Volltext Seite (XML)
Nr. S1 Nr. 21. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Freitag, den LV. Januar 1S18. E » geht ii in > in Portugie) Beeittgnng aller den Ab chl^i 'des Ft^^n7 mrz» ernden den nächsten Tag«, Schn-ierilikeileii - nach Brest-Litvwsl reisen wird, nm an dein Friedens, ' ' SelbftbcstimmnnlM-echt und Räumung. Verhandlungen erne.pt teilzunehmen. und Wien. Mittwoch eine Dem Beiss sollend hat nu Regierung mit ten begonnen, gimes ihre eig- Verüssentlichun Ferreira G fischen Expedit Sommer 1916, suchen der por Ten Frieden mit der Ukraine wünschen wir, weil s Lebensmittel exportieren wird, wenn wir ha, delseintg werden. Die Nahrung» frag« ist heute en Weltsorge, nicht nur bet unseren Gegner,» und b, den Neutralen, sondern auch bet uns. Graf Czerntn wandte sich dann an die Mitglied« des Ausschusses und sagte, „Wenn Sie uns in de Rücken fallen und mich zu einem Abschluß, Hals über Kopf zwingen, dann geht unsere Bevölkerung des Vorteile aus einen, Friedensschluß verlustig. Es handelt sie nicht mehr in erster Linie um die Beendigung de» Kote ges an der ukrainischen Front, denn dieser ist mensch licher Berechnung nach! überhaupt zu Ende, da wv der Pie Ukrainer noch wir den Krieg fortzusetzen beab sichtigen und uns auf der annexionslosen Basis einig ten. Wir sind in keiner Lage, in der wir lieber heut, einen schlechten Frieden ohne wirtschaftlichen Frieder als morgen einen guten Frieden , mit wirtschaftlicher Borteilen schließen müssen. Ti« Nahrungsmittel, schwierigst ten entspringen letzten Endes ntchl dem Mangel an Nahrungsmitteln, sondexn zu be. hebenden Kohlentransport- und Organisationskrisen. Mit Streik» schueiven wir uns ins eigene Fleisch und beschleunigen durch solche Mittel den Frieden nicht Wenn Sie eine Regierung hätten, die aus Erobe rungSab sich ten den Krieg verlängert, so wäre ei Kamps des Hinterlandes gegen di« Regierung von besser Standpunkt aus verständlich. Da aber die Regierung ge nau das gleiche will wie die Majorität der Monarchie das heißt die baldige Erreichung des ehrenvollen Frie dens ohne aiinexiontsttfche Ziele, so wäre ed Wahn sinn, ihr in den Rücken zu fallen. Entwede haben Sie Vertrauen zn mir, die Friedensverhandlun gen weiter zu führen, dann müssen St« mir helfen, ode Sie haben es nicht, dann müssen Sie mich stürzen E< soll die Vertrauensfrage vorgelegt worden, uni wenn Ich die Majorität gegen mich 'habe, so werde 'ck schor» daraus die Konsequenz«!» ziehen. G a u z e. Amtlich« Hv A», soll ' Tinning, dkl Weckruf, Beflagg» Platzmns Festgel u d j Die Schulen . Unsere Einn Mag durch rei Aue, den 2k Sc! Aus Deranla Werden am Sonn Mrn abgehalten! I. Bürgerschi Festredner II. Bürgerschr Ernst-Geßi Härtel. III Bürgerschr bürgerschu Herr Bür Die Eltern > ^owie alle sonstig diesen Feiern I Aue, den 2< Wichtige Besprechungen iu Berlin Bein» Reichskanzler sand am Konscrenz statt, an der auch Gen«rals«ldmarschall von Hindenburg und General Ludendorjs tetlnahmen Hindenburg und Lndendorf sind damuf in» Größt Hauptquartier zurückgereist. Auch in Wien fanden wichtige Besprechungen über auswärtige SlngekMuheiteu statt. Tvr ungarisch« Mi, nlsterpväsideut, Dr. W e ke rle, und Graf Tisza wa« reu In Wien eingetrofsen und hatten mit den. Grasen Ezernin eine Besprechung. Darauf begaben stck), Tisza Wekerle und Ezernin zum Kaiser Karl. Wiederaufnahme der Arbeit tu Prag. Nach 2-istündiger Arbeitsruhe ist gestern die Arb«u allen Betrieben Prags U'iedcr ausgenommen worden Neue Vollmachten für Trotzky. Der Generalkongreß der Arbeiter, und Soidatenrät, erteilte nach oinein Referate Trotzkhs über die Friedens Verhandlungen diesem neuv Vvllniachten für die Fvrt- sührung der Besprechungen in Brest-Li towsk. E< Aus, 22. und mutz kommen. Das deutsche Volk erträgt in be. wundernswerter Weis« di« Leiden und Laste»! des -krieg«». Ich denke besonders an di« kleinea H a n d - werter und die gering besoldeten Beamten; aber sie alle, Ltänner und Frauen,. wollen aushalten und durchhalten. In politischer Reife lasse»» sie sich nicht von Schlagwörtern betören, wissen sie zu unter scheiden zwischen den Realitäten dos Lebens und glück verheißenden Träumen. Ein solches Volk kann nicht untevgehen. Gott ist mit uns und ivird auch ferner mit un» fein. (Lebhaftes Bravo.) Die Aussprache. In der Aussprache ergriff als erster Redner das Wort Mbg. Trimborn (Zentr.)r Wir stimmen dein Reichskanzler zu. Wenn auch di« Auslassun-wu Llohd Georges und Wilsons milder lauten, so sind doch uu- ' annehmbar die Forderungen hinsichtlich Elsaß-Lotv- ringens. Was die Forderungen Wilsons gegenüber un seren Verbündeten anlaugt, so stehen wir auf dem Standpunkt des Reichskanzlers. Hinsichtlich Belgiens teilen wir die Auffassung, die v. Kühlmann im Reichs tag kundgegeben HÄ. Wir danken dem Staats sekretär für die Geduld, Ausdauer und Geschicklich keit, mit der er dj« Verhandlungen in Br «st - Litowsk geführt hat. General Hoffmann war bei den Ver handlungen im vollen Einvernehmen mit der politischen Leitung. Sein Ton war der Mnes Soldaten, nicht der des Diplomaten, aber seine Worte haben in Deutschland lebhaften Widerhall gesunden. Es mußte ein mal ein deutliches Wort geredet werden. Unser Verhältnis zur Donaumonarchie auch nur zu lockern, halten wir für ein Verbrechen. Redner spricht schließlich den» Reichskanzler und dem Staatssekretär sein Vertrau«»» aus. — Abg. Sch ei dem nun (Soz. spricht über die Voraussagungen hinsichtlich des Untres««- bootkrieges im Verhältnis zu dem praktischen Er gebnis. Wirkungslos sei er gewiß nicht, aber der sicher st« Erfolg sek der Eintritt A m e r tkas in die Reihe unserer Feinde. Wie wolle inan mit Amerika znm Fei« den kommen? Sv wenig wie wir würden auch unser« Gogncr nach gebe n. Die Negierung habe dir richtige Erwuutui», aber nicht den Mut, dse .üonsequenzen z-i zi<hen. Mög-e sich df« Regierung von den Einflüs sen der Alldeutschen losmachen, »der, wenn sie es Nicht könne, möge sie gehen. Di« Red« des G« n er a l ' Hoffmann, des ausgezeichneten Soldaten and Men schen, sek eine Entgleisung gewesen. Sie habe die Streikbewegung in Oesterreich entsacht. Red ner geht auf die Reden des Grafen Ezernin ein. Man schließe im Osten Frieden und gehe dann mit einer Frtedeusossenslve im Westen vor. Die Wil- sonschc Botschaft biete in den allermeisten Punkte» ein« geeignet« Grundlage zu Verhandlungen. Nur zwei strit tig« Fragest blieben übrig. Elsa ß--L o thr inge n müsse deutsches Laub bleiben. Sobald über Belgien Klarheit geschaffen sei, sei auch die e.lsaß- lothringische Frage erledigt. Ter Landes rat in Kurland könne nicht als «Ine wahre Landesvertre tung angesehen, werden. Ter Vvlkswille müsse klar und offen zunf Ausdruck kommen. Man müsse ans be'R-n Seiten aus Illusionen twr'äiiten und '>ie T n^e sehen Wie st« s«i«n. Tie volle Selbständig! it Belgiens Wiederherzustellen, sei unsere Ehrenpsltä , vornuwesetzt natürlich, daß Li« Gegner die Integrität des Reichsge bietes respektieren. Aus der Red« deS Reichskanzler» spreche ein gewandter Diplomat, nl>er kein Staatsmann -- Abg. Fischbeck (Bp.)r Tas SelbstbestiminungSrecht der Völker müsse ehrlich gewahrt werden und nia;t nur Schein bleiben. Dje Räumung der besetzten Gebiete sei allerdings uninöglich. Augenblicklich werde in Ruß land ein« Gewaltherrschaft durch ein« ander« nlchelöst. Was sich noch ereigne, könne »jemand wissen. HosseiE- liLy komm« es zu ciuer Verständigung über di« Aus übung des SelbstbestiittinnugsrechtS. Hoffentlich würden die Mißverständnisse zwischen u u s u n d O e p e rreI ch- Ungaxn bald aus dem Wege geräumt sein. Tie Bot schaft Wilsons sei als ejne ernstgemeinte. Kundge bung zu betrachten. Hinsichtlich Belgiens sei fest- zustellen, daß gewaltsam« Annexionen nicht beabsichtigt seien, lieber El sa s; - L o t h rt n g«n und s«jn« Rück- "yabe verhandeln w I r n tch t. Kejnon Fußbreit deut schen Landes geben wir freiwillig her. Ebensowenig dem kett -wir daran, beuisches Gebiet den Polen zu über lassen- Hiiisichillch der anderen Lerritorinlsragon stimmen Redner und seine Freund« dem Reichskanzler zu. Wolle Wilson die Integrität unseres Rejchsgeluetrs ofsen anerkennen, so könne man zu Verhandlungen kom men, anders nicht. Daun würde auch der Militarismus überwunden sein. — Nach Abg. Fischbeck spricht noch der Abg. Dr. Str« sein nun, m?i'anj die WcinEbrrn« mng aus morgen vertagt wurde. Bevorstehende Mrds Äichlmknn». Staatssekretär v'. Kühlmann wird heute (Freitag» im Hauptausschuß das Wort ergreifen. Wachsend« Verwirrung; tn Nußlaitd. Von der russischen Grenz« wird berichtet, datz nach Schilderungen zuverlässiger Persönlichkeiten, die am Petersburg kommen, dort lieblich« Zuständ« Herr, scheu. Petersburg stecht unter Soida tenh« rrs ch a f t Es beftndcn sich dort etwa 260 000 Soldaten, di« M) von der Front entfernt habe,», die in den Kasernen wohnen und tagsüber ihrer größtenteils nichts weniger als einwandfreien Beschäftigung uachgehen. Die Un sicherheit ist über all« Maßen groß. Die Rot« Garde dient nur dem Schutze der Bolschewikt. Es herrscht tu- folge der Trausporthiudernisse Mangel au Lebens mittel tt. Rian wünscht «iu End« der schrecklichen Zu stände und Wiederherstellung der Ordnung, gleichviel von welcher Seit«. Bei de>» gebildeten Kreisen wird der Ruf u ach d e u t sch e r H t l fe laut. Charakteristisch ist «In Bild mit der Ueberschrist! „Unser« Hoswung l" Es zeigt ein«,» deutsch« n Schutzmann, der aus einem össeutlicheu Platze Petersburg« Ordnung schasst. Ganz !ou« Zustände herrschen im Eisenbahnwesen. Tic Truppen ziehen sich in dem Maß« von der Front und von den Etappen zurück, als die Vorräte tn den De pots ausgezehrt werden. Fitr di« unhaltbaren Zustänve tu der Armee Im allgemeinen liegt «tu« große An zahl von Tatsachen vor. England» düstere Zukunft. Ter Professor au . der Londoner Universität Hearnshaw schreibt laut „Tally Telegraph" übe« die ungünstigen zukünftigen plus sichten Englands» Eng« land steht vor Ereignissen und Schwierigkeiten, wie sie seine Geschichte selten erlebt hat, vor einer deutsch» österreichischeu Offensiv«, vor einer tzun» gersnot und einer BolschewiN-Osfenstve ts, eigenen Laude. Vor einem Jahr« nm lfteso Zett schien die Niederlage der Mtteiriächts sicher. Ti« Russen waren besser als je ausgerüstet, bis die Torheit d-r Li- »linisten alles über den Hausen warf. Jetzt ruht di« Gesamtlast des Kriege» ans England» Schultern, und der amerikanische Bundesgenosse ist noch nicht soweit. Im Innern stehen wir vor einer Hun gersnot, »vie sie selbst da» Mittelalter noch nicht er lebt hat. Wir müssen jedoch durch! dies« Höll«, üenfo wie unser« Soldaten im Feld« durch di« Höll« de» Feuers, gehen. Die Zeit scheint für die sozialistische Re volution und den Klassenlampf günstig ?u sein, mr müssen daher gegen die Ruhestörer vmea Feld« - ug unternahmen und für Aufklärung de» Volte» sorgen Die zweite Schwierigkeit ist unleugbar die Meinnngs- d'sstreuz unseres deutschen V n n desg e n o ssc n nnd der Petersburger Negierung über das Sel bstb e stim- m nng S recht der russischen Böller der von deutschen Truppen besejucn Geöiele. Diese Meinnngsdifserenz ist ,ine dvppkile, denn DelNschiand steht auf dein von der russischen Negierung vorerst noch abgelchnieu Standpunkt, d.iß die zahlreich erfolgten WiiienSäntzerungen nach Selb ständigkeit nnd Unabhängigkeit feiten« gesetzgebender Körpersrhafien nsw. in den besetzten Gebieten alü prvvi« svrisch e G r undi a g e für die Bolksnn-innng zn gelten iu'iiten, die nachher durch ein Bolksvoinin auf breiter Basis zn überprüfen seien. Zweiten« besteht die MeinnngS- lusfereuz in den» Verlangen Rußlands, datz dieses BolkS- ovtnni erst nach dein Rückzug« smnUicher deutschen Truppen nnd BenvaUuugSorgmn' ans den okkupierten Brvmnzen staitstude, mährend Dcntschland darauf yinwetst, das; eine solche Evaknicrung ein Bakmun schassen würde, ivelch s den vluLbrnrh vollständiger Anarchie nnd giößter tzivt heroorriese. Die plötzliche Znrüekziehnng deü von den Denischen geschaffenen großen Apparate«, d»r in den okkn- pierie» ülebieten daö SiaaiSiebcn ermöglicht, erscheint strnllisch nu haltbar. In beiden Fragen muß ein Mittelweg gefunden werden. Meiner Minnng nach sind die Disferenzen bei beiden Standpunkten nicht groß ge il n g, >nn em Gcheiieri» der Verhandlungen-tt rechtfertigen. Sind wir erst mit den Russen zum Friede»» gekommen, so ist meine« Erachten« der allgemeine Frieden nicht mehr lange -n verhindern trotz aller, Anstrengungen der westlichen Eutentestaalsmänner. Die Frucht des all gemeinen Friedens ist meiner Ueberzcngung nach t >n Reifen begriffen, nnd es ist nur eine Frage de» Dnrchhalie'ns, ob wir eine»» allgemeinen ehrenvolle»» Frieden erhallen oder nicht. Graf Ezernin beschäftigt« sich, dann ebenso eingehend ivie Reichskanzler Graf Hcrtltng mit Wilsvi.o Fricdenüvvrschläaen nnd kam zu dein Schluss«, daß er ihnen größtenteils bcipslichlen könne. Vielleicht könnte ein Gedanken ti ns tausch zwischen Amerika und Pesterreich-Ungarn zum Ausgangspunkte für eine Aussprache zwischen d«n Staaten Wwvdeil, Pie bisher noch nickst in Besprechung«»! über den Krieg «intraten. Sein« Arbeit, so fuhr Graf Ezernin fort, gelte dein Fried«» mit der Ukraine und mit Peiersbnr g. Der Frieden mit Petersburg, wird un» d«m allgemein««/Frieden näher bringen. Rom -«1 »Also, einem Ange' also ehrlose Belieben knc zahlen und Sie täuschen Wert. Frei Sühn Ihne darben, den sten Stunde eigenen Ktn den andern Freilich, wü wesinnungsl für unser ti untergraben zu rauben, auch für S mich denken Winter mann an. »Sie st mir steckte Diensten rw heraus, da jeder über Blut saugt unsere Kras dem selbst «tngeben k leinen Wil der veerdli in erster r lolltta, pst»I Kue. Ulllt Vkl dtl V Der Sladtv demnächst ein ftütznng Minder brandkohle. Riinderbem bedacht sein wol der Zeit vorn 28 U und 12 Uhr Summe verhält diesige Einwvhn Haushalt haben höchstens 12Ü0 i nerechuet — können auch nu Einkünfte den ( Bei der St 1917 bezw. der Bet der Sn I folge eingehalte I 28. Januar 29. 80. 31. Die Reäe äes Grafen Czermn. Im AnSschns; für Aenßere« der österreichisch«^ Dele gation in Wien hielt gestern der Minister deö Neusten! Graf Ezernin eine Rede, in »nelcher er eingangs be tonte, daß jene, welche den Verlauf der Berhandlnngen anscheinend zu langsam fänden, sich auch utclit nu- Nähernd eine Vorstellung von den Schwierigkeiten machen könnten, die zu beheben seien Die Basis, auf welcher Oesterreich«Ungarn mit den verschiedenen uelleut- standcrien russischen Reichen verhandelt, ist die ohne Kompensationen und ohne Annexionen. Ich verlange keinen Quadratmeter nnd keinen Kreuzer non Rnßiand, und wenn, wie.eS scheint, Rußland auf dem gleichen Standpunkt steht, dann »nutz der Friede zustanvekommen. Wenn unsere russischen Kompaziszenten eine GedtetSabttetung oder eine GebictSentschädigung von MG verlangen,/so würde ich den Krieg fortsetzen trotz deS Friedenswunsches, den ich genau so habe wie Sie, oder ich würde zurücktreten, wenn ich mit meiner Ansicht nicht durchdringen könnte. Der Minister besprach dann die zwei größten Schwierigkeiten. welche die Gründe enthielten, warum die Verhandlungen nicht so schnell verliefen, wie alle wünschen. Die erste Schwierigkeit sei, daß mit verschiedene« neuentstandenen Reichen anstatt mit einem russischen Kompaziszenten verhandelt werden müsse. Es kamen hier in Betracht das von Petersburg geleitete Rußland, unser eigentlicher neuer Nachbarstaat, die große Ukraine, Finnland und der Kaukasus. Diesen vier russischen Kompaziszenten ständen die vier Mächte gegenüber. Wir, fuhr der Minister fort, haben es in erster Linie mit der großen Ukraine zu tun, mit der wir uns auf der vorerwähnten annexionslosen und kompensationslosen Basis einigten. Wir sind unS in großen Zügen auch darüber klar geworden, daß und wie die Handelsbeziehungen nnt der neuentstandenen Republik wieder aufznnehmen seien. Wie die Sache heute steht, weiß ich nicht, denn ich erhielt gestern aus Br est- Litowsk zwei Telegramme, in deren einem mit geteilt wird, daß Herr Joffe, in seiner Eigenschaft als Präsident der russischen Delegation an die Delegationen der vier verbündeten Mächte ein Zirkularschreiben richtete, worin er bekannt gibt, daß die Arbeiter- und Bauern- r.'gierung der ukrainischen Republik beschlossen habe, zwei Deligierte nach Brcst-Litowsk mit dem Auftrag zu ent senden, an den Friedensverhcrndlnngen als Vertreter des Zentralkomitees der ukrainischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte, jedoch innerhalb der russischen Delegation als ergänzender Bestandteil derselben tellzniiehmen. Herr Joffe fügte die Bereitwilligkeit der russischen Delegation hinzu, diese Ukrainischen Vertreter tn ihren Bestand ansznnehinen. Vorstehender Mitteilung ist die Kopie einer ans Charkow datierten, an den Vorsitzenden der russische» FriedenSdele- gailon gerichteten Erklärung der Arbeiter- nnd Baucrn- regiernng der ukrainischen Republik beigeschlossen, in ü'.'Iiher bekannigegebeu wird, daß die KI ein er Zentral ra di» irickaii'h die besitzenden sslnjsei! periieten nud.ül- solgedessen nicht namens de« ganzen ukrainischen Bolles handeln könne. Dis n krai II isehe Arbeiter- nnd Bauern- eegierung erklärt, das; sie etwaige ohne ihr Zutun zustande gekommene Abmnck,.<ngen der Delegierten der Kü'we; Zentralrada niehi anerkenne, sich ihrerseits jedoch entschlossen oabe, Vertreter nach Brest-Li!mn«k zn entsenden, die dort ergänzender Bestandteil der russischen Delegation auf- znireien haben. Bezüglich Polen», dessen Grenzen noch nicht genau fixiert sind, wünschen wir, das; seine Bevölkerung frei und unbeeinflußt ihr eigenes Schicksal wählt. Wir wünschen nur den peiwilligen Anschluß Polens nnd ich halt« unwiderruflich an dem Stnndpnnkte fest, daß die polnische Frage den Friedensschluss; nicht um einen Tag ver längern darf. Sucht cS nach Friedensschinß eine Anlehnung an uns, so weiden wir c« gerne ansnehmen. Ich hättee« gern gc- n'hen, wenn die polnische Regierung an den Verhandlungen Anne teilnehmen können, denn meiner Auffassung nach ist Polen ein selbsiändiger Staat. Die Petersburger Regierung spricht der polnischen Negierung dagegen oie Berechtigung ab, i,n Namen ihres Landes zn prechcn. Sv wichtig diese Frage ist, noch wichtiger ist die