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kk. »SS. vu«s LaMatl und tzlnzAgn für dal Grzg»ttrg». -onneißta-, d<« k. Dezimön! »»91, ' ,r Kaiser »nick vor. meiner Ä Diese Zustände muten fast wie „echt deutsches Par« teigezänk" an. nur daß die Vereintsten Staaten sich die AuSsechtun^ von innerpolitischen Meinungsverschieden- heiten leisten lönnen, denn selbst.wenn der amerikanische Parlamentarismus einige Zett „fortwurstelt", wird da durch Vie Lage des amerikanischen Volkes nicht beein trächtigt und das außenpolitische Ansehen Amerikas kaum beeinflußt. Das schon ist ein großer Unterschied gegenüber dem erbärmlichen Schauspiel,, das der. ver antwortliche deutsche Parlamentarismus der/ Welt in den letzten Wochen gegeben hat. Gewaltiger Fehlbetrag im Ncichshaiiöhalt. Der Reichs« haushalt schlecht süe den Manat November mit einem neuen gewaltigen Fehlbetrag vau Ob Prozent ab. Ruch im Preußt. scheu Staatshaushalt übersteigen die Ausgaben die Einnahmen daß.ich die schöne Gelegenheit, den Kaiser um neue Wohltaten nu- -usprechen . nicht benutzte. Wahr ist es, ,er selbst.schien nur auf.eine solche Acußcrung von mir zu warten; sein Blick voll freundlicher Güte schien mich dazu auf« zumuntern aber mein Gefühl empörte sich dagegen, und was ich vielleicht dadurch verlor» werde ich nie vermissen. Gewann ich doch huf der anderen Sette ein un schätzbares Gut, .die Ruhe, die meinem Herzen solange fremd gewesen Warr denn setzt, nachdem ich den Mvu- archen selbst gesprochen und sein edles Herz assen vor mir gesehen hatte, verschwand der größte Teil meiner Furchtr Ich liebte ihn setzt mehr, als ich ihn fürchtete, und war überzeugt, .so wie ich cü noch immer bin, daß eine gewisse Freimütigkeit, ein offenes gerades Be tragen. ohne Kriechen, ohne Niederschlagen der Augen ihm wohlgefiel.' Nur in seine kleinen Eigenheiten muß, te man sich fügen: und wie leicht konnte, man das! Denn zugegeben, daß e» gerade nicht groß war, die Be obachtung Lewisser Kleinigkeiten allzu strenge zu ver langen so war es doch wahrhaftig noch, weniger groß, mit Widerwillen in solchen Dingen zu gehorchen, .welche das wahre Glück der Untertanen eigentlich gar nicht störten. Seit jener Unterredung« genoß ich hundert Nein« Beweis» von de» Kaiser» Gnad»; ja, Utz Lin ihm nie um V8 v. tz. Der neu« preußische Etat bringt eine Kürzunv aller StaasSaüSgaben für Kultur-wecke um fast ein Drittel. steuerlich« Erfassung d«r ükwiun« au» der Gel-onwurj iung. Wie die „Deutsche Allg. Zeitung" au« sicherer Quelle erfahren haben will, sei mit ziemlicher Bestimmtheit damit z>j rechnen, daß jetzt von der Regierung daran grgainpen werbt! die Gewinne, die aus der Geldenttvertung gezogen worden! sind, steuerlich zu erfassen. Man denke dabei in erster Lirm an eine Anzahl von Unternehmungen, denen erhebliche G^ Winne aus der Tilgung thr^r Schuldverschreibungen zuge flossen sind. Es wird hierbei ganz besonders, auf die in letztes Zett so vielfach zum Nennwert zurückgezahlten Jndustrieoblt- gattonen htngewtesen. Helsferich rndgiltig al« SkichSbankpräfldrnt vsrgeschlaMi. Wie ans gut umerrichteter Quelle verlautet, hat sich dar Retchübcmkdircktorium einstimmig für Dr. Helsferich aU neuen Neichs'vankprästdenwu entschieden. Ebenso schlug der Zenlralausschuß der NeichSbank dem Retchsrat pnd den Reichspräsidenten mit allen gegen zwei Stimmen Dr. Helfs' rich als Nachfolger Dr. HavensteinS vor. Große Verkehrseinschränkung. Nachdem die Benutzun, der Eisenbahnziige bis zu 40 Prozent beschränkt worden ist, tritt im ReichSarbeitsmienisterium eine Konferenz zur Neu festsetznng des Fahrplanes der Netchseisenbahn zusammen. E ist in Aussicht genommen, nur noch ein Drittel der Bo krirgszüge verkehren zu lassen, mit Ausnahme der Internat onalen und der Auslandszüge. Rheinlandkundgebung im preußischen Landtag. .Im preu ßischen Landtage begann gestern die Beratung der Anträge, die sich mit der Lage des besetzten Gebietes befassen. Mini sterpräsident Braun gab eine längere Erklärung ab, in der es heißt: Das sganze deutsche Volk und die Regierungen des Reiches und der Länder haben die schwerleidenden Volks genossen an Rhein und Ruhr bis zur Grenze ihrer Leistungs fähigkeit unterstützt. Sie sind gewillt, das auch fernerhin zu tun. Aber wir können die sAugen nicht vor der Tatsache ver schließen, daß die wirtschaftliche Kraft des übrigen Deutschland durch die französische Gewaltpolitik im Westen, vornehmlich durch die völlige Zerrüttung der deutschen Währung, so er- schöbst worden sind, daß! auf dem Gebiete der Unterstützungen immer engere Grenzen gezogen worden sind. Schon fehl häöen erhebliche Einschränkungen erfolgen müßen. Und am Ende sagt er: Fast 10 Monate lang kämpft das deutsche Volk gegen einen erbarmungslosen Gegner einen opferreichen Kampf um das Verbleiben des Rhein, und Ruhrgebietes bei Preußen und beim Reich. Das preußische und deutsche Volk in allen seinen Schichten muß sich darüber klar sein, "daß dieser Kampf noch nicht beendet, sondern daß er vielmehr in sein entscheidendes Stadium getreten ist. Jetzt gilt es, das Letzte daran zu setzen, um das Schrecklichste für die betroffene Bevölkerung und das Staatsganze zu vereiteln. Wir müssen bereit sein, auch das letzte Stück Brot mit den Bewohnern des besetzten Gebietes, zu teilen. Dann werden diese, unsere rheinisch-westfälischen Volksgenossen, mag kommen, was da will, ihre inneren Zusammenhänge mit Preußen und der großen deutschen Volksgemeinschaft niemals verlieren. (Leb- Hafter Beifall.) Thüringisches Parlaments-Tohuwabohu. Im Landtag sollte die Ergänzungswahl zur Regierung vorgenommen wer den. Der Präsident stellte fest, daß keine Vorschläge (I) hierzu eingegangen seien. Daher wurde der Punkt von der Tagesordnung abgesetzt. Die bürgerlichen Parteien protestier ten hiergegen lebhaft nnd erklärten, jede Mitarbeit abzu lehnen. Ministerpräsident, Frölich führte aus, unter Acnde- rung der Verfassung solle sich der Landtag für einen bestimm- ten Zeitpunkt als aufgelöst erklären; bis dahin müsse er aber zur Erledigung dringender Geschäfte vorhanden sein. Die Ltnksfrnktivnen beschlossen, während die bürgerlichen Frakti onen ans dem Saale gingen, die ^Absetzung dieses Punktes von der Tagesordnung. Gefallene Größen. August MergeS, der erste Präsident des Freistaates Braunschweig, ist in Untersuchungshaft ge nommen worden, weil er verdächtig erscheint, als Hehler in einer Einbruchs- und Di.'bstahlsafsäre eine Rolle gespielt zu haben. Auch der Gastwirt Kauz, der frühere Volkskommissar für Volksbildung, ist in Haft genommen worden. (Haben sich also wieder einmal Anwälte der Armen und Bedrückten V«! aäb auf.Gelten der Schupo vier verletzte» auf Siet« ten der Demonstranten viel« verwundet« und mehrer» Lote. Man töricht von Neun Opfern.^ Di« Franzosen griffen nicht etn, .sondern »open ihr Kommando nach NevtgeS zurück. Bet neuen versuchen einzelner Grup- pen mit der Absicht der Plünderung, in die Stadt ein- zudringen, ist L» -u wetteren Strasten kämpfen tm nörd lichen Stadtteil gekommen. Die Schupo ist augenblick lich Herrin der Lage. Merlkcmkscher NahrungsrnlUelker-lt r Amerika verlangt Priorität der Deckung vor allen dutzwU. tigen verpflichtunaen Deutschland«, Dsm „Dailh Telegraph" zufolge ist die Haltung der Ver einigten Staaten gegenüber den vvrgeschlugenen Kommissionen noch Immer ungewiß. Der amerikanische Beobachter bei der Reparntivuskonuuisston, Oberst Logan, versuche eine Klärung der Lage mit Bezug auf dle von deu Vereinigte» Staaten geplanten Nahruugsmittelkredtte für Deutschland herbeizufüh ren. Ursprünglich seien dafür 30—3ü Millionen Dollars in Aussicht, genommen worden, aber es sei nicht nnsgeschlosfen, daß dieser Betrag ungefähr um das Dreifache vergrößert werde falls Amerika die nötigen Sicherheiten erhalte. Ame rika müsse darauf bestehen, daß die deutsche Regierung ent sprechende, auf Dollar lautende Schntzauweisungen heraus- gebe, die eine absolute Priorität gegenüber allen anderen auswärtigen Verpflichtungen des Reiches Häven müßten. Es'Handke sich nun um die Feststellung, ob die Re- parattonskommission damit einverstanden sei. Liu iMMWtr Zahl Mines Leben;. Von August von Kotzebue. (70. Fortsetzung.)) Der Kaiserin..erzählte er, daß er meine Bekannt schaft gemacht habe. Er ist jetzt einer meiner pesten Untertanen-sagte er. .Ich weiß .das vvn einem Mann, der dabei gegenwärtig war. Warum der nun für einen besseren Untertan hielt, als Reise nach Sibirien, das weiß ich nicht. ES gab Leute, die cs mir verdachten, auf der Straße begegnet, ohne daß. er sttllgehalten und sich einige Augenblicke freundlich mit mir unterredet hat.' Gegen mich ist er bis an seinen Tod sich völlig gleich geblieben, immer wohlwollend, .freundlich und edel. Warum sollte ich mich schämen zu gestehen, daß meine Augen schwimmen, .indem ich diese Blume der Dankbarkeit auf.sein Grab fallen lasse! Im Januar mußten die französischen Schauspieler „Menschenhaß und Reue" in der Eremitage .spielen. Bekanntlich hatten von jeher in diesem engeren Zirkel des Hose», außer den Offizieren von der Garde, nur die vier erste», Klassen den Eintritts der Kaiser machte aber mit mir eine Ausnahme und liest mich ausdrücklich zu der Vorstellung einladen. Von diesem Augenblick an hatte ich freien Eintritt, so oft tn der.Eremitage Schau spiel gegeben wurde. Tast ich.mit klopfendem Herzen in die Vorstellung vvn „Menschenhaß und Mene" ging, kann man leicht denken. Den, vortrefflichen Spiel der Madame Pal« vtlle al« Eulalia verdanke ich.es wohl vorzüglich, daß der Kaiser tief gerührt wurde. Der mehr al» siebzig« sährtge Ansrene».dessen Name anch.tn Deutschland rühm lich bekannt ist, Mette deu Greis. Der Katfev hatte seinen Platz dicht hinter dem Orchester, und es war mir ausfallend, .daß Mhrend der ganze», Vorstellung ein Gardist von der Mnltesergarde hinter seinem Sessel ste hen mußte. Um eben diese Zeit wünschte der Kaiser Haydns „Schöpfung" zu hören und ersuchte mich, sie ins Fran- zösifche zu übersehen. Mur der kann diese Arbeit wür digen, der mit den Schwierigkeiten einer /solchen der Musik angepaßten Uebersehung bekannt ist. Noch saurer wurde sie mir durch Hie allzu große Pünktlichkeit und Genauigkeit des wackeren alten Sartt, der, meine Worte der Musik unterlegen mußte, und der immer von furzen und langen Silben sprach, da doch bekanntlich dte/sran- züsisch» Sprach» wrdev kurz« noch lang» Stlb»n bat. Indessen war die Arbeit beinahe glücklich vollendet, und In den gasten sollte die Musik aukgMhrt werden r der Kaiser erlebte es über nicht. Hätten nicht - trotz dem Wohlwollen und der Aus- zeichnungj meines Ehefs, de» Herrn Oberhofmarschalls Narischktn. dessen Behandlung sch dankbar rühmen muß — tausend Armseligkeiten mir die Direktion de» Thea, ters verleidet, so dürfte ich /behaupten, tn jener Zeit ein glückliches Leben geführt zu haben; den», ich hatte mir einen kleinen angenehmen Zirkel gebildet ».und einige Freunde erworben; einige nur, .aber» sie konnten für viele gelten. Ick nenne unter ihnen den Kollegien- rat Storch, der jeden, gebildeten Deutschen al» Schrift steller bekannt ist de», ich aber noch, überdies al« einen sehr edlen, gefühlvollen Menschen achte, .ferner den wackere», Statsrat Suthhoff.mit seiner liebenswürdigen Gattin den anspruchslosen Etatsrat Wehten mit seiner trvckauen. eigentümlichen Laune. Wir hielten iiusamm- ein« Art vvn Kräu»ch«u,,in welchem ich Stunden ae» sen habe, .deren Andenken mich noch lang» mit src Wehmut erfüllen wird. Oh, ich weist, auch dies, M gr-unde werden »nsinev in ihrem traulichen Zirkel r oft gedenk«» l Doch auch, di» lästig« Theaterdirektton wurde , Plötzlich durch «inen Zufall aus di« ««genehmste W erleichtert.' Der Kaiser hatte nämlich! seinen neuen, rühmt gewordenen Michatlowschen Palast vollendet,' lebte und webte nun in diesem, gleichsam durch. Schlag einer Zauberrute hervorgegangenen geenschlo welches der Angabe nach zwischen fünfzehn und aa zehn Millionen Rubel gekostet haben füll. Er verlU den weit bequemeren und gesünderen sogenannten Win terpalast. um sich zwischen feuchte, dicke Mauern einzu- sverren, an welchen da» Wasser herabslost.. Mehrere Mal» mußten di« Leibärzte die neu» Wohnung, prüfen und mehrer« Mal« warnt« ihr ViMruchr st» wurden aber so «ft und so lang» wi»d«r dahin geschickt, hi» sie Beginn äes Wahlkampfes in äen Bereinigten Staaten. Die Lage tm amerikanischen Senat ist weiterhin durchaus verworren. Bisher konnte das Repräsentan tenhaus den Sprecher nicht wählen. Republikaner De mokraten und unabhängige Republikaner, diese tu, Ver ein mit den Farmern und Sozialdemokraten, hielten an den drei Kandidaten fest, auf die sie bereits am Mon- taa ihre Stimmen vereinigt haben. Tie Taktik der De mokraten geht offenbar dahin, dem Lande die Ohnmacht der republikanischen Partei und der republikanischen Negierung Hi» beweisen. Es soll mit allen .Mitteln ver hindert werden, Paß -er Kongreß, die Botschaft des Präsidenten Coolidg.e anhört. Die Bot schaft selbst befindet sich, bereits.in den Zeitungsredak- tionen, doch kann sie nicht veröffentlicht und kommen tiert werden, .solange sie nicht in beiden. Häusern ver lesen ist. Ter. Führer der Republikaner steht auf. dem Standpunkt, daß -er Karnpf mit den Demokraten auS- gefochten werden muß. Er schlug,vpr,. die Sprecherwahl zu unterbrechen, zwecks Verlesung, der Botschaft des Prä sidenten. Tie Senatsmitglieder begaben.sich am Diens tag in das Repräsentantenhaus, .um ihren Einfluß auf zubieten - damit die Verlesung stattftndcn und die par lamentarische Debatte beginnen kann.' Aber die Inter vention blieb vergeblich. land 91 -Isrnbahnltnten tm Ruhrgebiet unter Verzicht auf jeglich« ztvtl» oder militärische Kon troll« ab. Gleich- iwtttg bekommen dt« deutschen Behörden wieder zwei Reparaturwerkstätten tn die Hände. Die FranMen ver pflichten sich Wetter tn dem Abkommen, den deutschen Eisenbahnbeamten die günstigste Behandlung zuzuge- stehen und haben ferner ausgemachte daß die deutschen Sisenbahnangestellten tm besetzten Gebiet denselben Lohn wie tm unbesetzten Gebiet beziehen. (Es ist zu beachten, -atz diese Nachrichten von alliierter Sette stammen. Sine Bestätigung von Deutscher Sette wird abzuwarten lein. Red.) vefßrechunge» Ütze» di» v»«rig»I«ng der Politik de» besitzt«» Gibiit«. Um Mlttwochnachmittag begannen in der Reich», kanzlet entfchetdende Berbandlumen zwischen dem Aus. schuh des Neichskabtnetts und den Nhetnlaudvertretern üb«r den ganzen die besetzten Gebiete betreffenden Fra- «enkomplex. Auf Seiten der Nhetulandvertreter wer den der 10er Ausschuß, der Lier Ausschuß und der Wirt- ausschutz vertreten sein. Im Kabinettsausschuß sind da« Ministerium für die besetzten Gebiete, das Ftnnnzmtut- Kerium, da» Arbeitsmtntst"rtum und das Justiz»,,tnt« sterium vertreten. Auch -aS Außellmtutstertum nimmt an -en Besprechungen teil. Französische Kriegsgerichtsurteile. In Bochum wurde der Landwirt Kohleppel v. Werne, welcher .von einer von den Franzosen 'besetzten Zeche Kohlen abgefahren hotte, wegen „Kohlendiebslohls" zu sechs MomHen tyefängnis verurteilt. Docks wurde ihm auf Antrag d.'s Ver teidigers Dr. Grimm-Essen Strafaufschub zugebilligt. — Ein Friseur, der gefälschte Pässe verläuft hatte, wurde in Ab. Wesenheit zu zehn Jahren Gefängnis und 1000 Goldmnrk Strafe verurteilt. — Zwei Krnstwagenführer, die mit Schoko lade beladene Lastkraftwagen in das unbesetzte Gebiet bringen wollten und einem Dolmetscher MO 000 Mark BestechuiigSgekd gezahlt halten, wurden, nachdem sie mehr als fünf Monate in Untersnck nngshaft zubrachten, freigesprochrn, da die Ver teidiger ins Feld führten, daß Schokolade zu den ein. und ausfuhrfreien Waren gehört. Franzosen als Sowjetagenten. Vor einiger Zeit wurde in Berlin ein großes Waf fenlager beschlagnahmt, das für ein kleines Revolution« chen schon ausreickte. Deponiert sei es von Petrow, dem Militärattaches der russischen Sowjetbolschaft. Tie Sowjetbotschaft dementierte.' Sie erklärte, daß der Name Petrow so häufig.wie bei uns Müller und Schulze fei. Jedenfalls habe der Attaches nichts damit zu tun. Jetzt hat wie wir hören, die gerichtliche deutsche Untersu chung .ergeben, daß.es doch der Militärattaches ist, der seine Exterritorialität so, zur Unterwühlung des be freundeten Deutschen Reiches ausgenutzt hat. Mehr noch: daß.dieser Petrow gebürtiger Franzose ist, mit einer Französin verheiratet und eingeschriebenes Mit glied der französischen kommunistischen Partei ist. Dl« Franzosen können -aa — Beschlagnahmen — nicht lassen. Am 30. November hat die französische Besatzungs behörde in der Reichsbankstelle Düsseldorf 63 000 Bil lionen Mark Reichsbanknoten „beschlagnahmen" lassen. Unruhen kn «Uberfelü. Wie die „Bergisch-Märkische Zeitung" meldet, .kam es in Elberi-ld am 4. Dezember zu Plünderungen von Lebensmittelgeschäften in der inneren Stadl durch Er werbslose,.die .die Annahme der Unterstützungen verwei gert hatten. "NachmitlagS hielten mehrere tausend Er werbslose eine Versammlung an der Grenze des besetz ten Gebietes ab. zu deren Schutz sie gegen die Schutz polizei ein französisches Truppenaufgebot aus NevtgeS lherbeigehult hatten. Dem Versuch, in geschlossenem Zuge tn die Stadt etnzudrtngen, trat die Schupo cner- gifch entgegen. Als aus der Menge heraus auf die Be amten geschossen wurde, erwiderten diese das Feuer.