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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 15.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191801151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19180115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-15
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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Rr. 11. Au« Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Lienbtag. den 16. Januar ISIS. >s- aemüse nur u oagegen alle ü tu der gleichen M. und Stretfabteilung«, aber da» ganze Land patschen Mnmnb« (tn d» Näh« de» Njasiase«) und der Lüste bet Port Smalta. vrtttsch« b«tt ten« r»nv«n folgten den Deutschen da, Ludschendetal auswärts «tth> »end ander« Kolonnen, die mlt den Portugiesen plsammen vorgtngen tn Port «malia ausgeschtfst wurden und ander« vom südlichen End, de« «sassasee, tn östlicher und nordvsGch« Richtung vordringen. Jr den letzten Lagen kam « zu Streifwachrnkämpfen im chebtet vor Mwembe, wo «tn« feindliche Abteilung im Lutschulingetal aufgespk» worden «ar. Lansing ermuntert di« «lltterten. Mw Newgort wird gemeldet: Staawsrkretür Lansing hat tn einer Red« den AMterte« getzuldigt. Er sagt«: Vrotzbritannten ist unentwegt, Frankret«! von Morl«, Italien vom ruhmreichen Deist der alten Römer beseep sein« Armeen halten in der venezianischen Tben« und auf den Berg« wacht über sein« alten Schätze. Kanada, unser mächtiger Rachbv im Korden, hat seine Söhne und Hab« der Sach« der Freiheit ge schenkt. Lansing fügte hinzu, bah sein bester Rat an au« Nlterte? sei: Wir setzen diesen Krieg fort^ wlr müssen siegen um d» Menschheit willen. Reue, englisch-spanisch«, Wirtschaftsabkommen. D» »Nieuwe Rotnrdamsche Courant" meldet: Unter Lord Lardiffe, der Leiter der Bank von England, hat sich eine britisch« Mission nas Spanien begeben, um über den Abschluß ein«, Wirtschaft-Vertrag« zwischen den beiden Ländern zu verhandeln. Indien« Drang nach Selbständigkeit. Di« englischen Mitte vom 8. Januar melden au» Kalkutta vom »1. Dezember: D» Moslem.Liga für ganz Indien versammelte sich hier und tra der Entschließung de» Nationalkongresse» bei, in der auf der No wendtgkeit eines parlamentarischen Statuts zur Einführung einer voll! ständig verantwortlichen Regierung bestanden wird. Die Liga forder- außerdem besondere Schutzmaßnahmen für den mohammedanischer Mauken. Eine andere Entschließung wurde angenommen, tn der gleichzeitig gegen die Internierung de» Führe» der Liga, Mohammed Ali, Einspruch erhoben wird. Brasilien» große Kaffeevorräte. Nach einer Meldung de» Temps aus Rio de Janeiro hat die Stadt Sao Paulo die Maga, zine des großen deutschen Hause» T-sWille ihre Kaffeevorräte be schlagnahmt. Diese Maßnahme, fügt die „Tempo" hinzu, kenn zeichne die von der brasilanischen Bundesstaaten gegen den deutschen Handel aufgenommene Politik. Sie ist noch eine Folge de» neuen französisch-brasilianischen Abkommens. :t auSaeführt haben, ssuna dies« Gebiete heute nicht n Reiche in seinem ganzen milt betrachtet werden können. Hier- '»alten unsere Erklärung in nach diese« Zet nahmen von Ministerium d« inmalverbände die HauSschlach Vorräte au» fr! die vorgeschrieb kurzen, wenn d Dezember 1917 anleihe haben »ahlunaen e samte voll bezo leih« stellt sich des Zeichnung»« lttiegtzanleihen VOS Mill M. f Prozent der btt Mark. Hein» vep gen Zeitungen daß die Stnsüh führten unmitti zu. LS haben, stattgefunden, o lastung der Pe schlutz ist aber Deneraldtrektior sang an auf d« sührung einer Schwierigkeiten empfehlenswert Rachal««« von Gemetnsch, Tie haben der gaben Lanl ger als 1339« wird aus Zit veschlagnaf ist eine Bekan BestandSerhebui Mauersteinen,T aus Lon erscht« Vach dieser Bek und neuerzeugt künstlichen Mar als Dor« oder l Verblender, por steine, Dachzteg nageröhren au- sitz von Person Äeaenstände erf lautderBekannti Polizei geg Saal« de» Lehr sollt« am Montc der Kriegsbeschä der die Reichste Partei) und Da desversitzend« L sallt«n auch di» sich am Sonnat Vaterlandspartei Versammlung n aber durch ein Kriegsbeschädigte Versammlungslo sich jedoch dott Schutzmanns« sammelten ausei Kuttner fordert^ gegen dies» Mltz Eiserne Kr«> dem Schlachtfeld L» wurden nun geben, auf welk teten. Hierau dem Vereinsloko Rsstrafnna bekletdunaSstell, munalvervänd«! nahm« der Ga Netchlbekleiduns kleidungsstücken Kommunaloera außerdem di» il säumigen Komi Einschreiten -eg zu werden. huntM^lü^Üh! plan abgesetzt und zugleich dis! küchen mit Tr übrigen Bevvlk da« tm Bezirk« benSmtttelsysten arünen Lek kenewpfäns Gastmarkenemp Haferselbstverso bei denen nur! fehlt, sei es, do Von Staät unä Lanä. - An«, IS. Januar. vochSku» d-r voknln»ü»«n, di» Surch «I» A»rnsp»nd«n^,iq«» k«nnntch -«macht Pad, Isl — auch Im Nu«»»,« — NU« MU -mau« Qu«a«nan-ab, stall«:, Geburtstag des Kronprinz««. Der Kronprinz Geor,, von Sachsen, der zurzeit an der Spitze deS 104. Jnfan> teriereqimentS (Chemnitz) im Felde steht, feiert heute seinen 2S. Geburtstag. — Tie öffentlichen Gebäude hatten au« diesem Anläße geflaggt. Kriegsauszeichnung. Dem Oberdragoner Ernst Weitz, wohnhaft Mittelstrabe 34, wurde daS Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Er ist bereits im Besitz der Friedrich» August-Medaille in Silber. Di« Wassernot in Aue. Der Rat der Stadt veröffent licht in unserer heutigen Nummer eine neuerlich» Bekannt machung, in welcher zum Zwecke wirksamer Wasserersparnt« sofortige Absperrung aller privaten Ladeeinrichtungen ge fordert wird. — In vielen Häusern sind sehr zum Leid» wesen der Hausfrauen die Wasserleitungen bereits ab« gesperrt- Diese Maßnahme sollte im Allgemeininteresse nicht einen Augenblick länger aufrecht erhalten werden al» und»« dingt nötig ist. Vortrag im „Blauen Engel." Pfarrer KapuS au» Dortmund wird am Donnerstag, den 17. Januar abends r/,8 Uhr im „Blauen Engel" über „Deutschland» Auf« oder Abstieg" sprechen. Sitzung de» Erzgebirgsturngaus. (D. L.) Am Sonntag hielt der ErzgebirgSturngall eine Versammlung der Vereins» vorsitzenden im Hotel „Erzaebirgischer Hof" hier ab, In der die Vertreter von 19 Gauvereinen anwesend waren. Nach begrüßenden Worten gab der 2. Gauvertreter Fichtner-Zwönitz einen kurzen Jahresbericht. Dar nach zählt« -der Gau am Anfänge des Jahre» v3bO männ licher Angehörige in 40 Vereinen; 1V Vereine hatten nicht berichtet» in ihnen scheint also alle» BerelnSleben zu ruhen. Von den Ü9 Gauvereinen haben 84 den Turnbe trieb eingestellt, was nicht zu verwundern ist, wenn man bedenkt, dqß von den 4773 über 17 Jahre alten Mitgliedern 3601 ----- 77°/o tm Heere stehen, sodaß nur noch 1112 tn der Heimat sind. Darnach erstattete Gauturn- wart Emmrtch-Aue den Turnbericht, dabei Rückblick auf das vergangene Jahr (Uebungsstunden, Gautumfahrt, Wehrturnen, Borturnerlehrgänge) und Ausblick auf» neu« Jahr (KretS-Sptelfest)haltend. Dem Kassenbericht von Kassierer Tränkner-Au« voraetraaen, ist zu entnehmen, daß da« Gauvcrinögcn rund IbOO M. beträgt. Di» Rech nung auf 1918 wurde richtig gesprochen, wahrend di« auf 1917 nach Abschluß vom Tv, Loßnitz geprüft werden soll. — Beschlossen wurde, den dü »jährigen ordentlichen Gau- tag au»fallen zu lassen, den Gauturnrat aber zu ermächtigen, nach Bedarf im Laufe de» Jahre» einen außer ordentlichen Gautag einzuöekufen. Wetter soll tm Sommer 1918 eine Gauturnfahrt für Jung und Alt veran staltet werden und zwar wiederum nach dem Jägerhauh- bet Vockau, dem Orte, wo der Götz-Gedenkstein an manche« turnerische Zusammentreffen erinnert. Tie Be schlüsse de» Ausschusses der deutschen Turn»rfchaft über Neuordnung, Anstellung eine» Geschäftsführer» mit dem Sitze tn Berlin und Erhöhung der Beitrüge von S Pf. auf 20 Pf. fürs Mitglied jährlich, erfuhren eine weitgAnde Besprechung, die dazu führte, daß di« Vertreter de» Gau«» gelegentlich de» Kreisturntage» am 4. Februar 1918 tn Chemnitz sich besonders gegen di« Steuererhühung zur Zett ablehnend verhalten sollen. Vie Haar-Eammlung d»s Aran«n-V«r»in, oeht ««ft« — so sei gegenüber anders lautenden Gerücht»» der Frauen und Mädchen unserer Stadt und Umgebung auch an dieser Stell« mttgeteiltl Nötig braucht da» Vaterland alles aus gekämmt« Frauenhaar zur Herstellung von Treibriemen und Unterseeboot-Tauen. Damm auf, ihr Frauen und Mäd chen, bringt euer ausgekämmtes Haar zur vaterländt- schm Ankaufsstellr bet Frau Wehner, Reichsstr. 91 2H» bekommt es gut bezahlt und erweist dem Vaterland« »inen Dttnstt Hmsschlachtnn-en. Auf Unordnung de» Krieglemäh- runasamtt ist vom Sächsischen Ministerium de» Innern bestimmt worden, daß Hausschlachtungen von Schweinen nur noch bi» zum »1. Januar d». I«. voraenommeu werden dürfen, und die Erteilung von Lausschlachtung». Subjekt, sondern als Objekt der Beratungen betrachtet würben. In Erwiderung führte Staatssekretär von Kühl- mann au«: Ich bin gern bereit, den Gedanken zu dis kutieren, ob und in welcher Form eine Beteiligung von Vertretern der fraglichen Stationen an unseren Besprechung«, sich ermöglichen ließe. Minister Graf Czernin äußerte gleichfalls seine Bereitwilligkeit, der Frage der Heran- ziebung von Vertretern der besprochenen Gebiete näher zu treten, fügte aber hinzu, er wünsche zu wissen, tn welcher Vise die Auswahl dieser Vertreter getroffen werden solle, wenn russischerseitS die tn diesen Gebieten bestehen den BertretunaSkürper nicht als berechtigt angesehen werden würden, im Namen der von ihnen vertretenen Nationen zu sprechen. Trotzki beantragte hierauf, die Sitzung zu vertagen, um «» der russischen Delegation zu ermög lichen, eine Beratung abzuhalten und sich mit Ihrer Re» gterung ins Einvernehmen zu setzen. Russischs Segesvorschläg». Di« russische Delegation legte sodann Gegenvorschläge vor, die für uns ganz annehmbar erscheinen. Scharf» Zurechtweisung der Russen. Hierauf erbat General Hoffmann da» Wort und führte au«: Ich muß zunächst gegen den Ton dieser ,V o rschlä g« protestieren. Die russische Delegation spricht mit un», al« ob sie siegreich in unserem Lande stände und un» Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte da- l rauf Hinweisen, daß di« Tatsachen «n tgeg«ng« setzt sind, I ! da» siegreiche deutsch« Heer steht tn ihrem Gebtetjl Ich möchte sodann feststellen, daß die russisch« Delegation ! für di« besetzten Gebiet« die Anwendung eine» Selbstbe stimmungsrechte» der Völker tn einer Weife und tn einem Umfang« fordert, wie «» ihre Regierung im eigenen Lande fchaften Ihr Selbstbestimmung-recht im Ginne der Abson derung von Rußland derart au »geführt Haben, daß nach unserer Aus' " - - - - »ebr al» zum russti tärtschen Umfang gehörig betrachtet werden können. Hier auf erklärte Trotzki: Wir halten unsere Erklärung in vollem Umfange aufrecht, daß die Völkerschaften, dl« da» russische Gebiet bevölkern, ohne äußeren Einfluß da» Recht der Selbstbestimmung haben, und -war bi» zurüoStren- nung von Rußland Wir können jedoch die Anwen dung viese» Prinzips nicht ander» erklären, al» gegenüber den Völkern selbst und nicht etwa gewissen privilegierten Teilen derselben. Wir müssen die Auffassung oe» Vorsitzen den der deutschen Delegation ablehnen, welche dahin ging, daß sich der Wille tn den besetzten Gebieten durch tatsächlich bevollmächtigte Organe geäußert habe, denn diese tatsächlich bevollmächtigten Organe konnten sich nicht berufen auf die von un» proklamierten Prinzipien. Welches Organ vertritt den volkswMen f E» entwickelte sich nun eine lange Debatte über die Frage, unter welcher Voraussetzung und in welchem Zeit punkt ein neuer Staat im Wege der Absonderung eine» Bestandteiles eines selbständigen Staate» von diesem entsteht. Staatssekretär von Kühl mann faßte den Standpunkt der Mittelmächte in dieser Fruae wie folgt zusammen: Unsere Auffassung geht dahin, daß eine staat liche Persönlichkeit entsteht und in der Lage ist, rechtsver bindliche Erklärungen über die Grundlage ihres Daseins abzugeben, sobald irgend ein zur Vertretung und als Sprachrohr geeigneter Vertretungskörper als Ausdruck deS unzweifelhaften Willens der überwiegenden Mehrheit des betreffenden Volkes den Entschluß zur Selbständigkeit und zur Ausübung des SelbstbrstimmungSrechtes kundgibt. Hier scheint unsere Aufgabe dem Charakler und der fun- tamentalen Wichtigkeit des Selbstbestimmungsrechtes er heblich näher zu kommen, al« die von dem Vertreter der russischen Delegation hier niedergelegte Auffassung, denn dieser sagte uns bisher nicht, wie ein Körper ent stehen oder beschaffen sein soll, welcher in größtenteils noch nicht organisierten, eine VolkHpersönlichkeit anstrebenden Völkern die Organisation des Votums auf breiter Grundlage formen muß, die nach Ansicht de» russi schen Vorsitzenden die Voraussetzung für die Entstehung dieser Rechtspersönlichkeit bildet. Hierbei wieS Staatsse kretär von Kühlmann auf die Beispiele Finnlands und der Ukraine hin, welche sich ja im Sinne der deutscher- seitS entwickelten Grundsätze konstituiert hätten, und wel chen die Petersburger Regierung die Selbständigkeit zu- erkannt habe, obgleich ihre Entstehung nicht nach den von ihr jetzt vertretenen Prinzipien erfolgt sei. Demgegenüber hielt Trotzki an dem von ihm ver tretenen Standpunkt fest. Vas Ergebnis der ««spräche. DaS Tr.ebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär von Kühl- mann folgendermaßen zusammengefaßt: Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von unS einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volks kundgebungen auf breiter Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen oder stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungs körper präsumtiv der Ausdruck de« VolkSwillenS sind, besonders in der einen vitalen Frage de» Willen oer Nationen, eine Nation zu sein. Scharfe Gegensätze. In weiteren Erklärungen KüylmannS glaubte Trotzki «ine Untergrabung deS Grundsatz?« de« Selbstbestim- mungSrechteS erblicken zu müssen und warf die Frage auf. warum di« Organe der fraglichen Körperschaften denn nicht zu den Verhandlungen in Brest-LitowSk cingeladen morde nseien, wenn sie sogar daS Recht haben sollten, Uber Gebietsteile zu verfügen. An eine solche Teilnahme 5geringsten dazu beitragen werden, die Aussichten der Ver- der Vertretec dieser Völker an den Verhandlungen wird j Handlungen, die wir führen, tn besonders rosigem Lichte natllrüch gedacht, weil^dann diese^ Nationen nicht al« Erscheinen zu lassen. Ich persönlich bin der Ansicht, daß es m Zweckmäßiger gewesen wäre, tn der gestern angefangenen Weise fortzukahren, bis der ganze Stofs durchgesprochen wor den war, und dann nach Abschluß der mündlichen Durch arbeitung, w«nn es nötig erschienen wär«, das Ergebnis der mündlichen Durcharbeitung schriftlich zu fixieren. Da aber die russisch« Delegation durch ihren heutigen Antrag sich aus einen anderen Boden stellt, schlag« ich vor, zur Beratung unter den Bundesgenossen di« Sitzung auszuheben. Nach kurzen Erklärungen Trotzkis wurde di« Sitzung anfgehoben. Line neu« Sitzung zur Fortsetzung der Beratung ist noch nicht an beraumt worden. wichtige Ereignisse in Rußland. Da» „Journal de Gemse" meldet in »iner Privat depesche: 2n Petersburg «erden wichtig« Ereignisse erwartet, Lenin werd» »in« große Red« halten, von deren Aufnahme es abhängen werde, ob er an der Macht bleib«. Die Sozial revolutionäre schlugen den Maximalisten ein Bündnis vor, da» dieser Koalition rin« Mehrheit in der Konstituante sichern werd-. Die Grundlagen dieses Bündnisses sind folgende: Die Konstituante erklärt Rußland zur Bundesrepublik, unterzeichnet nur den allgemeinen, nicht «inen Sonder frieden, beschlagnahmt di« Banken, annulliert di« Staatsschulden und setzt für jede Gegend «tn« Konsti tuante «in. Mein« p-lltiW«» MewRnOe«. Beschlagnahmt« deutsch« Vchlff«. Di« Parisi Mätt« mel den, zehn deutsch« und vier Sst«rretchisch-ungarisch« Eich iss« seien durch Prisengerich«« in den griechischen HSsen PIrAus, Eleusi, und Sira beschlagnahmt worden. DU Gchifs« sollen einen wert »on 7'/» Milli onen Franken Haden. Di« veremderkSmpf« tn vstafetka. Ver «ngttsch» Le« »«»hertcht au» Vftafrtia vom tt. Sanna» »«sagt: v« Verlauf der Operationen im letzten Monat »ar folgend«« Nachdem di« deutsch« Kolonne unter «eneral ». Üettow-Vorbeck al» klein« «schSpste Lruvp«, dt« nnt« Leden,mtttel- und MuntUonwnangtt lttt, da» portugiesisch« chehlet »et Ngoman» betwten hattL dnoegt, st» sich da» Ludschendetal aufwärts, »rod»rt» ans ihrem »«maisch mehr«, klein, verein«»!», sich auf Macht und nur auf Macht, dte rücksichtslos und mtt Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkend« wird einfach al» Gegenrevolutionär und vourgeoi» für vogelfrei erklärt. Ich will dies» mein« Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten. In der Nacht vom SO. zum AI. Dezember wurde der erst« weißrussische Kongreß in Minsk, der da» Gelbstbestimmunglrecht de» weißrussischen Volke» geltend machen wollte, von den Ma ximalisten durch Bajonett und Maschinengewehre au» - einande»gejagt. Al» die Ukraine da» Selbstbestim mung-recht geltend machte, stellte die Petersburger Regie rung ihr ein Ultimatum und versuchte die Erzwingung ihre» Willen» mtt Waffengewalt. Soviel au» den mir rorliegenden Funksprüchen hervorgeht, ist der Bürger krieg noch tm Gange. So stellt sich die Anwendung de» Selbstbestimmungsrechtes der Völker durch dte maxt- maltsttsche Regierung tn der Praxis dar. Dte deutsche Oberste Heeresleitung muß deshalb eine Einmischung in die Regelung Angelegenheiten der besetzten Gebiete ablehnen. Für uns haben die Völker der besetzten Ge biete ihrem Wunsche der Lostrennung von Rußland bereits klar und unzweidentig Ausdruck gegeben. Bon den wichtigsten Beschlüssen der Bevölkerung möchte ich folgende» bervorheben: Am 21. September 1917 erbat aie kurländische Landesversammlung, die sich ausdrücklich als Vertreterin der gesamten Bevölkerung Kurlands bezeichnet, den Schutz deS Deutschen Reiches. Am 11. Dezember 1917 proklamierte der litauische Landes rat, der von den Litauern de» ganzen In-und Auslandes als einzige berechtigte Vertretung deS litaui schen Volkes anerkannt ist, den Wunsch der Abtrennung von allen staatitchen Verbindungen, die bisher mit ande ren Völkern bestanden haben. Am 27. Dezember sprach die Stadtverordnetenversammlung in Riga eine ähnliche Bitte an daS Deutsche Reich auS. Diesem Antrag haben sich die Rigaer KausmannSkammer, die große Gilde, die Vertretung der Landbevölkerung, sowie 70 Rigaer' Vereine angeschlossen. Schließlich haben tm Dezember 1917 auch die Vertreter der Ritterschaft, dte ländlichen, städti schen und kirchlichen Gemeinden auf Oesel, Dagö und Moon in verschiedenen Erklärungen sich von ihren bis herigen Beziehungen losgelöst. Auch au» Verwaltung»- technischen Gründen muß die deutsche Oberst» Heeresleitung eine Räumung Kurland», Litauen», Rigas und der Inseln im Rigaischen Meerbusen ablehnen. Alle diese Gegenden besitzen keine Verwaltungsorgane, keine Organe der Rechtspflege, keine Organe des Rechts schutzes, keine Eisenbahnen, keine Telegraphen und keine Post. Alles das ist in deutschem Besitz und tri deut schem Betrieb. Auch zur Errichtung eine» eigenen Volks- Heere» oder Miliz sind dte Länder mangels geeigneter Organe in absehbarer Zett nicht tn der Lage. Anfhebung der Sitzung. Staatssekretär von Kühlmann führte dann aus: Ich möchte hervorheben, daß es nicht möglich ist, auf dte hier verlesene schriftliche Erklärung der russischen Delegation un sererseits jetzt irgendwie Stellung zu nehmen. Ich muß mir deutscherseits Stellungnahme tn allen Punkten Vorbehalten, möchte aber meiner persönlichen Ansicht dahin Ausdruck ge ben, daß der von der Delegation vorgeschlagene Modus, nämlich, daß die Delegationen sich gegenseitig formulierte Schriftstücke vorlegen, weder zur Beschleunigung der Ver- Handlungen beitragen werden, noch, besonders wenn die Schriftstücke dem uns heute vorgelegten entsprechen, tm aller-
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