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uer Anzeiger für öas Erzgebirge Dienstag, äen 27. Februar 1S2S Nr. 4S IS. Jahrgang s dienst mit illekte für Istn- fiikt. ilizei ist geführten i. Eine ir Türkei hte diese en falsch in Gelde -ß einem lder und ,en Aus- on 100 lt. 8 auptg: t. >. Abend» mann. h., «u«. - >«»«> unS NUN»«». U<L«a O» rcj- -Leiks leb« au Schrecken ssarek » waren d« hin« eker be« u» dem i zurück« da» Urteil de» Auslande» Umso eindrtnaltcher, je ab- stoßender da» Verhalten der Sieger wird. Trotz aller Provokationen hat die Besonnenheit und Disziplin der Ruhr« und Rheinbevölkerung bisher den Feinden nicht den willkommenen Anlaß gegeben, da» Aeußerste an Schrecken und Gewalt über da» deutsch« Land loSKulassen. Man mutz hoffen, daß diese» Aeutzerste un» erspart blei ben wird, aber man Ist an Meist und Ruhr wie tm Reich« bereit und 'gerüstet, in der Abwchr und der Ver teidigung auch den äußersten Einsatz nicht -u scheuen. Wahn- hat gr' haft die usstell«, ,ig (vom i. März) der ms- ber einen gen und ratmetrr gestattet, lbschlüss« egterung ang an daß die misation t in den idelsver- l Muster i. Aus- Qualität r Menge »rhanden :den, die apitalten ». liaobk. i-t Amon. K.Merist. Will klmerika vermitteln? Line Rede de« englischen Botschafter» Harvey in New York. Der englische Botschafter Harvey gab am Sonnabend im Klub der Londoner Presse in New Pork ErklSmngen ab, die in den Vereinigteu Staaten großes Aufsehen erregt haben. Aus diesen Erklärungen geht hervor, daß Präsident Harding eine Vermittlung in Europa vorbereitet, die augenblicklich noch zwischen der englischen und amerikanischen Regierung bespro chen wird. Der Vermittlungsplan enthält Vorschläge zur Bildung einer internationalen Finanzkommission, die die Frage prüfen soll, bis zu welchem Grade Deutschland tatsächlich fähig ist, zu zahlen. Gleichzeitig soll die sofortige Räumung des Ruhrgebiets durch Frankreich durchgeführt werden- Ander seits soll Deutschland sich unbedingt verpflichten, die Kontrolle der Internationalen Finanzkommission anzunehmen. Die amerikanische Regiemng ist gewillt, einen Druck auf beide Länder auszuüben, wobei es als selbstverständlich bezeichnet wird, daß weder die Vereinigten Staaten noch England je mals Frankreich erlauben werden, aus dem Rheinlande einen unabhängigen Staat zu machen. Es wird von gut unter richteten Kreisen hinzugefügt, daß die Vorschläge Hardings von Bonar Law warm unterstützt werden. Die offizielle Ankündigung des amerikanischen Planes wird in den nächsten 14 Tagen erwartet. Pari» dementiert. Im Echo de Paris erklärt Marcel Hutin, er sei ermäch tigt zu erklären, daß alle in den letzten Tagen ausgestreuten Nachrichten über eine angebliche Vermittlung der englischen, amerikanischen oder holländischen Regierung in allen Punkten erfunden seien- Eine der Regierung nahestehende Persönlich keit, mit der sich Hutin über die Lage unterhalten hat, habe erklärt, die deutsche Regierung zeige sich bis zum gegenwärtigen Augenblick in Unverständnis der wirklichen Interessen Deutsch lands noch unnachgiebig, die französische Regierung werde ebenso unnachgiebig sein. Es werde ein Augenblick kommen, an dem das Reich und die Magnaten nachgeben würden und dann würde Frankreich endgültig auf seine Rechnung kommen. Bis dahin werde es die Pfänder beibehalten, die es jetzt in der Ruhr in der Hand habe. Merlka un- -er vklkerbun-. Präsident Harding hat an den amerikanischen Senat eine Botschaft gerichtet, in der er vorschlägt, daß die Ver einigten Staaten in das Internationale Schiedsgericht des Völkerbundes eintreteu sollen. Diese Botschaft hat in Kon grehkreisen überrascht, obwohl man zugibt, daß sie den Ein tritt der Vereinigten Staaten in den Völkerbund nicht unbe dingt nach sich ziehen wird. Vielmehr scheint es, als ob dieser Vorschlag Hardings während der augenblicklichen Session die Billigung de» Senats nicht finden wird. Die Unver söhnlichen haben eine längere stürmische Debatte im Senat angekündigt, die voraussichtlich das ganze Problem der Stel lung der Vereinigten Staaten zum Völkerbund wieder auf rollen wird. Viele demokratische Senatoren erklären, den Vorschlag Hardings unterstützen zu wollen. Das Senatsko mitee für auswärtige Angelegenheiten soll am Dtenstgg zu sammentreten, um den Plan zu prüfen. agevlakk 'L -u leugnen, sonvern ihr« Bevölkerung in den Glauben zu versetzen, al» trage Deutschland die alleinige Schuld am Kriege, al» habe Deutschland diesen Krieg in der verbrecherischsten Weise geführt Und endlich al» such« Deutschland sich den Verpflichtungen au» dem Frieden»« vertrage zu entziehen. Der Verband Sächsischer Industrieller stellt un» ein Schreiben zur Verfügung, da» eine angesehen« Firma der Eisenindustrie von einer großen und angesehenen Akiiengesellschaft der Metallindustrie mit dem Sitz tn Paris und Marseille erhalten hat. Diese französisch« Firma schreibt: „Wir sind erstaunt, seststellen zu müssen, datz ein» angesehen« deutsche Firma glauben kann, datz die französische Regierung gegen Deutschland in einer Weise handelt, die gegen den Vertrag geht und datz die selbe nicht beachtet, daß Frankreich! bisher nicht da» allergeringste für Reparationen von Deutschland er halten hat. Wir Franzosen sind überzeugt, datz Deutschland sich entschieden geweigert hat. seine Ver pflichtungen zu erfüllen und auch jetzt nur alles Mög liche tut. um die Erfüllung zu vermeiden. Wir können daher die Handlungsweise unserer Regierung nur bil ligens welche angesichts des fehlenden guten Willen» der Schuldner sich entschlossen hat, greifbare Pfände» an sich Ku nehmen." GS ist au» diesem Schreiben einer führenden franzö sischen Firma die völlige Unkenntnis nicht nur der Ver tragsbestimmungen, sondern auch der bisherigen deut schen Leistungen zu ersehen, also einer Firma, die durch aus nicht zur urteilslosen Menge gehört. Derartig» Aeußerungen sind bezeichnend 'für di« wirkliche Gesin nung der französischen Bevölkerung und sür die eigent lichen Triebkräfte, die hinter der Politik der französischen Regierung stehen. . In einem anderen Falle äußert sich eine belgisch« Firma im Zusammenhang mit einer Ueberweifung Über die Reparationen und den Friedensvertrag von Versail les. Sie hält „diesen Vertrag für ungerecht, weil er die deutsche Niedertracht nicht genügend bestraf«. Dt«s« Niedertracht versuche trotz der zu großen Milde des Ver trage» immer noch ihn nicht zu halten, indem sie mit allen Mitteln auf den betrügerischen.Bankrott Deutschs lands hinarbeite." Auch diese Aeuherung ist ein Mr derschlag der völligen Unorientiertheit unserer westli chen Gegner und 'zeigt, wie notwendig e» ist, mit allen Mitteln, d. h. auch im Wege der persönlichen Korre spondenz oder durch Beilegung aufklärender Schriften durch exportierende Firmen dahin zu wirken, daß der Wahrheit auch.im Ausland endlich Eingang verschafft wird- ' ' ' ' - ' > i !! 1 i ! it I Der Lügenfeläzug gegen Deutschlanä. Der Verband Sächsischer Industrieller ist wiederhol» in der Presse, bei der Reichsregierung und den bekann ten Auslandsorganen, dafür ringe treten, datz da» Aul land über die Leistungen Drmschland» nach Beendigung de» Krieg«» eingehend aufgeklärt wird, damit die heute dem Wirtschaftsverkehr im A«g« stehenden Vorstellun gen über die deutsch« Schuld oder ÜOer di« Nichterfül lung gewisser yried«n»vertrag»b«sttmmungen beseitigt werden. E» ist hu zugeben, daß nach der vorangegange nen Verhetzung der deutschen Wirtschaft und de» Deutsch tum» tm Au»land« di«s« AufNärunglarbeit mit großen Schwierigkeiten zu rechnen hat. Andererseits darf ab« auch die größte 'Hartnäckigkeit ««»ländischer Mauviui- sten nicht davor zurückschrecken, datz «ndlich ditz Welt wie der «tn objektiv«» Bild über di« international« Lag« erhält. Auf Grund der wiederholt durch den verband Sächsischer Industrieller verwertet«» Schreiben expor tierender Firmen ist immer wieder darauf -ingewwsen worden, wie e» g«rad« die ttantzästsch« Regierung )wv- steht, di« ratsächltchm Leistungen Deutschland» nicht nur --------- /u'S'r'g'kr vuv UMZ- ßernsprech.ftnsihln» N». «, »«»>«. T»tr»ramin«, Tageblatt fta««zi»A»g» Enthaltest- -Ist stMtHchsst VskstststtMstchststAsst -IO NsttlO -I» Stst-t stst- -IO ^MtOFItztthtO /ist». p»sW«r,i,«t», ftmt letpzj» st». «««» Vermittlungsgerüchte unck neue Sanktionen. Aus Amerika kommen Nachrichten, die in England «st besonderer Aufmerksamkeit, tn Frankreich mit leb hafter Erregung kommentiert werden und die in Deutsch- land einem auf wiederholten Erfahrungen beruhenden starken Skeptizismus begegnen. Diese Meldungen gehen au« von einer Ansprache, die der amerikanische Bot schafter in London anläßlich eines Besuches in Newhork dort vor englischen Pressevertretern gehalten und in der er nach Zeitungsberichten mitgeteilt hat, daß auf Anre gung -es Präsidenten Harding gegenwärtig zwischen Wa shington und London der Plan einer amerikanischen In tervention in die europäischen Angelegenheiten bespro chen werde. Dieser Plan, der von Harding selbst entwor fen sei, ziele auf eine internationale Finanzkontrolle und auf deren Grundlage auf eine Regelung der deutschen Zahlungsverpflichtungen hin und sehe auf der anderen Seite einen Druck auf Frankreich zur Hingehenden Li quidierung der Ruhraktion vor. Es ist verständlich, daß diese Meldung namentlich in Frankreich größtes Aufsehen erregt und lebhaft kom mentiert wird. Nicht minder verständlich ist die Zurück haltung. mit der man hier in Deutschland begegnet Immerhin muß man auch dieses Anzeichen als einen neuen Beweis dafür werten, daß die Auffassung von der Unmöglichkeit eines dauernden Fernbleibens der ameri kanischen Politik aus den europäischen Angelegenheiten mehr und mehr wächst. Ein weiterer Beweis für diese Tatsache ist die Botschaft des Präsidenten Harding an den Senat, die den Eintritt Amerikas tn den interna tionalen Gerichtshof anregt der durch, den Vertrag von Versailles geschaffen und der Obhut des Völkerbundes unterstellt worden ist. Es wird in dieser Botschaft al lerdings ausdrücklich betont, daß ein solcher Schritt Amerikas an bestimmte Voraussetzungen gebunden sei und nicht als Beitritt zum Völkerbund selbst aufgesaßt werden dürfe, aber auch diese Einschränkungen genügen den sehr einflußreichen Gegnern einer amerikanischen Intervention noch keineswegs, und das Schicksal des Hardingschen Vorschlages im Senat ist daher zum min desten zweifelhaft. Tie Stunde 'der amerikanischen.In tervention ist noch nicht sichtbar. Die gesteigerte Aufmerksamkeit, die man in England diesen amerikanischen.Stimmungen entgegenbringt, ist zum großen Teil der Einfluß durch das wachsende Un? behagen über die französische Politik und die französi schen Aktionen. Diese richten sich gerade in den letzten Tagen mehr oder weniger ausgesprochen, aber umso deut licher fühlbar gegen England. Tie am Sonntag erfolgte Besetzung von Königswinter und LiMLurg, die dazu dient, zwischen den französischen Brückenköpfen eine brei tere Verbindung herzustellen, bewirkt zugleich, daß die englische Besatzungszone von der französischen Okkupa tion nunmehr völlig umschlossen Und ebenso vollständig von Deutschland getrennt wird. Ter Raub des Zwülf- MilliardentranSportes von Reichsbankgeld in Hengstey ist ebenfalls ein Akt ausgesprochener Unfreundlichkeit ge genüber den Engländern, über -en diplomatische Aus einandersetzungen bevorstehen. Ein Blick in die englische Presse zeigt deutlich 'die wachsende Mißstimmung der öffentlichen Meinung, gegen das 'Verhalten Frankreichs. Doch mutz das deutsche Urteil sich auch hier davor hüten, an solche Symptome Hoffnungen Ku knüpfen, die nicht oder doch zum mindesten noch lange nicht gerechtfertigt wärest. ' Einstweilen sprechen di« Tatsachen eine sehr den- liche Sprache und zeigen uns. daß wir dem immer wie der gesteigerten französischen Truck und der immer maß loseren Brutalität des Zwingherrn ohne andere Hilfe gegenüberstehen als die Kräfte, -ie unser Entschluß zum Widerstand und unser Willen Kum AuSHarren lebendig machen kann. Tie Requisitionen haben sich zu regel rechten Plünderungen ausgewachsen, di« Verhaftungen und Ausweisungen werden mit rücksichtslosester Roheit durchgesührt und vervielfachen sich Won Tag zu Tag, in immer größerem Umfang werden farbige Truppen ist di« vergewaltigten Städte und Ortschaften gelegt, Kri mer weiter«» deutsche» G«biet witd widerrechtlich besetzt, bedrückt und au»g«beut«t. Di« französischen Kriegsge richte sind unaufhörlich an der Arbeit, mit ihren Schand urteilen den Brandschatzungen und Vergewaltigungen den Anstrich de» „Recht»- zu geben, und di« französisch« Propaganda tm besetzten Gebiet und draußen in der Welt überschlägt sich fast in ihren BenMungen um Fälschung der tatsächlich«» Verhältnisse und um Unterdrückung, ob jektiv«« Bericht« und Darstellungen. Diesem unerhörten Druck und dieser schamlosen Ty rannei gegenüber wahrt di« deutsch« Verteidigung noch tmmer eine erstaunliche Ruhr und Zurückhaltung, und sie wirkt durch Ue Ärt, wie ft» Dren Kampf Mrt, au- Das Machtbeäürfnis äer französischen Schwerinäustrie. Erklärungen de« Reichskohlenkommissar» an «inen italienischen Pressevertreter. Retchskohlenkommissar Dr- Stutz erklärte Über di« Gründ«, die Frankreich zur Ruhrbesetzung getrieben haben, dem B«r- > liner Vertreter des Corriere d'Jtalta u. a.: Der wahre Grund ist nach meiner Ueberzeugung das Machtbedürfnt« der fran- zösischen Schwerindustrie, die zu der durch den Friedens««- trag gewonnenen luxemburgischen und lothringischen Groß eisenindustrie auch den zugehörigen Koks besitzen will. Dieser Bedarf ist zwar durch den Friedensvertrag bi» 1980 sicher- gestellt. Man fürchtet aber für die weitere Zukunft und möchte daher di« jetzige Zett benutzen, um sich über 1980 hinaus zu sichern. Ich weiß aber genau, daß von der deut schen Schwerindustrie ein vernünftige» Zusammengehen mit der luxemburgisch-lothringischen Eisenindustrie niemals abge lehnt wurde. Unsere deutschen Großunternehmer haben wieder holt erklärt, daß französische Erze und deutscher Kok» wirt schaftlich zusammengehören und daß man zu Verhandlung«» über «tn« wirtschaftliche Verständigung bereit sei, allerdings nm «uf d«r Basis der Gleichberechtigung. Da» hat aber offenbar der französischen Industrie nicht genügt. Lt« wollt« wie an der Saar mindestens SO Bro- , zent der deutschen Unternehmen besitzen und wollt« nicht« mit gleichberechtigten Vertragspartnern zu tun haben. Auf «in« derartige Unterwerfung tonnt« sich di« frei« deutsch« Industrie niemals einlafsen. Darum trieb di« französisch« Industrie di« Politik ihre» Lande» zum militärischen Einbruch, um auf dies« Weis« di« Unterwerfung der deutschen Arbeit zu er zwingen. Aber heut« «M di« französisch« Regierung sich für di« eigenen Hochöfen die Koksbasis de» Ruhrgebiet«» «tn für allemal sichern und sich sür kommende politisch, Umgruppie rungen und europäisch, Verwicklungen von der Zufubr au» ' dem Ausland« unabhängig machen. Frankreich'will sich für di« nächst« europäisch, Auseinandersetzung di« notwendige Er gänzung für sein» eia,ne Rüstungsindustrie sichern, indem «I sich letzt mit Gewalt tn den Besitz de» Koks« setzt, den e» A für seine Eisenindustrie braucht. . >«rs . lNZ . IV2Z . lV2Z . 1V23 iurodt Ir,