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iE gen. Nu gellen sind «von einen M fünf.Schritte lang und so niedrig» datz. man darin aufrecht stehen kann, »nd in diH« ewgen Raum Der ss. Juni — eln Schlcksalstag. , Mn fchwMer.gewiverschwerer Sonntag war'!.«», W Jahr« 1914. als.Extrablätter den ehrsamen Bürgern, die MtKind und K^el harmlos vergnügt vom Früh- sommerausflug zurückkchrten, die Kunde brachten von der Ermordung des Erzherzogpaare» Frantz Serdinand. Di« Schreckensnachricht lieg manches Antlitz erbleichens viele ahnten eine dunkle Zukunft; und hier und da Wstert« eine scheue Lippe r ZNS Ist der. Krieg., Archetl- voll ballten sich die Wolken zusammen« und nach weni gen Wochen, diesen schicksalsentscheidenden Wochen der diplomatischen Verhandlungen, stand die Welt in Brand. DaS-Unhetl nahm seinen Lauf. , " Und wiederum ein 23. Zunil FünfHahre darauf unterzeichneten zwei deutsche Männer, in Versailles, an derselben Stätte, von der das Deutsche Reich seinen AuVgang. nahm, das furchtbare Schriftstück, das den fal schen Namen «.Friedensvertrag" trug. Heute gedenken wir dieser beiden Tage der Schick salswende Deutschlands und der Welt. Wir gedenken ihrer Mit ernster Trauer. WaS Haben wir, was hat die Menschheit verloren! Gin EhaoS liegt vor unseren Augen, ein wilder Trümmerhaufen. Große Staaten find zerschlagen. Neue ungesunde staatliche Organisa tionen sind künstlich geschaffen. Deutschland ist zrr- kleinert und ausgeraubt; mitten im sogenannten Frie den steht der Feind auf dem wirtschaftlich wichtigsten Boden unsere» Lande», tn sadistischer Wut das fetnge- gliederte deutsche Wirtschaftsleben zerschmetternd und Hunderttausende arbeitsamer Menschen in wollüstiger Grausamkeit zur Verzweiflung treibend.. Europa in zitternder Erregung bebt ob der Wahrscheinlichkeit, daß sich au» der Ruhrbesetzung und der immer schärfer zu tage tretenden imperialistischen Machtgier der Fran zosen ein neues Unheil über den Erdball tzerabsenken Werde. An allen Ecken und Enden der Welt züngeln Flammen empor, nirgends Ruhe, nirgends Ausgleich, nirgend« Fried«. Ist Hie Aera eine« neuen dreißigjährigen Krieges hetttngebrvchen? Seit 1911, also nun 12 Jahve htm tereinander, steht die Welt im Kriege.. Las Tripolis* Abenteuer der Italiener war der Auftakt. .ES folgten die Ballankriegs. Und ihnen schloßt sich der durch den 23. Juni.1914 eingeleitete Weltkrieg.mit seinen ver heerenden Folgen an- «Spätere Geschichtsschreibung wird gewih.nicht sagen, er sei 1919, am 23. Juni, beendet worden; sondern sie wird diesen Zeitpunkt nur als oine Fortsetzung des Vernichtungskrieges Lesen Deutschland mit anderen Mitteln registrieren. Frankreich führt Krieg gegen uns, und dieser Kries hat gegenüber dem frühe ren nur den Unterschied, patz Frankreich ihn AS, an die Zähne bewaffnet durchMrt. wir aber ihn waffenlos m bestehen haben. Waffenlos, Md doch nicht erfolg los!' Frankreich führt auch iM Grunds genommen Krieg Mgen sein« eigenen Bundesgenossen; denn indem eü den Vertrag von BersailleS rücksichtslos und bewußt verletzt, wendet es seine militärische Macht auch gegen die anderen VertraMrmerztzichiner, deren Interesse die Durchführung des »ertrage« und die Wiederherstellung einer gewissen Leistungsfähigkeit Deutschlands ist, und die mit wachsendem Unbehagen die militärische Aus. breitung Frankreich» im Herzen Europas betrachten. E» gibt Deutsche, die sich bet all dem deutschen Elend die Hände reiben und sagen r Wir, haben Recht behalten, wir haben e» immer, so kommen sehen; der Vertrag hätte eben nicht unterzeichnet werden dürfen, schlimmer hätte e» dann auch nicht werden können. Kleinlich« Rechthaber! Konnte e« wirklich nicht doch schlimmer kommen? Ist eS «national", die Flinte in» Korn zu Wersen, bevor noch der allerletzte Schutz getan ist? Haben wir nicht unser Höchsts« Gut, dt« Reichs einheit, bi» hierher bewahrt« wenn sie auch! ständig be- droht wird? Gewitz, di« Ablehnung de» Versailler Ver- tragSwerk« mit seinen furchtbaren territorialen und wirtschaftlichen Bestimmungen, mit seinen ehrlosen Zu mutungen (wir sollten die Mkletnschuld am Krieg be- kennen und unsere führenden Männer al« „Kriegsver brecher" ausliefern) ^lag ftk das Wichte, - natürliche, I vaterländisch« Empfinden näher am die Zustimmung, Wer will -«Ute leugnen, patz die Verwerfung de» ver- I trage« durch die Nationalversammlung «ine unäbseh- I bar« Katastrophe für uns« Vaterland gebracht Hätte! Der 28. Juni ist ein Tagt deutscher Trau«. Ab« I wir wollen den Kopf mich« hängen lassen, sondern an I die Zukunft Deutschland« glauben, Wa« -ist der tiefste I Grund für die Gewaltpoltttk Frankreich, »sns gegenüber? I Etz ist die Furcht die Furcht vor dm wiedererwachen- I den deutschen «rast, «ollen wir deM Feind« gestatten, I datz er an unsere unbezwingbar« «ratz, an unser Wie- I deraufstchen glaubt — und wir, selbst sollten so klein- I mükia sei« und Mi daran glauben? Nag.se!! firne von I un«l Nehmen w« uns «in Beispiel an den Brüdern I Ä -«setzte« Gebiet; sie leiden, sie widerstehen und host Monsignore Testa »ei Krupp. Wie die ,Mln, Lvlkstztg," aus Düsseldorf Meldet, besuchte Monsignore Testa im Düsseldorfer Gefängni« Krupp. Er weilte eine halbe Stunde bei ihm und über brachte Krupp Grüß« Md ein Schreiben des Kardinal- staatssekretär» Gaspart. Seit der Zeit, da Krupp von Bohlen-Halbach LegatioNSsekretär bei der Preußischen Botschaft am Vatikan war, Acht er dort in bestem An- denken. . der hrmgerkrleg an -er Ruhr wir- fortgesetzt. Nie französische Pressestelle tn Düsseldorf.meldet, die deutschen Behörden leien von den Etrrbrecherkom- imrndoS benachrichtigt worden, datz die Lebensmittel- zufuhr au» dem unbesetzten Deutschland nach dem be setzten Gebier laut ihnen bereit« AMer gemachter Mit teilungen von der französischen Gisenbahnregie "nach ihrem Bestimmungsort weiter geleitet wird, .vorausge setzt, Hatz die deutsche Etsenbahnverwaltung die Lebens mittel nach den von den Franzosen und Belgiern ver walteten Stationen leitet. Und datz die Adressaten die von der Regie festgesetzten Transportkosten bezahlen. Lurch di« Formulierung dieser Meldung, die von der französischen Kressestelle an alle ausländischen Jour nalisten gegeben wurde, will man im ÄuSlande den falschen Eindruck erwecken, al» ob Frankreich der Le- benSmtttelzufuhr in das Ruhrgebiet keinerlei! Schwie- rigkeiten in den Weg legt. Zn Wirklichkeit bestätigt die Meldung, .datz Frankreich die Durchführung der Hungerblockade Ln vulleiK Umfange aufrecht erhält. Tie Bedingungen nämlich, unter »denen dis LebenSmiüetzuftchr gestattet ist, find für die deut sch« Bevölkerung wie auch für die deutschen Behörden unannehmbar. La» wissen die Franzosen; wen» sie trotzdem ihr- Anordnungen aufrechterhalten, .so kann man darin nur den Versuch erblicken, den Bericht der englischen Kontrollvstizters über/ die Wirkung de«, französischen Hungerkriege» im Ruhrgebiet /zu. entkräf ten. Di« Herausgabe dieser Meldung^unmütelbar im Anschluß! an den Besuch der englischen Offiziere 1« Ruhrgebiet lätzt deuäich da» .französische Unbehagen über dies« ttüültsche Intervention erkennen. Auf der Zeche „Shamrock 1—2" haben am 2b. Mat die kommunistischen Hundertschaften fürchterlich gehaust. Der Markenkontrylleur Schinstz wurde erstochen, die Kantine er brochen. Dabei wurtzzn, wie die Bergarbetterzettung berich tet, gestohlen: 14b Paket.« Tabak je 2100 Mark, 86 Pakete je 1800 Mark, 8V Pakete je.2800 Mark, 1b PMte je 2400 Mark, büO Rollen Kautabak je 500 Mark, 1000 Zigarren- je 180 Mark, 400 je 2b0 Mark, SüO je 220 Mark, IbO je 800 Mack, 11000 je 80 Mark, 9800 je 100 Mark, 8400 je 140 Martz 1800 je IbO Mark, 1800 je 40 Mark, 1800 je 120 Mark 1900 je 200 Mark, 160 Pakete Schwefelhölzer je 1000 Mark, sowie die TageSrinnnahme in Höhe von 856000 Mark. Ferner wurden geraubt: Tine fertiggestellte Abrechnung mit Geld tn Höh« von 882 bOO Mark, vier Manometer je 80 000 Mark, 4 Messtnghühne je 80000 Mark und bO OOO Mark Privatgelder der Arbeiter. Schließlich strck» auSgetrunken worden: 212 Flaschen Mineralwasser, wettere 812 Flaschen fehlen überhaupt noch, ebenso dort Flaschen Tognae, Schlösser sowie Vorhänge hat man ebenfalls mitgehen heißen. Der Schaden berechnet sich auf 6480000 Mark. Im SauptverwaltungSgebäud« be- läuft sich der Schaden auf 2X Millionen Mark und im Ver waltungsgebäude und auf dem Zechenplatz auf etwa 18 Milli onen. So hausten die Kommunisten im Ruhrgebiet — Leute, von bereu Gnade in Sachsen dir Regierung abhängig ist. Wenn also der Sachse in den anderen Ländern scheel ange blich wird — ein Wunder tstS nicht! Theater pud Täuschung» Von befreundeter Sette wird sagende» bezeichnende Er lebnis mttgeteilt: Aus einem Geschäftsgänge kam ich über den Derendorfs Bahnhof, einem Bgo>rtbahnhos Düsseldorfs, auf dem früher ein ziemlich umfangreicher Güter- und Kohlenver kehr stattfand und der an dex Ante nach Essen liegt. Auf dem Bahnübergang sah ich zusammengeballt einen Haufen Fun- gens, die recht interessiert den Manipulationen zweier Fran zosen zusaben, die sich al» Ktnooperateure entpuppten. Schwerhewaffnet hatten diese gleich mit zwei Apparaten Auf- steMng genommen und kurvten im Schweiße ihre» Ange sicht« güt der Front nach dem Bahnhöfe und .den Gleisen. Und wa» kurbelten sie? Tinen von denwenigen französischen Kohlenzügen, der auf dem Bahnhof stand, einen leeren K lenzug, der in den Bahnhof einführ, und ring» herum hatte man ein paar Lokomotiven drapiert, di«, wie in Verzweiflung über da« mißglückte Ruhrabenteuer unendliche Dampfwolken aufsteigen ließen. Man konnte auf den ersten Blick sehen, daß die aanze Szenerie arrangiert war. Zieht man in Betracht, datz der Derendorf« Bahnhof von alten Süterladungen voll- Io wird sich ohne Zweifel auf dem Film ein reger fen — hoffen auf Deutschland» Bestand und LbrLurst. Und tz» wollen dkl« e« auch km. Vorläufig leine. Volksabstimmung in Hannover. Der Reich-Minister des Innern hat den Führern dek Deutsch- Hannoverschen Partei mttgeteilt, daß jhm eine wettere Zu rückstellung de» AbsttmmungSantrageS der Deutsch-Hannove raner (Bildung eine» Landes: Niedersachsen) unerläßlich scheine. Gleichzeitig hat das Ministerium darauf aufmerksam gemacht, daß eine Zurückstellung des Antrages über den Sep tember hinaus unzulässig sei. Darauf hat die Deutsch-Han noversche Pattei ihren Abstimmungsantrag überhaupt zurück gezogen. Sie behält sich vor, ihn zu „gegebener Zeit erneut einzuVringen". Aus äem Schemäenregister äer Cinbrecherarmee. Nach einer Meldung -er „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" ans BUer wurde dort int alten Amtshause auf der.Treppe zur Sparkasse der Zechenbvte Prinzen von einem belgischen Offizier erschossen. .Prinzen war zuerst von dem Offizier gestoßen worden Md soll sich die» in energischer Weise verbeten Haben. Prinzen ist Schwerkriegsbeschädigter und Vater von fünf.Kindern. Ferner wurde noch der Sohn des. Steiger» Werner von französischen Soldaten erschossen. Auch die Zahl der schwerverletzten Personen.stellt sich al» Höher her aus, «als ursprünglich angegeben wurde. Unter anderm ist auch eine Frau durch einen Brustschutz schwer "ver- letzt worden. Vor dem Rathaus tn Hofry-Elmscher würde am Dienstag nachmittag um A8 Uhr ein Mann, der tu da» abgeschlossene Gebäude wollte, erschollen. In Gladbeck ist ein neue» Opfer der französi schen Herrschaft zu verzeichnen. In der Söllerfttatze wurde -ine Frau, die sich Mt Wem Ehegatten dort aufhielt, .von einem im Solde der Franzosen stehenden Italiener, der M in Begleitung MeS französischen Soldaten befand, durch einen Schutz.sa Mver verletzt, datz sie bald darauf verstarb. , — Mass«nau»w«ifungen. Wie wir hören, .haben die Franzosen während der letzten Lüge fünfzehnhundert Familien von Eisenbahnbeamten au« dem Bezirk Rheinhessen aus gewiesen. Insgesamt kann die Zahl der von diesem Ausweisungsbefehl betroffenen Einzelpersonen auf 6000 geschätzt werden. Abermals ein« Milliarde gestohlen. Zn Düsseldorf ^.beschlagnahmten" die Franzosen am 20. d. M. die Barablieferung de« Postamt» 1 von 967,v Millionen Mark mit der Begründung, datz durch eine Verfügung des Rstchtzfinanzminister» den französischen Dienststellen Umwechslung von Franken in RetchSgelp, da» zur Entlohnung der ^Arbeitskräfte gebraucht werde, erschwert und teilweise "unmöglich gemacht werde. 0) Da» Martyrium Lirnpp» und fein« Direktoren. Der Wien« Violinvirtuose Protz Arnold Rose, der in Düsseldorf ftmzertterte, spielte auf. Einladung de» Vertreters de» Roten Kreuze» auch tn der GefänarM, kapelle vor den politischen Gefangenen. Er schildert im „Neuen Wiener Journal", wie er Krupp von Boh len und Direktor Bruhn, gälte Bekannt« au» früherer Zeit, vriedersah. Man stell« sjch Vvr r Zeder Gefangen sitzt in der Kapelle tn einem nach Ader Setze hin ab geschlossenen Kasten. Nur Ur da» Gesicht ist eine Oeffnung frei. Offenbar hat dies- ursprünglich für ge meine Verbrecher geschaffen« Einrichtung, den Zweck, eine geheim« Verständigung der Häftlinge zu »verhüten. Schon bei einem flüchtigen Ueberblick erkannt« ich Krupp und Bruhn, dt« beide freundlich auA, ihrer Zelle herauS- grützten. Bon beispielloser DrostlostiMit war, der An blick der übrigen Gefangenen. Ich kam mir vor, al» befände ich mich lebend e Inge sargten Menschen gegen über.' Mit einem Alpdruck auf der Brust begann ich mit meinen Mttwi-levn da» Konzert. Ml« wir geendet Hatten, richtete der Gefängniskommandant an die Häft linge die Frage, ob wir weiter spielen sollten, worauf unter lebhafter Bewegung der Häftlinge -ine Fortset zung de« kurzen Konzerte« verlangt wurde,. Der fran zösische Kvrmnand-nt gestattete Herrn Krupp und Herrn Bruhn, sich mit un» zu unterhalten. Herrn Bruhn fand ich sehr gefatzt und zuversichtlich, Herrn Krupp dagegen ziemlich nervo«. UebSr die vage konnten wir nur wentz» sprechen. Immerhin konnte H«rr Krupp die UeuHentmr tunr Mn danr Monate lann man la dte Sache aushalten und länge» kann e» jk nicht dauern, gepfropft ist, so wird flch ohne Zweifel auf dem Film «in reg« Nachher durften , wir dann ha« Gefängni« befichii- Tismbahnverkehr ergeben und dis Pariser werden stolz aus gen. Nie Zellen find etwa einen Mett» breit, kaum Re Leistungen ihrer Besa-ungStruppen sein, denn der Eisen- " ' .... - nicht bahnvzrkehr im besetzten Gebiet funktioniert ja Mdschö»-. steht „Tharun a son -out*, dir Franzosen schwärm« mm Mm» für Theatvr und Täuschung. Donnerstag, äea 2S. Juni IS2S IS. Jahrgang uer Tageviau ««<»«»,,» u« «Mch«, <«» »««M «»»», w. I«, Nr. 148 m pünktliche» vorftanü. tbsitev »n von «infach- ,r «ntfü-run, aNMgGK ickinsabrchNu« >e»M«ttmptat nung mlü 1 Fu«, Fried ende Antwort lppel, lauen i- Vgtl. igv SWW t. Gaswerk. gergarten»' MM -verel« nüssm vtr e« keijen. dafür üt vml dr^ m Meder er- ftn der Kapi- , Stand der Men zu die lt Hilf« einer et sich für die verdienstliche» Mltgürbrrn b«- liedrbücher vom n ». An« a. e. chast stattftnd«« , sich an blrfe ten argen Um lechlrln. vrrben ersuch« gleichzeitig mi ilt, von dress. verkaufen. tlWSloew. irwtese. Wik tttschttste«, Knocho«, MetaSe ch»ew», An», telstraß» LL>