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fluer Tageblatt o«»u»GP">»> durch unsre« §,„n feil In» tznu» monatlich «... psa. 0«I »er »rfchtistrstrU« ad- . i^oit m»na«Itch7»psa.u. «öch'nt« '>4»pka- dei -«e p»st»,st«Ut un» !..dsl ad,«h»It v>«rt,l,«tzrllch r.4» fn., monatlich IS Pfa. durch »«n ^<Iestr»a«r frei In» hau» vl«rt«l» ,5!iki>ch r.ir Mk., monatlich «4 Pf», «f^rlnt »tlgllch ln »«nMlttaiostun- u, mlt stuonohme »on Sonn» un» z,nrrag«u. Unser« ?eltun-»auo- 0«r uns sluosadislrUin, sowl« postonslaltrn un» 0rl«ftrtl-«r !^IN«N 0«ltellun,«n «»to«a«n. Anzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Sprechstunde der Redaktion mit -»»»nähme -er Sonntage nachmittag» 4—Z Uhr. — Telegramm-fldreffe r Tageblatt fiueerzgebirge. Zernsprecher S3. Zür unverlangt eingesandte Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet werden. Nn,,I«»u»„If», »I, stcho» aespaltin, p«Nt,«ll» o»ee »«rin Saum stlr Nnz«ia«n au» -tu» un» »«m Vizirk Sch«ari«nd,ra »» pfa^ au»wlleUa« stnz«la«n r» pfa., N«- klamipitlizill« fite flu« un» »,n Sizirk Schwarz«n»«ra »S pfa., fonst dspf. 0«i g,»i«e,n fibfchiajstn «nt» fpr,ch«n»«r Nadatt. ftnz«Ia«naa- nakm« di» sp»t«p«n» V/, Ude »,r« mittags. Zilr Z«yt«e Im «atz kann ««wahr nicht g«l«Ist«t w«r»«n, v>«nn »I, fiufaad« »,r Nn-ila» »uech 5,rnspr«ch«r ««folgt o»«e »a» Manuskript nicht »«utlich i«»dar Ist, 2^r. 15 Ireitag» äen IS. Januar 191S 13. Jahrgang Günstige Verhandlungen mit Ser Ukraine. Ein Mißtrauensvotum gegen Zürft Sülow. Der preußische Riesenetat. Die Dehanäluvg unserer Gefangenen in Irankreich. Tier Hauptausschuß des Reichstags besprach am Dienstag die Behandlung der deutschen Gefange nen in Frankreich. Abg. Erzberger (Zentr.) fragte an, welche Grün de dre Regierung zu ihren neuen Maßnahmen bezüg lich der Internierung von Franzosen und Französinnen her nordfranzösischen Gebiete veranlaßt ha- Hm. Anzunehmen ist, daß die Behandlung der nach Frankreich verschleppten Elsaß-Lothringer und die Weigerung der französischen Regierung, sie zurückzuge ben, die Ursache ist. ' Tie Regierung, solle eine Lenk schrift über ihr und der Franzosen Verhalten in der Pcsangeiieirbehandlung vorlegen. Tann würde sich zei gen, um wieviel höher die humane Gesinnung der Deutschen gegenüber der der Franzosen stehe. An Frank reich sei die Behandlung am schlechtesten, in Eng- and werde sie von Tag zu Tag besser. General Friedrich bestätigte, daß Frankreich in Dr Behandlung der Gefangenen weit hinten steht hinter allen Staaten. In der Vollsitzung des Reichs tages ist offen ausgesprochen worden, daß oie deutsche Negierung nicht willens ist, ihre braven Krieger nach Willkür behandeln zu lassen. Wenn die Franzosen ibr Verhalten nicht ändern, werden wettere scharfe Pergeltungsmaßnahmen angeordnet. Tos chwere Unrecht, das die Franzosen an unseren El- ässern getan, und ihre Weigerung, sie zurückrugeben, ist der Anlaß gewesen, 600 Franzosen nach Li eu e n und 400 Französinnen nach tzvlzmin- .-en überzuführen. Mindestens 800 Elsässer werden noch widerrechtlich in Frankreich zurück geh alten, llle Vorstellungen und Verhandlungen haben die Fran» ofen unbeachtet gelassen. Die Internierten werden so lange seftgehalten, bis die Franzosen den letzten El chstr herauSgezeben haben. Wir sind dabei in gutem chcht, was auch die Neutralen anerkennen werden. Tie Verhandlungen in Bern mit den Engländern und anderen Nationen sind mir in guter Erinnerung. Ter su:c Wille war auf beiden Seiten vorhanden, den Aus- luusch der Kriegsgefangenen in die Wege zu leiten. Inch die Verhandlungen in Kopenhagen waren er,reu st. — In Bern hatte die deutsche Regierung großen Widerstand zu überwinden, um 60 000 Jamilien- iW.r zum Austausch zu bringen. Die Franzosen ! gien alle möglichen Hindernisse in den Heg Die Schweiz hat unsere Bemühungen lebhaft unterstützt. Ich. > b' mich der Hoffnung hin, daß sich die Franzosen wch noch besinnen, mit uns in Unterhandlung über den VilStnufch weiterer Gefangener zu treten und eine bes- fcre Behandlung unserer Landsleute in die Wege zu Wien. Am 1. Februar werden Schweizer Merzte !U Frankreich und Deutschland Umschau Hal en, und ich hoffe, daß das Ergebnis ein gegen sel iger Austausch bzw. Internierung von Gefange nen in der Schweiz sein wird. Tie Internierung ge linder Familienväter in, der Schweiz ist durch das Ent gegenkommen der Schweiz ermöglicht worden. Unser Vorschlag, 20 000 Väter auszutauschen, Kopf um Kops, inrde von Frankreich nicht angenommen. Wir schlu- gcn dakin vor, 5000 Franzosen gegen 4000 deutsche üllmtlienväter auszutauschen, sie wollten aber weit mehr. Fluchtversuche Deutscher werden in Frank reich sehr bestraft; in Deutschland und England auf (stund von Vereinbarungen dagegen mit 14 Tagen Ge fängnis. In bezug auf Sabotage sind ivir nur mit Lngland im Einvernehmen, sie soll weder getrieben, noch unterstützt werden. In Frankreich dagegen wird di« Sabotage amtlicherseits unterstützt. Tas muß gegenüber rrttimlichen Zeitungsmeldungen sestgestellt werden. Be schimpfungen, /schlechte Behandlung, Beraubung der Kriegsgefangenen sind in Frankreich häufig. Wir haben Vorstellungen erhoben und Maßnahmen dagegen ver langt; ebenso haben wir die Verwendung gefangener Unteroffiziere aller Grade nur zur Beaufsichtigung ge- fordert. Liebesgabendienst und Postderkchr, geistlicher Hilfsdienst und Bücherversorgung Werden cbenjalls Ge genstand der Verhandlungen. Frankreich darf nicht- im Zweifel sein, daß wir, falls es die erniedrigende Be handlung unseren Gefangenen gegenüber nicht ändert, «vettere Vergeltungsmaßnahmen anordnen werden. Wir haben 410 000 gefangene Francos«« und über 7000 Offiziere, mindesten» doppelt soviel att ivie die Franzosen Gesängen« vor» uns. vir müssen Der heutige Mtiilhe üriegsberW. (Amtlich.) Große, Hauptquartier, 18. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem größten Teil der Front war die Sefechtstätig- teit gering, lebhafter In der Gegend südwestlich von Cambrai. Bei kleineren Unternehmungen nördlich und nordwestlich von Prosnes wurden Gefangene eingebracht. vestlicher Kriegsschauplatz. Nicht» Neues. An der makedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorsf. schließlich gegen die gefangenen Franzosen Vorgehen, wollen wir unsere braven Soldaten und Krieger nicht im Stiche lassen. General .Friedrich wiederholte am Schluss« der Besprechung, daß Besserung einLStreten ^sei, stellt aber fest, daß unsere Forderungen restlos nicht er» füllt sind. Wir werden aber nicht ruhen, bis dies ge schehen ist. Wir haben schon 1915 zu Repressalien ge griffen, also ungebührliches Zögern kann man UNS nicht vovwersen. Die französische Ritterlichkeit ist Firnis, der Engländer ist ganz anders. Hierin verleugnet sich die germanische Rasse nicht. Eine Denk schrift wird in der gewünschten Weise hergesteilt wer den. Richtig ist, Laß die aus Frankreich zurückgekehrten Gefangenen vielfach klagen über vermeintliche Vernach lässigung seitens der Heimat. Aber'sie lassen sich dann doch überzeugen, daß sie damit der Heeresverwaltung unrecht tun. Diese kennt und tut ihre Pflicht; es ist nicht ihre Schuld, wenn der Erfolg nicht immer die Bemühungen lohnt. Politische Uebersicht. 6ule Aussichten cler siielsensveskänälunqen. Erklärungen des österreichisch«» Ministerpräsidenten. Im Budgetausschuß des österreichischen Abgeordne tenhauses machte Ministerpräsident v. Seid ler im Ein vernehmen mit dem Minister des Aeußern, Grasen Czernin, einige Eröffnungen über den Stand der Verhandlungen in Brest-Litowsk. Er führte aus, die wesentlichste Bedeutung kommt den Beratungen jener Kommission zu, welche, sich mit der Regelung der so genannten politischen und territorialen Fragen im Ver hältnis zwischen Oesterreich-Ungarn , und Deutschland einerseits und Rußland andererseits befaßt. Die Be ratungen dieser Kommission befinden sich zur Zeit ,m Stadium der Formulierung der beiderseitigen Stand punkte. Hierbei trat bereits ein« solche Klärung der Anschauungen ein, daß sie gegenüber dem Stand der Verhandlungen am 27. Dezember als entschiedener Fortschritt bezeichnet werden mutz. Andererseits geht aus dem Communique hervor, daß. dies« Klärung der beiderseitigen Standpunkte allerdings noch nicht die Linie erkennen läßt, auf welcher die von beiden Seiten mit gleichem Ernste angestrebte Ausgleichung erfolgen soll, Die Schwierigkeiten, die im Laufe der Verhand lungen noch zu besiegen sind,, dürfen nicht unter schätzt werden. Tas ganze Streben des Ministers des Aeußeren ist daraus gerichtet, im Sinne des von ihm tn der Frtedenssrage stets eingenommenen und öffent- lich vertretenen Standpunktes zu einer Verständigung zu gelangen, welche auf dem Programm eines Frie dens ohne Annexionen und Kontributionen fußt und welche gleichzeitig unter Wahrung der Gesichts punkt« der Gegenseite di« eigenen Interessen wahrt. Der Minister de» Aeußern blickt der Weiteren Entwicklung der Beratungen mit Vertrauen entgegen und zwei felt nicht, daß es gelingen wird, di«, Verhandlungen zu «in«m befriedigenden Abschluß zu bringen. Der Ministerpräsident bemerkte schließlich» Ich möchte dem ausdrücklichen Wunsche Ausdruck geben, daß ich bald in der Lage sein werdendem Reichsrate noch günstigere Nachrichten mitzuteilen als heut«. Eiu Wiener Angriff gegen Fürst Bülow. In Besprechung der Vorgänge in Deutschland be schäftigt sich das der österreichischen Regierung nahe stehende Wiener „Fremden blatt" mit Berliner Ge rüchten, daß der frühere Reichskanzler Fürst Bü low lebhaft am Werke sei, dem Staatssekretär von Kühlmann Schwierigkeiten zu bereiten in der Absicht, sich selbst an seine Stelle zu setzen und sagt» Es mutz von Grund heraus und klar gesagt werden, daß in Oesterreich auch, nicht der leiseste Zweifel dar über besteht, daß man zwischen dem Fürsten Bülow und von Kühlmann keinen Vergleich ziehen könne. Tiefer genießt das volle, uneingeschränk te Vertrauen nicht nur der österreichisch-ungarischen Negierung, sondern auch der Völker Oesterreich-UngarnS, die es ihm hoch anrechnen, daß er mit ebensoviel Zähig keit wie Geschicklichkeit seinen Kurs auf einen baldigen ehrenvollen Frieden stetig einhält. Fürst Bülowge. nietzt dieses Vertrauen nicht. In Oesterreich- Ungarn und allen Kreisen der Monarchie besteht das Gefühl, daß Bülow zur Zeit der italienischen Kri sis .durch Ausbieten österreichisch-ungari. sch en Gebietes an die italienisch« Regierung kein treüer Sekundant war. Wenn also heute von dieser oder jener Stelle im Deutschen Reiche behauptet und verbreitet wird, Fürst Bülow würde auch bei den Ver bündeten ein willkommener Friedensunrerhändler Deutschlands sein, so muß dieser Ansicht mit Bedauern, aber mit Nachdruck entgegengetreten werden. Die englische Arbeiterpartei an Trotzki. Der „Manchester Guardian" gibt folgendes Tele gram nr der englischen unabhängigen Arbeiterpartei an Trotzki wieder: Nachdem Llohd George und Wilson ebenso wie die Vertreter der Mittemächte Eure Formel „keine Annexionen, keine Indemnitäten" angenommen haben und wir glauben, , daß die Anwendung dieses Grundsatzes im einzelnen lediglich jn einer vollen Kon ferenz möglich ist, drängen wir unsere Regierung, un verzüglich an Verhandlungen für den all gemeinen Frieden teilzunehmen. Wir sind von Herzen mit Euch in Eurem großartigen Eintreten für den internationalen Frieden. Verhaftung Kerenskis? Laut „Njetsch" soll es den Bolschewikis gelungen sein, Kerenski in der Petersburger Wohnung eines so- zialistisch-revHlutionären Smotrates aufzuspüren; seine Verhaftung solle bevorstehen. Rumänien und Rußland. Nach einem Telegramm der Petersburger Telegra- Phen-Agentur erfolgte die (von uns schon mitgeteilte) Verhaftung des rumänischen Gesandten Dia man di in der Nacht vom 13. zum 14. d. M. we gen grausamer -Unterdrückungsmatzregeln der rumänischen Regierung gegenüber r ussischen Sol. baten. Tas ganze diplomatische Korps begab sich auf Anregung der französischen und englischen Botschaft zu Lenin. Lis Kommissare bewilligten die Freilassung auf den Vorschlag des amerikanischen Botschafters hin, daß er tn seinem Namen der rumänischen Regierung eine Erklärung gegen die Gewaltmatzregeln Rumäniens gegenüber russischen Soldaten senden werde. Später wurde der Befehl erteilt, Dtamandi freizulassen. Wetter wird aus Petersburg gemeldet r Tier Kommandant der 49. Division teilt mit, daß rumäni sche Behörden feindliche Handlungen gegen russische Soldaten unternehmen und keinen Lebensmitteltransport durchlassen. Tas 194. Regiment der 49. Division wur de von rumänischen Streitkräften umzingelt und entwaffnet, auch der Ausschuß des 195. Regiment» und österreichische Offizier«, di«' zum Besuch der russischen gekommen waren, wurden von den Ru mänen verhaftet. Ter Rat der Volkskommissar« vor langt Freilassung der verhafteten Soldaten und Offi ziere, Bestrafung der militärischen Behörden, die die Verhaftungen vornahmen und Sicherheiten dafür, daß sich derartige Vorfälle nicht wiederholen. Fall» «in« Antwort innerhalb 84 Stunden nicht erfolgt, wird un sere Reklamation als neu« Bruch betrachtet werden. Wie werd«» di« nachdruMchsten militärischen Riaßnahnre« treffen. gez. Lenty, OpvebeMlshaber. Kr^lenkv, Kriegsbevollm»chtt«ter.