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Dia geht es einfach nicht an, den Kopf in den Sand zu steckens eS ist vielmehr Pflicht, rechtzeitig Hie Augen zu öffnen, und die Lage so zu sehen, wie sie ist. Der moralische Zusammenbruch Deutschlands nach dem Weltkriege ist Wahrhaftig ein Beispiel das unS alle Tage warnend vor der Seele stehen sollte und jetzt keine Nachfolge finden darf. Dem Volke Must klarer Wein eingeschenkt werden, damit ihm ein unvoreingenommenes Urteil möglich ist. Der ver derbliche Einfluß der Ruhrsubventionen auf die Reichs finanzen der Mistbrauch, der vielfach mit diesen Gel dern getrieben wird. Pie Einwirkung, die die Zahlung der Unterstützung hier und da auf.die Moral der Be teiligten übt die gesamte Stimmung der Bevölkerung an Rhein und Ruhr — alle diese Verhältnisse werden nicht dadurch besser, datz man sie ignoriert; verliert nicht im Gegenteil die Situation manches von ihrem Schrecken, wenn man ihr fest ins Auge sieht? Aber sich .Gewitzbeit und Klarheit über die Ruhr frage zu verschaffen, das allein genügt noch nicht, not wendig ist.es, M auch zu überlegen, wie wir uns aus einer Lage befreien können, die ohne die höchsten Ge fahren für das Deutsche Reich nicht lange mehr währen kann. Dazu gehört zu allererst, .daß man sich eine deut liche Vorstellung über die in Deutschland noch, vor handenen Kräfte materieller und ideeller Art bildet. Auch hier herrscht in vielen Kreisen eine Unwissenheit, die allerdings durch die gewissenlose Letze der Radi kalen auf beiden Seiten verschuldet ist. Besonders aber sind eS zur Zeit die nationalistischen Elemente, die den harmlosen Bürger in den Glauben setzen, als könn ten wir mit offener Gewalt etwas erreichen,, nachdem eS Mit der passiven Resistenz .sich gls unmöglich her ausgestellt bat. Ist es nicht die Höhe der Demagogie, wenn die Deutschnationalen Fraktionen des Reichstages sowie deS Preußischen und des Bayrischen Landtages sich in diesem Augenblick zusammentun, um die schärf sten Angriffe auf die Berständigungsmaßnahmen Stre- semanns zu richten L Da wird dem Kanzler vorge worfen, .er suche eine „Verständigung gm jeden Preis" durch widerstandslose Unterwerfung unter französisches Diktat. Da wird verkündet; „Mr aber wissen, daß unser Volk noch.stark genug ist, um sich, der Schande zu erwehren." Und mit großartigem Pathos lehnt die Deutfchnationale Volksvartei zum Schlust »„vor dem deutschen Volk und vor der Geschichte die Verantwor tung für jede Politik der Schwäche und der Scheu vor der letzten Entscheidung ab". Was heißt „Scheu vor der Letzten Entscheidung" ? Die Deutschnationalen wol len offenbar, datz her Leser an eine Entscheidung Mit den Waffen denkt; aber sollen wir daran erinnern, .daß Hergt und seine Getreuen bisher immer nur den passi ven Widerstand gerühmt, die Gewalt aber verworfen haben? So sagte Abg. Dr. Helfferich im Reichstage am,18. April d. I.; „Kopflose und aussichtslose Ge- waltstretche Einzelner oder einzelner Gruppen, Gewalt streiche, die ihren Urhebern besten Falls den Ruhm eines Schill einbringen. .dem Vaterlands aber die Lage nur verhängnisvoll verwirren und erschweren könnten, seien zu verurteilen." Und am 23. Februar d. I. er klärte General von 'Zwehl in der „Kreuzzeitung." - „daß im jetzigen Augenblick Herrn Pvineare nichts erwünsch ter wäre als ein großer Ausbruch elementarer deutscher Auflehnung. Er.würde ibn aus der schiefen Lage xin die.er sich gebracht hat, befreien und zur schonungS, Ibsen Anwendung seiner überlegenen militärischenMacht- mtttel den höchst willkommenen Borwand geben." Um wieviel unsinniger aber als im Februar würde jetzt im Herbst ein „Ausbruch elementarer deutscher Auflehnung" sein, L>a inzwischen, von allem anderen abgesehen, .un sere Finanzen in unheilvolle Zerrüttung, gekommen sind und uns daher das wichtigste Mittel, das zum Krieg rühren gebürt, entrissen ist? Go stellt sich Vie Redewendung von der „Scheu vor der letzten Entscheidung" als weiter nicht« dar denn als ein perfides Schlagwort einer Partei, die dem neuen Ministerium bei seinen Verhandlungen mit Frankreich unter allen Umständen Steine in den Weg legen will, aber selbst auch nicht im entferntesten einen positiven Gegenvorschlag Machen kann. ES handelt sich hier wie auch bet den Expektorationen der DeutschvöMschen«, die mit demagogischer Kritik an der Politik StresemannS natürlich gleichfalls nicht sparsam find, um nichts al» um wohlfeile Phrasen, mit denen man allenfalls Ln Volksversammlungen Eindruck erzielen kann, die aber nicht» Wirkliche» hinter sich haben, wenn man sie ernst- haft nachprüft. Aber vo» Phrasen kann «Deutschland nicht gesund werde«, nur von energischen Laten, Md die erwartet beute jedermann von der Regierung, .dem es um eins auSsichtSVvlle Zukuvft unseres Vaterlandes zu tun ist. Die Regierung darf beute am allerwenigsten auf Popularitätshascherei Rücksicht nehmen, sondern mutz den Weg Lehen, d.en sie für den richtigen hält, mag er auch zunächst durch steiniges Land führen. In wenigen Tagen tritt der Reichstag wieder zusammen und Dr. Stresemann wird daun Gelegenheit haben, , mit den Vas amtliche Lommunlqaö. Neber die Besprechung selbst wurde vom Quai dDr- sah und von der englischen Botschaft gleichlautend das folgende Communiques ausgegeben: „Heute nachmittag hat eine Begegnung per Pre mierminister Frankreichs und Großbritanniens stattge- funden-.die sie dazu benutzt haben, in einen Meinungs austausch über die allgemeine Lags einzutreten. Man kann nicht erwarten, datz im Laufe einer einzigen Un terredung zwischen Woineare und Baldwin endgültige Lösungen festgehalten werden konnten, .aber dis beiden Staatsmänner sind glücklich gewesen, ihre gemeinsame Auffassung darzulegen und festzustellen, daß. in keiner einzigen Frage eine verschiedene Auffassung über die Ziele oder eine grundsätzliche Differenz, besteht, .die die Zusammenarbeit der beiden Länder, von der in so wei tem Matze die Stabilisierung und der Frieds der Welt abhängen, gefährden kann." Die Besprechungen sollen in London fortgesetzt wer den. Man spricht von der Möglichkeit einer Londo ner Reise Poineares. ZranMsche presseftimmen. Das ^Ergebnis der Besprechung zwischen Pvineare und Baldwin bezeichnet die gesamte Pariser Morgen presse als „diplomatischen Sieg" Poineares. Selbst-ie Blätter der Opposition erblicken darin nur einen Er folg des französischen Ministerpräsidenten. Seine Stel lung wird mit der Clemenceaus am 11. November 1918 verglichen. Es sei gelungen, den abtrünnigen Freund wieder an sich zu ziehen, weil Deutschland kapituliere. Baldwin sei entschlossen, die Ruhrbesetzung als^eine ge gebene Tatsache hinzunehmen, .der man sich' am besten einfach.füge («Ero Nouvelle"). „Echo National" feiert die Wiederherstellung per Entente cordiale. .Die fran zösisch-englische Einigung lei ein glückliches Ereignis („Eclair"), ei.n glückliches Vorzeichen („Figaro") und eröffnet sehr ermutigende Aussichten für die nächste Zu kunft .(„Gaulois"). Die „Republique Francaise" hebt hervor, datz die konservativen englischen Staatsmänner die Aufrechterhaltung -er Entente besonders gefördert hätten. Für den „.Matin" ist -ie Unterredung Lin gro ßer Schritt zum wahren Frieden in Europa, den der deutsche Widerstand gestört hätte. In der offiziösen Presse wird betont, datz Iber die Deutschland gegenüber einzunehmende Methode .noch Meinungsverschiedenheiten bestehen könnten, datz.aber an einer Prinzipiellen Einigung jetzt kaum/mehr zu zweifeln sei. Das Sprichwort vom „gegenseitigen Ver trauen" wird so iw allen möglichen Variationen am gewandt. Das „Echo de Paris" spricht von weiteren „Vorbereitungen" zu einer interalliierten Konferenz die jetzt das nächstliegende sei. . Nur die kommunistische „Humanite" meint.-die Zu sammenkunft zwischen beiden Ministern werde ohne Er folg -leiben; denn die Grundlage des Problems müsse man in Deutschland suchen. Baldwin stattete auch.nöch .dem Präsidenten Mtllerand einen Besuch ab. Er hat Wh mit ihm unter vier Augen nur in Gegenwart des Dolmetschers unge fähr eins Stunde lang unterhalten. Lonöoner pressirstlmmen. Der Eindruck der Pariser Besprechung auf -io eng lisch« Oeffentlichkeit ist begreiflicherweise noch nicht ge klärt. Die Auffassung Per NegierungSpresse scheint vor läufig pghtn zu gehen, datz.ein bedeutender Fortschritt in der Wiederherstellung -er freundschaftlichen Be ziehungen zwischen beiden Mächten erfolgt ist, der sich' allerdings zunächst wesentlich darin äußert, -atz die persönliche Verbindung wieder .ausgenommen wurde und in Zukunft weiter gepflegt werden soll. In diesem Sinne äußert fjch. der Berichterstatter des ,-Dailp Telegraph"-der jedoch zugleich' auch davor warnt, allzu viel aus der ,in Paris veröffentlichten Mitteilung herauslesen zu wollen. Diese sei zwar sehr befriedi gend, aber man dürfe nicht vergessen, datz.die Berschie- denbett der Methoden, die zwischen beiden Ländern nvch sortbestehen, .kick bisher als sehr ernste Hindernisse er wiese« habe. Aa amtliche« englischen Kreise« In Pari» FrakttonSführern die Lags zn besprechen und ihre Mei nungen zu hören. Mer in der Hauptsache ruht auf ihm selbst dis Verantwortung, und da die Zeit drängt, st» wird er aus eigener Initiative bandeln Müssen. Mö ge er handeln, unbekümmert um die Demagogie von Parteien, die selbst in diesen Tagen, da es umchaS Le ben unseres Staates gebt ihrs egoistische» Interessen nicht zurücktreten lassen können. Weint der Verlauf der Dings große Befriedigung Zev> vorzurufen. Pariser Telegramme der. Londoner Blät ter behaupten, -atz Poinearo eins sehr versöhnlich« Hab tuns eingenommen habe, die ihre Rückwirkung auf Deutschland.nicht verfehlen werde. Es scheine festzu stehen, datz Aranrketch nicht die Absicht habe, Deutsch land zu vernichten oder zu demütigen, sondern ihm zu helfen, (l?) Für den Berichterstatter"des „Daily Tele graph" bildet diese Feststellung den interessantesten Dell der Unterredung. Es versteht sich bon selbst,.datz diese Darstellung-er . offiziellen englischen Presse mit Vorsicht ausgenommen ! werden mutz, da Ne vor allem darauf jhinausläuft« dis Stimmung der öffentlichen Meinung für die Regte« j rungspvlttik vorzubereiten. Kritische Betrachtungen Wer die Zukunft finden M vorläufig nur in einem Teil, der Bresse. Von den Or ganen der Regierungsparteien äußert sich bisher nur „Mvrning Bost" die natürlich sehr, zufrieden ist. Der Wert der Zusammenkunft liege darin, datz sie nicht isoliert bleiben werde, sondern ein neues Kapitel in den französisch-englischen Beziehungen erüffns- Bemer kenswert ist. datz das Organ der Die-Hards sich.bereit ev> klärt, .in der Sicherheitensrage einen Vertrag mit Frank reich abzuschließen, -er sich, auch auf Polen und die Kleins Entente beziehen würde. Von den liberalen Blättern rechnet „Daily Chroniels" mit der Möglich keit. datz die amtliche Mitteilung nur darauf berechnet sei dem Publikum Sand in die Augen zu streuen. Kehr ablehnend über die neue englische Hab tung äußert sich „Daily News". Das Blatt fragt, .was denn seit der letzten englischen Note geschehen sei, wo durch eine Vereinbarung zwischen Paris and London erleichtert werde. „Ist es angesichts der Lage in Deutsch land begreiflich, daß die englische Regierung sich nun überreden lassen konnte, eine Politik gerade in ihrer schlimmsten Periode zu unterstützen, von der sie öffent lich erklärt hat, datz.sie ungesetzlich und unmoralisch sei und eins Gefährdung für den europäischen Frieden bedeute?" Eine Neparatkonsöenkfchrift Vr. Stresemarms. - llebermittelung an dk belgische Regierung. Pariser Zeitungen berichten, -atz Reichskanzler Dir. Dr. Stresemann eine neue Denkschrift über die Ruhrbe- setzung und die Reparationen ausgearbeitet und zunächst der belgischen Regierung.überreicht hätte. Dis DenL. fchrtft enthalte drei Hauptpunkte; 1. sei Deutschland bereit, den passiven Widerstand einzustellen falls die im Ruhrgebiet verhafteten Deut schen befreit und die ausgewiesenen Ruhrbewohner die Erlaubnis erhalten würden, in das Gebiet .zurückzu kehren ; 2. würde Deutschland versuchen, zur Bezahlung der Reparationen eine größere Summe als die in der Note Dir. Eunos angeborene von 30 Milliarden zustande zu bringen; 3. sei die deutsche Regierung bereit, in Deutschland eins internationale Finanzgesellschaft zu gründen, fer ner eine Generalhyvothek aus dis deutsche Industrie aufzunehmen und der ReparativnSkommisston Anteil scheins an sämtlichen deutschen Industrie-Unternehmun gen auszuhändtgen. Die halboffiziöss französische Radio-Agentur, die den Blättern dies« Nachricht zustellt, knüpft daran -i« Notiz, eS sei zu beachten, datz dieser Plan der deutschen Regierung, falls er vorhanden fei, einen erheblichen Fortschritt gegenüber den letzten Vorschlägen Strese- manns bedeute. Poincare habe am Sonntag erklärt, datz Deutschland den Weg über die Reparationen neh men müsse, und der Reichskanzler schein« die» verstan den zu haben. LranMsthr Gewaltherrschaft la Gberhausea. Am Mittwoch Lbend besetzten französisch« Truppen das Elektrizitätswerk der Stadt Oberhaufen. Der Be trieb wurde sofort sttllgelegt und die Zufuhr von Licht» und Kraststrvm «ach der Stadt und den Autzentetler» unterbundrn. Die Stadt befindet sich ohne Licht. Sämtlich« auf Kraftstrom eingestellten Betrieb« Leh« LS. V.>! ^LWSSSSLSSSSSLASSSL Das Ergebnis der Pariser Besprechung. Paris hat -»gesiegt". — In London herrscht Unklarheit.