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Staatsregierung, eine weite Verbreitung finden, wer den für den Raum einer vierspaltigen Zeile mit 1 Ngr. berechnet. Dresden, 1- October 1857. KSvigl. Erpt-Mon des Dresdner Journals. (Am S,t Nr. 35.) Amtlicher Theil. Dresden, 30. September. Se. Königl. Hoheit der Prinz beider Sicilim, Graf von Trapani und Höchst- desfen Frau Gemahlin, grborne Prinzessin von To-cana, Erzherzogin von Oesterreich, Kaiser!. Königl. Hoheit, sind heute früh H4 Uhr von Wien hier einzetroffen und im Bictoria-Hütel abgetreten. - Dresden, 30. September. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ist heute Nachmittag 3 Uhr nach Ludwig-lust abgereist. Dresden, 24. September. Se. Königl. Majestät haben dem Referendar bei der KreiSdirection zu Dresden Carl Gustav Wenzel die nachg,suchte Entlastung au« dem königl. sächs. Civilstaat«dienste unter Beilegung de« Prädikats als Regie- rung-rath in Gnaden zu bewilligen geruht. Nichtamtlicher Lheil. Neberficht. Ta-e-geschichte. Dresden: Bom königl. Hofe. Manö ver. — Leipzig: Der Großherzog von Weimar. Land tagswahl. — Borna: Landtagswahl. — Wien: Reise de- Kaisers. Badereise des Grafen Buol. Tagesbericht. — Prag: Handelsgesetzbuchentwurf der Handelskammer vorgelegt. Andrang zur Handelsschule. Neue Schrift Bracchelli's. — Berlin: Hypothekenversicherung-anstalt. Dombau. Reise des Königs. Vermischte«. — Stutt gart: Vom königl. Hofe. — Darmstadt: Ankunft de« russischen Kaisrrpaare«. — Aus Thüringen: Reiseplan der Kaiser von Rußland und Oesterreich. — Paris: Aus dem „Moniteur". Brunnenbohrungen in Algerien. He ringsfang. Epidemie in Amiens. Seereise d,S Prinzen Napoleon. Die Rachel in den letzten Zügen. — Madrid: Begnadigung. Republikanische Proklamationen saisirt. — Athen: Abreise deS französischen und türkischen > Gesandten. Constitutionsfest. — Ostindien: Aus der neuesten Post. Die Besatzung von Lucknow. — New- Jork: Die Jndianerstämme. Local- und Provivzialangelegevheiten. Dresden: Vom Leihhaus,. Fruchtausstellung. Dampfschifffahrt zum Elbübergang der Truppen. — Zwickau: SchulactuS. — Wurzen: Biehmarkt. — Bernstadt: Ständische Unter ¬ stützung der Arbeitsschule. — Hohenstein, Löbau, Pausa: Unglücksfälle. Oeffrntliche Gerichtsverhandlungen. (Dresden) Erledigte Schulstrllen. Feuilleton. Vermischtes. Inserate. TageSkalender. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Dresden, 30. Sept- Zu Ehren der am königl. Hofe weilenden hohen Gäste fand gestern Nachmittag im hiesigen Schlöffe bei Ihren königl. Majestäten große Galatafel statt, zu welcher unter Zuziehung der Gesandten Oesterreichs, Preu ßens und Kurheffens auch sämmtliche Herren Staatsminister befohlen waren. Heute Vormittag haben Se. Majestät der König Sich mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich und den übrigen fürstlichen Gästen zu den in der Nähe der Residenz statt findenden Manöver» begeben. Dresden, 30. Sept. Mit dem gestrigen Tage began nen die Manöver de« unter die Befehle Sr. königl. Hoheit d,S Kronprinzen gestellten königl. sächsischen ArmeecorpS. Se. königl. Hoheit hatte für die dreitägigen Urbungen folgende Generalidee gegeben: Dresden ist von einem NordcorpS besetzt und provisorisch befestigt; auf der Straße über Pirna nach Nollendorf, sowie über Dippoldiswalda nach Altenberg ist je eine Division zur Beobachtung der resp. GebirgSübergänge entsendet worden. Die erste Armeedivision gehört der Besatzung von Dresden an. Ein SüdcorpS hat sich bei Bilin zum Einfall in Sach sen formirt und tritt den Vormarsch in zwei Hauptcolonnen, die eine über Nollendorf, die andere über Altenberg an. Die zweite Armeedivision gehört der auf der Altenberger Straße vorrückenden Colonne an. Die Eintheilung der Truppen war folgende: Nord-Corp«. I. Armeedivision. Commandant: Generalmajor v. Treitschke. Stabschef: Major Weinlig. II. Infanteriedivision: Generalmajor v. Hake. Leidinfanteriebrigade: Oberst Freiherr v. Hausen (13-, 14., 15., ILz Jnfanteriebataillon und 4. Jägerbataillon.); 1. Jnfanteriebrigade Kronprinz: Oberst Au,n- müller (1., 2., 3., 4. Jnfanteriebataillon und 1. Jäger bataillon). I- Reiter brig ade. Generalmajor v. Radke. Gardereiterregiment: Oberst Freiherr v. Apel; 1. Reiterregi ment Kronprinz: Oberst Edler v. d. Planitz (je zu 5 Schwadro nen). Artilleriebrigade: Oberstleutnant v. Rouvroy. 3 Fußbatterien je zu 4 Stück kpfündiger Kanonen; 1 rei tende Batterie zu 4 Stück OpfündigerKanonen. Eine Sektion der SanitätSrompagnie, in Summa: 10 Bataillone Infan terie, 10 Schwadronen Reiterei, 4 Batterien mit 16 Ge schützen, 1 Sanitätssection. Süd-CorpS- I>. Armeedivision. Commandant: Generalmajor v. Frir- derici. Stabschef: Major v. Fabrik,. 1. Infanterie division: Oberst v. Egidy-Geißmar. 2. Jnfanteriebrigade: Oberst v. Reihenstein (5, 6., 7., 8. Jnfanteriebataillon und 2. Jägerbataillon); 3- Jnfanteriebrigade: Oberstleutnant v. Wurmb (9-, 10., 11., 12. Jnfanteriebataillon und 3. Jägerbataillon). II. Reiterbrigade: Generalmajor v. Nostitz-Drzewiecki. 2. Reiterregiment: Oberst v. Prenzel; 3. Reiterregiment: Oberstleutnant v. Egidy (je zu 5 Schwadro nen). Artilleriebrigade. Oberstleutnant Schmalz. 3 Fuß batterien je zu 4 Stück 6pfündigen Kanonen; 1 reitende Batte rie zu 4 Stück bpfündigen Kanonen. Eine Sektion der Sa- nitätSrompagnie, in Summa: 10 Bataillone Infanterie, 10 Schwadronen Reiterei, 4 Batterien mit 16 Geschützen, 1 SanitätSsertion. Nächstdem war für die erste Armeedivision folgende De- taildi-position gegeben worden: Es geht die sichere Kunde ein, daß der Feind zugleich mit seinem Vorrücken auf den Straßen über Nollendorf und Altenberg «ine Diversion über Frauenstein und Freiberg mit circa 10 Bataillonen, 10 Schwa dronen und entsprechender Artillerie unternommen. Von Dresden aus wird deshalb eine Division unter General major v. Trritschk« auf der Straß, gegen Freiberg mit dem Auftrage entsendet, das Vordringen d,S Feindes möglichst aufzuhalten, in jedem Falle aber die Verbindung der Stadt mit den gegen Nollendorf und Altenberg vorgegangenen Di visionen zu decken. Dir Division, von sder Nähe des Fein des benachrichtigt, Hal am Abend des 28. Sept, eine Stellung bei Pennrich bezogen und die Vorposten gegen Kestelsdorf vorgeschoben. Für die zweite Armeedivision war folgende Disposition gegeben: Die über Altenberg dirigirte Haupt- colonne entsendet von Teplih über Frauenstein und Freiberg eine Division unter Generalmajor v- Friederici mit dem Auf trage, auf der hohen Freiberger Straße gegen Dresden vor zurücken und die Verbindung dieser Stadt mit den über Dippoldiswalde rc. vorgerückten feindlichen Streitkräften zu bedrohen. Die Division ist am Abende des 28. Sept, bei HerzogSwalde angelangt, hat die Vorposten gegen Grumbach vorgeschoben und beabsichtigt am Morgen des 29. Sept, den Weitrrmarsch gegen Dresden anzutreten. Früh 9 Uhr trat da« SüdcorpS mit der Avantgarde den Vormarsch gegen KestelSdorf an; dicht vor dem Dorf« entspann sich ein ziem lich lebhafte-fReiter« und Artilleriegefecht, daS durch die Ueber- l,genheil deS SüdcorpS sich bald zu besten Vortheil entschied. Der Commandant deS Südcorps griff unmittelbar darauf daS Dorf mit Infanterie an und setzte sich in Besitz desselben. Die Avantgarde d»S NordcorpS wich in »ine sehr vortheil- hafte Ausnahmestellung an dem sogenannten „wüsten Berg" zwischen Pennrich und Kestelsdorf, hielt hier dem lebhaft vordringenden Gegner noch eine Zeit lang Stand und ging um 11 Uhr in die von ihrem Gros besetzte feste Stellung bei Pennrich. DaS SüdcorpS hatte inzwischen durch In fanterie eine Flankenbewegung in der Richtung auf KohlS- dorf auSgeführt, griff mit Lebhaftigkeit auf dieser Seite die vortheilhafte Stellung d»S Gegner« an und demonstrirt, nur gegen die Mitte der Position. Ein Offensivstoß d,S Nord corpS gegen diesen Flankenangriff bracht« «inen kurzen Halt in das Vordringen d,S Gegner«, der sich indeß gegen halb 12 Uhr in dem Besitz der Position von Pennrich befand. Begünstigt durch daS bedeckte und sehr durchschnittene Ter rain setzt« da« NordcorpS seinen Rückzug unausgesetzt fech tend gegen Löbtau und Plauen fort. Um 2 Uhr war die Uebung beendet. -n- Leipzig, 29. Sept. Se. königl. Hoheit der Groß herzog von Sachsen-Weimar langte heute Abend H6 Uhr, von Dresden kommend, allhier an, wurde auf dem Leipzig- Dresdner Bahnhof« von d«n Vorständen der königlichen und städtischen Behörden, so wie von dem Rector magoikcu» ehrfurchtsvoll begrüßt und setzte nach kurzem Verweilen die Reise auf der Thüringer Bahn nach Weimar fort. o Leipzig, 29. Sept. Bei der Landtagswahl im zweiten Bezirk des Handels- und Fabrikstandes, welche diesen Morgen hier im Kramerhause stattfand, ist der zeitherig« Abgeordnete de« Leipziger HandelSstandes, Kaufmann und Stadtrath Otto Gruner, al« solcher wiedererwahlt und der Generalkonsul, Kaufmann Wilhelm Küstnrr, zu besten Stellvertreter ernannt worden. Dorna, 28. Sept. Bei der heute unter Leitung deS königl. Commiffars, AmtShauptmannS v. Oppel, Hierselbst statt- Feuilleton. Reisebriefe aus dem Süden.*) ii. Fahrt nach Dalmatien. (Fortsetzung.) Nach vierstündiger Fahrt von Sebeniko auS lag die prächtige Landschaft Spalato'S vor unfern Blicken. Die Berg« erheben sich in breit gezogenen, kühn aufsteigenden Formen mit steil ab fallenden, zerklüfteten Felsenkämmen, zwischen denen sich ein breiterer Thaleinschnitt öffnet. Dir Großartigkeit dieses dalma- tinischen Küstenpunkle« wird nur von der Bocca di Cattaro übertroffen, deren Schönheit man mit den Dardanellen vergleicht. Die Hafenseite der Altstadt EpalatoS bildet die gewaltige Süd mauer des Palastes Diocletian'S, LOO Fuß lang, und zwischen ihren dorischen Säulen find die Häuser der jetzigen Spalatiner hineingebaut, wie wuchernde« Parastlengrstein, da« flch an der alten Herrlichkeit und Festigkeit anklammert. Die ganze Altstadt ist in den ungeheuer« Palastbau hineingeschichtet, welchen der deS Ehrgeizes und der Weltherrschaft müde Diokletian sich errichtrte, um in ländlichem Stillleben (im Zahre 304) seinen Kohl zu tauen. Die Pracht und der Lurus diese- Ruhefitzes stand freilich mit dem Kohlbau in einem starken Kontrast. Denn der tyzan- tinische Schriftsteller Porphyrogenitu« behauptet, „daß ihn kein Plan und keine Beschreibung schildern könne". Um fich die Größe dieses Baues zu erklären, dürfen wir nicht vergessen, daß di« kaiserliche Einsiedelei auch die Wohnungen der Garden, Be- *) v-t. Rr. »4, «6, 20S 215,217, 220 d. »l. j amten, Frauen, Sklaven deS Imperator-, zwei Tempel, Theater, Bäder, CircuS, Säle zu gesellschaftlichen Unterhaltungen »c. ent hielt. ES macht einen eigenthümlichen Eindruck, in den engen, schmuzigen Gäßchen, zwischen den düster», oft verfallenen Häusern der Altstadt überall Mauerwerk, Wölbungen, Säulen reste mahnend an die alte Herrlichkeit bervorragen zu sehen. Auf den letzten Trümmern dieses Denkmal- irdischer Größe haust darbend und genügsam ein neue- Geschlecht und auf den Marmorstufen, über die Diokletian im Purpur wandelte, fitzen arme Weiber, fleißig ihre Spindel drehend und ihre Trauben und Gemüse verhandelnd: fie erfüllen in Wahrheit die Phrase de- Kaiser«. Mit voller Gewalt fühlt sich unsre Phantasie in di« antike Welt durch den Anblick deS kleinen DomplatzeS, deS frühern PeristyleS de- Palastes, versetzt. Der jetzige Dom, in den der frühere Jupiter- oder Dianentempel umgewandelt ist, mit seiner dunkeln Wölbung, seinen Granitsäulen, seiner ägypti schen Sphynr ist da- am besten erhaltene Bauwerk römischer Architektur in Dalmatien. Die gegenüberliegende kleine Tauf kapelle wird al- einstiger Ae-kulaptempel oder auch al- Mauso leum Diocletian'S angenommen. Wir bewundern die Stein massen, au- welchen diese Bauten aufgerichtet find. Die Stein balken, welche die Thorwand de- Bestibulums zwischen beiden Tempeln bilden — dessen Fronten auf Granitsäulen ruhen —, haben ein Gewicht von mehr al» 100 Lentnern. Der vor der Kirche in verschiedenen Stockwerken fich erhebende, mit schlanken Säulen verzierte, viereckige Glockenthurm ist rin kühner, schöner Bau des Mittelalter» (1416). Der Baumeister Tiverdoj hat ihn mit allerlei, in dem nahen Salona ausgegrabenen Steingebilden und Marmorresten ausgrschmückt, die dadurch am sichersten er halten wurde«. Spalato ist die volkreichste Küstenstadt Dalmatien-, hat viel Handelsverbindungen mit den Türken, deren Karawanen drei mal monatlich eintreffen, und die Erweiterung der Stadt durch große Neubauten deutet auf eine Steigerung deS Erwerb-, und der Betriebsamkeit. DaS Local eine- derzeit feiernden Theaters — denn Spalato besitzt seine Theatersaison — wurde un» al- einzige und vielver sprechende Zuflucht für unser Abendmahl empfohlen. Hilfreiche Weisung führte unS vor die Stadt hinaus. Auf muntern, mit Früchten und den Nachkommen von Diocletian'S Kohlköpfen be ladenen Eseln trabten die Borstädter vom Felde heim, ihre lang läufige Flinte auf dem Rücken, die ihnen unentbehrlicher schien al- Spaten und Hacke. Im großen Zuschauerraume der Bühne fanden wir unfern Speisesaal, einige Tische sogar mit Tischzeug versehen, und wir begriffen den einzigen Werth dieser Trattorie, da fich auch die österreichischen Stabsoffiziere al- Gäste ein fanden. Die ewige abgebalgte Ziege, die al- Grundfond- und Symbol aller dalmatinischen Küchenanstalten dem gebildeten Ge- schmack Schrecken einjagt, verfehlte allerdings auf unS ihren niederschlazenden Eindruck nicht, aber vortreffliche Fische, Reis, aromatische AnanaSmelonen und süße Trauben richteten unsre Stimmung wieder auf, und der herbe, aber gesunde Wein mit seiner gewaltig zusammenziehenden Kraft unterdrückt jede Klage de« verwöhnten Gourmet«. Theater. In Köln herrschen bedeutende Wirren in der Theaterfragr. Die bi-herige, jetzt wieder aufgelöste Bühn» war erbärmlich, der Winter naht fich ohne Theater und es wird für eine Stadt von über hunderttausend Einwohnern endlich Zeit, die beschämenden Mißstände hinwegzuräumen und zum Besitz