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Dresdner Journal Verantwortlicher Redakteur: I, G Hartmann «24« Freitag, den SS. Oktober -m»- Lager-efchichtt ehn. r 0. von 831 aus Erschetut «tt TnSnah»« »er Som», »ad Krfttag« täglich Abend» und ist durch alle Postau-alteu zu bezteheu. 'jlei- k des lgtn usti,- »iemi. ^Auf- SMm.) Anl. W l.108^ 3'üG.; Bank- Dessauer 8-b Ä-; 82 B.; . Bank- lct. 129 M'Freid. ; Ober, SlaatS!-. ImSbahn r'LG. er 3H> in. 37'^ Ataal-d.- oder voll- iä>, rlch, ngen st in Hin an- ten. iAuf- Mn.) äG-r >5 i B.r KG.; adahn- l B.z l B.,- - uni LG.-, Wei- l G.; ilugSb. a. M. B.; 'or —. lAuf- Min.) .81^! Dar- . 1838 nllast- ; Es- sek. -er Nord» d —; 20V>^j 77^! >i'g -i Dresden, 22. Oct. Auf Anordnung der höchsten katholisch geistlichen Behörde fanden heute Vormittag in den katholischen Pfarrkirchen zu Neustadt- u. Friedrichstadt »Dres den, ingleichen in der Kapelle de« hiesigen Josephinenstift« ^feierliche Seelenämter für Idre königl. Hoheit die jüngst verewigte hochselige Prinzessin Marie statt. Dem Vernehmen nach ist eine derartige Todtenfeier auf den heutigen Tag auch für die übrigen katholischen Kirchen Sachsen« angeordnet gewesen. Wien, 21. Oktober. (W. Bl.) Der Minister des Aeußern, Graf v. Buol-Schauenstein, verläßt am 30. d. M. Karlsbad, besten Sprudel die wohlthätigste Wirkung für seine Gesundheit hatte. Se. Ercellenz reist über Teplitz nach Dresden, wo derselbe einige Tag« verweile« wird, um mit seiner von Mannheim zurückkehrenden Gemahlin gemeinschaftlich nach Wien zurückzukrhren. Etwa au» 10. k. M. wird Graf Buol wieder die Leitung der Geschäfte antreten. — Der fran zösische Botschafter, Baron ». Bourqueney, hat gestern seine Urlaubsreife nach Paris angetreten. Derselbe machte vor- gestern seine Abschiedsbesuche bei dem hiesigen diplomatischen CorpS. — Der spanische Gesandte am hiesigen Hofe, Don Bermudez de Castro, welcher sich bekanntlich mit Urlaub in Madrid befindet, hat auf seine« Posten definitiv resignirt. — AuS Mailand ist die Nachricht von dem Falliment deS dortigen großen HauseS Balabio mit Passiven von 9 Mill. Lire hier eingelaufen. Wie die „Ostd. P." versichert, berührt indessen dieses Fallissement den hiesigen Platz fast gar nicht. Die einzigen beiden Firmen, di« bei jener ConcurSmaste einigermaßen betheiligt sich sehen, sind die Häuser Sina und Rothschild, daS HauS Sina mit etwa 80,000 fl., das HauS Rothschild gar nur mit 6000 fi. Bei einem Fallissement von 9 Millionen Lire sind jene Summen in Anbetracht der Grüß« der Häuser wenig bedeetMeb. — Die „Wien. Atg." veröffentlicht den Vertrag zwischen Oesterreich und Sardinien über die Auswechselung von Rei senden, Effecten, Geld- und Waarensendungen. Derselbe ist von den beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeichnet zu Turin am 23. Juli 1856, in den Ratificationen auSgewechselt eben daselbst am 21. März 1857 und in Vollzug gesetzt worden am 1. September d. I. und bestimmt in der Hauptsache, daß die k. k. österreichische Postverwaltung und die königlich sardinische Eisenbahnverwaltung eine tägliche Auswechselung von Reisenden und Fahrpostsendungen, d. i. von Maaren, Effecten und Geldern, welche in daS Innere der bezüglichen Staaten, sowie über dieselben hinaus gerichtet sind, unterhal ten werden. Die Auswechselung wird in Novara stattfinden, von wo die Beförderung gegen die österreichischen Staaten mittelst der k. k. österreichischen Mallepost und gegen die sar dinischen Staaten mittelst der königlich sardinischen Eisen bahnen erfolgen wird. Trieft, 19. Oktober. (Tr. Z.) Ihre Majestät die Königin von Griechenland wird am Donnerstag Nachmittag hier ein treffen und ihre Reife nach Griechenland an Bord des k. griechischen KriegsdampferS „Otto" unmittelbar fortsetzen. — Heute Nachmittag nach 1 Uhr fand hier eine leichte wellen förmige Erderschütterung statt. Kurhessen: DaS Militärbudget. Darmstadt: Ein Beitrag zum Dombau. — Frankfurt: Die Gorhaner bei den Wahlen «nterlegen. Zur holsteinischen Frage. — Paris: Frei, Einfuhr von Rohmetallen. Ernennungen. AuS Compiögne. Vermischtes. — London. Keine Par- lameatSrinberufung. TageSnolizen. Der Prinz von Wales zurück. Neue PeerSernennungen «Hwartet. Außerordent licher Abgesandter nach Amerika. Reform der Bankacte begehrt. — Kopenhagen: Ein Memoire in der holstei nischen Angelegenheit. — St. Petersburg. Rücktritt de« Grafen Perowski. — Stockholm: Der König zu- rückgekehrt. — Christiania: Auflösung des Storthing«. — Bukarest: Vom Diwan. — Jassy: AuS der Rede d»S englischen CommissarS- — Montenegro: Die Ku- cier zu Montenegro getreten. — New-York: Die Fi- nanzkrifl«. Südamerikanische Nachrichten. Local- und Proviuzialangelegncheitrn. Dresden: -Aeaderung in den Dampfschifffahiten. — Leipzig: Der Ministerialbescheid wegen Einführung der „barmherzigen Schwestern." — Wurzen: SoutagSschulangelkgenheiten. Wegfall d»S BeichtgrldeS. Sparkasse. Einweihung de« neuen Seminargebäudes in Bautzen. Amtlicher LH eil. Dresden, 19. Oktober. Se. Majestät der König haben den nachbenannten Offizieren die allerhöchste Erlaubniß zu ertheilen geruht, di« ihnen verliehenen Orden ««nehmen und tragen zu dürfen, und zwar: dem Obersten v. Trotha, Di- rtttor der Militär-Reitschule, daS Comthurkreuz 2. Claste, dem Hauptmann Heydeareich, Adjutant beim Artillerie- CorpS»Commando - Stabe, daS Ritterkreuz und dm» Haupt mann v. WolfferSdorff, vom 2. Jnfateri« - Bataillone, die vierte Claste deS Ch«rsürstlich Hessischen WilhelmS-OrdenS ; dem Obersten v. Schimpfs, AdtheilungS-Chef im Kriegs- Ministerium, daS Comthurkreuz 2. Claste und dem Ober leutnant Hoch, Adjutant im Fuß-sArtillerie - Regiment,, da« Ritterkreuz 1. Claste deS Großherz. Sachsen - Weimarischen «mißen KalkenordenS z dem Major Günther, vom 13. In fanterie Bataillone, die 3. Claste d«S k. k. österreichischen Ordens der eisernen Krone, und dem Major Nrhrhoff v. Holderbrrg, beim 4. Infanterie-Bataillone, daS Com thurkreuz 2. Claste deS Herzog!. Sachsen-Ernestinischen HauS- ordenS. Dresden, 21. October. Se. Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Bibliothekar Allerhöchstihrer Privat-Bibliothek, vr. Pehholdt, daS von Sr. Majestät dem Könige von Bayern ihm verliehene Ritterkreuz il. Klaffe d«< Berdienst-OrdenS vom heiligen Michael annehme und trage. Berlin, Dounertta-, AL. Oktober, Mittags. DaS heute Vormittag ^»«Uhr erschienene Bulletin lautet: „Die günstigen Erscheinungen im Befinden Sr. Maj. deS Königs haben auch tu den letzten 24 Stunden angedauert." Nichtamtlicher Th eil. Nebersicht. TageSgeschichte. Telegraphisch, Nachrichten. — Dresden: Todtenfeier für die Prinzessin Mari». — Wien. Graf Buol. Herr v. Bourqueney nach Paris. Der spanische Gesandt« resignirt- Bankerot in Mailand. Postvertrag mit Sardinien. — Triest. Die Königin von Griechenland erwartet. Erderschütterung. — Venedig: Die große Brücke über di« Etsch. — Mailand: Begna digungen. — Berlin: Die Anwesenheit deS Herrn v. BiSmarck. Die Werbung um die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern. Die Vermählung des Prinzen Friedrich Wilhelm nicht verschoben. Diplomatische». Dir Circular- 06 Venedig, 19. Oktober. Die große, jüngst dem Verkehre übergebene Brücke über die Etsch, welche die beiden Provinzen Padua und Palestna verbindet, hat den Namen Elisabethbrücke erhalten. 06 Mailand, 19. October. Dir „Gazzetta ufficiale di Milano" meldet: Se. k- k- Hoheit der Erzherzog-General- gouverneur hat neuerlich 13 politischen Flüchtlingen die straf freie Rückkehr in ihr Vaterland gewährt. ll Berlin, 21. Oktober. Allmählich beginnen die seil Erkrankung Sr. Majestät d,S Königs ganz in den Hinter grund getretenen politischen Interessen wieder da« Augenmerk auf sich zu ziehen. So ward die vor einigen Tagen erfolgte Ankunft deS diesseitigen BundeStagSgesanbten v. BiSmarck- Schönhausrn lebhaft besprochen. Die Anwesenheit dies,« Diplomaten kurz vor der Wiedereröffnung der Bundestag«- sitzungen und seine wiederholten Unterredungen mit dem Mi nisterprästdrnten lassen wohl keinen Zweifel, daß e« sich hier um Instructionen für die Haltung deS Gesandten in mehrer« Fragen handelt, welche Preußen näher interessiren- Gut unter richtete Personen wollen wisse«, daß überhaupt mehrere Fragen von bedeut,nderm Umfang« in der nächsten Zeit durch den Bundestag zum AuStrag kommen sollen. — Vor einiger Zeit meldete ich Ihnen von der bevorstehenden förmlichen Wer bung bei Sr. Majestät dem Könige, als Oberhaupt de« HauseS Hohenzollern, um die Hand der Prinzessin Stephanie von Hohenzollern von Seiten deS Königs von Portugal Majestät durch einen Gesandten. Die Erkrankung unserS Monarchen hat auch diesen ceremonielle« Act hinauSgeschoben. Di« Wer bung bei den fürstlichen Aeltern der hohen Braut erfolgt in diesen Tagen, dagegen wird die bereits für den nächsten Mo nat festgesetzte Vermählung erst im künftigen Jahre stattfin den. — Hierbei mag gleichzeitig bemerkt werden, daß gegen über mehrfachen hier laut gewordenen Gerüchten von einer Verschiebung der für den Januar künftigen JahreS festgesetz ten Vermählung Sr. königl. Hoheit d,S Prinzen Friedrich Wilhelm bi« jetzt noch durchaus kein« Rede war und diese Gerüchte als grundlose Erfindungen zu bezeichnen sind. Einst weilen ist nur die Abreise dieses Prinzen an den k. groß britannischen Hof so lange aufgeschoben worden, bis sich mit Aussicht auf dauernden Erfolg eine Besserung im Befinden Sr. Majestät d,S König« rinstellen wird. Berlin, 2l. Ott. <Z ) Der Vertrete Frankreich« am hiesigen Hofe, Marquis de Moustier, ist, nach längerer An wesenheit in Paris, gestern Abend wieder nach Berlin zurück- gekehrt. Heute Vormittag machte der Gesandte bereit« meh rer« Mitgliedern de« diplomatischen CorpS seinen Besuch. — Der neue türkische Gesandte am hiesigen Hofe, Jshan Bey, der schon seit 14 Tagen hier erwartet wurde, wird heute Abend hier eintreffen. Ei« Theil seines Gefolge« ist heute Vormittag in Berlin angekommen. — Der diesseitige Ge sandte am Hofe zu Paris, Graf v. Hatzfeld, und der Ver treter Badens am hiesigen Hofe, Marschall v. Bieberstein, be gaben sich heute Vormittag 10 Uhr nach Schloß Sanssouci. — Die „Jndep. beige" bringt eine vom 28. Mai d. I. dalirte preußische Circulardepesche über die Angelegenheit der Donaufürst,nthümer. Der Umstand, daß die ministerielle „Zeit" dieselbe „in deutscher Uebersetzung" mittheilt, spricht für deren Echtheit. Die wesentlichste Stelle derselben lautet: . . . Eine der wichtigsten Fragen, über welche die Diwans die Befugniß haben, eine Meinung zu äußern, ist die der politischen Vereinigung der beiden Fürstenthümer unter einer einzigen, dauer haft geordneten Regierung. Diese Frage ist nicht neu; sie ist schon seit lange der Gegenstand der Beschäftigung von Seiten ernster Männer; sie findet sich schon in dem organischen Reglement ange deutet, sie ist im Jahre 1855 der Wiener Conferenz vorgelegt wor den, und auf dem Pariser Congrcssc haben die Repräsentanten meh rerer Großmächte sich zu ihren Gunsten ausgesprochen. Freilich Pret» für da» Merteljahr lH Lhaler. Inserttou» - »tdühre« für de« Stau« M ML einer ges»alleven Zeile l Reugroschrn « Lombard. <55. r. Eon ¬ ehr klein, r; Rüböl n «S Psd. >. Br. pr. in 84 Psd. ., 45 Thlr. Thlr. Br.. Pfd- nach bez. u. Br. Thlr. bez.. 7 äs Thlr., 15 Thlr., Thlr. «r., . I» Thlr., 14,4001h. at 29 Thlr. > 76 Thlr. loco 30 — SvintuS >S. Roggi« Welt, Ter gen gestern ddl in gün- gek. eirea ! verändert, Quart. 7Z. Roggen Feuilleton. Rückblick auf die zweite allgemeine deutsche Künstler- Versammlung in Stuttgart. (Schluß au« Rr. 245.) Ein gleichfalls höchst wichtiger Punkt war der zweite, die beim Bundestage einzureichende Bitte, den Schuh de« künst lerischen EigenthumS betreffend. LS eristiren nämlich in Deutschland ganze Fabriken, welche Gemälde renommirter Reister mit einer Gewandtheit, die alle Nichtkenner täuscht, ropiren und für Originalwerkt überall hin verschicken und ver kaufen. Mit Recht geht daher der Vorschlag dahin, daß in Zu kunft solche Betrüger nicht nur namentlich öffentlich gebrand- markt werden sollen, sondern daß fie auch fernerhin die rechtliche Strafe als Fälscher treffe. Hand in Hand mit diesem Unwesen geht die Nachahmung von Kunstwerken mittelst der verviel fältigenden Künste, der Kupferstecherkunst, der Lithographie und der Photographie ohne Erlaubniß de» Urheber«. Auch gegen diese Unsitte sollen im Wege der Gesetzgebung entsprechende Vor kehrungen getroffen werden. ES ist nicht zu zweifeln, daß da« zum Schutz künstlerischen EigenthumS an den Deutschen Bund zu richtende Gesuch Berücksichtigung finden und diesem Treiben durch bündige und scharf« Gesetze Einhalt grthan werde. Ueber den dritten Punkt: die Stellung der Künstler zu' den Kunstvereinen, wurde sehr lange und lebhaft driattirt. Die Verhandlung, an welcher sich auch Schulrath Loos auS Gotha, vr. EggerS auS BerAn und einige Vertreter deutscher Kunstvereine beiheiligten, war eine sehr unerquickliche, weil beide Thrile sich scheuten, den »mmden Fleck zu berühren oder einläßlich darauf einzugehen. Doch wurden von beiden Seiten treffliche Gedanken ausgesprochen und trotz deS Wider streits der Meinungen beseelte «in lobenSwerther Geist der Mäßi- gung die Versammlung. Beschlossen wurde, folgende Punkte al- Wünsche der Versammlung in dem Protokoll niederzulegen, daS allen betreffenden Interessenten seiner Zeit gedruckt zugeschickt werden soll: die Kunstvereine möchten wo möglich nur Bilder kaufen, die ihnen von den Künstlern selbst eingesandt worden; fie möchten ihre Ausstellungen durch eine strengere Ueberwachung und Prüfung von mittelmäßigen und schlechten Bildern säubern , ferner dir ihnen nicht von Künstlerverbindungrn oder Vereinen zugesandten Kunstgegenstände einer strengern Controle unter werfen. Diese an die Kunstvereine gestellten Wünscht dürften auch durch die Einstimmigkeit der Anfichten, die Stichhaltigkeit der Gründe, den Ernst und die Würde ihrer Berathung ihre Be rücksichtigung finden. Geschieht dieS, so ist viel gewonnen, wenn auch nicht Alle«. Die Kunstvereine bedürfen einer Reform im Geist« unsrer Zeit, wie die» schon längst gefühlt und ausge sprochen worden ist und wie dieS auch von einigen Mitgliedern der Versammlung während der Berathung angedrutet wurde. Mag man auch vom kulturgeschichtlichen Standpunkte auS die Kunstvereine für ein traurige« Zeichen der Zeit halten und, ohne auf erheblichen Widerspruch zu stoßen, auSsprechen, daß von ihnen besonder« eine gewisse farbenklecksende Oberflächlichkeit ge pflegt und die Mittelmäßigkeit groß gezogen werde ; so darf man, wenn man auch von einem höher« Gesichtspunkte au- Zeit und Verhältnisse beklagen kann, welche die Kunstvereine hervorge- rufen, den großen und erheblichen Nutzen, den sie gestiftet, daS sehr wesentlich« Moment, welche« sie in der Entwickelungs geschichte der Kunst von den zwanziger bi« vierziger Jahren diese« Jahrhundert« bilden, nicht verkennen. Sie haben die Künstler ihrer Zeit auS der Armuth und der Lakaienhaft, in der sic schmachteten, herauSgeriffe»; fie haben die Kunst in daS bürgt» liche Leben eingeführt und viele Künstler, die später berühmte Männer geworden, haben ihnen ihr raschere- Emporkommen zu danken. Allein ihre Statuten stehen nicht mehr im richtigen Der- häliniß zur fortgeschrittenen Zeit, und wenn fie jetzt noch den Nutzen stiften sollen, den fie zur Zeit ihrer Entstehung, Ent wickelung und Blüthe wirklich gestiftet haben — nnd fie könnten die- jetzt in einem noch weit höhern Grade —, so bedarf e» einer durchgreifenden Reform. Sie könnten nicht nur, fie müßten einen höchst wesentlichen Einfluß auf die fernere Entfaltung der Kunst, auf den Kunstsinn und die Kunstliebe aller Schichten der Gesellschaft auSüben, wenn sie im Stande wären, die Wünsche ihrer Aktionäre den Interessen der Kunst unterzuordnen; wenn fie Letztere zu jener patriotischen und kunstliebenden Aufopferungs fähigkeit bestimmen könnten, der rS weniger um Gewinn, als um Förderung der Kunst zu lhun ist. Ja, fie könnten durch B» Nutzung eine- TheileS ihrer Fonds zur Gründung städtischer Galerien, zur Unterstützung für monumentale Werke der ge schichtlichen und religiösen Kunst, wahre Pflanzstätten der Kunst werden, eine geschichtliche Mission von höchster Tragweite über nehmen. Der vierte Punkt einer allgemeinen deutschen Witwen, und Waisenkasse für Künstler kam nicht zur Erörterung. ES machte sich hier die Anficht geltend, daß die Errichtung einer solchen Kaffe mit zu großen Schwierigkeiten, Arbeiten und Opfern verbunden sei, und daß dieselbe, wenn auch zu Stande gekommen, am Ende doch nicht so viel zu leisten ve» möchte, al- die jetzt schon bestehenden LebenSvrrficherung-bankrn,