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Anzeiger für öas Erzgebirge .1 Nr. 287 Dienstag, äen 11. Dezember 1S23 18. Jahrgang 's N. viisnid 81° Im Verlag: Französische MMärpolMK unä nze, . 768. 8 g«L- '/«S vdr. Veihnachtsliedee c. Eintritt stell er:' Weihnachts^ tnderg. B: L. rgedlrge. Men. g des Matthes- Isar Dietz An gemacht, welch täglich 3S bl- zum Teil auch zwischen Negierung und Gewerkschaften gütlich nicht mög lich ist,.,und daß die Heraufsetzung der Arbeitszeit,aus dem VerordnungSwege durchgeführt werden mutz. Die gestrigen Verhandlungen im ReichSmtnistcrium des Innern zwischen der Ncichsrogierung und den Be- mnteuvrgauisattonen haben zu keiner Einigung.geführt. ES ist damit zu rechnen, das; trotzdem im Nahmen des Ermächtigungsgesetzes die Erhöhung der Arbeitszeit der Beamten durchgeführt wird. Ten stündigen Ausschuß des Reichstages wird als erster Gegenstand die .Perso nalabbauverordnung beschäftigen. unRvi» ! Eilten, snr louoern oag vic ini . völlig gleichmäßig erfolgen soll. Die Mittel für die Er- werbslose.rfürsorge sind bis 1. Mürz nächsten Jahres^ gesichert. llon. g heute in Ber- ml Gelbmann. >. m. b. A., «m vf». : Millionen) Bries 4210800 18346750 LM550 1604000 731830 188455 1106760 629570 749870 6O.isa 124310 Frankreich Maßnahmen, ergreifen, die geeignet sind, um Deutschland wieder aufzu.helfen. Wenn Frank, reich Wiedergutmachungen will, dann ist es der Erst, interessierte dafür. Lord Haldane gibt der Ueberzeu- güng Ausdruck, daß Deutschland trotz allem sich wieder erholen werde. Wir möchten vermeiden, sagt er, daß es alsdann gegen Frankreich einen so tiefen Hast fühlt, daß es abermals einen Krieg unternimmt. Es ist nickt wahr, so heißt es Wetter, dast^wir einen neuen Krieg fürchten, in den wir verwickelt sein wür den, aber wir hoffen, alles zu vermeiden, was dazu führen könnte, und das bestimmt uns in unserer Haltung gegenüber Frankreich. Lord Haldane betonte Wetter, es fei notwendig, daß Frankreich und England sich über die Ruhrfrage und über die anderen Probleme einige und daß die beiden Länder gemeinsam ein Programm ausarbeiten das einerseits Frankreich Garantien gebe und andererseits gestatten würde, .den Frieden Europas wtederherzustellen. Nach der Auffassung Lord HaldaneS würde England bereit sein, mit Frankreich ein Abkom men abzuschließen, das England die Möglichkeit geben würde, .zu intervenieren, wenn sich eine neue Situation von der Art derjenigen wie 1913 ergeben sollte. Mac-onal- wir- zur Uebrrnghmr -er Negierung ge-rängt. Nachdem am Sonntag Asquith und Lloyd George zahl- reiche Konferenzen liberaler Führer leiteten, veröffentlicht jetzt die „Westminster Gazette" einen Offenen Brief de» Lord Buckmasters, der offenbar dazu bestimmt ist, einen gewissen Eindruck auf den König auszuüben, sich nicht noch einmal aus ein Koalitionskabtnett etnzulassen, und zugleich der g«. mäßigten Grupp« der Arbeiterpartei Mut zu machen, di« Regierung zu übernehmen. Da» Schreiben spricht die Hoff nung au», daß die konservativ« Partei keu Anstand haben chlen. Sitzungssaal de» ernattonalen Ar« für di, deutsch, betterhtlf« waren »egen, Dänemark, Spanten, Italien, Auster deutschen en al« Vertret« -r Vertreter der Baptist«. Dieser czen für Deutsch. Usche Volk möge Frankreich nicht llrds, die Bevöl- »Ins» r r r ersen, eine Leit. . . unc! msckt . lm Kkkkee ldrung. — Rußland 63 Millionen Franken, .an Wrangel und De- nekin 481 Millionen Franken und kleinere Beträge an Estland. Litauen, Oesterreich und Ungarn, insgesamt mit der obigen Summe 6216 Millionen Franken. An der „Newhork World" wird ausdrücklich hervorgehoben, hast der größte Teil dieses Darlehens für die Bestellung von Kriegs- und Eisenbahnmatertal verwendet worden sei und weiter darauf hinglewiesen, .daß der französische Teil der geplanten internationalen ungarischen Anleihe ausschließliche für den von der Firma Schneider-Creusot auszuführenden Bau eines Freihafens in Budapest.ver wendet werden soll. Nock schärfer werden die geplanten Darlehen in einem Artikel des „Journal of Commerce" kritisiert. ES heißt dort.: „Frankreich verfolgt beharrlich und unaus, gesetzt sein Ziel, die kleinen europäischen Nationen von sich abhängig zu machen. Wenn die französische Poli tik auf einen Friedenszustand und die Ausdehnung des Handels gerichtet wäre, so würden sich hiergegen Ein wendungen nicht erheben lassen. Es unterliegt aber kei nem Zweifel, daß diese Politik Haupt'üblich militä rischen Zwecken dient. Frankreich behau t.'t. daß,cS sich gegen einen neuen Krieg mit Deutschland schulen must. Im Hinblick aber auf die gegenwärti g Schwäche Deutschlands und auf den Anteil, .den Frankreich an der Herbeiführung dieses Zustandes gehabt hat, fleht es ganz danach aus, als wenn Frankreich! die imperialistischen Ziele zu verwirklichen sucht, nach denen Deutschland im Jahre 1914 vergebens strebte." (Man sieht also, daß diese Phrase dank der feindlichen Pressepropaganda noch immer -in den Köpfen der Amerikaner spukt!) Der Marinesekretär empfiehlt in seinem Jahres bericht an den Kongreß .für dies Jahr eine AuHmbe von 30 Millionen Dollar für die Umgestaltung der ame rikanischen Flotte und den Bau von drei Kreuzern drei Unterseebooten und sechs Kanonenbooten, sowie eine wettere Summe für die Verbesserung, cher Marine stützpunkte und die Entwicklung des MarineflugdtensteS. Starker Ausbau der englischen Kreuzerflott«. Da die Washingtoner Beschlüsse den Bau von leich ten Kreuzern unbeschränkt gelassen haben, hat die eng lische Regierung den weiteren Ausbau der leichten Kreu zerflotte beschlossen. Wie die englischen Zeitungen mel den. ist der Bau von 17 Kreuzern beschlossen worden. 10 Kreuzer sollen nach Anfang Januar in Auftrag ge geben werden. Jeder Kreuzer wird l»/^ .Million Pfund Sterling belaufen wovon die Hälfte zu Lohnzahlungen gebraucht wird. Lorö Hal-ane über -le Lage. Der Londoner Korrespondent des „Journals" hatte eine Unterhaltung mit Lord Haldane, der die aufsehen erregende Erklärung abgab. er werde unter Umständen bereit sein, mit einem Arbctterkabtnett in London zu sammen zu arbeiten. Lord Haldane, die Liberalen wie auch die Mehrheit des Landes wünschen lebhaft eine Verständigung mit Frankreich. Was wir wünschender« Wirkung des Steigens der Mark, nämlich, der Ermuti gung Hes deutschen Volkes durch Herabsetzung der Preise, habe diese Taktik eine weitere sehr heilsame Wirkung ge-. habt und kleinere Hamster, die so viel dazu beigetragen hätten die Mark zu schwächen, indem sie ihre Gewinne in auswärtige Währungen umsetzten, begännen Furcht zu empfinden. Ihr Schatz trage nicht nur kleine Zin sen, sondern sei fetzt auch von der Entwertung bedroht. Wenn die Mark im Auslande steige,, so könne sie auch in Deutschland steigen, und wenn sie sich zu. lange an ihren Besitz klammerten, so könnten sie mehr verlieren als die Zinsen, auf die sie fetzt verzichteten. Infolge dessen begännen diese Leute bereits ihre auswärtigen Banknoten auszugeben und sie in Goldmark oder Gold anleihe umzutauschen. Tr. Schachts bisherige Erfolge an der Wiederherstellung des Haupterfordernisses zu einer Rückkehr der finanziellen Gesundung,, nämlich dch- Vertrauens des deutschen Volkes Zu seiner eigenen Währung, seien erstaunlich gewesen. Um öle Verlängerung Ser flrbeltszekt Ser öeamten. Im Reicksministerium des Innern wurden am Montag die Besprechungen mit den Beamtenorganisa- tionen über die geplante Verlängerung der Arbeitszeit für die Beamten fortgesührt. 'Die Negierung, ist an scheinend geneigt den Beamten einiges Entgegenkommen zu zeigen hält aber an der Heraufsetzung.der Arbeits zeit unbedingt fest. Wie verlautet, soll für die Ver längerung der Tienststunden zunächst eine Frist von drei Jahren.festgesetzt werden, ohne daß fedoch eine Bindung dahin eingegangen wird, nach Ablauf dieser Frist das Abkommen, nicht wieder zu verlängern. Die Bcamtenorganisationcn haben am Sonnabend und Sonntag erneut zu der schwebenden Frage Stellung genommen und beharren auf dem Standpunkt, der be reits bei der letzten Konferenz in voriger Woche der Regierung gegenüber eingenommen wurde. Tie Negie rung ist den Beamten insofern noch.entgegengekommen, als man in Berlin und Hamburg die neunstündige täg liche Arbeitszeit ungeteilt einführen will, weil es den Beamten infolge der großen Entfernungen kaum mög lich sein würde, die Dienstzeit in zwei Abschnitten zu absolvieren. Sonst aber soll im ganzen Reich die Ar beitszeit geteilt werden und zwar in der Weise, daß am Vormittag 5 Stunden und am Nachmittag 4 Stunden Dienst geleistet werden. Diese Teilung wird von der Negierung als notwendig bezeichnet, um eine Uebcr- müdung der Beamten zu vermeiden und ihnen Gelegen heit Zu geben, in ihrem Heim zu essen. Tie Organisationen wenden dagegen ein, daß z. B. aus dem Lande und 'in kleineren Städten Staatsange- stellte tatsächlich 10 Stunden Dienst leisten würden, wenn man die Zeit für den Hin- und Nückweg.zum Amt als Tienstvorbereitung einrechnet. Aber auch sonst.ste hen die Organisationen der Slrbettszeikverlängeruno ablehnend gegenüber, da ihrer Ansicht nach die GehaltS- regelung so unbefriedigend ausgefallen sei,. daß ..eine Mehrarbeit durch die neuen Gehälter keineswegs abge- aolten sei. Es scheint demnach, daß Fin Einvernehmens klärte erlist, dahin zu gelangen, daß wir gemeinsam mit gen. Meldung der landkommtsston ngSmaßnahmer. it des passiven allem seien zu- Nnschränkunaen ränkungen ves der Gemeinden zu ebener Erde. Hand mit den- rllen im Ruhr- /luer Tageblatt L M dl« st,»«,,»spalt««» e «ma«»,«,«,»««« »i, „»„»«„, MUUDG UW» pititz,«» o». «u» fü»m « « II MM Umg»,»n» 2» «„»ps.nni,», au«. - <kw«ia, »«rtt«9„ch. M MM M/^ A M M ML M, UL U UL Wp »«rt»a» 25 »«»„«, r.„sp«ch.kwn>'us -3. / Telegramm«, Tageblatt Nueerzgebirge. Enthalten- -le amtlichen vrkannimachuog»« -»» Kate» -ek Sta-t NN- -es Amtsgericht» /tue. p»gsch,ck.«»nlei ftmt Leipzig Nr.1»»tz mit einer Milderung rechnen können. j El«, englisch« Stimm« über dl« Finanzpolitik v«. Schacht». , ,Daily Telegraph" schreibt zu dem Steigen der Mark im Auslände: Unter den Finanzmünnern der, Entente herrsche die Uebcrzeugung, daß per Währung^ kommissar Tr. Schacht ein kompliziertes finanzielles Spiel mit beträchtlichem Scharfsinn erfolgreich anstrcbe. Man glaube, daß Tr. Schacht auf die automatische Sta-! bilisierung der Mark im Verhältnis von einer Gold- ... mark zu einer Billion Papiermark htnziele, indem er onen.Franken. Jugoslawien 1795 Millionen Franken, Bedingungen schaffe, .unter denen der Handel in aus» Rumänien 1181 Millionen Franken. Polen 1056 Mil, ländischen Währungen von selbst ein solche» Verhält- lionen Franken. Das sind zusammen 4606 Millionen uir aufrechterhalte Abgesehen von der unmittelbaren Franken. Lazu kamen weiter an da» antibolschewistische i, lO.—12. Oer. Üvbv." le.lilslmlüiou". »täck. Islsctwo äriels- äutlon. Die ersten Maßnahmen äes Rabinetts Marx. N««regeluog der Wohrpne-rmietr. Nachdem die Neichsregierung am Sonnabend vom Reichstag das Ermächtigungsgesetz erhalten hat, ist in der laufenden Woche mit einer Reihe von Verordnungen zu rechnen, deren Umrffse bereits feststehen und die nur noch der Schlußberatung und förmlichen Beschlußfassung durch tdas Kabinett bedürfen. Dabet handelt es sich in erster Linie um Maßnahmen auf finanztechnischem und steuerlichem Gebiete. Mit der Umstellung des Reichs- haus Halts auf Goldmarkbasis muß auch die Berechnung und Einziehung der Steuer nach Goldmark erfolgen. Die Vorarbeiten hierzu sind bereits soweit ge- diehen, daß schon in nächster Zeit mit näheren Mitteilungen von amtlicher Seite gerechnet werden kann. Auch noch eine Reihe anderer Maßnahmen wird erforderlich sein, um die geplante Steuerreform, die Voraussetzung für die Wieder herstellung des Gleichgewichts im Neichshaushalt, restlos durchführen zu können. Einer der nächsten Schritte der Regierung wird dann die Neuregelung des Woh nungswesens sein. Die Negierung hat bereits eine Verordnung über den Mietzins und eine Mietzinsstcuer ausgearbeitet. Nach dieser Verordnung, über die Einzel heiten bereits bekannt geworden sind, wird vom 1. Ja- nuar 1924 ab der Berechnung der gesetzlichen Miete die Friedensmiete und zwar nach dem Stande des 1. Juli 1914 zugrunde gelegt. Zunächst wird aber nur ein Teil der Friedensmiete erhoben, der sich errechnet aus der Vervielfältigung der Friedensmiete mit einem be stimmten Prozentsatz des Lebenshaltungsindex. Dieser Hundertsatz, der im Januar 25 Prozent beträgt, ist pro gressiv gestaltet, sodaß am 1. Oktober 1924 die volle Fricdcnsinietc erreicht sein wird. Der Vermieter erhält jedoch nicht den vollen gesetzlichen Mietzins, sondern nur einen Betrag, der sich wieder aus der Vervielfältigung der FrtedeuLmiete mit einem diesmal geringerem Hundertsatz des Index zusammensctzt. Der darüber hinauLgehende Ten der gesetzlichen Miete wird als Mietzinssteuer zu gleichen Teilen an die Gemeinden und das Reich abgcführt. Die für den Vermieter in Betracht kommenden Hundertsätze sind vom 1. Januar 1924 ab 25, vom 1. Februar 27, vom 1. März 32, vom 1. April 34, vom 1. Mai 35, vom 1. Juni 36, vom 1. Juli 37, vom 1. August 38, vom 1. September 39, vom 1. Oktober 40 und vom 1. No vember 50 Prozent. Die Mietzinssteuer soll zum ersten Mal am 1. Februar 1924 erhoben werden. Der Reichs anteil soll hauptsächlich zur Förderung des Woh nungsbaues verwendet werden. Bis 20. September 1924 hofft man, daß 200 Millionen Goldmark und bis 30. Juni 1925 weitere 600 Millionen Goldmark für Neu bauten aus dem Ertrag der Steuer abgeführt werden können. Weiterhin wird eine der- nächsten Aufgaben des Ka binetts darin bestehen, das Arbettszeitsgesetz auf neuer Grundlage aufzubanen. Die Pläne der Ne gierung in bezug auf die Arbeitszeit der Beamter: und Arbeiter sind bereits bekannt. Man wird hier zu der 54 stündigen Arbeitswoche übergehen. Auch in den Rhein- und Ruhrfragen wer den schon in den allernächsten Tagen endgültige Entscheid düngen fallen. Hier hängt allerdings viel von der weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse im besetzten Gebiete ab, die in den letzten Lagen einen nicht ungünstigen Verlauf, nehmen. Vor allen Dingen dreht eS sich hier um die Finanzierung der Städte und Ge meinden des Nuhrgcbietcs durch das Reich, um Beam-l tenfragen, die Erwerbslosenfürsorge und die Abgrenzung der Kompetenzen der ncugebildcten Rhein- und Rnhraus-, schliffe. Die Frage der Erwerbslosenfürsorge im Ruhrge biet ist durch vorläufigen Kabinettsbcschluß dahin geregelt worden, daß eine Differenzierung nicht stattfinden, i-» sondern daß die Erwerbslosenfürsorge im besetzten Gebiets tta8 aaM02-aai6klttaai)tl)6 AUölaatt, Amerika gegen -ie französischen Nüsiungokreöitv. Die Rüstungskredite Frankreichs an die Kleine Die Frage dcS Abbaues des Ausnahmezustandes Entente werden in Amerika in steifendem Matze abfäl- steht nicht im Vordergrund der allernächsten Entschci-, »9 . kritisiert. Nachdem zuerst die „Newyork Times" düngen. Man wird aber auch lsicr in absehbarer Zeit? liegen diese Tarlehen Stelluna genommen batten.cha- - - von sich nunmehr auch die „Newhork World" und das „Journal ok Commerce" in ähnlichem Sinne geäußert. Ter Pariser Korrespondent der „Newhork World" stellt fest, daß Frankreich seit dem Waffenstillstand bereits über 5,2 Milliarden Franken Darlehen im wesentlichen für militärische Zwecke gewährt hat, zu denen setzt 1,5 Milliarden Franken kinzntreten sollen. Von dem erste ren Betrage von 5,2 Milliarden Franken entfallen ans die Kleine Entente allein 4,6 Milliarden Franken, die sich wie folgt verteilen: Tschechoslowakei 674 Milli-