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Tda» »gliche i ohne en terv. >te«. i. s^chs. . 1847 ^G-r r« der T-, mhahn- 83 G.; ^Br.s k- and 1 G.r Wei- G.» AugSb. nkf. a. 6,18h Lonir» ktaat«. 84h; Dar» . 1839 ntlast.» ); E«. rl. der Nord» —r >b. —; 104h; 76^ l Münz» Staat»- i.s Na» l- -1 Kön. ankact. Credit- jq.Ere« öfter». 13«. r kerlin. Lub» 51G; >wtl» !6HG. 3H >. —1 aat-b.» Low» n480. Een» cicaner -4HH ! 3H «berg Rosgrn l 16^. mer zu . Wei- Rog- Hafer Juli. SS vto 88 o. gek. Preise ton. LV HNr., Orrs« 20 Pfd. lr. bez. ^fd. loro iw« pr. decktrm P. r- hsi-, 2hlr-, Pf. rück: Hff.IL >Ie wir t, sind lll«K. Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: Z. G. Hartmann. V IS2 1857 Tonntag, den S Juli. Prei« für da« Vierteljahr 1h Thaler. Znsettion». Gebühren für den Rama einer gespaltenen Zeil» l Reugroschen. itrschein» mit «»«nähme der Sonn- und Festtage täglich Abend« und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Nichtamtlicher Theil. Nrdrrsicht. ' Tagesgeschichte. Wien: Tag,-bericht. Eröffnung der Triester Bahn. Pardubitz,r Bahnbau. — Prag: Herr Leb,da s. — Innsbruck: Di, königl sächsisch, Familie auf Schloß Ambra-. — Berlin: Besetzung d,- Wiener Gesandtschaft-Posten«. Di, Explosion in Sömmerda. Oeffentliche Waschanstalten. Die „Zeit" über die dänische Krage. Vermischte«. — Hannover: Erzherzog Albrecht durchgereist.— München: Abreise der Majestäten nach Kisstngrn. — Worm«: Lutherdenkmal- — Kis singen: Eintreffen der bayrischen Majestäten. — Stuttgart: Abreise de-König«. — Darmstadt: Abreise de- russi schen Kaiserpaare«. — Pari«: Birfenlage- Nordbahn- convention publicirt. Verhaftungen in Genua. Bureaux d,< gesetzgebenden Körper«. — London: Indisch, Ange legenheit im Parlamente. Königin in Manchester. Trup pensendung nach Indien. Herzog von Marlborough s. — Kopenhagen: Haltung der Presse. Besuch de-König«. Groß, Dürre. Kapitalmangel in Norwegen. — Athen: Reise der Königin. Neue« Ministerium. — Konstan» tinopel: Ansprüche der Pforte auf die Insel Perim. — Persien: Herr Murray. Local« und Provinzialarrgelegerrhritev. Dresden: Gras Uru«ki's Begräbniß. — Leipzig: Trauergedichte auf Or. Großmann'« Tod. — Chemnitz: Explosion. — Werdau: Spinnerregulativ. Kranken- und Sterb,kaffe.— Lengefeld: Conventikel aufgehoben. — Pirna und Elsterberg: Unglücksfälle. Orffrutl. Gerichtsverhandlungen. (Dresden. Eibenstock ) Erledigte Kirchen» und Schulstellen. Frequenz der sächsischen Bäder. Feuilleton Inserate. Tageskaleuder. vörsennachrichtrn. Vermischtes. Tagesgeschichte. Wien, 2. Juli. (W- Bl.) Ihr» k. Hoheit die Herzogin Lu- dovica von Bayern ist heut« sammt Begleitung von Laxen» durg hier eingetroffen und wird Nachmittag« 3 Uhr mittelst Dampfdoot nach Bayern zarückreisen. — Se. Durchlaucht Fürst v. Metternich wird erst im Monat Oktober von Jo hannisberg nach Wien zurückkehren. — Der kais. russische Gesandte, Baron v. Budberg *), ist heute von VöSlau hier an- g,kommen und beabsichtigt morgen zur Suite Ihrer Maje stäten de« Kaisers und der Kaiserin von Rußland nach Kissingrn abzugrhen. — Da« große Uedung-lager bei Pahren dorf wird am 16. September eröffnet und von vier Kürassier-, vier Dragoner-, drei Ulanen- und drei Husarenregimentern, zusammen 14 Cavalerieregimentern, bezogen werden. — Di« „Tr. Atg." schreibt: Dem Vernehmen nach soll schon am 28. Juli der Warenverkehr auf der ganzen Linie di« Wien beginnen. — Au« Pardubitz wird dem „Wdr." die Mittheilung gemacht, daß in diesen Tagen von dort au- gegen König» grätz zu auf der Pardubitz-Reichenberger Bahn die Schienen legung begonnen hat. Auch in Königgrätz kommen täglich auf dem dortigen künftigen Station-Platze Ladungen großer Quantitäten Schienen an. Die Bauten de« neuen Bahn hofe« in Pardubitz sind ihrer Vollendung nahe und sind daselbst auch bereit« mehrere Waggon« für den Gebrauch auf der neuen Eisenbahn angelangt. Man glaubt allgemein, Derselbe ist am gestrigen Lage, begleitet von dem Grsandt- schaftlsecretär Herrn v. Nowossiltzoff, in Dresden eingetroffen und im „Victoria Hotel" abgestiegen. daß die Eisenbahneröffnung zwischen Pardubitz und Joseph- stadt schon im nächstkommenden Herbst erfolgen wird- Wie«, 3. Juli. Die heutige „Oesterr. Corr." meldet, daß bi» in verschiedenen Theilen Italien« gleichzeitig au«- gebrochenen Unruhen unterdrückt sind. Im lombardisch-venrtia- nischen Königreiche herrscht vollkommene Ruhe. — In Livorno wurde auf Insurgenten, welch, Gendarmen getödtet, geschos sen und blieben 14 derselben auf dem Platze. — In Piemont sind aufrührerisch« Bewegungen ebensall« unterdrückt worden. Prag, 3. Juli. (L. a. B ) Wir haben den Tod ein,« verdienstvollen Industriellen unsrer Vaterstadt zu beklagen. Der Gründer der hiesigen Waffenfabrik, Herr A- V. kededa, starb vorgestern Nacht am Gehirnschlag, di« Folge ein,« vor mehrern Jahren erlittenen Wagensturze«, im k. ständ- Baum garten. Die seltene Erfindungsgabe im Verein mit der rast losen Thätigkeit de« Verblichenen hatte r« ihm möglich ge macht, mit geringen Mitteln »in Geschäft in Prag zu be gründen, da- später mit allen Hauptplätzen Europa« Verbin dungen anknüpfte und die früher hier so beliebten franzö sischen und englischen Waffen gänzlich verdrängt,. Innsbruck, 30. Juni. Seit sechs bi« acht Tagen weilt die königlich sächsische Familie auf Schloß Ambra«, K Stun den von hier gelegen. E< ist di, Sommer-Residenz Sr. kai serlichen Hoheit de« Erzherzog- Karl Ludwig. Der Aufenthalt daselbst ist von dem schönsten Sommerwetter begünstigt. Ihre Majestäten haben bereit- zu wiederholten Malen unsre Stadt besucht und die hervorragendsten Sehenswürdigkeiten in Augen schein genommen. Schloß Ambra«, in früher» Jahrhunderten rin berühmter Sitz für Kunst und Wissenschaft, ward zu Anfang dies,« Jahrhundert« zur Caserne und zum Militär- hoSpital verwendet und grrieth dadurch in einen gänzlichen Verfall. Die daselbst befindliche weltberühmte Sammlung ward, um nicht ganz verschleppt zu werden, damals nach Wien übertragen, wo sie noch jetzt von andern Sammlungen getrennt, im untern Belvedere der kaiserlichen Burg unter dem Namen „der Ambraser Sammlung" ausgestellt ist. Die selbe wird nach ganz vollendeter Restauration de« Ambraser Schlöffe«, an dem seit mehrer« Jahren ununterbrochen ge arbeitet wird, nach Tirol zurückwandern, um neu geordnet und ergänzt die großen «eiten Räum, deAtben zu schmücken. Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog" Karl rudwig, Statthal ter von Tirol, schenkt der Ausführung de« Vorhaben« an haltende« und unermüdete« Interesse. Da- Schloß selbst ist ein reizender Sommeraufenthalt und ward zum Empfang und zum temporären Aufenthalt der sächsischen Majestäten auf da« Wohnlichste hergerichtet. Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog ist bemüht, seinen hohen Gästen da« schöne Inn thal mit seinen vielen großartigen Punkten in zweckmäßig au-g,führten Partien zu zeigen und da« gastliche Dach der Ambraser Burg birgt in diesem Augenblicke einen beglückten hohen Familienkreis. Die Abreise Ihrer Majestäten ist zum 7. Juli festgesetzt ; Allerhöchstdieselben werden an diesem Tage die Rückreise nach Sachsen über Tegernsee und München an tret,n. Da- biedere Volk der Tirols sieht bi« königl. Aeltern ihrer heitern, schönen und geliebten Erzherzogin mit Bedauern schon so früh scheiden. 8 Berlin, 3. Juli. Der Gesundheitszustand de« bis herigen preußischen Gesandten am Wiener Hofe, Grafen v. Arnim, ist augenblicklich in einem Stadium, welch,« die günstigsten Hoffnungen für die Erhaltung dies,- verdienten Staatsmann,« erweckt. Herr Graf v. Arnim wird seinen Lebensabend im Privatleben genießen. Mit seinem verlang ten Abschiede erhielt Herr v. Arnim ein höchst gnädige« Handschreiben Sr. Majestät de- König«, welche« seinen Ver diensten die wärmsten und huldreichsten Lodsprüche ertheilt. Noch immer ist über die neue Besetzung de« TesandtschaftS- Feu ille ton. Dresden, 4. Juli. Gestern Abend gab Herr Franz Bacher! in „Thieme'-Hotel" eine Borlesung seiner eignen Poesien. Selbstsüchtig spekulative Eitelkeit hatte ihn al- Mittel ersehen, um mit Hintansetzung der gesunden Vernunft durch einen literarischen Lärm die Aufmerksamkeit auf sich zu leiten; Herr Bacher! setzt die- Geschäft auf eigne Rechnung fort, aber e» wird sich bald nicht mehr verinteresfiren, Geld um den Preis der LLcherlichkett einzutauscben. Diese wirkt unvollständig, da der Vorleser durch eine verschrobene und verzierte Aussprache seine Verse so undeutlich recitirt, daß davon nur einzelne Wort« und Sätze zu verstehen waren, genügend allerdings, um jeder kriti schen Auslassung darüber zu entheben. Herr Bacher! sagt zur Poesie. . Schon in d«S Knaben regellosem Busen war dir ein kleiner Meierhof gebaut"; er möge ihr auch in der Wirklichkeit diese« beschränkte Terrain bald wieder al- ruhigen Wohnsitz anweisen, er möge schleunigst auf seinen kleinen Meierhof am Starnberger See zurückkehren und seine „Porsten" im Kreise gleichgestimmter Freunde mit anständiger Genügsamkeit auS» klingen lasten. B. Musik. Der „Ostdeutschen Post" entnehmen wir di' Kunde vom Tode einer wahrhaft künstlerischen und in der must, kalischen Welt allgemein geachteten Persönlichkeit, de- Professor- Joseph Fisch Hof in Wien. Er verschied am 28. Juni in Baden nach länger« Leiden in seinem LZ. Lebensjahre. Fischhof hatte sich ursprünglich dem Studium der Mtdirin gewidmet und das selbe bereits vollendet. Sein vorwiegende» Talent für die Muflk bestimmte ihn aber, sich ausschließlich mit dieser zu beschäftigen. Der Verewigte war einer der tüchtigsten Förderer klassischer Musik in Wien, einer der hervorragendsten Kenner ihrer Ge schichte in Deutschland. Zu einer Zeit, al» da» Birtuosenthum sich überall breit machte, trug er durch Unterricht und Anregung viel dazu bei, einen edlern Geschmack, eine bessere Richtung auf- recht zu erhalten. Sein Vortrag klassischer Tonwerkr auf dem Llavier war von musterhafter Klarhei» und Vollendung und in der Reproduktion der Meisterwerke I. S. Bach'» steht er viel- leicht unerreicht da. Ein hervorragende» Verdienst erwarb er sich durch Vereinigung tüchtiger Dilettantenkräfte, mit denen er durch eine längere Reihe von Jahren die wunderbarsten Schöpf ungen Bach'» und der altitalienischen Schule, die zu jener Zeit fast für alle musikalischen Kreise Wien» noch ein Buch mit fieben Siegeln waren, einstudirte und in meisterhafter Weise zur Auf führung brachte. Biele Jahre hindurch wirkt» Fischhof al» Professor de» ElavirrspielSam Wiener Conservatorium, und al» e» in neuerer Zeit neu organistrt wurde, war er Mitglied seiner Direktion. AuS beiden Stellungen ist er indeß schon seit I8LL geschieden. Seine im höchsten Grade achtbaren Eigenschaften al- Privatmann, al- Sohn und Gatte gehören nicht vor da» Forum der Oeffentlichkei». Hierzu sei nur bemerk», daß da« größere Publikum Wien» sich gegen die Bestrebungen und wiederholten Versuche Fischhofi» zur Förderung de» Geschmack- an klassischer Musik sehr theilnahmlo» verhielt und seinen Eifer dafür In Be- zug auf die Oeffenllichkeit endlich vergeblich erscheinen und er» lahmen ließ. In herber Klage sprachen sich oft briefliche Mit theilungen Fischhof'S an seine künstlerischen Freunde darüber au». Dies» verlieren in dem Geschiedenen einen geistig hoch be- gabten und gebildeten, für den edelsten Inhalt der musikalischen Kunst begeisterten, thätigen und lieben Mitg,»offen: ein Verlust, posten- am österreichischen Kaiserhofe nicht« entschieden und e« dürften die betreffenden Bestimmungen erst nach der Rück« kehr Sr. Majestät de« König« erfolgen. Nicht« desto weniger dauern dir Bewerbungen um diesen Posten von Seiten unsrer Diplomaten fort, da der Aufenthalt am Wiener Hofe von jeher eine sehr gesuchte Charge »ar. Die vielfach ver breitete Nachricht, daß Herr ». Werthern, der jetzige Gesandt« in St Petersburg, nach Wien gehen werde, ist noch nicht so feststehend, al« man mittheilt. Neuerding« wird Herr v. BiSmarck-Schönhausen, der zeitige Gesandte bei dem Deutschen Bunde, gleichfalls al« Candidat genannt. Für den Fall, daß Herr v. Werthern von St. Petersburg nach Wien versetzt würde, soll dort, wie man sagt, der Graf Bernstorfs (Gesandter in London) nach St. Petersburg ge hen. — Ohne Zweifel ist Ihnen die Nachricht von der Ex» ploflon in den Werkstätten der k- Fabrik zu Sömmerda in der Provinz Sachsen bekannt. Die« Ereigniß, über dessen Entstehung da« tiefe Dunkel de« strengsten Geheimnisse« schwebt, ist hier und vielleicht mit au« diesem Grunde, nament lich in Militär. Kreisen der Gegenstand der lebhaftesten Theil- nähme. Da« Etablissement zu Sömmerda war früher nur eine Gewehrfabrik, ist aber seit einer Reihe von Jahren in eine Art von Laboratorium umgewandelt worben, in welchem stet« auf neue Erfindungen und Verbesserungen im Artillerie» und FeuerwerkSweftn hingearbeitet wurde- Wie über die Experimente, so bewahrt man auch über die Entstehung der Explosion strenge« Stillschweigen. — Al« eine der wohlthä» tigsten öffentlichen Einrichtungen Berlin« bewähren sich und zwar in immer größerm Umfange die öffentlichen Wasch- und Bade» Anstalten. Die steigende Frequenz, welche jetzt auch der Mittlern und ärmer» Klaffe zu statten kommt, wird selbst nach bevor stehender Eröffnung der zweiten derartigen öffentl. Wasch- und Bade-Anstalt immer noch da« Bedürfniß zu Erweiterungen offen lassen. Man wird demselben aber um so eher entsprechen, al- da« Unternehmen auch in industrieller Beziehung sehr einträglich ist. Berlin» 3- Juli. Die „A." schreibt: Die von ver» schiedenen Blättern aufgestellte Behauptung, daß eine Vor lage hinsichtlich der holstein-lauenburgischen Angelegenheit bet der deutschen Bundesversammlung infolge der am 27. Juni Her übergebenen dänischen Rückäußerung nicht statlfinden werbe, beruht augenscheinlich auf einer leeren Comdination. Wie Preußen und Oesterreich biShn tn der vorliegenden Frage überall rin völlig übereinstimmende« Verfahren beobachtet haben, so werden auch die ferner« Schritte derselben von dem gleichen Grundsätze geleitet werden. Unser« Wissen« sind aber die Verhandlungen zwischen den beiden Cabineten über da« fernere Verhalten in dem Streite mit Dänemark noch nicht so wett gediehen, um mit Sicherheit den Weg andeu» trn zu können, welchen die deutschen Mächte jetzt einzuschla gen beabsichtigen. — (N. Pr. A.) Wie wir hören, entbehren die umlau« senden Gerüchte von einer Abberufung de« kais. französischen Gesandten, Marqui« v. Moustier, vom hiesigen kön-gl. Hofe zur Zeit wenigsten« jeder Begründung. — Nach einer Mit theilung der dänischen Oberpostb,Hörde ist e« nicht mehr er forderlich, daß den mit der Post au« Preußen nach den dänischen Staaten zu befördernden Paketsendungen besondere Inhalt«»,clarationen beigefügt werden. Auch ist e« nicht nothwendig, daß auf der Adresse der Inhalt de« betreffenden Paket« specirll angegeben werde. Hannover, 2. Juli- (A ) Der Erzherzog Albrecht von Oesterreich ist gestern Mittag hier eingetroffen und hat heute seine Reise nach Norderney fortgesetzt. München, 2. Juli. (N. M. A.) Ihre Majestäten der König und die Königin find heute Morgen nach Kisfingen der mit jeder Lichtung diese» Kreise» schwerer empfunden wird, da ein Ersatz desselben nicht wohl au» dem Geiste und der Rich tung der gegenwärtigen Kunstepoche hervorgeht. B. * Wir erwähnten in unsrer vorgestrigen Rümmer, daß eine Prager Buchhandlung in ihrem AuSlegekastrn ein zu äußerst billige« Preise käufliche» „Neue» Testament" in chinesischer Sprache ausgestellt habe. ES dürft« unfern hiesigen Lesern nicht uninteressant sein, zu erfahren, daß die Schönfeld'sche Buchhandlung allhier sich bereit» seit längerer Zeit ebenfalls im Besitze mehrerer Exemplare desselben merkwürdigen Buches befindet. * In den bereit» erwähnten „Sitten und Sagen au» der Oberpfalz" von Fr. Schönwrrth behandelt der dritte Ab schnitt die Mutter und ihr Kind. Bei den Freuden und Sorgen, die sich dabei aui» Unzertrennlichste verbinden, spukt eine-theil- der gräßlichste Aberglaube, anderntheil» kommen aber auch Gebräuche und mancher Volksglaube von ergreifender Schönheit vor. Ein gestorbenes Kindlein wird so schön wie möglich geschmückt, „dann am Johannistage geht U. L. Frau (die hier nichts Anderes ist als Frau Hulda selbst) mit den kleinen Kindern und ihren Engeln In ven Rothbeergarten, da dürfen sie spielen und Rothbeerlein pflücken" — deshalb darf auch die Mutter, der rin kleines Kind gestorben Ist, keine Roth- beeren vor Johanni essen, daß sie dem Kinde bleiben. Auf jedem Kirchhofe ist ein besonderer, «eisten« eingefriedeter Raum, der unschuldige Kinderfrrihof genannt, dort werden die Kinder be graben, die ohne Taufe starben, geschieden von dem Engelqarten, der Begräbnißstellr für dir getauften Kinder. Oft steht man