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uer Tageblatt VUkch unftk« ,>,it, ,0 hau, monatlich spi, I »«r »«schüftistoU« ad- «iioili - UIIch7Svsa.u.wi>ch,nt- r! ^ v«> »«r Post »«stillt UN» m>ir >,> ,,«l>olt vlcrtcllühklich r.4» 'N., latlich »0 psg. durch »«n rl«st^^-,r frei In» Haus vi«rt«l- ühri'.« .»2 Mk., monatlich »4 Pf,. itit»llchinS«»Mlttag»stun- r stusnakme von Sonn-un» l r,"«g«n. Unsrr« Zetlungsauo» un» st»ol,ab«steUen, sowlo Ui. Postanstalten nn» 0rlefträ,er .-.^inen Vestellungen entgegen. Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Sprechstunde -er Neüaktion mit Ausnahme der Sonntage nachmittags 4—s Uhr. — Telegramm.flüresse r Tageblatt flurerzgebirge. Zernsprecher SL. §ür unverlangt eingesandte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Sezlrk «chworz,ad,r-»»ps,., sonst dops. Vel ,r»-«r«n stbschwtten ent» sprechen»,» Nadatt. stneeiaenan» «al>m» dl» sptltesten« «'/, Uhr »»»» mittag». Lür Fehler lm «atz kann SewLhr nicht geleistet «er»««, l»«nn »I, stufgad« »er stnzeig« »urch L,knspr«ch,r erfolgt o»,r Sa» Manuskript nicht üeutilch lerdar ist Nr. S Ireitag, äen II. Januar ISIS 13. Jahrgang Wichtige Erklärungen in Zreft-Litowsk. !N heutige MW MgsberW.! Amtlich.) Gröhes Hauptquartier, 11. Januar.! Beäenkliches Treiben. Seit dem Beginn der Friedensverhandlungen -in Brest- Atowsk macht sich überall im Lande eine Necmstitäi) Zeltend, die zu den bedenklichsten Folgen führen kann, oenn sie nicht nach rechtzeitig eingedämmt wird. Man nagt sich, was denn eigentlich vorgegangen sei, um diese Nervosität zu rechtfertigen? Nnn denn — die deutschen Fricdensbedin gungen in Bresl-Litowsk haben es sehr vielen Leuten angetan. Der Verzicht aus Annexionen und Kriegsentschädigungen will einem Teile des Volkes nicht in den Sinn. Es mag zugegeben werden, das; viele von uns gehofft hatten, das; wir bei einem Frieden in Rußland in Bezug auf territoriale Erwerbun gen gut abschneiden würden, einmal angesichts unserer gewaltigen Erfolge im Osten und dann angesichts der unbedingt notwendigen Grenzsicherungen, die selbst jene anerkennen, die ans dem Boden der viel geschmähten Friedensresolution des Reichstags stehen. Allein gegen über der klaren Formulierung des russischen Frredensuw gcbots, ans das unsere Negierung und die Negierungen unserer Verbündeten bereitwillig einginoen, war, um zu einem raschen Frieden mit Rußland zu kommen, etwas Anderes wohl kaum möglich, als die Haltung, die unsere Regierung eingenommen hat. Dabei sind bie Friedens verhandlungen noch nicht beendet, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, und es ist noch keineswegs gesagt, daß wir nicht doch vieles erreichen, was den Besorgten stn Lande jetzt schon entschwunden scheint. Von Berlin aus hat aber über das ganze Reich ein Kesseltreiben eingesetzt, das, von gewissen Parteien cingcleitet und geschürt, täglich wildere Formen annimmt und zu den bedenklichsten Folgen führen kann, wenn es nicht rechtzeitig und energisch ein gedämmt wird. Es u'gann mit unzähligen Entschließungen in den Versamm lungen der oben angedeuteten Parteien, verdichtete sich zu ebenso zahllosen Telegrammen ans dem ganzen Reiche an den Kaiser, den Reichskanzler, die VnndeSfürsten usw. und fand schließlich seinen Höhepunkt in der Hetze gegen den Staatssekretär des Auswärtigen von Kühlmann, dessen Absetzung wegen in Brest Litowsk «rwiesener „Unfähigkeit" man forderte, und in der Ausspie lung der Obersten Heeresleitung gegen die Neichsleitung. Bei diesem Kesseltreiben ist planmäßig vorgegangen worden. Den Beweis dafür liefert ein Rundschreiben der Vaterlandspartci, das, irren wir meist, seinen Weg auch nach Aue gefunden hat und das da tautet: „Hochgeehrter Herr! Der Scheidemann-Erzbergersche Verzichtfricde droht MMiiLtelbar. Es ist daher nicht Zeit, erst Versammlun gen ubznhalteu. Es ist schließlich sogar wirksam, wenn von möglichst viel einzelnen Steilen aus vorgc- gcmgcn wird. Ich richte daher auch an Sie die inständigste Bitte, unverzüglich schriftliche oder drahtliche Eingaben an den Kaiser, den König von Sachsen, an den Kron- vrinzen und Hindenburg zu richten, des Inhalts, daß in der höchsten Not und Gefahr der Nnf an sic ergeht, unser Volk vor dem Uuheil nnd der Sch m a ch eines Vcrzichtfriedens zu retten. Dabei wird es zweck mäßig sein, daß dieser ungefährliche Inhalt nicht wört lich so ansgedrückt wird, damit nicht der Eindruck ein- beitlicher Lenkung entsteht rAld ferner, daß die Unterzeichner sich nicht ausdrücklich als Angehörige der D. V. P. bekennen, sondern sagen, daß sie im Na men ungezählter Mitbiirgcn handeln, deren Sorgen und Verz w eifInng sie Ausdruck verleihen, daß La dend or ff bleiben und Kühlmann gehen muß. Hier kann und soll jeder Einzelne vorgehen, indem er für sich allein oder wenn möglich gemeinsam mit zwei oder drei anderen Personen an die drei bezeichneten Stellen Eingaben richtet. Jeder muß sich vor Augen halten: was auch geschieht, muß schnellstens geschehen, von diesem Gesichtspunkt ans verdienen d r a h t l i ch «"Ein gaben den Vorzug. Ein Trommelfeuer von Ein gaben. muß entbrennen. Mit deutschem Grußl" Ein Trommelfeuer von Eingaben und damit ein Trom melfeuer, das die Ocsfentiichkeit und daS ganze Land nicht zur Ruhe kommen läßt, das geeignet ist, unserer Neichs leitung die Führung der Geschäfte in diesem ernsten und großen Augenblick unendlich zu erschweren und das zudem geeignet ist, den fanatischen Kriegswillen un serer Feinde weiter zu stärken Denn im feindlichen Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und deutscher Kronprinz. Verstt l-v des Feindes, überraschend nach Feuervor- mreiiung am Morgen des 10. Fanuar südöstlich von .-Peru in unsere Stellung ciuzudriuge», jche.terten. ag Alber entwickelte sich au der französischen Front und s cdwesilich von Cambrai lebhafter Artill.rieiamps. Zwi. ! hrn Moer rcs und Marcoing steigerte sich das eng- l s he Feuer am Abend uud vor Tageranbrnch vorüber- U hend zn größter Heftigkeit. Auch die sranzöstsch« Ar» c llerie war beiderseits von Passchendrele und in ein- lnen Abschnitten zwischen Life und Aisne rege. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Westlich von Elamclles erhöhte lstefechtstütigleil- Ocstlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. An der Mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse. Der Erste Generalquarticr meist er rv. T. B.) Ludeudorsf. Zerrissenheit des deutschen Volkes angesehen und dem entsprechend ausgenutzt. Mehr als je ist daher die Mahnung Hindenburgs, die Nerven zu bewahren, angebracht I Wenn wir un- stre Nerven verlieren, sind wir ein Spielball des Auslan des und dann ist auch der Krieg für uus verloren. Mö gen alle Jene, die vor oder hinter den Koulisscn das ge kennzeichnete Kesseltreiben entfacht haben oder schüren, dessen eingedenk bleiben und rechtzietig bremsen — ehe es zu sput istl l>ch wiedergegeben, die — wie ein Einblick in die Akten I hrt — lediglich aus der Phantasie des Erfinders c itsprungen ist. Diese in alten Teilen erfundene Mittei lung hat erheblich da u beigetragen, das Urteil Uber den bisherigen Verlauf der Verhandlungen zu verwirren und Irren Ergebnisse ;u gefährden. Wenn ich trotzdem die Hoffnung nicht völlig ans- geben möchte, daß die Verhandlungen zu einem er sprießlichen Ergebnis führen können, so g ündet sich sich diese Hoffnung in erster Linie auf den uns bekannten und durch die russische Delegation in beredter Weise zum Ausdruck gebrachten Wunsch des russischen Volkes > ach einem dauernden und gesicherten Frieden und auf die Erfahrungen, die wir in den Verhandlungen mit der rbcitsmethode der russischen Abordnung gemacht haben. Soweit sich ein Urteil bilden läßt, halte ich die Schwierig» k itcn materieller Statur nicht für groß genug, um ein Scheitern des Friedeuswerkes und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges in Osten mit seinen un absehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halten." Ein Separatfriede mit Rußland. Hierauf führte der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern Graf Czernin aus: „Ich habe den Bemerkungen meines deutschen Kollegen noch folgendes hinzuzufügen: Die Gründe, welcher wegen wir eine Verlegung derVerhand- lun gen im jetzigen Augenblick in ein neutrales Land kate gorisch verweigern, sind doppelter Natur. Erstens tech nischer Art: Sie, wie wir, sind von hier aus mit direkten Drähten mit unseren resp. Ihren Negierungen verbunden und täglich findet ein Meinungsaustausch von Ihnen mit Petersburg und Kiew, von uns mit unseren Zentralen statt. Wir alle können diesen Apparat nicht missen, sollen die Ver handlungen nicht unendlich erschwert und verzögert werden. Noch wichtiger aber als dieser Grund ist das zweite Motiv: Sie, meine Herren, haben seiner Zeit an uns die Einladung für allgemeine Friedensverhandlungen ergehen lassen. Wir haben dieselbe angenommen und wir haben uns auf eine Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Basis haben Sie Ihren Verbündeten ein zehn tägiges Ultimatum gestellt. Ihre Verbündeten haben Ihnen nicht geantwortet und heute handelt es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines allgemeinen Friedens, sondern eines Separatfriedens zwischen Rußland und dem Bierbunde. Die Verlegung der Verhandlungen aus neutrales Gebiet würde der Entente die von ihr ersehnte Gelegenheit geben, störend einzugreifen. Die Regierungen Englands und Frankreichs würden vor und hinter den Kulissen alles ver suchen, um das Zustandekommen dieses Separatfriedens zu verhindern. Wir weigern uns, Den west lichen Mächten diese Gelegenheit zu liefern. Aber wir mären bereit, an einem noch zu bestimmenden Orte die formale Sch lußverhandlung und die Unter zeichnung des Friedensvertrages vorzunehmen. Was den meriivrischen Teil der Verhandlungen anbecangt, in wel chem eine Uebereinstimmung zwischen Ihnen und uns noch nicht erzielt ist, so haben wir uns in der letzten Plenarsitzung bindend daraus geeinigt, diese Fragen einer ad hoe zu bildenden Kommiision zu übergeben, welch« so,ort ihre Arbeiten zu beginnen hätte. Alle vier Alli ier.en sind völlig einig darüber, die Verhandlungen auf der von dem Herrn Staatssekretär und mir entwickel ten, mir den russischen Herren bereits bindend abge machten Basis zu Ende zu führen. - Wenn die Herren der russischen Delegation von den g eichen Intentionen beseelt sind, so werden wir zu emem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen; wenn »..ist, dann werden die Dinge ihren notwendigen l auf nehmen, aber die Verantwortung für die , Umsetzung des Krieges fällt dann ausschließlich auf di» H.rren der russischen Delegation." Grvßwejir Talaat Pascha und Justizmintster Popow schlossen sich namens der türkischen und der bulgarischen Delegation diesen Ausführungen an. Lin Protest der Obersten Heeresleitung. Darauf gab G e ne r u l H o fs in n nn folgende Er- Es liegt mir hur eine Anzahl Fuukjprüche ißischen Regier»».., uud dm russischen Obersten Heeres- , liinng.dnm ilsBefchimpfungeu der deutschen Heeres- ... michtrume» und dec d, nstchen Obersten HeereSlettung, sts Auffor'eiliugen revolutionären Cbarakter» " " " i. Diese Fnnksprüche und ' , X » „ege» den Geist dA zwischen den -Den Armeen geschlossenen Waffenstillsta" des. Im N-tM dH deutschen Obersten HeereSleitr Politische Uebersicht. vle frieüensverbliliölungen in Srest-Lliomk. Erklärungen Kuhlmanns. In Brest-Lil owsk fand vorgestern Vormittag eine Vollsitzung der Fciedensdelcgationen statt, au der sämtliche Delegationen und die ukrainische u Vertreter teiluahiuen. Der Großivesic Talaat Pascha eröffnete die Sitzung uud übergab den Vorsitz au Staatssekretär von Kühl mann. Dieser gab zunächst eine Vorgeschichte der Friedensverhandlungen mit Rußland und äußerte sich daun zu der von den Russen gewünschten Verlegung der Konferenz un einen neutralen Ort wie folgt: „Ich will auf die aus bisherigen Darlegungen an anderer Stelle den Herren Delegierten bekannt n GAinde, die esun urög lieh mache», die Verhandlungen au einem anderen Otte als Brest-LitmvSk zu führen, hier utzßl nahm eiiigehen, möchte aber jetzt schon als fest sichen den und u n abüttde r li chen Bes chlnß der vier verbündeten Mää tc nttssprcchcn, daß sie nicht in der Lage sind, die jetzt hier ungesuiigcncn Verhandlungen über nnen P ämilinm srnm. n an einem anderen Orte iveiterznführen. Wie schon früher in unverbindlicher Weste dargeicgt, waren sie ans Conr- toisie gern bereit, die formale Schlnßnerhandmuu nn,, Unlerzenhnnug der Prälinmricn an einem in» der rnssiseben Delegation zn vereinbarenden Orte vmznnehmen und über die Wahl dieses Ortes in eine Debatte einznlieten. Es, kann nicht »»ermähnt bleiben, da ja jüe die Fiihiuug einer Verhandlung die Atmosphäre, in der stz sieb voll ! zieht, von der allergrössten Wnhugkeil ist. daß tz it dein Abschluß des G> dänkenunslansches vor der zeilwettigen Unterbrechung der Verhandlungen sich manches zugetrugen hat, was geeignet schien, Zweifel an d e r u u f r i ch - tigcn Absicht der russischen Negieiung znecwrckcn, mit den Mächten des Vierbnndes zum Abschluß eines rasthen l lärmig ab: „Es liegt mir hur eine Anzahl Fnnksprüche Friedens zn gelangen. Ich mochte in dieser Hinsicht vcr-'und Aufrufe vor, mtterzrichucl von den Mrtretern der weisen ans den Ton gewisser hu lsb u m t iich er Kund« ' geb n ngc n der russischen Regierung gegen Regierungen der Vierbimdmächte, msb, sondere über ans eme Kundgebung der Petersburger Telegraphen-Agentnr, die im Amlande als halbamtliches russisches Organ angesehen wird. In an unsere Truppen enthalten. , dieser Kundgebung war eine an wblich in der Sitzung vom lnfrnfe verstoßen zweifellos g eg AuSlande werden alle diese Vorgänge mit Schadenfreude 28. Dezember 1S17 durch den Vorsitzenden der russischen zwischen den - Mn Armeen geschlos verfolgt, als ein unverkennbare» Zeichen der inneren Delegation, Herrn Joffe, gegebene Antwort ausführ* I " "