Volltext Seite (XML)
Nr. ISS Mittwoch» äen 4. Juli IS2S IS. Zohrgaag Der Brief des Papstes man dis Bevöllerung der eignen Lände» imm« erneut verhetzen kann. Die Terroristen an der Laar und an der Ruhr Heiken Frankreich und Belgien. Englisches Drängen — französische Verschleppungstaktik. Uuzustlahruhall -« aa-lljch« pasid. Der diplomatische BerMetstatftr do» ^Dallh ara-V Urscht di» Vermutung aM daß der ftunzöststh» Botschaft« LereE» im Besitz do« Antwort Pchnoare» lot ab« die,, Antwort E eh, »okmnt Wdo. a»H» LWL'VL': i^SMW Der Saar» vnä Duhrterror. s«-«ch m «M ««Md« du I-mE»« «MI. diten anschickt, die Hungerblockade gegen die Stätten der Arbeit tm Skrhvrevter efftütv zu geMtm. tritt tu Senf der Bülkorbundsrot Msammen, Mn die Erörterung über di» Saarf.-o-e SU beginnen, Ursprünglich hatte de» Vertreter Frankreichs HanotauL den Antrag «.gestellt hinter verschwssenen Türen zu verhandeln. ^Vaä war nur natürliche denn Frankreich Hat allen Grund, .da» Licht der veffentltchkeit «u scheuen. WMftch der grüßte Militaristenstaat der Welt iM Saarrevi« gegen Recht Und Vertrag Lerausgenommen hatte, das brachte selbst die fischblütigen Engländer in Wallung. Hm Unterhaus gab e» eine Saardebatte, in der man sich, endlich einmal daran erinnerte, datz England.wenn es Frankreich uw. Menrmt schalten und walten läßt, doch schließlich als Mitschuldiger vor de« Well «ad den Geschichte dasteht. Asquith meinte sogar ironisch, datz.nach den van Frank, reich erlassenen Strafbestimmungen er selber bestraf! werden würde, wenn er im Saarrevier etwa seine Uw. terhauSrede WiMerholen wollte. Man hat die Presse- willkürlich geknebelt. Rach dem sich da» Regierungsmit. glied Dr. Hektor als notorischer Betrüger und Schwind, ler entpuppt hatte und er selbst von Frankreich nicht Mehr zu Hatten war. ernannte man seinen intimsten Freund ^zu seinem Nachfolger. Unter Verletzung des Versailler vertrage» wurde ein Antistreikgesetz erlas sen. Die Frankenwährung Whrte man offiziell ein ohne auch nur den mindesten RechkStitel daKr -zu! be sitzen. Die deutschen InduKOmuternchmungen wurden durch infame Lerrormittel gezwungen^ französischen Bankier» di« Mehrheit Wer Aktien zu überantworten. Obwohl der Fried ensvertrag ausdrücklich bestimmt, daß lediglich eine lokale Gendartzteriy den Ordnungsdienst HM baavgebiet versehen soll, haben die Franzosen dort einfach ihr« Truppen installiert. Wortbruch und Ver tragsverletzung wohin man sieht. ' Aber es wäre verfthlt, anSunMNen, .datz nun etwa di» Engländer die dolle moralische Verpflichtung.fühl ten, Mil allen diesen Verletzungen de» geschriebenen Vertrage» aufzuräumen. Sie möchten Ne gewitz Lern all« beseitigen, aber zur Erhebung dieser Forderung fehlt ihnen das, .waS Bismarck einmal dis Zivilcourage genannt Hat. Nur die schofelsten EMsfe von llnrecht- imätzigkeit möchte man in «ine mildere Form bringen. Darum hat England dem BLIkerbundsrat eine Denkschrift zugehen lassen, .in de« SS daraus Htnweiy, MH de« Völkerbund die Stellung eines TreMändleM einnimmt Und datz -ie RegisrunMommifsion im-Saargebiet die Pflicht habe, darüber zu wachen, datz dieVerwaltung dem VersaW« Vertrag.entsprechend gehandhabt werde. GS wird tedoch in der englischen Denkschrift auKdrüL. «ch erklärt, da« sS Sachs de» BölledbundSrateS ist in welcher Art und Weise er Ge llntersuchUiNg. Mven wolle. Allerdings betont die englische MMerung. datz die nö tigen Leuge» und Dokumente Lmo ^WerMgung stehen mützten. i Wenn WanP st» Höch, WöchW leidlW .scheinen! Aber stizwischen hat Dor» Nobett Eecil tn Genf.sehr eingehend mit Hanotaur konferiert, und das Ergebnis dies.«- eingehenden Besprühungen ist zunächst da», datz der französisch« Vertreter keinen Antrag auf geheime Verhandlungen stellen wird. Tanach mutz man aller dings annehmen, datz di- Einigung schon sehr weit vor, geschritten ist, .und Hanotaux sich von englischer Seite di« Sündige Versicherung Hat geben lassen, .datz die verdiente Moralische AuSyäupung unterbleiben wird. Natürlich wird Frankreich in allzu schroffen Plumphei ten Und in Kleinigkeiten nochgegeben haben, aber die GMller Kompromiss« hat Deutschland bisher noch im« wer mit Recht zu fürchten gehabt, und wir werden gut daran tun uns aM diesmal wettgehendst in der Tu gend de» Mißtrauens zu Üben. Wenn auch Frankreich igugtzständnifs« auf dem Papier macht« Vs werden von seinen Militaristen fa doch nicht gehalten. Man braucht nuv wach der Ruh« zu blichen, um den gewalttätigen Vinn der französischen Machthaber richtig SU erkennen. Was da neuerdings an Bedrückungen und Gemeinheiten gelsiftet wird, stellt alle Gräueltaten de» Kriegs» tn den «chatten. Mensch«, werden ftnnw» ermo^wt. wett v» kein« Ahnung von irgendeiner Sperr» schabt haben. Die Lebensmittel müssen in Handkürben und Säcken letzt tzerangchracht werden. Eisenbahner dürfe» nicht» an dere» ul» «Uva» Handgepäck bst de» neuerding» verfüg« trn MassenaMveisungen mitwchmen. Alle» wird dar aus gngtlogt ha» Voll zu» BerzwsWüW du treiben. GevSfths dann ei« von deu duMche« Nsaierung nicht ge- dtlligtm Aer-weWnBvrt, w mied er an unfchuMchm Menschen auf- vieWHY« gerächS. von Sngstmd »Md neuerding» auch vom Vatikan mahnt muu die deutschen ReperunGchellen, den Sabotageakten Zu ymum. W» WSÜnmg lUt vahchMg avA,Mr.in WM Dealt VOt. beiderseits diese friedliche Absicht geteilt wird und folg. lW di« Härten der Besetzung ein End« nehmen und VW Besetzung allmählich vermindert Wird, bi» sie ganz auh. hört, so könnt« endlich tone aufrichtige Vvlk«rver^ söhnung -«reicht worden, die dis unerläßlich« Vorba. dMgung auch für den von alle» erwähnten Wirtschaft« lichen Wiederaufbau bedeutet. Ein« solche Versöhnung und ein solche« Wieder aufbau ist eine derartig große Wohltat Mr di« siegreichen und besiegten Völker, datz Dein erforderliche» Opfer zu schwer sein sollte, UM sie zu erlangen. Mer well^den diese Wohltat so großartig iS, Mutz ü« einzig und allein durch die autzeraewöhnliche Gnade Gott«», erlangt wer den, Mn dem eine fede-gut« Gab« und fedeS vollkom mene Geschenk kommt. Wir richten daher di» Vitt» -au Gott, Zn dessen Hand dis Herzen der Regierenden Na gen, .und laden di» christlichen Böller zu dem gemein, kamen inbrünstigen Gebete ein. damit Gott allen Mied, lich« Gedanken und nicht Betrübnis «inflötzei und Mit den friedlichen Gedanken auch dir herzlichen Absichten m meiner Verwirklichung Und die Kraft zu ihrer Voll endung eingebe. Dang werden wir aM zur omutn- famen Freuds die Bitte verwirklicht Wen. die HA Kirche in der Liturgie ihren Diven« auf. oft Lippen lech r Givi v Herr, so bitten, wir. .datz der Wettenlauf dein Ge« M Äg^«8w8^«Ä^ «MH» Indem Wir den Ausdruck dieser Wünsch« and Ge, danken. Pie Wir schon oft ausgesprochen, haben. Mieder« holen, erteilen Wir Mm», Le» Kardinal vor» Versen den MpvstottMen Soge». LluÄ dem VaÜkan, SD Saut LIA. L»g» LL Papst und vuisbnrgn Sprengung. D« Papst, durch den Veit Duisburg MllMrtrn An schlag tief betrübt, lieb durch den Kardinal Gasparrt folgend« Depesche an den Nuntius tn Berlin richten: Während der Völlige Vater mit seinem Schrei ben die Mächte zU ein» friedlichen Verständigung zu bewegen bestrebt war und alle» zul -vermeiden anriet was ein« solch« Verständigung ^verhindern könnte, bedauert er Heiß, von den Sabotageakten in den besetzten Gebieten und von anderen unter dem Vorwand de» passiven Widerstands» begangenen ver brechen zu vernehmen. Der Papst beauftragt fte. ent schieden dahin zu wirken, datz die deutsche Regierung ein Mr all« mal Men solchen verbrecherischen Wi derstand verurteilt, de« vom Heiligen Vater selbst ver urteilt wird. Es ist erstaunlich, datz in dem Telegramm de» Pap stes als Tatsache htngosteltt wird» dotz die Sabotageakt« Mn deutsche» Solle auSgeUhvt worden feien, während doch! bei der Sprengung! der Rheinbrücke bei DuiSbura nicht im geringsten sMM. Mn welcher Seit» die Lat verübt worden ist. wlo Ser Erzbischof von Parks bas päpstliche Schreibe« «»»legt. Der Erzbischof von Part-, Kardinal Dudyi» Hat dem Abgeordneten de Gailhard-Barwel in einem Schrei ben vom 1. Juli erklärt, der Papst wolle in seinem Briefe ein« friedliche Aussöhnung tn..Gerechtigkeit und christlicher Lieb«. Der Papst sag« aM indirekt, warum man vom Frieden noch so wett entfernt sei. weil näm lich der Besiegte keinen Beweis «Ku» wirklich guten Willen» gegeben habe und well er durch kein« ernste Kontrolle seine Zahlungsfähigkeit habe feststellen las sen. L.I) Der Papst proklamiere di» Gerechtigkeit der Garantien die im Verhältnis s!n der vddmÜSM der ES kann aM nicht oft Mmg Wiederholl werden, .datz wende». Diese haben fa aM ein besondere» gntereüv ftd» Form aktiv« Selbsthilfe ftnnlv-und verbrecherisch daran, datz Murer neue Attentate passieren, Mit denen M. Abe» all« Mess Warne» »M MrhM« mögen sich" ' — - - doch in erst« Linie an die eigentlichen Urheber der Attentat«, nämlich an die französischen Militaristen fluer Tageblatt Anzeiger für Sas Erzgebirge «ftznuaan.Mm««, Eift-gltMI--I»«Milch«-^«mtmrchaügm» öa» «ach» ö««a-i«üö»esfturt^micht»chm. »m» De» Papstbrief gn den kardinalstaaMekvetär Ga- sparri hat ein« internationale Bedeutung erlangt wes halb wir Mn 1« Wortlaut unseren Lesern wiedergeben. «Herr Kardinal! MS Wir Gis am Anfang Un seres Pontifikates voll Sorge UM dis fetzigen und voll Furcht um di« künftige» Hebel M ^nem Mr die Ruhe Europas und des HeUeS der Menschheit entscheidenden Augenblick beauftragten, den Vertretern der in Genua zur Beratung versammelten Böller Unsere Gefühle und Wünsche auszudrücken, luden Wir auch zur Ueberleguna ein, Ms sehr sich das.Elend und di« drohenden Ver hältnisse Europa» verschlimmern würden, wenn ieder Versuch einer aufrichtigen Versöhnung, und dauernden Verständigung Mißlingen würde. NM kaum mehr als einem Fahr braucht nicht ge sagt zu werden. Wie sehr sich Unsere Befürchtungen bs- wahrtzeit-t haben. In dieser kurzen Leit haben sich die internationalen Beziehungen nicht MM wicht gebessert wie man nM der Konferenz Von Genua erwarten durfte sondern No haben sich eh« noch verschlimmert, sol datz sie zu neuen ernsten Befürchtungen MV die Lukunst An latz geben. Welches Herzeleid UnS da« zuWgt, wissen Sie Herr.Kardinal, sehr gut alÄ tägliche« Zeuge und Mitarbeiter Unsere« Bemühungen. SW gemeinsamer Watt« und Oberhaupt der gesamten christlichen Familie können Wir gegenüber de« Not und den Gefahren Un serer. Kinder nicht gleichgültig bleiben, <nM dem Bei spiel deS hl. Paulus, der sagte: „Mer,wird schwach ohne datz ich schwach werde, wer.Wird geärgert.ohne daß Zh entbrenne?" > Indem Mi« nu« Mit allo» Unseren Kräften und Men Mitteln, die Unser« Kinder zu diesem Zwecke 5n Unser« Hand legen, uns bemühen, dis so großen und allgemeinen Nöte der Gegenwart zu lindern,, müssen Wir eine fede sich UM bietende Gelegenheit benützen Um auf irgendein« Weife an der pflichtmLMen Ausgabe der Haitz ersehnten Versöhnung und de« Erneuerung der Möller und Individuen in Christo mitMvirken. Wenn daher eine Negierung de« meistbetotttgten Mächte neUe Vorschläge und diplomatische Bestrvechun- ge» vorbereitet, um eine freundschaftliche Lösung der Frage L» finden, die das Zentrum Europas und -da her unvermeidlich alle anderen Wölke« beschäftigt Hal- ten wir e» Mr Unsere Pflicht, wieder Unsere selbstlose und unparteiisch«, Howie Mr Ms wohlwollend« Stimm« zu -«hebe«, wie SS sich Mr den gemeinsamen Water aller ve-ttmt. Eingedenk der ernsten Verant wortung, die in diesem Augenblick auf UnS und lenen lastet dis die Geschick- der Völker in den Länden Haben beschwören Wtzr daher Euch. .noch einmal die verschie denen Fragen und namentlich dis Frage de« Wiedergut machungen mit senem christlichen Geiste zu prüfen der die Gefühle der Gerechtigkeit mit lenen der sozialen Menschenliebe vereinigt- auf Pie -sich die Vervollkomm nung der Menschlichen Gesellschaft stützt. Falls der Schuldner zu» Tilgung.der schweren Schäden, dis einst HMmde Gegenden mit ihren Be wohnern erlitten haben, seinen festen Willen beweist zü wirrer gerechten und endgültigen Verständigung su gelangen, indem er ein unparteiisches Urteil Wer dftt Grenzen seiner Leistungsfähigkeit anruft und die Ver pflichtung Mernimutt, den Schiedsrichtern ledeS Mate rial der Wahrheit und genauen Kontrolle zur Verfügung zU stellen« erfordern Gerechtigkeit und soziale Menschen liebe ebenso wie das Inttvesss der Gläubig« und der Völler selbst. Hi« de« Kämpft müds vnd und sich nach Rutz« sehnen, patz hoM Schuldno» nicht» ver langt wiied, wck» er nicht g.eb»n kann, ohne da. durch sein« eigenen Hilfskräfte und seine Leistungsfähig, kett -mit nicht Wied« gutzumachenden Schäden Mr jlhn und Lein» Gläubig« zu beeinträchtigen, WM die Be würbe, di« ganz md HaL hMdov- mtt neuen Konflikten werden würp«. Ebenso gerecht ist datz sti» Gläubig« ihren Gut- hoben entsprechende Garantien M» st« lebenswichtige Zahlungen erlang»». Si- Müssen erwägen. vH e» zu diesem Zweck« notwendig isti chiA Hdon Fall Ged ist»- Vefetzünu«» aufmchÄuertzalwn, di» powohl Per be- fttzend« Macht al» auch dem Afttzw« Gebiet schwer« Opftr auftrl^e«. vd«r öd « nicht EM värs^.M Amu auch allmätzltch durch andere ch«k wdcklaM und güvitz Mt so hchäMM GlchmnvWN »u ttfttz»». W«na