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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 17.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191801177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19180117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-17
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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Nr. 14. AVer Rkyeblatt und Anzeiger für da» LqMrg«. Donnerstag, den 17. Januar ISIS. !s'< Do weist »' «chthatt des austzefundenan Schriftstücke» bestreiten.) Bekanntlich ist SaMaux verhaftet Warden, weil man in Florenz in Eaillaux dortiger Wohnung einen Ge> ^tmfchrank mit angeblich verdächtigen Mterr »ntde^te. UnterstaatSfekretKr AEnae« erklärte, als man dar einigen Lagen von dem Vorhandensein eines dem Angeklagten llntersw rin« Ui U'. ' d»tt M» Untersuchung im Ja! derschassm. vafvnt iviess l tsrsuchungen in Italijen . »U dem geltenden «echte fta -ormalicht tvNrd« und2chtch « «W eine» WßstschsftSIskeE ausguMngen. dann Verden vir auch in diesem Kamps» chrendvU bestehen Dn de« Maß», Vie «s uns vaffer Mt, geht es den ULnden Wacht«, «v Ardett d« Unters,«boote Virk«. Die Schtffsraumnot und auch die «apitalnot de» stolze» Albion, da» sich »inst al» den «aus' «ann der Welt, av> den Weltbank« bezeichnete, wächst. Wetzt führen sie und gegenüber «och groß» Worte, wir ab« merkt», Vie groß ihr« Not ist, wenn wir -ö, «l», Vie die LnglLnder noch der großen Arm«» »tzer Wasser rufen. Di« groß» Arm« über Wasser dann nicht schwimme». Me dann nicht fliegen. Di« Wird nicht kommen. (LebhafterAetsall.) Wenn di« Gegner dann mit yriedensvorschlägen kommen, dann wird da» Friedensangebot wesentlich anders lauten al» da», da» sie setzt in lächerlicher Uetzer Hebung abgelehnt hoben. Di« Neut ra len haben eine gut« Witterung dafür, wohin sich die Wagschale neigt wir sehen, wie kräftig unser« Valuta steigt. Tie deutsche Kriegsanleihe ist auch im Ausland« «in vollwertige- Anlagepapter geworden. Wir brauchen nicht zu erschrecken vor der Höhe der Kriegsschuld. Di« Kriegsschuld bleibt bei uns im Lande, während sie bet unseren Gegnern aus dem Lande hinausgeht. Der Minister führt« dann noch au-r Ganz selbst verständlich wird jeder preußisch« Finanzminister daraus destetzen, daß di« Einkommen- und Vermögens steuer den Bundesstaaten verbleibt. Unser aller herzlichster Wunsch ist, daß der Frieds bald kommt, wenn di« Gegner « aber ander» wollen, wenn sie wob len, daß der Krieg auch noch wett in das Jahr 1916 hinein dauert, so sollen sie wissen, daß wir auch dar aus gerüstet sind. Unter Zuhilfenahme der alten soliden Ftnanzgebarung werden wir über alle Schwie rigkeiten der Zukunft hinüberkommen. ,Ma» preußische -errenhan» und VW Fried snSfroge. Gras v. Behr-BehreNhoff, Graf v. Kahserlingk- Neustadt, Dr. Graf Aorck v. Wartenburg haben im Preußisch«» Herrenhaus« folgenden Antrag eingebrach r r La» Herrenhaus spricht di« Zuversicht au», daß di« Kö nigliche EtaatSregterung aus einen Frieden hinwirken ' wird, bet dessen Abschluß di« dem Deutschen Kats« in , Artikel 11 der SteichSverfassUng Vorbehalten«! Wcht« dollgewahrt werden. Dieser Frieden muß d«n ge- brachten Opfern, den Bedürfnissen militärischer Sich« rung und den politischen und wirtschaftlichen Lebens- tnteöessen de» Vaterland«» gerecht werden. da» «l«z«ln« der i ttanMscher vokst« ,'etz«n massen and yefehtt an» Londr De» lMttzbr, Einem Vries« au» Durch vor einer B erklärt, sie wisse m Truppen befürt wegen GrfLhrdung verurteilt. Japan and simger Nuss«, d« teilt« sein« Ernenn pantsch« Regierung an-uerkennen. Dei AmtegebLude zu v Groß« Unz» rung Hervorgerufe ruhigende Wendur Icncia und Barcel« schließlich von wurden über 80 g Menge besetzt wor sammenstöße zwisc warfen über 1888 städtischen Bureau! werden durch die > verficht au», daß wird, um der Lag Wilson zur meldet aus Newyc Anfrage des Senc direkten verha ablehnen würde. Wilson» über El< Lothringen gegenl festhalte. Die Au von dem Präsiden Amerika kai ans Ncwyork: Di« 5?,gekauft. Die Minen, Melbourner Meld', zufolge kündigte d idiuffahrteischiffe r ^e väffern durch d Teilen der australi neutralen Schiffen gen Geldschranke» «fuhr, bat der di« Behörden nm di« Ernennung süchung»au»schusfe», der sich an die italie nisch« N«g1«rung zu wenden hätte. Aon dtssem Augenblick ab stand den Justizbehörden d« fremden Sande» di« veffnung d«» GeldschvankvS zu. Li« geschah in aller Ordnung unv aus loyale Weise. Tie äußerste üinke erhob Einspruch, di« Mchrhett der Kamm« blieb ruhig. de» Berichterstatter». Er glaub» nicht, daß die Regierung di» Abstch hab», «in Staatemonovol für Elektrizität einzuführrn, obalrt, man nach manchen Maßnahmen darauf schließen könne. Nach sein« Meinung sei der Kaufpret» für die Llbtalzentrale viel zu hoch, (st seien auch zu wenig Abschreibungen vorgenommen worden, vir Redu« o»rbr«it»t» sich dann üb»r bin Uebrrgana an» der Krt^i». in d^ srt»d»n»wirtschaft, wobei man sich vor allen überstürzten Maßnahmen hüten müße. Vie» gelt« auch für da» staatliche Ll«ktrizität»nnt«rn»bm»r Abg. Schnabel (natl.) äußert Bedenken gegen d»n Ankauf d- Llbtalzentrale und wünscht eine ausführlicher« Stellungnahme dr lland»«lrktrizität»rat«s. Abg. Wittig (kons.) virtritt d«n Standpunkt d«, Gemeinde Nach «tner werteren Aussprach«, in der Minister v. Seydewt« «inig» ««denken der vorr«dn«r z«rstr«ute, wurd» di» Vorlage an angenommen. perronalverSnaerungen Im Mlnlrlkklum Ser Inner». Roscher, Vr. Dehne, Stadler. Der langjährige verdiente Leiter der Abteilung für Acke bau, Gewerbe und Handel im Ministerium des Innen Erzellenz Wirk!. Geh. Rat Dr. Nascher beabsichtigt, am k April d. I. in den Ruhestand zu treten. Zu seinem Nakc folger ist der Bevollmächtigte zum Bundesrate, Ministerin Direktor Dr. Dehne in Berlin, ausersehen. Die gleiche M nisterial-Abteilung verliert übrigens bereits am 31. Janul einen bewährten Referenten in der Person des Geh. Rat Stadler, der sich aus Gesundheitsrücksichten genötigt gesehe hat, ebenfalls um seine Versetzung in den Ruhestand nach zusuchen. Aus dem Lebensgange der drei Beamten sei da nachstehende mitgeteilt: Dr. Roscher. Am 18. Juli 1840 zu Göttingen geboren, besucht Roscher bis 1882 das Nikolai-Gymnasium zu Leipzig und von da a bis Michaelis 1885 die Fürstenschule zu Meißen. Er studierte in Eö> tingen und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften, trat beim Gericht« amt« Oschatz in den Justizdienst, wurde am 1. Juli 1871 Staatsdiene! war von Februar 1872 bis März 1878 Sekretär der Handels- und Gc werbekammer Zittau, wurde aber zum 1. April 1878 als Hilfsarbeitc und Ncgierungsrat in das Ministerium des Innern berufen, dem « seitdem ununterbrochen an gehört. Er wurde im Oktober 1800 Geheime Rat und im Januar 1803 als Nachfolger des Geh. Rates Dr. Bog- Dircktor der MInlsterabtcilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. L veröffentlichte früher bedeutende rechts-, stantswissenschaftliche und Volk wirtschaftliche Arbeiten, außerdem noch zahlreiche kleinere über inner Mission, insbesondere Linderbewahranstalten, sowie über Kunst. Setz Verdienste wurden an Allerhöchster Stelle durch Verleihung des Lite', und Ranges eines Wirklichen Geheimen Rates mit dem Prüdiko- Exzellenz, sowie des Komturs 1. Klasse des Verdienst-und de» Albrechu ordena ausgezeichnet. Geheimer Rat Dr. Dehne wurde am 13. Januar 1873 in Löbc in Sachsen geboren. Bon 1803 bis 1888 studierte er in Leipzig d- Rechte und wurde im Juhre lülii zum besoldeten Stadtrat in Mies gewählt. Nachdem er dort bereits ein Jahr später als Bürgermeistu an dis Spitze der Stadtverwaltung getreten war, wählten ihn d! städtischen Kollegien nach kurzer Ainiierung auf Lebenszeit. Dor übernahm Dr. Dehne am 1. Juli 1008 da» Amt eines besoldete Stadttat» in Dresden, das er bis zum 80. Juni 1812 bekleidet- S«it dieser Zeit war er Oberbürgermeister von Plaue; im Vogtland und Mitglied der Ersten Ständekammer In dieser Stellung hat er insonderheit !n der Kriegszeit seine starke Ar beitskraft zum Wohle des ihm anvertrnuten Gemeinwesen» in vollen Umfange eingesetzt. Am 25. Mai 1810 erfolgte seine Berufung in der Vorstand des Kriegsernährungsnmtes in Berlin, und von diesem Tag an wurd« er von seinen obcrbürgcrmcisterlichen Geschäften entbunden Bereit» am 15. August desselben Jahres erfolgte seine Ernennung zun stellvertretenden Vundeoratabevollmächtigten Sachsens in Berlin. Dieser Posten trat er am 1. Oktober 1018 an. Geh. Mat Stadler wurde am 3. Juni 1857 (als Sohn des späteren Bürgermeisters Stadler) geboren. Am 1. August 188» trat er in den sächsischen Staatsdienst, und zwar bet der König!. Polizei, direktion Dresden, war als Vezirksnsscssor bei den Amtshauptmann schäften Schwarzenberg und Plauen tätig und wurd« 1882 -um Negierungsasscssor ernannt. Am 1. April 1881 in Ministerium de» Innern berufen, wurde er im April 1902 zum Oberregierungsrat, am 1. April 1008 zum Geheimen Megierungsrat und Vortragenden Rat ernannt und erhielt im Mai 1016 den Titel Geh. Rat, Kleine politischen Meldungen. Hindenburg und Ludendorff haben Berlin wieder verlassen. Die Beratungen des Hauptausschusses. Wann die po litische Debatte tzn Hauptausschuh des Reichstages wieder ausgenommen wird, ist noch ungewiß. Vorläufig will der Hauptausschuh die Frage der Zensur ausgiebig erörtern. Unter den Abgeordneten fast aller Parteien ist die Ansicht vertreten, daß die Zcnsurenverhältnisse so unhaltbar geworden seien, daß endlich Wandel geschaffen werden müsse. Eine Erklärung der Deutschen Vaterlandspartet. Der „Wgl. Rundschau" wird zu dem Schreiben, welches an zahl reiche Mitglieder der Deutschen Vaterlandspartei verschickt worden ist und zu einem Trommelfeuer von Eingaben ausfordorte, mit geteilt, daß mit diesem Schreiben der Vorstand der Deutichen Vattr^ landspartei nichts zu tun hat. Es ist, wie Nachforschungen ergeben haben, ohne seine Kenntnis von jedem einzelne» Mitglied« verschickt worden. Der Vorstand der Deutschen Vatsrlandvpartei mißbilligt, wt« sich von selbst versteht, «in derartiges Vorgehen auf da» entschiedenste. Der Kampf um das Neichatag»mandat. Die Sozialde mokratische Partei hat für da» durch deu Tod de» Abgeord- neten Stadthagen erledigte Neichstcigsmcmdat tz, dein Rlesenwahl- krei» Nlederbarnlm. der dle industriellen Vororte des Norden» von Berlin umfaßt, den Arbeitcrsekretär Rudolf Wissel ausgestellt. Wissel, der auf dem Würzburger Parteitag ein Referat über di« Sozialpolitik nach dem Kriege erslalleis, »vor ursprünglich Metallarbeiter. Gleich zeitig erfolgte in einer Kreisgeneralveismnmlnng der „Unabhängigen" dle Aufstellung des Schriftstellers Dr. Rudolf Vrettscheid, der tn der rasch verebbten „neudenwkrattschen" Bewegung ein« Roll« spielte, sich dann der sozialdemokratischen Partei anschloh. Bel der Spaltung ging er zuräußerftenLinken. Man muß somit mit einem erbitterten Wahlkampf rechnen, bet dem jede der beiden sozialistischen Gruppen alle Kraft aufbicten wird. Der frühere Mandatstnhaber Stadthagen gehörte zu der unabhängigen Richtung, die Berlin und Umgebung neben Leipzig al» ihre Hochburg betrachtet. St« wird alle» daran setzen, den Kandidaten de» Scheidemann-Flügel» zu werfen. 181Ü wurden für Stadthagen 02 550 Stimmen abgegeben. Die Meichspartet erzielis 20 878, die sorischrlttltch« Volkspartei 13581, da» Zentrum 2831, die Polen kva Stimmen. Umbildung de, ungarischen Kabinett». Nach Blätter» Meldungen dürft« sich in der nächsten Zelt «ine Umbildung d« Kabi» nett» Wekerl« vollziehen, und zwar in der Form, daß di« gesamt« Regierung ein Rücktrltt»gesnch überreicht und d«r fetzig« Minister präsident Wekerie mit der Nenbüdimg de» Kabinett» betraut wird. Der Ministerpräsident dürfte vor dem König tn Audienz erscheinen und ihm Vorschlag« unterbreiten. Neutralitätserklärung Finnland». Au»Stockholm wird berichteti Als Ministerpräsident Bwinhufond im finnischen Landtag di» amtliche V«stälignng vorla», nach der Schwedin, Dänemark und Deutschland zuerst Finnland« Selbständigkeit anerkannt haben, bracht« der Landing «in dreifache» Hoch auf f«n» Mächte aU». Bel dieser Gelegenheit verkündete Swinhufoud di« fest« Neutrali tät F in n l an k», und der Lnndtngoprästdent Lundson t«ilt» auch Mit, daß Frankreich unk sein« Verbündeien, England, Italien und di» V«r«inigttn Staaten, entschlossen seien, Finitland« S»ldstündtgk»it un» vrr-ügllch anzuerkenn«». Ä«I» int«»»sfan»«r Bericht tzaig», »in Bericht des eng. lisch«, vb»kd«f»hl»had«r» tzata,,d»r in London vsstfftntltcht wurd» und d« sich mit dm militärischen Operation«, an dir iw «st front während de» Vahr«, 1317 beschäftigt«, «geht sich in äußerst vorkich, tigm Au»drü«km über di» Art do Zusammmard»itm» -wischen dm mgkischm und fraagüstschin «ammanbas. Hat- führt» auch Kreuz zweite bei den Waschest gewesene Lager der im Westen k August-Medaill bis zu seiner Gi von HaaS und Frtedrich-Auguj Burkhardt, Mitinhaber deS Hahn" Schneebk Sohn deS Jng Roth, wohnha des Eisernen K August-Medaill Letansmsttl langen auf di V, Pfund bezi LOO Gramm G Anschlagsäulen. Bahn frei wehung gesperi worden: Sä Schleiz, Zwön verkehr im obe tag wesentlich § berg—Hermanr Zwönitz und r der letzten Tag so auch im Fe umfangreiche E Eindringen voi den Kabel sehr bar geworden. Für di» B zulagen soll und Htnterbliel nächst wieder Verhandlung, l gierung und hi mer stattfand, die für die Hv stielt. TS Hande den Teuerung^ Summen. Gin« Anforderungen Sründsüg Gegenwart der Fachveretnen. so wärttaer Eisen! der Beamten d« eismbahmn ins vertritt mit et Elsenbahndeamt vmche>,ts«nbahne Förderung der «sschMfss Ständig, Auls Sitzung vom 5 tn «u-sicht am Pferde auL r Lkme»««« Zplei mit <le« Feuer. > Zm» verhaft«« «stlla«,. WS ist erreicht! Jos«>pb Satllaux fitzt, tote schon mitgeteilt, hinter Schloß uno Riegel im Gefängnis für ! Krank» zu Vincennes. Ministerpräsident Elemenceau hat endlich das Schriftstück gesunden, „dessen Be deutung und Wichtigkeit", tot« dz« Parts« Blätter merL den, „nicht gestattet, LaUlaux länger auf freiem Fuß -u lasst»". In jedem richtiggehenden französischen Glan- dalprozeß spielt ein Schriftstück die treibend» Roll«. An der Trehsu-affär« tvar es das Bordereau, «» war eine Fälschung. Und merkwürdig, derselbe George Llemenceau, der damals über Tlrehfus kurz vor dem Umschwung schriebt ,Hn jedem Falle ist der Haupt mann unrichtig, unter Verletzung der gesetzlichen Sonnen schuldig gesprochen worden", derselbe Eiemen- eeau hat diesmal fast allein das ganz« Hol» für den Scheiterhaufen zusmnmengetragen, auf dem die Ehre seine» Todfeindes Eaillaux schmoren soll. ES kommt dem blutdürstigen Diktator jetzt auf tzinen Justizmord mehr oder wenig« nicht an. Elemenosqu ist tatsächlich -uni äußersten entschlossen. Aber wie auch da» Versah»» ren gegen den verhafteten Eaillaux ausgehen mag, ob mit einer Freisprechung de» Kriegsgericht» oder mit dem Knall «ine» Peloton» Soldaten, da» Sptrl de« Dis- tattwS erscheint zu waghalsig, um gewonnen wor den »u können. Elemeneeau hat zu» letzten gefährlich sten vasst gegriffen, die einem Staatsmann zu Gebot« steht, der um jeden Preis einen vorn Volke herbeige- sehnten Frieden verhindern und W zur Fortsetzung de» Krieges bis -um Aeußerstm zwingen will; er hat die yreund« de» Friedens de» vrrrat» am Bat«, land angeklagt, um sie zu verderben und ihre Gefolg schaft irre zu mach«». Das ist ein probate- Mittel, besdnder» in Frankreich, aber «S kann sich mitten im Kriege leicht gegen den Staatsmann wen den, der es seinen düsteren Zwecken dienstbar machen möchte. Für den Augenblick ist es Elemeneeau gelungen, »inen schlim men Zwist tn» französische Volk zu tragen, angesichts os» Feinde«, der heut« wisdar drohender al« je- mal» wenig mehr als hundert Kilometer von sein« Hauptstadt entfernt in Waffen stcht. Die Affäre Lail- laux wird aus lang. Zett hinaus Haß, Hader und Miß- trauen in Frankreich anfachen, und dies» Glut kann plötzlich zur bellen verzehrenden Flamm« aufschlag-.r. G» gibt keinen Ausweg aus t«r finsteren Sacrgasst, in tvelche Llemenceau sich und tza» französische Bott in i stinem blinden Eifer verrann i hat. § i Llemenesan UaManx. Dst französische Kammer erörtert« am Dt»n»tag di» t ! Interpellation de» soztaltsitzschen Abgeordnetem Lasont M di» Regierung zu treffen tundsätzen in der Angelegen- > Fall» Eaillaux Achtung zu darauf Yin, daß gewisse Un- t nicht in Uebereinstimmung » statwefündan hätten Et« üch «msstn, nämÜch die An» »«»druck dr« Sokol, ü»d, Ist — auch I Kkieg»a«»z Klasse erhielt hier fUr pflicht; Jacob ist von rufuna bet der Er steht seit A Da» Geheimfach. „Giornale d'Jtalia" schreibt, das Geheimfach, wel ches Eaillaux seit 1914 tn Florenz «ater dem Namen Madame Renourd besaß, ist letzte Woche geöffnet morden. Es enthielt Schmucksachen im Werte von un- lesähr Vs MUlion, russische, englische und portugiesisch« Staatspapiere im Werte von V» Million und drei politische Aktenmappen. Ein« der Aktenmappen enthielt ein ausführliche» politische» Programm, welches in Frankreich verwirklicht werden sollt», wenn Tatlkaux zum Ministerpräsidenten ernannt worden wäre. Tie» Programm würde in Wirklichkeit ein Attentat gegen den Staat dargestellt haben. Es steht die Schaffung neuer Staatsorgane vor, wobei der gesamte militärisch« Oberbefehl an der Front d«m General Gar. rail anvertraut werden sollte. Dio neu» Negierung^ form in Frankreich wäre im wesentlichen von der ge genwärtigen verschieden grwosrn, hätte den Senat mehr etngeschyknkt als gcgeMvärttg und die Kammer noch mehr in ihren Befugnissen eingeschränkt. Ter phanta stische Plan Eaillaux' war voll Einzelheiten über die Zusammensetzung de» neuen Ministerium», über die Militärregierung von Part», besonder» während deS Regierungswechsels, und über die diplomatischen Ver treter Frankreich» im Ausland«, di» sämtlich gewechselt worden wären. Die Nachforschungen sind im Auftrage der Untersuchungskommission der französischen Justiz, behörden allein durch di« italienischen Behörden vor- genommen worden. Segen ein Selkelaenionopol. Mngckb» d«» deutschen Hand»l»tag»». In einer an den Reichstag gerichteten Eingabe der Deutsche Handelstag auf die erheblichen Bedenken hin, welche der Einführung eines Getretdemonopol» nach dem Krieg« entgegenstehrn. Es wird betont, dcch man bloß durch die gewaltsam« Unterdrückung des nur bescheidenen Handels gewinns dem Reiche keine erheblichen Einnahmen zuführen könne, sondern ausschließlich dadurch, daß man die Preise um soviel erhöht, wie nötig ist, um eine bestimmte Summe cm Einnahmen aus dem Monopol zu erzielen. Für eine solche Verteuerung des Brotes sollte aber im neuen Deutschland kein Platz sein! Auch die technischen Schwierig, keiten des Eetreidegeschästs würden nach Ansicht des Deutschen Handelstages für die Monopolverwaltung unüberwindlich sein und eine gleichmäßige Versorgung des Marktes ebenso wie eine planmäßige Dorratswirtschaft beeinträchtigen. Besonders gewürdigt werden die zahlreichen ungünstigen Rückwirkungen de» Getrridemonopols auf die landwirtschaftliche Erzeugung, den Getreidehaudel, die Müllerei und andere Gewerbe zweige. Mit Nachdruck fordert der Deutsche Handelstag, daß diese Fragen der Preisgestaltung von Mehl und Brot nicht zum Gegenstand politischer Machtkämpfe werden und di, unerfreultchen Gegensätze zwischen Stadt und Land noch dem Kriege noch verschärft werden. Der Gedanke eines Getreidemonopols möge daher endgültig fallen gelassen und der Handel möglichst bald wieder zum Nutzen der All gemeinheit an der Beschaffung von Brotgetreide und Mehl beteiligt werden. ZL»rIrchtk Lünaitzg. Zweit« Kamme». vi, tzweit« ttammee trat grsttm mittag in <S«genwart S«, Finanz. Minister» v, Seydrwitz und zahlreicher Kommissar» rn Ihrer lü. ordent. Schrn Sitzung z«samm«n. Auf der Lageiordnung Hand ttdiglich dl« Schlußbrralnng »der d«n mündlichen Bericht d», 5'nanzdepnsation V »b«, »a» ASn!glich» v«kr«t Nr. 7, betrrffend den Kau»hattplan d«» staatlichen Ll»k»»i,«»at»unt»rne»m»n» auf di» Jahr» und 1,1, und di» Aufnahme einer Staat,aniiih» fNr dies,» Unternehmen. Aba. <Sl,i»b,rg (natl.) beantragt» al» Vorsitzender der vepu»< tation, bk» Kammer »oll» beschließt! i. -nm ordentlichen ksaurhalt- plan de» staatlichen Ll,ktrlzitLt»nnt,rn,hm«n» auf di» Jahre und »zig nach der Vorlage a. di» Einnahmen «nd An»gab»n mit 55,7575 M., zu bewilligen, I. ,um außerordentlichen ffamebaltplan de« staatli- chen Lieft,i,i«at»unt,rn»bm»n» auf di» Iahe« ISIS und gnsam» men <02,ib 5o M. zu bewilligen. Vr. schanz (kons.) «eist darauf hin, daß ,, in der Vorberatung sachlich» Bedenken gegen den Ankauf de« Llbtalzentrale g»a«ß»,ti hab». Da» In«,reff» de» Staat.» zwinge jedoch, da» Werk anmkausen. V», pret» sei angemeffen und da» Werk's»» gut und hochmodern »in« aerlchte«. Man könne auch mit d«r im vekret angegedenen Aeniabl- Ntöt rechnen. Sein» grundsätzlichen Bedenken seien allerding» nicht zerstreut worden, da er da» vergeben de» Staate», in den Kteindetiieb der einzelnen Gemeinden »inzngreifen, nicht für richtig halten könne. L, hab» auch do, »«denken, daß da, Vogt land bei d», Annahme de» Lesetzeniwurf», genau so schlecht w,-kommen werd, wie in der ),aa, »ei Lisendahnen. Jedenfall» bitte ,» di» «»,«»,ung, dei der. ve,s»,gung mit Llektrizitöi »„ allem jn den «»-enden, anzufanaen, di, nlleiiend leien. Jn.desonder, mllff, durch die Errichtung «ine» Werke« im Westen für di» Versorgung mit Elekßizittt Sorae tragen «erden. Ve, Redner trat emn Schliff, fßr » nm, g»»ßzä,«g»n plan »in, durch den di» aesamte ElektetzttSt»»»»soegnn, str da» -an,«König,»ich Sachsen durch-»führt wird». Ab» E Sattza, Lk-tsch^ »mdtt sich «»§« »tat,» Aaestihwuz«, El«m«neeau anttvvrtet-, er könne Vasant da», elbe antworten, was Jgnace chm sagte, näniltch, daß )ie französische Justiz nur auf französischem Gebiet ouv«rän sei. Elemeneeau sagte wettert Wir haben turn Ausschuß an die italienisch« Regierung lbgeordnet. D>-'e ist eine ehrenhafte Regierung. Wir laben k in » zu den italienischen Beamten kein öerrrauen zu haben und nicht zu glaub«», daß di« ita. lient,chs R^terung nicht nach dem Gesetz verfahren sei. Und wrnn sie es täte, wären wir nicht dafür verant- -vortltch. ,
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