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Rr. liÜ. Lun tast,blatt und Attzetsier für da» Erzgebtrsie. Dienstag, den SS. -uni ISS». O»»stn sei»« Anhänger -usammen-ekomme«, ihre «emtsterunsi ßpch-Mn, fein« Propaganda verbreiten und Zeitungen grün den Pinnen. Da» vberkommtssartat habe jedoch keine Zusam menarbeit mtt Dr. Dorten offiziell nicht zugeben dürfen. Infolgedessen fet Dorten allmählich auf da» Niveau «ine» nnter-eorvneten Agenten in französischem Solde heradge» pmken. Seine Feinde im antipreutzischen aber durch und durch deutschen NHeiMande hätten e» verstanden, diese Lat- fache als tödliche Waffe zur Beeinflussung der rheinischen Politik M benutzen. Der Chefredakteur de» ,Observer", Garvln, besaht sich «tnHchertd mit den von feinem Blatt veröffentlichten Enthül lung»« über die französischen Rhetnlandpläne und schreibt, da» vierte Jahr nach Unterzeichnung des Versailler Frieden» babe «ehr getan, um den Augen der Welt den grundlegenden Irrtum der Siegelung zu enthüllen, als die drei vorher gehenden Jahre -usammengenommen. Garvin gibt der Hoff nung Ausdruck, daß die heutigen Enthüllungen wenigsten» einige« Franzosen die Augen öffnen werden. Die Pläne der LoSreißung der Nheinlande könnten nicht gelingen, weil sie die Tatsache der menschlichen Natur und der deutschen Ge schichte anher Acht üetzxn. Die französischen Separatisten Wür tz« sich selbst, an der Latsache der deutschen Einheit brechen, reenn sie die» nicht anerkennen wollten. Unter den günstigsten Vedinguugen fet die» vor hundert Jahren Napoleon mißglückt, «ch Hotneate wolle e» heute erreichen? Solange der Geist sie» heute veröffentlichten Dokument» die französische Politik lÄte, könne nicht» die Katastrophe abwenden, die Frankreich «eck Eurewa bedrohe. D». Dorten habe versuch«, Beziehungen zwischen Frank- «ich und den Industrien de- Rheinland?» herzustellen. In Wiesbaden hab« er tza» „Gemischte Bureau" und später den Rheinischen Verein gegründet. Der Bericht erklärt, obgleich diese versuche äußerst energisch von dem Oberkommissariat unterstützt wurden, blieben sie fruchtlos. Es heisst weiter, Dorten habe versucht, die rheinische separatistische Bewegung mit den übrigen separatistischen Mittelpunkten im nichlbesetz- ten Deutschland zu verbinden. Er sei in Verhandlungen mtt Dr. Heim, dem König der bayrischen Bauern getreten. Dor ten sei seinem Programm treu geblieben, das er allmählich für die Schaffung eines autonomen Bundesstaates innerhalb des Reiche» au'saearbeitet hatte. Aber, so fährt der französische Oberkommiffac fort, die» verfolgte, wie er mir wiederholt sagte, den Zweck, das Unbehagen der Mehrheit seiner Anhänger zu beruhigen, die zwar antipreußisch aber deutsch, eine all mähliche französische Annexion befürchteten. Nach Dorieus Ansicht könne ein solches Erzeugnis nicht Bestand haben und würde bald ersetzt werden durch einen unabhängigen Staat mit Anlehnung an Frankreich. Der Bericht fährt fort, Dorten habe vor kurzem große Anstrengungen im Ruhrgebiet gemacht und ein Sekretariat in Düsseldorf gegründet. Der Bericht befasst sich darauf mit Dorten» Aktionsmethoden. Da Dorten gesunden habe, das Ganze würde Indiskretionen begünstigen, berief er esnes der Häupter de- Bezirks, seinen vertraulichen, Genernlstab, ein, durch den die Beschlüsse den unteren Rängen übermittelt wur den. Dortens Aktion beschränkte sich auf die ländliche Bevöl kerung und den Mittelstand. Propaganda unter den Arbei tern, so sagte Dorten, könne zu sozialistischen Gegenoffensiven führen. Der französische Oberkommissar erklärte im verlaufe von Unterredungen, die er mit gewissen Vertrauensleuten Dortens, wie Grand Ny Dahlen ans Aachen, Müller ans Köln und Simon aus Wiesbadt'N Hütte, habe er sehen können, daß Dorten als der einzige Führer betrachtet werde, der in der Lage sei, di« rheinische Bewegung zn einem erfolgreichen Ziele zu bringen. Der Bericht fährt fort, im Februar d. I. habe da» Oberkommissariat Dx. Dorten vorgeworfeu, daß er nichts tue, um die separatistische Bewegung zn entwickeln, daß er wissentlich ihrs Bedeutung übertreibe und die französischen Anstrengungen im Ruhrgebiet mit einen« vollständigen Man- tzel otN Aktivität lm Nhvtnlttnde erwidere. Der Verfasser des Bericht», der Dorten g§gen die Anwürfe in Schutz nimmt, er klärte, viele Agenten Do.rtens hätten wirkliche Energie gezeigt und unter Führung DortenS einige zweifellos interessante Ergebnisse erzielt. Deutsch« Note an Polen. Bvr einiger Zeit hat die polnische Regierung.in Berlin Protest erhoben gegen die deutsche Rechtsverwah^ rung gegen die Teilung QberschlesieuS. Tas Auswär ¬ tige Amt hat darauf in einer verbalnotr geantwortet, in der -«tont wird, da» der deutsche Einspruch gegen di» ungerecht« Entscheid»«» Deutschland nicht gehindert ha be und Juch künftig nicht hindern werde, „sich getreu der einmal gegebenen Unterschrift der polnischen lürgie- rung gegenüber auf den Boden de« Genfer Abkommen» -u stellen und Hie darin übernommenen Verpflichtun gen mtt derselben Gewissenhaftigkeit und Vertragstreue zu erfüllen, die die polnische Regierung für sich selbst itt Anspruch nimmt". > Wenn von Polnischer Seite auf Musterungen hin- gewiesen werde, in denen di« Hoffnung de» deutsch ge bliebenen Oberschlesten« auf Rückkehr de» abgetretenen Leib» »um Ausdruck komme, so liegen entsprechende pol nische Musterungen vor, in denen gar«» Oberschlesien für Polen reklamiert werde. Zum Gchlust.sagt die deutsche Roter ,/Tie deutsch« Regierung schliestt sich aufrichtig dem von der polnischen Regierung in ihrer Note au», gedrückten Wunsch an, datz die Atmosphäre der Neber- retzung schwinden möge, die eine Vernarbung der ober schlesischen Wund« immer ernstlicher zu verhindern droht. Die deutsch« Regierung ist indessen überzeugt, dast die Behörden Polntsch-Oberfchlesten» Hier wesentlich beitra gen könnten .wenn sie von dem Treiben der oberschlest- sthen Anfständischenverbände deutlicher abvücken und gleichzeitig den durch da» .Genfer Abkomme»« der deut schen Minderheit gewährten Rechte»» einen wirksameren Schutz gewähren wollten." Tschechls«h-fra>rzvsische Beratungen über einen Handels« vertrag ins Stocken geraten. Die Hnndessverlrugsverhiuld- lunff,'«« zwischen der Tsechoswwnkei und Frmckreich sind wis einem toten Punkt nng.'lnngt nnd die schechische»? Vertreler habe«» Paris verlassen. Der Standpunkt Frankreichs wird van den einzelnen Gruppen der tschechischen Industrie als unan nehmbar bezeichnet. Die tschechischen Unterhändler halten die französischen Forderungen lllatt angenommen, dafür aber die Meistbegünstigung verlangt. Diese wurde setwch von Frankreich abgelehnt. Elnschränkitnst des Luftkrieges. Wie die Ag«i«re Hangs ans vHishinglon meldet, ist dem an der Washingtoner Konferenz seinerzeit beteiligt gewesenen Mächten ein von einer st'a.ninijsinii von Nechlssnchverständlgen ausgestellter internationaler Gesetzentwurf über ein verbot, Städte von Flngzeugcn oder Lnftschiffen ans zn bombardieren, mitgeteilt worden. Boiabnrdcmeiits ans der Luft sollen gegen Truppen, militärische Depots, Fabriken für Kriegsmaterial nnd mili tärische«« Zwecken dienende Eisenbahnen oder andere Verkehr mittel gestaltet, .sein. (Man wird also nicht die Städte bon«- bardieren, sondern militärische Depots, Fabriken für Kriegs material nsw. in den Städten.) Deutschlands Reparationözahlmigcn an Slidslawicn. Als Ergebnis der Anfang Juni mit der südslawischen Regierung ii« Belgrad über die Ablösung sämtlicher viehUesernngen nnd der Abgeltung der gesamten Restitutionen geführten Ver handlungen wurde ein Abkommen pnrngraphiert, wonach Süd- slawlen ans alle ihn« für das Jahr 192.') und künftig znstehen- den ViehUesernngen verzichtet. Deutschland will Südslawiei« aus Nepnratiunskoiito eine«» Kredit von st Millionen Gold mark eröffnen. Gegen Einräumung eines Kredites von 2 Milli onen Goldmark wird Deutschland von den übrigen Verpflich tungen ans Artikel 2.'t8 des Versailler Vertrages befreit. Sämtliche Kredite stehen Südslawiei« zum Wnreiirlnkaus in Deutschland zur Verfügung. Deutschland werden weiterhin zur Erhöhung der Preise für die im Oktober lst2I bestellten LokomoUven 17 Millionen Goldmark ans NeparativiiSkvilto gnlgebracht. Bolschewistische Mnsfcnhlnrlchtnngen in Georgien. Nach englischen Meldungen habe«» die Sowjets in Georgien zahl reiche Hinrichtungen von „Aristokraten" vorgenommeii. lü Angehörige des alten russischen Adels sind der „Justiz" der kaukasischen Tscheka zum Opfer gefallen. Den Vorwand für die Erschießung bildete die übliche Beschuldignng der Teil nahme an einer gegenrevolutionären Verschwörung. Unter den Erschossenen befindet sich auch General Fürst Konstantin Adklazl, der Führer'der nntionnldemokratischen Partei. Da» Kabinett Lbmmt» »sicher«, «u» Brüssel wirb sie- meldet: Etz bestätigt sich, datz Lheunts sich dem Parlament noch im Laufe dieser Woche mtt allen seinen früherer» Mitarbeitern vorstellen wird, e« sei dentn, daß der «ine oder andere dieser Mitarbeiter an» persönlichen Gründen sich noch zurückziehen sollte. Ihrem Parteicharakter nach werden die neuen Mini ster sich unter keinen Umständen vom früheren Kabinett un terscheiden. — Dem „Temps" wird zu derselben Frage noch gemeldet, daß in der auswärtigen Politik Belgien» währen der ganzen Zett nicht die geringste Meinungsverschiedenheit eingetreten sei. gelgners Richtigstellung. In der „Sächs. Staatszeitung" veröffentlicht Minister präsident Dr. Zetgner eine Erklärung, in der er sagt, dast die Nummern des „Sächsischen VolkSölatteS" vom 19. und 20. Juni erst setzt bei der Nachrichtenstelle etngegangen seien. Hier sei die Rede in Planitz mehrmals wesentlich entstellt wieder- gegeben. Bor allen Dingen erklärt Dr. Zetgner, er habe sich, wie in der Regierungserklärung, „gegen eine bedingungslose, Aufgabe des passive,« Widerstandes und gegen Berhandlungs- bereilschaft schlechthin ausgesprochen". Es heißt dann wörtlich weiter: „Ebenso habe ich nicht gesagt, LunoS Politik sei bankerott, sondern ich habe erklärt, ein erdrückend großer L«il des deutschen Volkes sei, infolge der Ereignisse der letzten sieben Monate, wie sie die Politik Ennos mtt sich gebracht hätte, am Ende der Kräfte. Da» sei der B an fe r o t t. Da« Kabinett Luno werde eine» Tage lind wohl in nicht zu ferner Zeit abtreten müssen, weil e» sich ans einen Standpunkt, festgelegt habe, der auf die Dauer doch nicht nnfrechlerhalien werden könne. Da gebe es nur eins: Man müsse Ugnidieren." Zetgner wendet sich sodann, die Gelegenheit benutzend, gegen die bürgerliche Presse, die den Standpunkt vertrete, daß der exponierteste Beamte des Staates schweigen müsse und sagt, das Volk dürfe In« Gegenteil ans keinen Fall tin Unklaren darüber gelassen werden darüber, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen. - - Diese Richtigstellung kommt etwas spät. Dann scheint sie etwas fadenscheinig, besonders in dem Punkte „EnnoS Poli tik". Bezeichnend ist mber, datz nicht das „Sächsische BvlkS- blntt, das diese Rede enisiellt »Nk abgedruckt hat, einen Rüssel erhält — sondern di« bürgerliche Presse, die über die dem „Sächs. volksölalt" entnommenen Worte in Entrüstung geraten Ist, d. h. über, Morte, die Zeigner setzt erklärt, nicht gesprochen ^n haben, Merle, mit denen er also selbst nicht ein verstanden ist. Im übrigen besteht in parlamentarischen Kreisen die Absicht, einen > Mitztrauensantrag gegen Zeigner ansznsprechcn. Die sächsische Sozialdemokratie wird bei der Abstlmmnng über den Mitztranensantrag Farbe bekennen müssen, ob sie die Verhältnisse in Sachsen im Sinne der kom munistischen Putschtaktik auf die Spitze treiben, oder ob sie in Uebereinstiminnng mit der übrige«« deutschen Sozialdemokra tie eine ruhige Aufbauarbeit der Republik nach demokratischen Grundsätze«! will. Don Staät unä Lanä. «»», 26. Juni. Vle neuen Maßnahmen. Fortsetzung der Regierungeberatnngen. Dio neue Verordnung des Reichspräsidenten, di« den Devlsensreiverkehr nnd di« internationale Abrttage verbietet, »st lediglich al» Anfaugsstück einer Reihe neuer Regierungsinatznahmen zu betrachte», über die die Be ratungen inzwischen wetiergehen. Es handelt sich dabet tu« wesentlichen um verschärfungöbestinnnnngen für die schor« erlassene Verordnung. So beschäftigt man sich mit Richtlinien, nach denen die Handelskammer,' Bescheinigungen, die die Berechtigung -um Tie- vise,«verkehr geben, einer schärferer» Kontrolle un terzogen werben sollen. Man prüft ferner die Frag«, ob es möglich. ist, den Hand«'! mit ausländischen Banknoten noch schärfer einzuschrünken, resp. zu monopolisieren. Und man berät vor allem über Gr- günzungsbesttlnnlutigen der alten Ltevisenverordnung, Cppelem von GaMngen. Do»« Franz Truutmann. <»g Fortsetzung.) In Vur-em wat nun Palmsonntag.. An dem ward dev -Esel Nm die Markus ktrche geführt. Vorher aber durst' eti darin übernachten. Wie nun der Tag da war 'und. di« Türen aufgingen, .fand sich, datz -er, Palmesel einen Trichter auf dem Kopf hatte und un« den Hals eine Urkunde. Drauf stand» „IHV wolltet mich lehren, ivte'S in der anderen Welt auMaut, und mich den Fischen «m- term Frvschturm zu fressen geben. Tas merkt ich wohl. Macht' aber solch« gute Lehr' nicht empfanden? den»« ijch_w«ih schon, wie'« in der anderen Welt drüben be- schaffe»» W. Tort gibt « keine Ratsherven und Wechsler. Lu» mag freilich wobl der Himmel sein! Weitz also tzhftn mehr, aU Ihr glaubt, und bin so zum Studen ten -U gelehrtl Weil Ihr aber nie, lernen weidet, mich -U fangen, ha viel ich Glich Wink, Beispiel, Lehr' und Gelegenheit gab, hi» hab' ich v» nie deutlich genug« gesagt taug' also nicht -um Professor. Also wißt Ihr'-. Mill Euch aber noch mehr verkünden! So hört und zittert! Euer Matz G voll! Ich will mich an Such rächen, so Viel Ihr verdient habt an mir. Ihr verdient aber viel» denn Ihr wagtet, mir stet» den Weg gu verrennen und mtv Meine Willkür und Schalkheit zu hemmen, first als ob di» Welt da wär' Eurer langweiligen Gesetz' und Freiheiten, nk aber meinetwegens Also -atz' und ver acht' ich Emb von» Ersten M -um Letzten alle» Rat und staken «Araer, weltlich und geistlich, Christ.und Jud'i WM ich« da» Volk mir doch: ein Lied singt und mich anstaunt, sv'» mich auch nicht ganz lieben mag, will ich vorerst M ihm halten gegen Such so datz.Ihr seine schwer« Hand empfindet. Da Hofs' ich von Euch allen, ßkrnchme Herren, viel Fluch». So viel mchr Tank hingegen Iwin Volke. Will mir dasselbe seiner Zett auch nit danken, kommt auch dem der Tag der Rache! Eppelein." Ta der Brief cintraf, ergriff der« Rat großer Schrek- ken; den»« es sah wohl so aus im Reich, und zu Nürn berg schon gar, als käm' die schlinrmste Zett. VIII. Ter Kaiser Ludwig Ivar unfern vor« München auf die Schwetnsjagd geritten. Ta traf ihn der Schlag, oder war's Gist. Hch weiß es Nicht- Kurz, er »nutzte von« Rotz und starb. Der liebe Gott wird ihn Wohl leich ter von« Banne gelöst und ihm das ewige Leben be- Wedeir haben, als der Papst. Er war wtn trefflicher Herr, und »nutzte Viel leiden. Weil nun der Ludwig tot war, vermeinte der Ca rolus, mm könne kein anderer Herr und .Kaiser sein, denn er. Die Bayerische»« wollten aber Nicht» davor« wissen und boten die Krone den« englischen Eduard. Unid weil der sagte, er hab' selbst zu viel Krieg und Streit, käme«« sie au Friedrich, der war La««dgraf.von Thüringen und Kaiser Ludwig» Eidam. Rui» wollte, der Friedrich! auch nicht und sagte, er habe da» Podagra, 's war aber nicht da- Podagra, sondern der Carolus hatte ihm zehntausend Mark Sil ber verehrt, drum liest er die Krone fahren. Jetzt hetz ten wieder die anf des Carolus Seite im Brandenburg scher» gegen Haus Bayern, bis dasselbe zuletzt den Gra fe,« Günther von Bchwarzburg zu Frankfurt als,Gegen kaiser durchsetzt«. Waren also mmmehr zwei Kaiser da, der Carolus und der Günther? und setzt brach der Lärm erst auf» neu« los,.und Ms alle» in zwei Hälften. Sonderlich aber zu Nürnberg Ta standen die Oberen auk des Carolus Sette, da» Volk aber -beim Günther- Nun war aber da» Volk auch sonst Hhvn grimmig und ver-weiselt. Tenn seU mehr Zett wütete der schwarze Tod in den deutschen Landen, dazu viel ander« Krankheit, dast «s ein rechter Graus war, und die Men schen schier von Sinnen kamen. T«ie einen schrien von des Himmels Strafgericht, weil die, Welt verderbt ser. Ta rannten die Büßer zu Taufenden herum und geister ten sich bis aufs Blut. Tie anderen stöhnten, e» sei Gottes Fluch, weil der Papst und Kaiser so lan^hinter einander gewesen und das Christentum gänzlich unter gehe. Noch! andere aber brüllten und tobten gegen die Juden, als hätten diese die Brunnen vergiftet. Ter letzte Teil.gewann die Oberhand. Wie'« nun alsbald den Jude»« erging, könnt Ihr kaum glauben,. Sag' Auch nur, datz das empürte Volk ihrer zu Straßburg dreizehn hundert auk dein Kirchhof verbrannte? zu Mainz kam da» Feuer so über sie, datz bei Sankt Quentin di« Glocken schmolzen, zu Zürich ward ihnen auch ein her bes Los, nächst Basel verbrannten sie all« auf einer Rhctntnsel, und was sonst wo nicht verbrannte, da ward auf andere Weise auf» ärgste! gemordet, so dast man'» gar nicht beschreibe«« kann. Weil nun der schwarze Tod nicht endete, ward de» Volke» Wut stet» grvster, und da sich etliche Obrigkeit«»« fanden, die sich der Juden er barmten, ging der Trotz auch gegen sie los - zumal in Nürnberg, wo auch sonst viel Grimm brannte, Weik der Rat den Carolu» wollt«, die anderen aber den Gün ther. Lier, letzte dankte nun -war Heiner Zeit wieder ab, so datz per Carolu» allein Kaiser blieb. Las Volk -u Nürnberg aber stand vorerst auf und Rät und Patrizier kamen nur mit Lod»»Mfahr au», der Stadt. Drauf machten bi, Sieger ein neue» Regiment, und herrschten -u Nürnberg demnach einmal die Untern. Wie nun Eppelein die Patrizier dahin flüchten sah, schlug ihm sein Her» vor Freuden, .denn er hätte -um Hetzen da» meiste geholfen. «Forts.tz»»na >1 /