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lgung »ten-tag, dm igelegenhetten ren ist da- rmtttagl von die OrtSkotz- irmittag», die i Uhr für dm der Stadt. öhung. GaSpreiS auf eaststrompretS univerbrauch. erforkmqz. scher ng. tagebl. erbeten. N l odukteno dlung, pr. 6S8o ofort ollen, s an ch, Ane. Ma« A Mltztll öttag gesucht, «tag u. Sonn« nachm.erbeten III rechn. i.Me len Preisen nghan», Papst-Otr. IS ! N,rn»us>«». uer »r. 14- Sonnabenä» ckeu 23. Juni 1923 18. Zahrgsng 'S Englische Anfrage in Berlin Leider Hat sich gerade setzt in der Neil stärkster wirt, schaftltcher Spannupg wieder eine Erhöhung der Tarife der Reichs ei senk ahn notwendig gemacht; ein Umstand, der naturgemäß seinerseits wieder eine Verteuerung der gesamten Lebenshaltung! und aller Pro, duktionskosten im Gefolge haben muß, Nach der glei chen Richtung hin wirkt die Erhöhung der Kohlen« greise. Diesen Verteüerungsmomenten gegenüber ist es noch ein gewisser Trost, daß.es im letzten Augenblick gelungen ist, die Verbilligung des Brotes durch, ein Ge. setz M sichern, das am letzten Tage vor seiner Behänd* lungspause der.Reichstag.angenommen hat. Wenn das Gesetz auch eine ganz wesentliche neue Belastung des Besitzes bedeutet, .so war es doch, eine unbedingte Not- wendigkett. Tonn ohne die dadurch, ermöglichte Ver billigung des Brotes würde es tatsächlich weiten Krei sen des Volkes unmöglich, gewesen sein, dieses not- wendige Nahrungsmittel sich zu beschaffen; ob weitere Verbtlligungdaktionen sich notwendig machen werden, hängt davon ab, ob es gelingen wird, weiteren Erschüt terungen'der deutschen Währung mit wenigstens eini gem Erfolg ontgegenzutreten. Politische Wochenschau. von Oberbürgermeister Dr. Külz, M. d. R. Während Frankreich seine Brutalität im Ruhrge biet« täglich steigert und neuerdings selbst der eigenen Zusage zuwider vor der Methode, des, AuShungerns nicht zurückschreckt., bemüht sich England mit ullen Mit. teln der Diplomatie und der Publizistik Frankreich der- handlirngsberett zu machen. Frankreich! ist bisher allen Versuchen nach dieser Richtung.hin ausgewichen und behandelt alle von britischer Sette ausgehenden Be strebungen mit aufschiebender Taktik. T>te Französische Absicht ist )lar. Man glaubt sich dicht am Ziel und will eine Stellungnahme dem britischen Verbündeten gegen- Mer solange Hinausschieben, bis Deutsch land unter der äußersten Not sich.den französischen Forderungen hem mungslos willfährig.erweist. Aus dieser Lage ergibt! sich auch für die deutsche Politik die einzig.mögliche Taktik, .die darin besteht, .alles das rücksichtslos zu be seitigen, was In diesem entscheidenden Endstadium die innere Widerstandskraft zum Erliegen bringen könnte. Der ungeheure Sturz der Mark in.der letzten Woche hat zweifellos die schwersten Gefährdungen für die wirtschaftliche Widerstandskraft Deutschlands im Ge- folge gehabt. Es ist müßig, den Gründen dieses Mark, sturzes mit tiefsinnigen Erörterungen setzt nachgchen zu wollen, denn es haben zweifellos eine ganze Reihe von Ursachen zusammengewirkt. Für Frankreich, das uns 230 Milliarden im Ruhrgebiet gestohlen hüt, ist es ein Leichtes, die Wertung .der Mark an den ausländischen Börsen zu beeinflussen. Die durch die schwebenden Ver handlungen Englands und Frankreichs jeweilig mehr oder weniger begründeten Zweifel in das .Zustande kommen befriedigender Verhandlungen geben ein wei teres Moment der Nervosität auf dem Geldmarkt. Bei einer.solchen Situation genügen oft Zufälle, um neue Erschütterungen der Währung.hervorzurufen. Immer hin erscheint die Frage berechtigt, ob ReichSreüierung und Reichsbank nicht rechtzeitig vorbeugende Maßnah men gegen eine derartige katastrophale Auswirkung Hät ten treffen können und müssen, wie sie in der letzten Woche zu verzeichnen war. ES wirkt nachgerade merk würdig, wenn regelmäßig nach! jedem Sturz, der Mark halbamtliche Nachrichten durch! die Welt gehen, daß die Regierung, die Mark und die Mittel habe, um derarti. gen Erscheinungen entgegenzutreten, Für,den beschränk, ten Untertanenverstand liegt dann doch! die Frage sehr nahe, warum von solchen Mitteln nicht vorher Gebrauch gemacht worden ist. Gegenwärtig scheint eS.so, als ob es durch banktechnische Maßnahmen gelingen wollte, die Mark wenigstens aus ihren tiefsten Liefen etwas herauf zuholen. Eine dauernde Gesundung, und Festigung Hst selbstverständlich durch banktechnische Eingriff« nicht zu erzielen/ Was hier der Bankier M elchtor aus Ham burg .vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß ausgeführt hat, trifft den Kern des Problems: Die/ Wiederkehr des Vertrauens des Auslandes.in eine, vom Wähnsinn der jetzigen Reparationen befreite deutsche Wirtschaft und die aktivere Gestaltung der deutschen Wirtschaftsbilanz sind die einzig denkbaren Grundlagen zu einer Gesundung und Festigung der deutschen Wäh. rung. Solange diese Festigung nicht erreicht, und nicht erreichbar ist, gilt es, ihre inneren wirtschaftlichen und und inneren politischen Folgen nach Möglichkeit zu Mil dern. In den letzten Tagen ist Hier das Problem einer völligen Shstemänderung in der Lo!hn - und Gehalts verrechnung in den Vordergrund getreten. Leider wird die Behandlung dieser Frage schon- jetzt außer- ordentlich dadurch erschwert, daß.sie unter schlagwort artige Formeln gestellt wird. Goldlöhne, Reallöhne wertbeständige Löhne, Jndcxlöhne — so schwirrt eS bunt durcheinander, was mit diesen Worten gesagt sein soll. ES mutz tatsächlich zunächst einmal festgestellt wer den, datz die Gehälter und Löhne sich! weit unter dem inneren Werte bewegen, den sie in der FviedenSzeit halten. Auf Goldwert gebracht, wird der durchschnittliche Stundenlohn eines Arbeiters jetzt kaum .20 Pfennig übersteigen, und das Gehalt eines höheren Beamten in der letzten Gehaltsgruppe 13 wird monatlich! 100 Mark nicht Übersteigen. ES müßte mit dem ungeheuer lichsten Erschütterungen des deutschen Wirtschaft^ und Finanzlebens ^verbunden sein, wenn man jetzt ziffern mäßig Mt einem Schlage diese Bezüge auf Kine Höhe bringen wollte, die dem früheren inneren Werte gleich« käme. Lor allem würde dadurch, auch der stärkste An trieb für neue gewaltige Preissteigerungen gegeben sein. Tie- ist umstr bedenklicher, aD bei all Unsrem Wäh- runpSelend doch der eine Umstand einigermaßen aus gleichend wirkt, datz die inner« Kaufkraft der Mart bei plötzlichem Macksturz doch noch- eine ganze Zeit lang größer bleibt als die Bewertung, die sie valutamäßig i im Auslände erfährt. Auf der anderen Seite kann nicht Stknnes vor -em Markfturz-Untersuchungsausschuß. Der Untersuchungsausschuß des Reichstages in der Aw Gelegenheit der Marksttitzungsnttimi wird eine Sensation haben. Der Ausschuß hat sich entschlossen, den Generaldirek tor Minaux und den älteren Sohn von Hugo StinneS, der die Leitung des Hainburger Hayses Inne hat, zu hören. Wie aus parlamentarischen Meisen verlautet, hat .die Firma Stimres im Monat April der ReichSregterung den Betraa von 500 000 Pfund Sterling zur Abdeckung von englischen Kohlenlicferungen für die Reichsbahnen und für die deutsche Marine vorgeschossen gehabt, und bei den vielbesprochenen Pfundkünsen 'der Firma im April handelt es sich um die Deckung des gesamten, an das Reich vorgeschossenen Betrages. Diese Enthüllungen dürsten natürlich das größte Interesse er regen angesichts der Angriffe, die in einem Teile der Presse gegen StinneS und andere rheinische Industrielle vorgebrach» worden find. Die Marksturz-Besprechungen ^geschlossen. Bei den Verhandlungen -er RetchSregierung mit den Ver tretern der Banken und der Parteien handelt eS sich im wesent- lichen bisber "w die Nerbeiführnng gutachtlicher Aeußcrungen v« Versailler Vertrag al» Hindernis. Lcke Abrüstung Deutschlands am Rhein, die von den Franzosen mit großer Sorgfalt überwacht worden ist, scheint einzelnen französischen Kommandanten doch zu wett gegangen zu fetn. Tier französische Kommandant von Offenburg hat von der Stadtverwaltung, jetzt ver langt, Paß die Schietzstände, die nach den Vorschriften des Versailler Vertrages zerstört worden sind, für die französischen Truppen wtedevhergestellt würden. . Ter Stadlrat hat diese Forderung natürlich, «-gelehnt, da» ihre Ausführung einen Verstoß gegen den Versailler Vertrag mit sw bringen würde, Gelsenkirchen erhält wieder Polizei. Im Einverständnis mit der zuständigen Regierungs stelle wird für Gelsenkirchen eine blaue Polizei orga nisiert, di« den jetzigen Sicherheitsdienst -er Gewerk schaften ablvsen soll. An der Spitze dev neuen Polizei, deren Stärke noch nicht feststeht, soll der Oberbürger meister stehen, dem vom preußischen Innenminister die Befugnis de» früheren Präsidenten der staatlichen Po lizei zugepand-n worden ist- Tie neue Polißei wird mit D.hus.« rmd Hiedwasfen ausgerüstet werden. Einmütig«! Wille. Tvr.Gewerkschaftsverein! Christlicher Bergarbeiter hat in allen Orten des Ruhrgebietes Versammlungen abgehalten, in denen der Entscheidungskampf um Rhein und Ruhr erörtert wurde. In allen Versammlungen» kam der einmütige Wille zum.Ausdruck, den Passiven! Widerstand unter allen Umständen forizusetzen. Wieder «in Mord. In Recklinghausen kam es wieder zu einem Zusammenstoß Mischen einer ans einem Kosses kom menden kleinen Gesellschaft Deutscher und einem fran zösischen Poften der ihnen entgegentrat. Hierbei wurde der ,26jährige Konditor Felt-Hoff durch einen Bauch- schüß getöiet.' In der Wirtschaft Grueter in Recklinghausen ent stand-zwischen einem deutschen Kriminalbeamten und zwei belgischen Soldaten deshalb ein Streit, weil der deutsche Beamte Um 9 Uhr Feierabend gebot. Die Belgier drangen auf den Beamten ein, der über die Zeche -Schlegel und Essen entfloh. Bei per LZerfolgung schossen die Belgier und trafen einen völlig unbeteilig ten 60jährigen Arbeiter. Die Kugeln drangen dem al ten ,Mann durch den Kopf und verletzten ihn lebensge fährlich, so daß er nach dem KnappschaftskrankenhauS oebracht werden mußte. Die Verschärfung der Verkehrssperre hat in Gelfen. kirchen ein Opfer gefordert. Als der Händler Spieß, dev einen Wagen Kirschen abführ, gegen Mitternacht mit seinem Fuhrwerk durch eine Straße kam, wurde er.angerufen. Obgleich er auf den Anruf.sofort hielt und vom Wagen sprang, jchoß per französische Posten. Die Kugel zerschmetterte dem Mann den rechten Oberarm Repressalien in Marl. In der Nähe der Lippe im Amtsbezirk Marl sind angeblich bei der 'Paßrevision zwei' belgische Soldaten erschossen und ein dritter schwer verletzt worden. Die beiden Täter sollen entkommen sein. Ueber Marl wurde dev Belagern n g s z u st and verhängt. Mehrere Per. sonen, u. a. der Bergassessor Schlieter, der Ingenieur Velten, dev Rektor Tr. Mllchke, der Lehrer Gläser und der Amtsinspektor Schulte-Börste, wurden als Geiseln festgenommen. verkannt werden, datz das gegenwärtige BerechnungS- shstem für Löhne und Gehälter Mit den schwierigsten Unzuträglichketten für die Beteiligten verbunden ist,, weil eine wenigstens annähernde Angleichung gn den ge. sunkenen Geldwert regelmäßig erst dann etntritt, wenn diese Entwertung bereits wieder die empfindlichsten Fort schritte gemacht hat. Bei der gegenwärtigen Wirtschafts lage Deutschlands erscheint vor der-Hand kein anderer Ausweg gangbar als der, haß man die sogenannten Indexziffern wesentlich- ausbaut, damit sie ein wirkliches Spiegelbild der jeweiligen Teuerungslage geben, und daß man diese Indexziffern sich- nicht in vierwöchentlichen, sondern in viel kürzeren Zeiträumen, etwa in zehntägi gen automatisch auswirken läßt. Ta mit erreicht man ein schnelleres Anpasfen der Löhne und lvh.nartigen Bezügen an die Entwertung und befreit das Wirtschaftsleben von den SpannungSmvmenten fortgesetzter Lohnkämpfe. Die nächsten Tage schon werden zeigen, welches Verfahren aus den Verhandlungen sich- ergeben wird, die zwischen der Reichsregierung und den beteiligton /Verbänden schweben. ' Um den passiven Widerstand. Tie englische Regierung hat, wie wir chören^ in Berlin anfra.qen lassen, wie sich dis deutsche Regierung nunmehr zu per Frage des passiven Widerstandes, also zunächst seines teilweisen Abbaues, stellen würde und ob sie geneigt wäre, die seit der Ruhrbese.tzung unter brochenen Kohlenlieferungen an Frankreich und Belgien wieder aufzunehmen. Eine Antwort auf.diese.Frage ist bis jetzt noch! nicht erfolgt. Fortsetzung de» Meinungsaustausche». Meldungen aus Brüssel und London künden an, daß die Reparationsverhandlungen nach dem durch die bel gische Ministerkrise veranlaßten Stillstand nunmehr wie der in Fluß kommen. Aus Brüssel wird den Pariser Blättern übereinstimmend gedrahtet, daß die Aussich ten für Vie Bildung eines Kabinetts Dheunis sich über raschend gebessert haben. Ter frühere Minister de Brocaueville. der nur wegen „strikter persönlicher An« gelegenhc'iten" in Paris weilte, hat geäußert, .Dheunis werde aller -Voraussicht nach bis Sonnabend sein Ka binett zustande bringen, andernfalls die Auflösung pes' Parlaments unvermeidlich, sei. Ein« Zusammenkunft zwischen Polnrare und Baldwin. Tier „Petit Parisien" spricht von der Möglichkeit einer, pemnächstigen Zusammenkunft zwischen Baldwin und Poincare. Auf englischer Seite scheine man anzu nehmen, daß -eine Unterredung nicht opportun sei» be- > vor nicht Frankreich und Belgien auf Pen englischen! Fragebogen .über die französisch-belgische Politik im - Ruhrgebiet geantwortet hätten. Zweifellos sei Poincare selbst.vollkommen geneigt, sich! Mit dem englischen Mi nisterpräsidenten zu treffen. Poincare könne jedoch, solange das Parlament tage, Paris nicht länger als -ein oder zwei Tage verlassen. T!ie Zusammenkunft wür de, falls sie in den Tagen nach der französisch-belgi schen Antwort erfolgen würde, ohne Zweifel in Paris selbst Kattfinden, wenn Baldwin sich, dorthin begeben könne. Sonst wäre es auch! möglich, die Begegnung yuf dem halben Weg« zwischen Paris und London statt« finden zu lassen. ------- Anzeiger für -as Erzgebirge -MZZ kagetiatt ftuewM»«,«,. EtUhaUea- -k amtliche« 0ekaaatmoch«agea -er Rate» -e, Sla-t va- -e» flm1»gericht« /w«. Leipzig Nr. 1»»»