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Vir. SS6, Auer Tagevlan uno AnzAger sUr va» Urzgebtrg»Freitag, den S1. Dezember lVMt. Not! wievic schon Träiu lich. '. helfe -ahl! gelb brtr Not der verlcmgi Abbruch englische erklärt, scheuen, trefft weitc tel u groß! vor! den (ab 4.44, berg duld von Pers eine dere päck nen> Eil. nvui recht 3. K und c Höchst und u Beste dcutsci Sachs» vierjü schule sei es Lände der z: sechsiä kürzt und b van bildun nomm den de dere, halb d den kö für! Som Nr.! besch au«i d Bleib' ick ihr <* Hau« r «ie vo, hanti« nächst! stockte. ..du h er fra § Sttru. losen Anna! laß, in L nrttsser mehr, nrupi grup; van Ab'iö berge Pftic, misch fortm jenig» tritt das l und bliebe Mich gen ( acisrit ttlnige sawoh tianei ledt-en Schauspielers Han» Barthel, gebürtig aus Sachsen. Barthel, der die Absicht -«gab, den GeneralstaatSlommissar zu erschießen und zu den» beabsichtigten Zwrck auch bereits Erkundigungen etngslcttet halte, wurde dem Gericht über- geben. Zur Schmelzer Zonensrage. Zu Ehren des neugewähltcn schweizer Präsidenten, des Bunbeörats und der beiden Kam. merprästdenten, fand in Bern ein Bankett statt, bet dem Alt-Bundespräsident Ador das Wort ergriff und zur Zonen frage erklärte, das einseitige Vorgehen Fanlretchs sei nichts anderes als ein Bruch des der Schweiz gegebenen Ehrenworts« Frankreich schulde der Schweiz Genugtuung. Das griechische Königspaar auf der Reise nach Rumänien. Der König und die Königin von Griechenland sind vorgestern an Nord des Dampfers „Daphui" vo.n Piräus aus abgereist. Im Augenblick der Abfahrt wurde der König vom Minister präsidenten begrüßt; die Hnfeübatlerle gab einen Ehrenfalut von 21 Schuß ab. Die N.'gierung hat die diplomatischen aus ländischen Vertreter amtlich davon in Kenntnis gesetzt, daß der König uno die Königin zeitweilig nach Numäulen gereist sind, bis die verfassunggebende Versammlung die Frage der Negiernngforin geregelt hat. — Amtlich wird ein Dekret ver öffentlicht, in dem die Negeulschast Admiral Kouduriotis Übertragen wird. Nach dem „Petit Parisien" will VeiiizeloS augenblicklich nicht nach Griechenland zurückkehren, er be trachte seine politische Karriere als beendet. Nachspiel zum BorfaÜ von Janina. Gegen den Oberst Botznris. der seinerzeit iir einem Teil der Italienischen Presse beschuldigt wurde, das Attentat gegen den Oberst Tellini organisiert und so den Ianinaer Zwischenfall hernnfbeschwo- ren zu haben, wurde auf der Straße von Janina ein Anschlag versucht. In einem offiziellen Bericht darüber wird mitge- teilt, daß Botzaris, als er mit einem anderen griechischen Of fizier nach Janina zurückkehrte, von Bauern benachrichtigt wurde, daß auf ihn ein Ueberfall geplant werde. Der Oberst und die ihn begleitenden Soldaten verließen darauf ihr Auto mobil ui(o fanden in einiger Entfernung einen Baumstamm quer über die Straße liegen, der mit Steinen beschwert war. Von den Atleulätern hat man bis seht noch keine Spur. Englisches Ultimatum an Afghanistan. Nach einer der russischen Regierung zugegangenen Mitteilung, deren Anten- tizität nicht bezweifelt werden kann, hat der englische Gesandte in Kabul an die afghanische Regierung ein Ultimatum ge richtet, das mit der Forderung einer restlosen Unterwerfung Afghanistans gleichbedeutend ist. Die englische Note von der afghanischen Negierung neuerdings den sämtlicher Beziehungen zu Sowjctrußlnnd. Der Vertreter hat bei Üeberrcichung seines Ultimatums England werde auch eine militärische Aktion nicht wenn die afghanische Regierung das Ultimatum ablehnen sollte. Um seine Worte zn bekräftigen, wies er darauf Hin dus; die englischen Truppen an der afghanischen Grenze zum Einmarsch bereitstehcn und daß in den letzten Tagen nicht weniger als 74 englische Flugzeuge nach den Grenzgebieten gebracht worden sind. Anlaß zu dem Ultimatum gibt der englischen Regierung die kürzlich erfolgte Ermordung einiger Engländer an der afghanisch-indischen Grenze. Sowjctpropaganda in den Bereinigten Siantcn. Im An. schluß an die Erklärung des Staatssekretärs Hughes, mit Rußland nicht verhandeln zu wollen, hat da? Staatsdeparte ment ausgefangeue Instruktionen der Sowfetregierung an die „Arbeitervarlei" Amerikas veröffentlicht, die ausführliche Pläne für eine Revolution des Proletariats !n den Bereinig ten Staaten enthalten mit dem Ziel, die rote Fahne aus dem Weißen Hause zu hissen. Das Justizdepartement hat dem Staatsdepartement die Versicherung gegeben, daß die Instruk tionen authentisch seien. Ein Teil dieses Programmes beziehe sich auf die Organisation von Kampfeinheiten, die einmal in der Woche Schießunterricht und Unterweisung in P io nie rar. beit erhalten müßten. In den Dokumenten beißt es n. a.: „Wir sind fest überzeugt, daß die Arbeit In der von uns angegebenen Richtung ungeheure Ergebnisse zeitigen wird im, Sinne der Vorbereitung tausender neuer Propa, gaullslen und künftiger Führer der Militärslreilkräfte d.r Partei". Die Veröffentlichung der Dokumente bezweckt, den Beweis zu erbringen, daß die Erkläruna des Staatssekretärs ^ughech die russische Propaganda in den Bereinigten Staaten dauere an, durchaus begründet ist. Don Staät unä Lanä. «n», 81. Dezember. Noch kelnr Aushebung -es Selagerungszuftan-»». Ter „Vorwärt»" bäht sich AUS Dresden berichten! Neichswehrminister Dr. Geßler hat am Mittwoch sei ne« angekündtgten Besuch in Dresden auSgMhrt. <E» verlautet dass das Ergebnis seiner Unterredung mit dem WebrkretSkvmmandeur Müller, .dem Ministerpräsidenten Fellisch und dem Ztvilkommtssar Meter die baldige Aushebung des Belagerungszustandes sein wird.. In un terrichteten Kreise« rechnet inan mit der Aufhebung be reits in der ersten Jauuarhälfte. Zn dieser Meldung des „Vorwärts" an» Dresden erfährt man von uut«' richteter Seile, da'ß, diese Nach richt nicht zutrisst. Vielmehr hat Reichöwehrmtnister Dr. Geßler den Eindruck gewonnen, daß«, dt« Vorbedingungen zur Aufhebung de» Belagerung», »ustandes zurzeit noch nicht gegeben sind, daher auch vorläufig nicht damit gerechnet wer den kann^daß der Ausnahmezustand in Sächselt beseitigt wird. . !- A ' . Bekanntmachung de» Wehrkreiskommando». Nachstehende Verordnung des General» v. Seeckt wird vom WehrkretSkvm. mando in Dresden zur Kenntnis gebracht: „Meine Verordnung vom 20, Nvv. 1023 über da» Ver. tot der Organisationen der KPD. ist dahin zu ergänzen, daß zu den in Paragraph 1 verbotenen und aufgelösten Orga. ntsattonen htnzuzufügen. ist: „Alle Organisationen und Ein- rtchkunffm der Rosten? DewerffchastStnterncÄonale." (gezZ v. Seeckt. Die Verhandlungen zwischen den Sozialdemokraten «nd den Kommunisten gescheitert. Vom Landesausschuß der VSP. wird sestgestellt, daß die Verhandlungen mit den Kommunisten gescheitert sind, weil die Ko nmmcksten unmögliche Forderun gen an die Sozialdemokraten gestellt haben. Z. B. hätten die Kommunisten die Bewaffnung der Arbeiterschaft und Straßen- demoustrationen gegen dis Miliiärdiktatur gefordert, was an gesichts der gegebenen Machtverhäftiiisse zu einer sicheren Niederlage der Arbeiterschaft hätte führen müssen. Die Kow. muiüsten hätten sich bereits vor den Verhandlungen auf Neu. Wahlen des Landtages festgelegt. Die Unterhändler der Sozialdemokraten hätten versucht, den Kommunisten klar zu machen, daß in einem Wahlkampf eventuell die proletarische Mehrheit in Sachsen verloren gehen könne. Nach dem Schei tern der Verhandlungen befaßte sich die Landtagsfraktion der VSPD. mit der Lage und beschloß eine Kommission von drei Mann zu den Demokraten zu schicken, um festzustellen, unter welchen Bedingungen eine Zusammenarbeit möglich sein! würde. Die oppositionelle Minderheit der Landtagsfraktton be.I kämpft die Entsendung einer solchen Kommission und trat für! Auflösung des Landtages ein. Entscheidungen stehen bisher! noch aus. Die Arbeitspflicht der Erwerbslosen, die nach Paragraf'! 0 Absatz 2 der Netchsverorduung von: 1ö. Oktober 1023 di.I Voraussetzung von Gewährung von Arbeitslosemmterstützumil bildet, ist in einem Teil der Presse, in Versammlungen und! bet anderen Gelegenheiten Einwendungen, mehrfach ynchl scharfen Angriffen ausgesetzt ist, die, soweit sie nicht auf gründ I sätzlicher Gegnerschaft zur Arbeitspflicht beruhen, auf unbc.I gründete Mutmaßungen pder falsche Voraussetzungen zurücbl zusühren sind. Wenn bet solchen Gelegenheiten u. a. gesordenl wird, das; die Arbeitsleistungen nur im Rühmen -csl physisch Durchführbaren liegen, auf keinen Fall den Gegen,I wert der geleisteten Unterstützung Überschreiten, und Pftlchckl arbeiten nur im Interesse des Gemeinwohles unter vollstäwl diger Ausschaltung von Prtvatintercssen cmsgesührt, und da« ferner weder die Löhne noch die Arbeitsstellen der L erusSm.1 beiter gefährdet werden dürfen, so sind da»_Selbstverstävoltch,I ketten und es liegt kein Grund vor, deren strengste Beachtuw« durch die Paritätisch zusammengesetzten VerwaltungsnuÄl schüsse der öffentlichen Arbeitsnachweise anzuzweifeln. Eveu,I so selbstverständlich ist es, daß bei der Heranziehung Erwerbs.1 loser zur Leistung von Pflichtarbeit der körperliche Zustand» sowie die Ernährungs. und! Vekletdungsverhältntsse de« Pflichtarbetters berücksichtigt werden müssen. Falsch ist ullei.1 dings die Auffassung, daß als Arbeiten mit gemeinnützigen« Charakter nur Notnrbetten im engsten Sinne des Wortes au<I zusehen wären. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, das; b ll der großen Zahl der Erwerbslosen zuwrileu ein Einzelner eiwl ihm nicht geeignet erscheinende Beschäftigung zugeteitt erhäll.1 Jeder solche Fall wird bet genügender Begründung bereit! durch den Leiter des Arbeitsnachweises, nötigenfalls durctl den Verwaltungsausschuß, ohne Schwierigkeiten zn orduci« sein. Die Verwaltnngsausschüsse der öffentlichen ArbettsnachI weise werden» wie bet allen Ihren Aufgaben, tnbesvndere bcil der Durchführung der Arbeitspflicht unbeeinflußt und will größter Sachlichkeit und Unparteilichkeit zu verfahren habeul Jedenfalls sind dem LandeSaint für ArbeitSvermittelung, alV der fachlichen Aussicht »stelle, Beschwerden der genannten AiH die die in der! Presse bekannt gewordenen Angriffe gegen d!« Arbeitspflicht rechtfertigen könnten, bisher nicht zugegangenl (Sächs. Stnatszc'ituug). 1024 keine Masken, und Nostlimbälle. DnS sächsische MiZ nisterlmn des Innern hat folgend.' Verordnung erlassen: „Mit Rücksicht auf die Wirtschaftslage und die Not dc» überwiegenden Mehrheit des gesamten Volkes wird die Al« Haltung von öffentlichen und nichtöffentlichen Maöken. null Kostümbällen, sowie alle Veranstaltung^ ähnlicher Acl für das Jahr >024 verboten. Zuwiderhandlungen werde« nach Paragraph 14 der Verordnung Über Tanzverguügungc« vom 8. Juli 1022 (GBl. S, 2lh) bestraft." » M « Liebmann an öen Neichswehrmknlster. Ter sächsische Minister des Innern Liebmann hat wie die „L. N. N." schreiben, an den Reichswehrmtnister Dr. Geßler folgendes Schreiben gerichtet: Dresden, ,20. Dezember,1923. An den Herrn Reichswehrmtntster Geßler. Bei der Beratuna im Rechtsausschutz des Reichs tages über die Eingriffe des Generals Müller in das Gemcindcwahlrecht in Sachsen hat nach Zeitungsmel dungen das Ncichswehrminisleriurn erklärt: „1. TaS Verbot der Aufstellung kommunistischer Wahlvorschläge wurde d »durch veranlaßt, daß, die säch sische Landesregierung g.gen die Nationalsozialistische Partei Maßnahmen ergriffen hatte, die aus! ein Verbot der Ausstellung von Wuhlvorschlägen hinausliefen. 2. Nack>dem die läckckifche Regierung erklärt hat, daß sie der Aufstellung von nationalsozialistischen Wahlvor- schlägcn keine Hind-onUse in den Weg legen will/ist die unmittelbare Veranlassung für das Verbot fodtgcsallcn." Ich gestalte mir, Sie, Herr Neichslvehrministcr,.dar auf aufmerksam zu machen, Hatz,, fall» diese ZcttungS- Meldungen den Tatsachen entsprechen, .die Erklärungen, die das Reichswehr-Ministerium im NcchtSauSschutz ^deS Reichstages abgegeben hat, .auf Unwahrheit beruhen. Tie sächsische Negierung hat niemals daran gedacht, .bei den bevorstehenden Gemeinderntsivahlen irgendwelche Maßnahmen gegen die Nationalsozialistische Partei zu ergreu n. Ta sie niemals ein Verbot der Wahlvor schläge der Nationalsozialistischen Partei erwogen.hat war sie auch niemals in der Lage zu erklären, .daß sie der Aufftelluua von nationalsozialistischen Wahlvorschlä- gen kein Hindernis in den Weg legen will. Das sind die Tatsachen. Wer das Gegenteil behauptet lügt. Juden: ich Sie. .Herr Reichswehrminister, auf diese Tatsache aufmerksam mache, hofse ich, Ihnen einen Dienst erwiesen zu haben und zeichne mit vorzüglicher Hochachtung Liebmann, sächsischer Minister, deS' Innern. Zn diesem Briese, der der Presse mttgetctlt wurde, ehe der Adressat ihn in den Händen hielt, hat die stich-, stsche Regierung eine-Korrektur nach geschickt: ^Zunächst sollen die Sätze: „Tic sächsische Negierung hat niemals daran gedacht usw. — bis, wer der Gegenteil behauptet, lügt" aus dein Jnidikativ tu den Konfunktsv nmgewan- dickt werden. Sodann must der Satz: „Wer daS Gegen teil behauptet, lila:", nunmehr heißen: „Wer, das Ge genteil behauptet, setzt sich mit der Wahrheit tu, Wider, spruch." t > , ! ! , « » * „hast noch immer kein« Birne! Da. .kauf' dtp heuü einen Dretlingölnchen l" Und als das Kind mit der geschenkten Münz« dw vongelaufen war, stand da» Mädchen wieder vor deiü suugen Menschen. „Nun sprich!" sagte sie, während sie sich den dickes blonden Zopf wieder aufyeckto, der ihr, vorhin in dci Nacken gestürzt war.' „Sprich rasch, bevor dein Bäte wieder da ist l" Mit fliegendem Atem harrte sie einer Vlntwvri aber er schwieg und sah zur Erd«. „Du kamst am Sonnabend von Flensburg!" .sagt! sie dann. „Tu hattest Geld für den Senator einzig kassieren!" Er nickte..ohne anfzubltcken. „Sag'S nur! Ich .kann's schon denken — du bil einmal wieder leichtsinnig gewesens du hast da» Gell umherlivgen lassen, ,tm Gastzimmer oder sonstwo! Uni nun ist'» fort!" „Ja es ist fort." sagte er. „Aber vielleicht ist e» noch wtedorzuvekqmmen! Warum sprichst du nicht? So erzähl' doch!" „Rein. Anna — e« Ist nicht sp Perloren, wir d>I o» meinst. Wir waren lustigs e» wurde gespielt —" I „Verspielt, Heinrich? verspielt?" Di« Träne« stürzten tkr an» den Nngen, und st» wars.stch an seinß Brust, mit beiden Armen seinen Hal« umschlingend. Oben tn der Krone de« Baume» rauschte ein l-tstß Mtnd tn den Blätterns sonst war nicht» hürbar al» dan« und wann ein ttese» Schluchzen de» Mädchen», tn deß alle kurz zuvor entwickelte Tätigkeit gebrochen schieul Aber der fung« Mensch selbst suchte sie fetzt mW sanfter Abwehr zu entfernens Pie schöne Last, di« dal Mitleid ihm an dl« Brust geworfen hatte, schien ihn zß erdrücken.' „Weine nicht so»" sagte evs „ich kann dal nicht ertragen." c »II. »>'v, 1T»«WEWiIWWMMWWWWWWMH Als sie sich Aber hierauf Heu, hinter der Hoftür des Hauses besindlichen Brunnen znwandte, .stieß sie einen Schrei aus und ließ das Kind fast hart zu Bo den sollen. Ans der vermorschten Holzeinsassung. .deren Erneuerung nur durch einen Zufall verzögert war, fast ihr Jngendgenvsse. ihr Ktndsgesptel, die Füße über Her Tiefe hängend den Kopf wie schon zum Sturze vor gebongt. Im selben Augenblick aber war sie auch schon dort, hatte von hinten mit beiden Armen ihn umschlungen und zog ihn rückwärts, das; die morschen Bretter krachend un ter ihm zusammcnbrachen. Sie war tn dix Knie gesun- len. während der blasse, fast weiblich hübsche Kopf de» tungen Menschen noch an ihrer Brust ruhte. Dieser rührte sich nicht? es war, als wenn er sich allem, .was ihm geschähe, willenlos überlassen habe. 'Auch als da« Mädchen endlich nnsspraug, blieb er, ohne sie anzusehon mit ausgeslütztem Kopfe zwischen den Brettertrttmmern liegen. Sie aber sah ihn fast zornig an.indem ein paar Tränen in ihre blauen Ange« spran gen/ .„Was sohlt dir, Heinrich? Warum hast du mich so erschreckt? Weshalb bist du nicht auf deinem Kontor beim Senator?" Da strich er sich da* seidenweiche Haar au» der Stirn und sah sie müde an. „Zum Senator gek' ich nicht wieder," sagte er. „Nicht wieder zum Senator?" „Reins denn ich habe nur noch zwei Weges ent- .weder hier in den Brunnen oder zum Büttel in» Ge fängnis." „Mas sprichst du für dumme» Leng! Steh aus Heinrich! Bist du toll geworden?" Er stand gehorsam auf und lieh.sich von ihr nach „Stehst du. Levke," sagte sie, „da oben liegt die § der kleinen Bank unter dem Birnbaum führen. — Aber Katz'r die möchte auch die schöne, gelbe Birne haben!! da war noch das Kind, da« mit verwunderten Augen Über wart' nur, ich will die Stange holen." ! dem allen zugesehen hatte. „Arme» Ding»" sagte Anna» Larsteir «Luoatsr. Novelle voa Theodor Storm, l-r. Fonphung.) In dem kleinen Hose hinter dein Hause an der Twiete stand außer dem .Kirschbaum, sür den die Ktn-, der einst die Netze flickten, an der Längsselte eines schmalen Blvlchplähchcutz ein mächtiger Birnenbanm. der die Freude der Nachbar-linder und zugleich eine Arti Famtlienheiligtum wars denn der Großvater des fet-j ztgen Besitzers hatte ihn gepflanzt, der Pater selbst,, tn seiner Lehrzeit ihn aus den in der Stadt beliebtesten 8 Sorten mit drei verschiedenen Reisern gepfropft dief! setzt , zu vtclvcrzwetgten Aesten ausgewachsen, .sc nach!, der ihnen eigenen Zett eine Fülle saftiger Früchte', reiften. Was davon mit der Brunnenstange zu erreichens war, das pslegtc freilich nicht ins Haus zu kommen; ! sonst hätten die Kinder bei Jungfer Anna nicht so freien Anlanf.habcn müssen. So aber, wenn von den nach We sten anliegenden Höfen aus die Nachbarn ein herzliches Mädchenlachen hörten, wußten sie auch schon, daß, Anna an dem Baum zu Gange war, und daß die sungo Bent sich ans dem Rasen um die herabgeschlagenen -Früchte balgte. Auch setzt,.als sie vom Rathaus kommend ins HauS treten wollte, hatte Anna ein solches Nachbarspnmmel- chen sich ausgesnckt. Im Pesel, einem kühlen, mit Fliesen ausgelegten Raume hinter dem Hauöslur, legte sie Hut und Tuch ab und trat dann, das Kind rittlings vor sich aus.Hen Armen haltend, durch Hie von hier' nach dem Hofe führende Tür in den Schatten des ^nächtigen Baumes.