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! l! Blutig« Zusammenstoß« lnHrsaäon S-« Skllungnahme zu da Frag» der unehelichen Kinder «Kd gekennzeichnet durch ihr, Entgegnung an dk Sozial- »mokatie «ährend einer Pknar-Retch»tag»-Sltzung, in der i, u. a. sagte i , , . « datz nämlich menschlich, persönlich an« »elHen, di» Ansprüche de» unehelichen Kinde» an seine Ent- «t<klung»bedingungen genau dk gleichen sind wie die de» ehelichen Kinde», das, ein Kind einmal Mensch und anderseits Volksgut ist, und von diesem Gesichtspunkt au« ganz gleich bewertet werden muh, ob e» innerhalb oder autzerhalb der Imichßlal» gege* Polizei. Vm> rchwlutipnär» PvvarV»W»nmh Satt» für den Vianstaa Md« stiuffal «Ina Versftmmluno »inbsrufen dl» tm ttvoli stattfand, Nachher versammlung^ in der PMftan Stund«, bildet« M »in Demonstration»^ der durch 2>t» Martenstraß» und Rinastrabs nach dem bleuen Ratbause zog. Dort trat, da da« Herbst der «er» fchNmlungen unter freiem Himmel noch.immer besteht, den Demonstranten Polizei entgegen und drängte st« nach der Reformierten Kirch» zurück, hübet vom Gummk knüppel Gebrauch gemacht werden mutzt». Hierbei wur» de die PoN-et mit Ziegelsteinen beworfen, dl« man wahrscheinlich vom dort befindlichen Reubau genom men hatte, guck Maschen kamen geflogen — e» wird be hauptete da- sogar ein Schutz.gefallen fei —. la da- di« Polizeimannschaften tn ein» sehr gefährliche Lag« kamen und zunächst einige Schreckschüsse abgaben. dann aber auch Lchark .kelterten. Hierbei wurden meh rere Personen verletzt. Ihre genau» Zahl konnte noch nicht festgestellt werden. Acht Verletzte, von denen lie ben Arm- und Beinschüsse, einer einen Halsschutz er halten hatten, wurden tn das Friedrichstadter Kranken haus «ingeliekert. Siner, der Polizeischüsse traf.ein» Laxameterdroschke, die aus der Pfarrgasse kam, durch, schlug die Rückwand, -aS Znnenpolster und die Decke, die am Kutschersitz angeschnallt war, den Kutschbock und blieb tm Futterkasten des KutschbvckeS stecken. Glückli cherweise war die Droschke unbesetzt. Die Schießerei hatte selbstverständlich, besonders in der inneren Stadt. .Beunruhigung.hervorgerufen, ver schiedene Läden waren schon beim Nahen des Zuges aesch lassen worden. Empfang von Arbeitslosen im Rathaus«. Nach Her Demonstration verhandelte Bürgermeister Dr. Külz mit einer Kommission der Erwerbslosen. Tas Ergebnis der Verhandlung war folgende Erklärung des Rates, hie den vor dem Rathauss angesammelten Erwerbslosen bekanntgegeben wurde: . 1. Ter Rat bedauert die Vorkommnisse des heu tigen Vormittags. Die zuständige Stells wird den Sachverhalt klarstellen. 2. Der Rat wird,bei der zuständigen ReichSregie- rung mit Nachdruck auf eine möglichst.baldige ausrei chende Wtrtschaftsbetbilfe hinwirken. Falls die grund sätzliche Einwilligung der Regierung vorliest, wird die Stadt Vorschuß auf diese Beihilfe gewähren. 3. Der Rat ist bereit, eine Abordnung von vier Gr- werbslosen unter Führung pes Bürgermeisters in das RetchSarbettsministerium zu entsenden, damit sie dort selbst.ihre Forderungen geltend machen kann. Nach Mitteilung Hiesxr Erklärung zerstreute sich die Ansammlung. Am Nachmittag machten sich wieder Erwerbslose in Umzügen bemerkbar. Sie durchzogen unter Gesang die Stratzen der inneren Stadt. Gertruä Väumer 50 Zahre. (Schluß) Gertrud Bäumer ist von Anbeginn, seit der Gründung, führende» Vorstandsmitglied der Deutschen demokratischen Partei. Wer Gertrud Bäumer kennt, weiß daß sie gar nicht« andere» sein kann als „Demokratin". Ms Parlamentarierin sprach Gertrud Bäumer zum ersten Male am 21. Februar 1919 in der Nationalversammlung tn Weimar. Jeher der diese Rede über dis „Soziale Erneuerung" (die tm Druck erschienen ist) kennt, wird es verstehen können, daß ein weiter Kreis der Arbeitnehmerschaft, ohne Unterschied der politischen Einstellung, ihrem sozialen Empfinden und ihren sozial-politischen Forderungen stärkstes Interesse und ihrer Persönlichkeit viel Sympathie entgegenbringt. Aus der Fülle ihrer Mitarbeit in den Arbeitsausschüssen her Nationalversammlung sei besonders ihrer Mitwirkung im „Verfassungsausschuß" gedacht, wo sie außerordentlich für di, politischen Interessen und die Rechte der Frauen eintrat. St« stritt mit für die volle Gleichberechtigung der Frau auch tm öffentlichen Dienst, auf allen Gebieten, be- sonder» auf denen, wo ihrer besonderer Aufgaben harren. Eh« geboren ist. An dt«s«r Gklk gleich darf auch ihr« Stellungnahme zu d«m s«tn«rz«it so heiß umstrittenen Schulkompromitz «rwähnt werd«». St« wünscht nicht» br«nnend«r, al» daß di« große Kluft d«r «tnzelnen Schichten unsere» Bolle» bindend über brückt werd« und dämm wünscht sie, daß alle» Trennend» tn der Zett der Erziehung vermieden werde, und daß da«, was man al» geistige» Gut den Kindern tn der Schul« geben kann, den Kindern aller. Volksschichten, ohne Unterschied de» Standes, gleichwertig gegeben wird. Sn einer bedeutenden Rede End« Juli 1919 tn der Nationalversammlung, die besonder» die wirtschaftliche Grundlage de« Wiederaufbaues berücksichtigte, kam st« aus da» Schulkompromitz zu sprechen und beklagt«, datz «» „ .. - unser Volk in seiner Jugenderziehung zerreißt in zwei Schichte:/, auf die tn verschiedenem Sinne geistig ringe- wirkt werd«. Wir verzichten auf die Möglichkeit, auf den Ver such, das Gemeinsame unserer nationalen Kultur als das Einigende in einer gemeinsamen Schule in den Mittelpunkt zu setzen und die Gegensätze der Weltanschauung als die Aus prägung individueller geistiger Art daneben bestehen zu lassen. Wir geben das stärkste Mittel innerer Einigung unseres Volkes damit auf, wir schalten es aus". In der schwersten verantwortungsvollen Schicksalsstunde des deutschen Volkes, bet der Abstimmung tn der National versammlung für dder gegen Unterschrift des Friedensvertra ges von Versailles stimmte Gertrud Bäumer gegen die Unterzeichnung. Im Zusammenhang mit dem Friedensschluß, bei einer Aussprache tm Plenum über dis Völkerbundsidee, sprach sie im Naman ihrer Fraktion sich folgendermaßen zustimmend aus zur ...„der Idee, in deren Zeichen nicht ein flacher Inter nationalismus blüht, sondern die ganz im Gegensatz der Aus druck ist für dis denkbar höchste Achtung vor der Individu alität der Völker, der Selbstbestimmung, dem Recht der Ent wicklung für alle tm Interesse der Mannigfaltigkeit der Kräfte der Menschheit . Bei der Lösung vieler anderer Fragen, z. D. an den Vorarbeiten zum Jugendwohlfahrtsgesetz, Gesetz zur Bekämp fung der Geschlechtskrankheiten u. a. hat sie fördernd und oft ausschlaggebend mitgewirkt. Aber nur dieses Wenige sei aus ihrer reichen.Arbeitsleistung als Parlamentarierin hervorge hoben. Unerschöpflich ist anscheinend ihre Arbeitskraft, und wir finden sie ständig Wege weisend und Richtung gebend auf allen möglichen Gebieten der kulturellen, sozialen, wirt schaftlichen und politischen Aufgaben unseres Volkes, in ihren zahlreichen Aufsätzen tn den Zeitschriften „Die Frau" und „Die Hilfe", die sie als Schriftleiterin seit vielen Jahren redigiert. G. Wi. Gerichtssaal. v« sing,schlafen« Einbrecher. Besonderes Pech hatte der Rennfahrer Paul Hopps, der sich wegen Einbruchsdieb- stahls vor der Strafkammer des Landgerichts l in Berlin zu verantworten hatte. Im Mai vorigen Jahres war in der Nacht ein Einbruch in ein Schokoladengeschäft am Kottbuser Damm verübt worden. Die Einbrecher waren pom Hofe aus in das eine im ersten Stock gelegene Toilettenfenster ein gedrungen und hatten dann den Fußboden durchbohrt. Mit Strickleitern waren sie dann tn das darunterliegende Schoko ladengeschäft gestiegen und hatten in Rucksäcken die Waren- Vorräte und die Kasse weggeschleppt. Am nächsten Morgen wurde der Einbruch entdeckt. Man sah das Loch in der Decke und drang dann von der Treppe aus in die Toilette ein. Zur größten Ueberraschung aller Beteiligten fand man dort einen Mann tn süßestem Schlummer, nämlich den Angeklagten Hoppe. Neben ihm lehnt« friedlich sein Rennrad, das er, um sich vor diebischen Kollegen zu schützen, vorsichtshalber mit genommen hatte. Vor Gericht erzählte der Rennfahrer eine abenteuerliche Geschichte. Er sei nachts vom Training heim- gekommen und von zwei Bekannten, namens Friedmann und 1 Künzel, gebeten worden, ihnen beim Transport von „Sachen" zu -elfen, Er -ab« geglaubt, datz einer seiner Freund« aus rücken wollt«, da dieser mit seiner Frau in Unfrieden lebt,. Er hab« zunächst auf dem Hof« gewartet, und dann seien di« anderen mit schweren Rucksäcken beladen angekommen. Er sollt« auf di« Sachen auspassen, da die beiden noch mehr holen wollten. Zu seinem Schrecken -ab« er entdeckt, datz e» sich um einen Einbruch Handl«, und sei in dk Toilette ge flüchtet, da er auf dem Hofe Stimmen hörte. Dann aber sei er «tngeschlafen. Der Staatsanwalt hielt dk ganze Er zählung für das typische Märchen eine« Einbrecher», dessen Mittäter unentdeckt geblieben seien. Dem schwer vorbestraften Angeklagten sei di, Tat ohne weitere« zuzutraurn. Da« Gericht war derselben Meinung und verurtetlk den Angeklagten zu einem Jahre Gefängnis. Neues aus aller Well. E«plofion»unglück in Metz. Durch Unvorsichtigkeit beim Sortieren von Granaten durch einige Soldaten explodierte Montag in Metz ein Lager von 52000 Granaten. Menschen sollen nicht zu Schaden gekommen sein (?). Ein» «en« vrandkatastroph« in Tokio. Nach neuen Mel dungen au» Tokio ist dort von neuem ein schweres Schaden feuer ausgebrochen. Neue Erdbeben traten tn Japan auf, doch scheinen ernstliche Verluste an Menschen und Eigentum nicht zu beklagen sein. De« Wiederaufbau der zerstörten Gebiet« in Japan. Aus Osaka wird gemeldet: Die japanische Regiemng hat am Sonntag in einer Kabinettssitzung beschlossen, einen Betrag von 530 Millionen Pen zum Wiederaufbau der durch das Erdbeben zerstörten Gebiete zu verwenden. Man hofft mit dieser Summe die notwendigen Arbeiten bestreiten zu können. Das Erdbeben in Ostindien- Der „Exchange Telegraph" meldet aus Kalkutta, daß dasErdbeben einen Teil Ostindiens erschütterte. Die Stöße wurden von starken Detonationen begleitet, zumal tn der Gegend von Mimensig, das 650 Kilo meter östlich von Kalkutta liegt. In Mimensig stürzten die meisten Häuser zusammen und begruben die Einwohner unter sich. Im ganzen wurden 50 Personen getötet oder verwun det. In Kalkutta selbst dauerten die Erdstöße eins Minute. Die Einwohner hatten Zett, aus den Wohnungen zu fliehen Bedeutender Sachschaden ist nicht zu beklagen. Man glaubt, daß die Erschütterungen in den Bergen Khasi bei Assam ihren Ursprung haben. Letzte Drahtnachrichten. Heldentaten. Buer, 11. September. An einem der letzten Abende wurden auf dem Wege von Buer nach Hassel eine 25 jährige Bürobeamtin und ein 16jährigcs Mädchen von einem bel gischen Feldwebel und einem belgischen Soldaten überfallen und vergewaltigt. Die beiden Soldaten konnten festgestellt und verhaftet werden. Düsseldorf, 11. September. Der Arbeiter Gustav Nolden, der am Eisenbahndamm im Stadtteil Schlingern Brombeeren suchte, wurde von einer französischen Wache ver haftet, geschlagen und schließlich den Bahndamm hinunter geworfen. Die Mißhandlungen waren so schwer, daß Nolden ins Krankenhaus gebracht werden mußt«. Eeldraub. Buer, 11- September. Heute vormittag erschien eine Abteilung Belgier auf dem Rathaus und besetzte die städtischen Kassen. Alles vorhandene Geld, 60 bis 70 Milliarden, wurde weggenommen, weil es nach Ansicht der Belgier zur Auszahlung an Erwerbslose bestimmt sei- .Die auf Auszah lung wartenden Erwerelosen wurden aus dem Rathaus ver trieben. ' Düsseldorf, 11. September. Bei der Gerresheim» Glashütte wurden von den Franzosen 25 Milliarden Lohn gelder weggenommem Amtliche Bekanntmachung. N110 Nachdem das besoldete Natsmitglied Herr Max Ziegler Stadtverordnetcnkollegimn wiedergewahlt worden ist, wurde Herr Stadlrat Hiegler In der heutigen Natssigung anderweit verpflichtet und Ins Amt eingcwiesen. Aue, den 11. September 1023. Der Rat der «Stadt. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Paul Selbmann. Druck u Verl.: Auer Druck- u. BerlagSgesellsch. m. b. H., Au«. dis sMestsns 20. 8sptvmbsr li. 1s. /Lucd im lnterssso sine» gsorckueton Verketzrs an 6on Xasion un6 6or 8s- »sitjjxunx 6er Oebsrlastung ckivsor Ltelivn ist 6io scknellmü^liotzste Linrvickunx 6«r D-okrisotzeoKs unbvclinßt notvsnckig. ^llgvmslns llvutsetzs 6i»SlII1^ns1sI1, r^slgstsllo äuo Vommst-r- imü >vsi-vünll -MIsngssollsoksN, ssllssts zu«. 0sut»osto Ssnll LvsIgslsIIs'^us (Lk»rgsb.), « ffslotzsbsnknvdonststtv Kus. Vsnvlnüdünll luv I. L. singst?. 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September In Sckmell's bucbksnälnllg- Sckneederg unä in Kotke's Luckkanälung In -Vue. dlumerlerte 8Iätre: t lAilllon s O»»..— vnnumerlerte , '/, . j elnscblleÜIictz Steuer.