Volltext Seite (XML)
aber mal sich in jenen Strudel wagen. Das Pult zwar wurde endlich abgeschlossen', wohl eine Stunde lang ging der sonst nie milbige Mann wie zwecklos in HouS und Hof umher,, sprach bald mit den Frauen ein Wort über Dinge, um die er sich nie zu kümmern Pflegte, bald ging er durch .den Pesel in! den Hof um die seit langem hergestellte Brunnenein« sassungzu besichtigen. Bon hier zurückkommend, öffnete er eine Tür .die aus dem Pesel in einen Seitenbau und in dessen oberem Stockwerk zu Jultanens Sterbcckammer § führte. Tie schmale, seit Jahren nicht gebrauchte Trep pe krachte unter seinen Tritten, al« führe die alte Zeit' au» ihrem Schlaf« auf. Droben in der Kammer, unter dem Fenster das auf die düstere Miete ging, stand ein. wagen'? aus seinem Schreibpult jene Hamburger Briefe^ die ihm vor nicht langer Zeit den größten Teil feine« kleinen Vermögens gekostet hatten, und la« sie, einen nach dem anderen, sorgsam durch. Dem letzten lag ein quittier« ter Wechsel bei: der Name unter.dem Akzept war mit vielen Strichen unleserlich gemacht. Wie oft hatte er jene Briefe nicht Won durchge sehen. um immer aufs neue sich zu überzeugen, daß alles geordnet sei das- für die Zukunft kein .Unheil mehr dar aus enisteben könne! Aber sie sollten endlich nun Ver nichter werden. Er zerriß sie in kleine Fetzen und warf sie in den Ofen wo dann das erste Winterfeuer sie ganz verzehren mochte. AIS habe er heimlich eine böse Tat begangen so leise drückte er die Tür des Ofens wieder zu. Dann! stand er lange noch Vox seinem offenen Pulte, .den Schlüssel in der Hand; er atmete mühsam, und sein grauer Kopf.sank immer tiefer aus die Brust. Aber denn- noch — und immer wieder stand ihm das vor Augen — wozu die Verhältnisse der Großstadt den schwachen Solm verführt hatten, .hier in der kleinen Stadt war das unmöglich! Wenn er ihn nur bald, n'vr gleich zur Stelle hätte! Eine fieberhafte Angst be> 's ihn Sohn könne eben jetzt, im letzten Äugend? ck, wo sein noch vielleicht der sichere Hafen ihm bereitstehe., noch) ein ¬ leeres. von Würmern halb zerstörtes Bettgestell. .Car sten zog den einzigen Stuhl heran und blieb hier sitze Vor leinen Augen füllten sich Pie nackten Bretter; an I weißen Kissen sah ein blasses Antlitz, .zwei breche» ; Augen blickten ihn an, .als wollten sie ihm jetzt oerhet ßen. was zu gewähren doch zu spät war. Erst spät am Nachmittage saß Carsten wieder a seinem Arbeitstisch. Doch waren es nicht die gewohnte Tinge. Pie er heute vornahm; eine Kuratelrechnung, r obwohl sie morgen zur Konkurssache eingeretcht werden sollte, war beiseite geschoben und dagegen ein k.eine Buch ans den» Pult genommen, das den Nachweis dc? eigenen Vermügensstandes enthielt; die großen, dunkle Augen irrten unstät über die aufgeschlagenen Pagina ' Ter Alte seufzte; über die besten Nummern war ei^ roter Strich gezogen. Dennoch begann er sorgsam seine statuS aufzustellen: was gegenwärtig an .Mitteln no<! vorhanden war, worauf er in Zukunft noch, zu rechne, hatte. Da es nicht -chen wollte, kalkulierte er übe» dies den Wert seiner kleinen Marschfenne, die er bt> her noch immer festgehalten hatte; aber die Landyreii waren in jener Zett nur unerheblich. Er dachte daran zu seinen übrigen Arbeiten noch xin städtisches.Amt z übernehmen, das man ihm neulich angeboten, das c, aber seiner geschwächten Gesundheit halber nicht anz, nehmen gewagt hatte; nun meinte er, er sei zu zag g< wesen; gleich morgen wolle er sich zu der noch imnu unbesetzten Stelle melden. Und aus« neue machte > seine Berechnung: aber das erhoffte Resultat woll' nicht erscheinen. Er legte die Feder hin und wischte st den Schweiß aus seinen grauen Haaren. Ta klang ihm vor den Ohren, was Herr Jasper ihm geraten hatte, und seine Gedanken begannen in de wohlhabenden Bürgerhäusern herumzuwandern. Fre lich es waren schon Mädchen dort zu finden, wir: schastlich und sittsam, und einzelne — so dachte er - wohl fest genug, um einen schwachen Mann zu stützen aber würde er Mr seinen Heinrich dort anzuklopfe (Fortsetzung fvzrü.) »etlage zu Nr. SOL de« »uer Taykdlatte« und Anzeiger« fit, da- Erzgebirge. Montag, Der deutschen Ge ben, gesamten und der Er» unentbehrlicher G Sc Sc' S ri' !4 tk S L n L L Gemeinschastshaus (Bockauer Straße l d). Silvester, All) Jahresschlußfeier. Jeoermann willkom men. (N.) Neujahr, A8 Versammlung (N.) Mittwoch, Jungmädchenjugendbund. Donnerstag, keine Versammlung Freitag, 8 Jugendbund für junge Männer. Die Vorschläge des „Stadtunheilträgers" schienen dennoch nachgewirkt zu haben. — Das war es ja. wo nach Carsten sich jo lange umgesehen; das zu Kauf ge stellte jetzt zwar herabgekommene Geschäft konnte bei guter Führung und ohne zu hohe Zinsenlast als, eine sichere Versorgung gelten. Hier am Orte konnte der Ba. ter selbst ein Auge darauf halten, und,Heinrich würde allmählich auf sich selber stehen lernen. Carsten faßte sich ein Her- r mit zitternder Hand holte er noch einmal ist. et Das älteste koptische Johannescvangelium. Ei« Blbelfund in Aegypten. Mitglieder des Britischen Archäologischen Instituts tu Aegypter erforschten im vergangenen Winter das Ouan-el- Kcbirr, em Hochland am Nil, das etwa öO Kilometer südltöi von Assiul und mehr als 150 Kilometer nördlich von Theben und Luxor liegt. Dieses bisher noch kaum von der Wissen- schäft beachtete Gebiet gab zahlreich: Funde aus der Zeit der früheren ägyptischen Dinustieu, hauptsächlich Gefäße, Amu kette, Skarabäen, Elfenbeinschnitzereien. Der wertvollste de hier gemachten Funde aber war der früheste koptische Bibel text, der bisher entdeckt warben ist, zugleich eines der frühesten Manuskripte des neuen Testamentes, die es überhaupt gibt. In einem all christlichen Friedhof, der koptische Grabsteine und römisch? Gruber enthielt, und seit mindestens 1300 Jahren unberührt gelegen hatte, wurde ein großer Krug ausgegraben, der leider so völlig zerbrochen war, daß man nickst einmal einige klein? Stücke heransbringen tonnte. Im Innern de? Kruges fand sich ein kleines Bündel etwa von der Grüße einer Männerfanst und zwar war dieses Bündel in einen Umschlag von Leinewand gehüllt. Ein Blick unter die Umhüllung zeigte ein'e Anzahl von Pnpyrusblättern, die augenscheinlich ein christliches Buch in koptischer Schrift enthielten. Dee Fund wurde sorgfältig verpackt und an den Direktor des Bri tischen Archäologischen Institutes Sir Flinders Petrie, ge schickt, der als Inhalt des merkwürdigen Paketes ein kleines schmales Buch von Papyrusblättern feststellte, die freilich sehr spröde waren und nur mit größter Behutsamkeit erhal ten werden konnten. Schließlich stellte man nicht weniger als 43 Blätter in gutem Zustande zusammen und noch einige kleinere Fetzen. Das größte Blatt mißt etwa 10 Zoll Höhe bei 426 Zoll Breite. Die Seiten sind mit koptischen Buch staben numeriert. Die ersten drei Blätter fehlen; außerdem sind die Seiten l l und 12, 33 und 34 „ich! vorhanden, und am Ende fehlen auch noch etwa 6 Blätter, so daß das ganz? Buch gegen 100 Seiten gehabt haben muß. Ein- fluchtige Prüfung des Textes zeigte, daß die Hand schrift den Text des Jo.hcmnesevangeliums enthielt, in einer sehr regelmäßigen Hand in koptischer Schrift geschrieben. Die Regelmäßigkeit der Buchstaben, der Zwischenräume und der Seitenränder, die schöne Schrift und die gute Textgestaltung lassen auf einen geübten und gelehrten Schreiber schließen. Nach der Anlage des Suches und der Höhe der Seiten muß es sich um ein Buch für den Kirchengebrauch gehandelt haben. Von größte? Wichtigkeit ist die Frage der Datierung. Sowohl Flinders Petrie als auch die Sachverständigen, denen da? Manuskript vorgelegt wurde, stimmen darin überein, daß so wohl die Handschrift wie die Form auf eine sehr frühe Perl öde Hinweisen. Da das Koptische, die späteste Form der alt. ägyptischen Sprache, in griechischen Buchstaben mit einem halben Dutzend hinzngefügten Buchstaben geschrieben ist, so kann »ran den n befundenen Papyrus ganz genau mit den Nunst unä Wissenschaft Mar» und Stresemann an Professor Dörpfeld. Der Reichskanzler Marr hat an Professor Dr. Dörpfeld in Schierke anläßlich seines 70- Geburtstages folgendes Glück wunschschreiben gesandt: „Sehr verehrter Herr Professor! Die Feier Ihres 70. Geburtstages läßt uns mit Stolz gedenken, wie es Ihnen gelungen ist, auf Ihrem Platze den hohen Ruf deutscher Wissenschaft und des lehrten zu bewahren -Ihre Erfahrungen auf Gebiete der modernen Ausgrabungstechnik schließung antiker Architektur sind uns ein Wegweiser in die Zeit des klassischen Altertums geworden. Ich verbinde deshalb mit meinen aufrichtigen Glückwünschen zur Feier des .heutigen Tages die Hoffnung, daß Sie der un Ar Fc i-, § B. S ku Ko ri, to» tä G. ne Vc ch F-, II n Nur ürei geilen. Der neue Botschafter der Vereinigten Staaten Kel ley ist in London etngetrojfen. Ausfallen Teilen Frankreichs wird Hochwasser ge meldet. Ntzues aus aller Welt. Schwer« Lawinenstürze in den Nordolpen. schweizerischen Depeschenagentur gehen aus allen Gebieten der Nordseite des Alpenkammes Nachrichten über schwere, Lawinenstürze zu. Seit mehreren Jahrzehnten hat es nicht mehr so viele schwere Lawinen gegeben. Der Schaden an Wäldern und Gebäuden ist groß. An verschiedenen Orten sind einzelne Personen, auch Familien, verschüttet, die teil weise im Schlaf überrascht worden waren. — Ein schweres Lawinenunglück ereignete sich auf dem Skiplatz Köllenbach» tobler. Während einer Uebung ging eine große Lawine nieder und begrub fünf Touristen im Schnee. Eine Rettungs- expedition konnte die beiden Söhne des Architekten Lein weber aus Füssen retten, welche schwere Beinbrüche auf wiesen. Die übrigen drei sind verloren, da ein neuer Schnee orkan sie eingeschneit hat. Furchtbar bestrafter Leichtsinn. In der Nacht zum Sonntag explodierte in einer Konditorei am Nauener Tor in Potsdam ein Dampfkessel, der eingefroren war und durch starkes Feuer zum Austauen gebracht werden sollte. Von den in der Nähe des Kessels aufhältlichen Personen wurden zwei Frauen getötet, ein junges Mädchen schwer und ein Mann leichter verletzt. Wenn Großstädter rodeln. In der Umgebung von Berlin haben sich gestern viele Unglücksfälle beim Rodeln ereignet. Allein in den Müggeibergen sind über 50 Personen verunglückt, von denen mehrere sich schwere Verletzungen zu gezogen haben. einander. Tann aber sagte er, und die Worte schienen ihm schwer zu werden: „Tas geht nv.lf nicht; mein Heiurick> muß erst noch älter werden!" „Aelter werden?" Herr Jaspers lachte wieder höchst vergnüglich. „Tas meinte auch unser Pastvr vvn sei nem Jungen: aber..Freundchen, was zu einem Esel ge boren ist wird sein Lage nicht kein Pferd." Garsten spürte starken Drang, aezeir seinen Gast sein Hausrecht zu gebrauchen; aber er fürchtete unbewußt die Sachs selber mit zur Tür hinauszuwerfcn. „Nein ^Freundchen," fuhr der andere unbeirrt fort: „ich weiß Euch besseren Rat: eine Fr au.müßt .Ihr dem Heinrich schafien. versteht mich, eine fixe; und eine die auch noch .sv ein paar Tausende in bonis hat! Nun" — und er machte mit seiner Fuchsperücke eitle Bewegung nach dj»r Gegend der Küche hin — „Ihr habt ja alles nahebei." , ! . Carsten sagte mechanisch: „Was Ihr Euch doch uni anderer Leute Kinder jfür Sorgen macht!" Aber Herr Jaspers war aujgestanden und.sah mit einem schlauen Blick auf den Sitzenden hinab. „Ucbcr- legt's Euck>, Freundchen, ich muß noch auf -ie Käm merei: bis morgen halt' ich Euch die Sache offen." Er war bet diesen Worten schon zur Tür hinaus. Carsten blieb mit aufgestütztem Kopf an seinem Tische sitzen: er sab.es nicht, wie gleich darauf, während Herrn, Jaspers' hoher Zylinder sich draußen an den Fenstern voi nberschob.die kleinen, .zudringlichen Augen noch einen scharfen Blick ins Zimmer warfen. -sten bekannten griechischen Libelhaudschrtsten vergleichen. I >lr sind der Codex vstieanu», jetzt in der vatikanischen rltothek zu Rom, der dem 4. Jahrhundert zugeschrjrben ...sd, dann der Codex GtnattteuS, jetzt in Petersburg, den man etwa» später ansetzt, und der Codex Alexandrina» im Britischen Museum, den man au» der ersten Hälfte de« d. Jahrhundert» datiert. Da» Ergebnis, zu dem die gelehrten Untersucher gelangt sind, ist das, daß die Zeit der Nieder, schrist de» neuen Papyru» al» Ende de» 4. oder zu Anfang dr» 5.-Jahrhunderts angenommen werden muß, also um 40v n. Christi. Der neue Codex würde also dann unter die Lite, sten Texte gehören, die wir. vom Neuen Testament haben; e» ist da» älteste bekannte Manuskript de» JohanneSev.angeltum» im Koptischen und natürlich von höchstem Wett für dir Bibel, forscher. Der Text soll von dem Kenner de» Koptischen Str Herbert Thompson in einer Ausgabe herau-gebracht werden, die auch die photographischen Aufnahmen der 86 Seiten ent. hält. Ferner soll eine Umschreibung des Textes in gewöhn. licheS Koptisch und eine wortgetreue Übersetzung ins Eng. lische gegeben werden und ein wissenschaftlicher Apparat sich anschlteßen. Schon jetzt erklärt Thomyson, daß der neu auf- gefundene Text im wesentlichen mit der bekgnnten Fassung des koptischen Btbeltextes im großen und ganzen überein» stimmt, aber bemerkenswerte Abweichungen im einzelnen aufweist. Durch das neue Manuskript wird u. a. erwiesen, welcher Fassung des griechischen Textes des Neuen Testamen tes sich die frühchristliche Kirche in Aegypt-n bediente. DyMK« 1-M. »ch, ? , > m " deutschen Wissenschaft al» Mentor noch lange führend und ratend zur Lett« stehen mögen- Mit dem «»»druck vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener g«z. Mar». Der Außenminister Dr. Stresemann sandte fol gende« Schreiben r „Gehr verehrter Herr Professor! Wenn ich Ihnen -um heutigen Tage mein« aufrichtigste Glückwünsche übermittle, so gedenk« ich dankbar der jah. zrhntrlangen Tätigkeit, die Sie al» Letter de» deutsche, archäologischen Institute« in Athen unter warmen Interesse de» Auswärtigen Amte» ausgeübt haben. Die Name- Olympia, Troja, Livny», Pergamon, Korfu und die Homer ischen Inseln bezeichnen die Spuren Ihre» reichen Wirken! Während Ihrer unvergleichlichen Lehrtätigkeit haben Archäc logen aller Länder zu ihren Füßen gesessen und, neben de Kollegen vom Fach, sind die Mitglieder unserer Gesandstcha , in Athen wie viele andere Freunde des allen Hellas dcmi* bar Ihren Arbeiten und Intuitionen gefolgt. Das Aue» wärtige Amt hat es Ihnen immer zum Verdienst angerechnet) mit welcher Wärme Sie es gleichzeitig verstanden haben, dn Beziehungen zu asten Kreisen auch des modernen Griechen, land zu pflegen und ich wünsche aufrichtig, daß es mir uocj recht lange vergönnt sei, Ihre wertvolle Mitarbeit beivj Wiederaufbau alter internationaler Beziehungen der deutsche l Wissenschaft zu genießen. , Mit dem Ausdruck der vorzüglichen Hochachtung Ihr verehrungsvoll ergebener gez. Streseman n." Bon der Universität Jena. Die diktatorischen Mas- nahmen des thüringischen Ministers Greil gegen die Univc n sität Jena gipfelten letzthin in der von ihm gegen den Will"! der philosophischen Fakultät einseitig verfügten Enichtun' einer erziehungswisseuschaftlicheu Atneillmg iuncrhald cf philosophischen Fakultät Das Mmlltenum Hai nicht mu Z diese Abteilung Personen bernfen, die üöerhaupi tnm M mischen Lehrkörper nicht angehören, sondern cs har oics Abteilung als solcher auch das Recht verlichcn, Haöllilalivm " vorzunehmeu, Vorschläge bei Berufungen zu machen, ja iog<. die Promotion zum Dr. phil. zu erteilen- Diese MaßnahmJ-. verstoßen gegen das Allgemeine Statut der Univeriitai JenZ und gegen das deutsche Universitälsrecht üdecHaupt. BoU allem hat das Promotiousrecht, so lauge es Universitären gcb D einzig und allein bei den Fakultäten gelegen und liegt uocs heute bei ihnen. Die Uedertraguug des Promotionsrechie^ an eine Abteilung der Fakultät mug den Jenaischen Doktor Z titel schwer schädigen und damit das Ansehen dieser Hoch " schule auf das ernstlichste gefährden. Dieser neue Eingriff i>^ die Befugnisse und das Selbstoermaltungsrecht der Univers j tät hat nun zu folgendem, mit allen gegen zwei Stimme! bei einer Stimmenthaltung gefaßten Beschluß des GroßeH Senats der Universität Jena geführt: „Wir versagen M Einrichtung der erziehungswissenschaftlichen Abteilung bei oe^ philosophischen Fakultät uud dem dazu erlassenen Statut i». allen seinen Teilen die Anerkennung ans formalen Gründer weil dabei der Senat nicht gehört und die Rechte der Fakul tät und des Senats nicht gewahrt worden sind; aus sack lichen Gründen, weil durch die Aufhebung bewährter Einrick tungen einerseits und andererseits durch die Aufnahme vo Sachen und Personen, die mit Universität und Wissenschas gar nichts zu tun haben, Ruf und Ansehen der Universitö schwer geschädigt werden." richtet hat mit seirrrn impulsiven Reden und Telegrammen, älte — Ein gebildeter Mensch wird nun die Wirkung der Worte Dies von Monarchen nicht unterschätzen, aber er wird nie die Zu oder Abneigung eine» ganzen Volke» ohne wettere» nach dem beurteilen, wa» sein Herrscher darüber sagt. Bor allem aber in diesem Falle nicht. Was gerade Japan alle» von un» Deutschen gelernt hat — schon seit Jahren sind die gelben Gesichter wieder «n Deutschland — zählt nichts. Daß wir Deutschen in erster Linie die Lehrmeister dieser Ostasiaten auf dem Wege zu westeuropäischer Zivilisation gewesen find — zählt nicht». Da» alles zählt picht», weil einmal ein beut- sc^r Kaiser von der „gelben Gefahr" gesprochen hat. — UebrigmS sei hierzu noch bemerkt, daß die „Sächsische StaatSzettung" derselben Ansicht ist wie Graf Goto. Sie schreibt nämlich zu dem oben angeführten Pass»» au» dem Interview: . Auf das Wort von der „gelben Gefahr" soll Wilhelm ganz besonders stolz gewesen sein. Er kann es auch. Biele Bonmots hat er im Laufe seiner allzulangcn tzerrschertätigkeit geprägt, aber wenige dürften eine so eklatante Wirkung her. vorgrbracht haben, wie da» von der „gelben Gefahr".