin gebenen Truppen von der Front .freizubekommen, um i 2» verbreiten. ^Der finnische Gesandte bezeichnete die Lage sie gegen die Truppen des Lhärkower Volksrates in» 'Finnland als äußerst ernst. Feld zu stellen. Bulgariens Vergrößerung. Lite Bulgarische Telegrap^n-Agentur meldet aus So ftar Siner hier eingetroffenen Abordnung de- Be zirke» Ptrot erwiderte Ministerpräsident RadoSla- wow auf ihren Wunsch, mit Bulgärien'für immer London wieder mit öomben beworfen Heftige Kämpfe an -er italienischen Zroat. Der heutige mWe knegsbeMt. Lrotze» Hauptquartier, 29. Januar. «etlicher « ri« « sf a, a « pla ». Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An verschiedenen Stellen der Front Artillerlekampf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. In der Champagne entwickelten sich slebhafte Ar- tMerlekämpfe. B-iderseit» der Straße St Hilalre—St. Souplet scheiterten am Margen kleinere französische Angriff-unter- nehmungen. Unsere Stellungen zwischen den von Souani und Ripont nach Südosten führenden Straßen lagen am stützen Nachmittag unter heftigen feindlichen Feuer. Unter feinem Schutz stieß französische Infanterie mit Flammen- werfern zu starken Erkundungen gegen mehrere Stellen der Front vor. Unter schweren Verlusten wurden sie zum Teil vor unseren Hindernissen, znm Teil im Nahkampf zurückgeworfen. Einige Gefangene blieben in unserer Hand, mehrere Flammenwerfer wurden erbeutet. Rege Fliegertätigkeit führte zu erfolgreichen Lust kämpfen. Wir schossen gestern !3 feindliche Flugzeuge und einen Fesselballon ab. London und Sherneß wmden erfolgreich mit Bomben beworfen. Französische Flieger setzten ihre Angriffe gegen unsere Lazarette fort. Während im Monat Dezember die Lazarettanlagen von Rethel mehr fache» Ziel ihrer Bombenabwürfe waren, griffen sie in den letzten Tagen die Anlagen von Labry iöstl. von Lorslan») an. Italienische Front. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden find von neuem heftige Kämpfe entbrannt, i" Runägebungen äes Raisers. An den König von Sachsen. Auf das vom König von Sachsen an den Kaiser ge-«Amtlich.) sHiete Glückwunschtelegramm, dessen Wortlaut wir gestern Mellten, ist nachstehende telegraphische Antwort er äugen : „Herzlichen Dank für Deine treuen Wünsche. Du oeißt, wie tief ich die Opfer und Nöte mitem- ilnde, die diese schwere Zeit unserem Volke auferlegt, Ser Ich beginne das neue Jahr voller Zuversicht, otz vieler Schwierigkeiten spricht alles dafür, daß unsere bcrlegcne Kriegführung und die größere Ausdauer unseres errlichen Volkes den Kriegswil/en der Gegner rechen und die Grundlagen für eine gute, glückliche nd sichere Zukunft schaffen wird. Das walte Gott. Wilhelm." An den Reichstagspräsidenten. Auf ein Glückwunschtelegramm des ReichstagS- >räsidenten erwiderte der Kaiser folgendes: „Empfangen Sie meinen wärmsten Dank für die reuen Wünsche, mit denen Sie mich namens des Reichs tes wiederum erfreut haben. Ich beginne das ernste, ntscheidungsvoUe Jahr in stolzer Dankarkeit für die utgeheuren Erfolge, die unfern unermüdlichen Kampfern md ihren genialen Führern zuteil geworden sind. Ich neiß, in welchem Umfang die treue Arbeit des Volkes u der Heimat !zu diesen Erfolgen mitgewirkt hat und aicviel Not und Sö-rge zu überwinden waren. Es md unvergängliche Ruhmesblätter, die das letzte Jahr »er deutschen Geschichte hinzugefügt hat, und in die neben großen Feldherren auch schlichte Arbeiter und ein- ameWitwen ihre Schriftzeichen gezeichnet haben. Mein »eißer, mich täglich begleitender Wunsch ist, daß mein ielievtes deutsches Volk ohne U eb er in ut aber im starken Bewußtsein seiner Macht und seines Rechts in weiser Selbstzucht seine Geschlossenheit nach innen und süßen bewahre, bis der endgültige Sieg unserer Waffen <u Grund zu freudiger Wiedereutfaltung seiner geistigen ud wirtschaftlichen Kräfte legt. Wilhelm." Städte, von denen Bulgarien flchl nkktt trennen könne. Ter Kriegsminister bemerkte, ein Frieden fei un möglich, ohne daß Bulgarien sein« zerstreuten Gtam- mesangehörigen in seinem Schoß vereinige. Eine Ab ordnung aus der Dobrudscha, di« dem König und der Regierung den jüngst in Babadag gefaßten Beschluß dieses Landes unterbreiten will, sich mit dein Mutter land Bulgarien zu vereinigen, Wird in nächster Zeit vom König und dann vom Ministerpräsidenten emp wrrdnr. i > i : > s ! ! lI^.I 'Abbruch der russisch-rumänischen Beziehungen Nach einem Petersburger Funkspruch hat die Pe tersburger ReglerunZ alle diplomatischen Beziehungen zu Rumänien abgebrochen. Ti« rumänisch« Gesandt schaft in Petersburg wird auf kürzestem Wege ins Aus land abgeschoben. Der Goldschatz Rumäniens, der in Moskau liegt, wird als unantastbar erklärt. Tie Räteregierung übernimmt für die Aufbewahrung diese» Goldes und für die Uebergab« an das rmnänisch« Voll die Verantwortung. Gegen Vie SchrclwnSherrschast vvu Lenin und Trotzki. Aus Petersburg wird gemeldet r 60V0V Ar beiter, Soldaten und Kleinbürger in Petersburg haben dem Rat der Volksbeauftragten einen Protest gegen die VergewaltiMNg der Freiheit und der Rechte durch die Arbeiterräte eingereicht. In dem Protest wird er klärt, daß sich die protestierenden Arbeiter und Sol daten mit Begeisterung für die Beseitigung des Zaris mus geschlagen hätten und daß sie entschlossen seien, sich auch) für die Beseitigung der Schreckensherrschaft der Arbeiter- und Soldatenrät» zu schlagen, . Di« wenn der Rat der Volksbeauftragten fvrtsahre, Frei- Italiener griffen gestern 'in 'den Ab'schnitten Von Aswgo bi» und Gerechtigkeit zu erwürgen. Tiie Stimmung in zur Brenta mit starken Kräften an. Am Mont Siminul Petersburg wird täglich gegen den Rat der VolkSbeauf» «nd westlich brachen ihr« Angriffe vor den österreichisch- tragten, besonders aber gegen Lenin und Trotzcki, ..i - gereizter. Tü« Kronstädtsr Matrosen werden von der Mehrzahl der Bevölkerung gehaßt. Infolge der alL gemeinen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse nimmt die Trunksucht in Petersburg in «rschrek- kendem Maße zu. Lunascharsky sah sich genöttgr, am l8. Januar dem Rat der Volksbeauftragten die Mit teilung zu machen, „daß ganz Petersburg be trunken sei". Um di« gegenwärtige trostlose Stim mung in Petersburg zugunsten der Maximalisten zu be leben, bringen maximalistische Blätter täglich übertrie bene Nachrichten über di« Kämpf« in der Ukraine und heben hierbei besonders die erbeuteten Lebensmtt- telvorräte. aus der Ukraine hervor, so daß es nach den maximalisttschen Blättern den Anschein hat, als ob «S dem „Bolksrat" in seinem Zuge gegen die Ukraine haupt sächlich um die Plünderung der Lebensmttteloorräte der Ukraine zu tun ist. ' Umschlag ln Rumänien? Nach Meldungen von der russisch-rumänischen Front soll sich der Rücktritt des rumänischen Ministerpräsi denten Bratianu bestätigen. An seiner Stelle soll General Avarescu zum Ministerpräsidenten ernannt worden sein, und zwar mit einer srindensfreundlichen Tendenz. Auch unter den rumänischrv Truppnr macht sich eine starke Friedensftrömung bemerkbar. Anarchie in Finnland, Aus Stockholm wird gemeldet: Seit Sonntag ist die telegraphische Verbindung zwischen Stockholm und Peters burg unterbrochen. Die finnländische Uebergcmgsstation Nysmd signalisierte, daß die rote Garde die Linien abge schnitten hätte. Auch mit Finnland besteht keiW Verbindung. Man erfährt, daß vollständige Anarchie in Finnland herrsche. Ueber die Verhältnisse in Finnland sprach sich der finnische Gesandte in Stockholm, Eripenberg, folgender maßen aus: In Wyborg hat die Rote Garde den Bürger-