Volltext Seite (XML)
aae ia yr. S0S Sonnabanä, äen so. Dezember 1V2S lr. Jahrgang fehlung Deujfchland» kann httntt» ttdttRttßs «l» tzg» UkAENd a«aMm wsrdm. Vor äer Pariser Aonferevz. Der Ptt» des yttWchen WeeMzerMtttReeS M DWU «och nicht endgAtigiestgeleat. tzette HnnptUrn«»- züg« können jedoch mit ewig« «cherhfit NW»b«v» werden. E» Witt» flch Pmdelu »«: 1. Heraksetznns -er Aep«rntk»«S»ar- rung sei. jo wäre England gettomM», M jogm-ttch e« in sehr hohem Rahe bedaure, daß ei« §»lcher Verttch gemocht würde, der Frage Gewalt ««da». Die tri»» sche LffenUiche Meinung stt nicht bereit, die Rcher» ttonsfrage vom Standpruckt unergiebiger Sansttt«« «ch Garantien W betrachten. Eg gebe ketae» Teil dar DH» fentliche« in Engttnb, der WnRWWe» wchöch^ wenn die britische ««Bewach im angenbtzLiche» Ett- dinm ZwangSamtzruchmen nnterstützt«, dre nur jede Hnch. nung ans eine allgemeine Lüßrqg »nn Gcheiter» bttÜW» könnten. » Di« ,^tßl«s-Wwttt zu der Rote der «eparation» kommtMn. der Wert der Holstteng«, di» Lmttsch- land versäumte abzuttefern, Ptz nicht »rotz nnd P» her bestehe keinerlei «vtwendchWt. well« bet dem «ad. schrnfall zu derweilen. Irr Pari» ab« wette die Ged» sthetdung hterüb« ansthemend ach gyuttstchliche Gttw- rung angesehen, die einen wichtigen MrrPbch «ch dt» Bw Polltlsche Naujahrsgeäanken. vom Obrrbürgumrtstrr vr. Mill, M. d. R. Die drückende Not de» Alltage» und di« Sorge um die nächstliegenden Titnge he« Leben» haben einen gro ben Letl de» deutschen Volke» stumpf gemacht. Auf der einen Seit« sucht ein schrankenloser Mareria- ltSmu» au» der Welt der Scheine und de» Scheine» «inen möglichst groben Anteil an sich zu bringen, auf der anderen Sette fügt sich fatalistischer Gleich mut in da» für unabänderlich gehalten« wirtschaftlich«, menschliche und nationale Glend. Go lehr die trostlose Lage des deutschen Volke» zu einer derartigen Einstel lung verführt, so sehr gilt es, ihr mit allen Mitteln ent gegenzutreten. Wunder geschehen in unseren Tagen nicht mehr, und kein Gott und kein Mensch kann «in nie- dergedrochenes Volk wieder vorwärts und aufwärts füh ren wenn eS nicht selbst in sich den Drang zmd die Kraft verspürt. An de» Jahres Wende soll nicht nur der ein zelne Mensch, sondern soll auch da» ganze Volk den Mut haben, sich selbst ins Gesicht zu sehen, um so .seine Lage und die Pflichten jzu erkennen, deren Erfüllung e» sei ner eigenen Zukunft 'schuldig ist. Wahrheit und Klar heit sind in solchen Augenblicken der Selbstprüfung dop pelt nölig, auch wenn sie schmerzvoll und grausam sind. Blicken wir auf das hinter uns ltegendeJahr zurück, so erhielt auch in ihm noch unser ganzes Leben als Volk und als Mensch sein bestimmendes Gepräge durch.den Gewaltakt von Versailles. Im Vor dergründe der außenpolittchen Beeinflussung unseres Daseins stand der ungebrochene Ber.nichtungswille Frank reichs. Aber eine große Wandlung hat sich doch ge gen früher im Laufe dieses Jahres vollzogen: Frankreich findet bei seiner Politik gegen Deutschland nicht uwhr die willenlose Gefolgschaft der anderen. Das ist zweifel los ein beachtlicher Fortschritt, aber es bedeutet für uns noch keine Entlastung oder gar eine Befreiung von dem Sklavenjoch von Versailles. Tas kann erst.eintreten, wenn Frankreich aus Besorgnis vor der offenen Gegner schaft seiner ehemaligen Verbündeten, und sei es auch nur der wirtschaftlichen Gegnerschaft, geneigt ist, eine Politik der Vernunft einzuschlagen. Die Psychologie Englands und Amerikas ist jetzt au» eigenen wirtschaft lichen Interessen heraus zu einer solchen Politik der Vernunft bereit. Wird sie auch die französische Politik in den gleichen Kurs hineinbringen können? Da» ist die Kernfrage für die nächste Zukunst; und alle», was wir an Konferenzen und Entschließungen der beteiligten Mächte im Anfang de» nächsten Jahres zu erwarten ha ben, wird sich um diese.Frage drehen. Auch Amerika wird letzten Ende» kein anderes Rätsel aufgeben al» dieses. Man soll nicht meinen, daß bet dieser Lage 'für Deutschland kein Raum zu aktiver Politik sei. Zm Ge genteil. Lite Welt erwartet von Deutschland selbst direkte Bor schräge zur Lösung des Reparations problem». Manches fleißig» und gute diplomatisch« Schriftstück ist im Laust de« letzten Jahre» von Deutsch land ausgegangen, aber stet» war die Zielsetzung nur, über die nächstliegenden und drohendsten Schwierigksiten htnwegzukommen und Zeit zu gewinnen. Es mag sein, daß diese- Verfahren lang« Zeit da» einzig mögliche war, abex jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um auch hon deut scher Seite aus eine grundlegende und endgültige Re gelung vorzuschlagen,. und hierin liegt die groß« und entscheidend« Aufgabe der gegenwärtigen Regierung.,GS ist ein schweres Verhängnis für, un», daß un» für diese Etappe der deutschen Politik ein Mann wie Rath«nau geraubt worden ist, der in verhältnismäßig kurzer Zeit den Weg zum Verstand unserer. Gegner gefunden hatte. Aber e» braucht anderen nicht unmöglich zu sein, das fortzuführen, wa» er .ungebahnt hatte, zumÄ gegenwär. tig die Voraussetzungen hierfür günstiger liegen gl» bisher. In England steht jetzt da» ganze Volk ge- schlossen hinter der Politik des neuen Premier« Donar Law. der mit nicht mitzzuverstehender Deutlichkeit von der imperialistischen Sanktion-Politik Frankreichs abge hackt ist, und au» Amerika mußte selbst ein Slemen- oeau nach der Heimat berichten, daß Frankreich» Pläne dort auf schärfsten widerstand stoße«. Der lejse Hoffnungsschimmer, de« jetzt am außen- politischen Horizont aufsteigi, darf un» nicht üb« die ungeheure Schwere unserer inneren Lage htn- wegtäuschen. Die Auswirkungen de» Gewaltakte» von Versailles haben uns zu einem verarmten und zermürb ten Volk gemacht. Ganze Bvlkskreist, die für unser wirt schaftliche» und soziale» Leben die tragende, verbindend« und »»«gleichende Schicht bildete«, sind verarmt. Die freien geistig«« Berufe, di« auf der Arbeit eine» Mühe- vollen Leben» aufbauenden Kapitalrentner.und diele Existenzen de» chemoligen Mittelstände» sind zu ttnom einzigen großen Proletariat deAassiott. Di» wirtschaft liche und menschlich« Moral und di» seelische WOtpe- sundhett sind d«n gleichen schweren Erschütterungen au» gesetzt wie die Volksgesundheit im körperlichen Sinn«. In erschreckender weise offenbart sich am deutschen Volk, da» wort Fichte»» Di« Grundursache de» poli tischen verfalle» der Ration lieg» darin, daß die Selbstsucht der einzige Trieb aller Lebendregungen geworden ist. Mit einem Wort: Der deutsch« Selbsterhaltungswille ist auf da« schwerst« gelähmt. Rach wie vor zrrsplittert sich der Rest der politischen und wirtschaftlichen Energien unse res Volke» in doktrinärem Gezänk und parteipolitischer Eigensucht, und da» in einer Zeit, in der die Lebensfra gen des deutschen Volke» gebieterisch« al» je «in Empor steigen über alle politischen Theorien und Experimente Verlangen. Gewiß ist auch hier daS letzte Jahr nicht ohne Zeichen der Besserung geblieben. Die.Sozial demokratie Hat ihren linken, bis dahm im Gegen satz zur Staatsordnung stehenden starken Flügel wieder an sich gezogen, aber ste selbst hat sich tm -Lerchen Augen blick im Reich außerhalb der Regierungsverantwortung gestellt und taktische Rücksichten über die Gesamtverant- Wörtlichkeit triumphieren lassen. Unerfüllt ist nach wie vor das Grundgebot unser«» innenpolitischen Leb««»: Zusammenfassung aller zur Festigung von Staat, Kul tur und Wirtschaft notwendigen Kräfte um der nationa len Selbsterhaltunq willen. Dies zu erreichen, muß nicht nur der Wille einer Regierung oder einer einzelnen fü^ renden Persönlichkeit sein, Andern da» Wollen eine» jeden einzelnen Deutschen, gleichviel ob er auf führendem Posten steht oder eingegliedert ist als kleine» Rav in da» große Getriebe unseres Volkslebens. Rur ein auf mil- lionenfäitigem Einzelwillen sich aufbauender nationaler Selbsterhaltungstrieb kann unserem Volke die Kraft zur Ueberwindung der Niederungen geben, in denen es jetzt noch wandelt. Noch hat das deutsche Volk diese Kraft; aber viele sind sich ihrer nicht mehr bewußt . Möge daÄ neue Jahr dies» Kraft wieder wecke«! MM- Anzeiger für Sas Erzgebirge W «tteGem«,, reßttttt, sie,„»»»!,Enthalttns st» amtliche« Sekanntmachunge« s»s Natts stt Gisst uns ses Nmtsgsitchtt Nus- ßesWechäeme» Fett SchG, ste. ,tztt Maßuahme« für den Fall deutsche« Verzuges. aller deutschen VerÄllchtvn- gen gegenüber de« «Werte» irr et«»» «tuZtMS» Zahlungsplan. 3. Befreiung DvNtßchland» vv» allen Jchsi lungen während der -vsten drei oder vier Jahr« euch Ermäßigung der Zahlungen wkchrend etter ttetttrm, kurzen Periode. 4. Diese Befreiung brauche nicht ein voVMkdtger Erlaß zu kett. ö. Die Summe von bv Milliarden Güldmark, ttrtttü auf .eine gewisse Zahl von Jahren, Wune als ovgemeWa gelten. 6 Deutschland müsse durch günstig« Di-fturtierurrg»- Vereinbarungen, die möglicherweise den gegenwärtig« französischen FinänzautoritLt vvrgeschlagenen 30 Milst- arden vermtndern könnten, jeder Bew^grund gegeben werden, seine Verpflichtungen richtig zu erfüllen; die» könne Deutschland natürlich mit Hilfe von äußer« An leihen tun. 7. Frankveich» besondere Rolle bei der Regelung würde in der Annahme deutscher ReparotionSbonS bestehen, und vielleicht außerdem auch dartt, daß chtt feine Schulden teilweise gestrichen werde«. 8. Frankreich müsse seinerseits ebenfalls VtS zu einem gewissen Maße die ihm von seinen «uropäißhe» Alliierten geschuldeten Summen erlassen. Einige der hier angeführten Vorschläge würden viel leicht noch vor der Eröffnung der Pariser Erörterung abgeändert werden. Außerdem könnten sich,die Ereig nisse in Parts oder ^Washington so entwickeln,, daß der britische Plan überhaupt nicht vorgelegt werd«. polncarLs Absichten für -rn 2. Januar. Am Quai d'Orsay Herrscht gegenwärtige ein« fieber- , haft« Tätigkeit, um das technische und wirtschaftliche Pro- gramm^ür di« am 2. Januar beginnenden Besprechun gen vorzuberetten. Pvineare soll die feste Absicht habe», au^der Zusammenkunft der alliierten Ministerpräsiden ten unbedingt und in erster Linie die absichtliche Ver fehlung Deutschlands feststellen zu lassen, b«»Ü es VdS Recht erhält, sofort Sattktione« und ZwangsmaßmchWM anzuwenden. Pvineare Hai, wtt Haves vttflcherh tttt» Not« über etwaige VvrMäg« der. deutsche« ReBsytW nach Berlin geschickt. Frankreich «M sich da« -oh selbst hole« Dor „Reuhook Herald" will wisse«, daß Poinear» am L. Januar dw Ausholzung de» btt «»«»baden Uo- genden Wald«» Vorschlägen werd«, um die fehlenden Hvlzlieferungen Deutschland» M verbollyänGgen De» Wald würde, wenn Deutschland ihn nicht selbst abholzen könne, von französischen Soldaten ob« englisch«« Arbei ter« die dazu herangezogen würde», abgeVoltt wett««. ! vor allM aber dollen zunächst die HoWvoxrätt im Rhein land» b»MA«<ch«t »ttden- . Die Unmöglichkeit äer äeutschen Holzlieferungen. In der bereit» mitgeteilten amtlichen deutschen Stellungnahme zu den deutschen Holzlwferungen hottzt «»weiter:" , Infolge des Sturze» detz Mark konnten die Lieferan ten mit den DertraMreißen weder den laufenden Roh stoffbedarf, noch ihre Betriebskosten decken und gingen bet Durchführung der Verträge dem Ruin entgegen Sie , stellten daher die Lieferungen ein. Dsr Reichskommissar Wert der (Äsamtsiwmw'auf die twn einer^be^ versuchte anfangs« pflichtgemäße Lieferungen zu er- —" ' Swingen, und schritt sogar zur, Sntelgnung greif- bare« Vorräte. Weitere Hemmungen waten durch die Handhabung der Abnahmebestimmungen ein. In zahl reichen Fällen stellten die Abnahmebeamten der alli ierten Länder schärfere Anforderungen, als vorgesehen war. Wenngleich auf die Vorstellungen der deutschen Regierung diese Uebevgriffe abgestellt wurden, so brach ten diese Fälle doch Zeitverlust und Lrausporistockungen mit sich. Me betroffenen deutschen Lieferanten weiger? ten sich, die Lieferung unter diesen protokollwidrigen Bedingungen festzusetzen, Und zogen teilweise ihre An gebote zurück. Die von den Lieferanten al» schikanös empfundene Art der Abnahme erschwerte dem Reich»- bommissar die Aufbringung de» Holzes außerordentlich. Btt zum 'IS. November d. I. wurde der Schwellen bedarf, für Belgien vollkommen sichergestellt und die Schnitcholzlieferungen für Frankreich aufgebracht. Bet den Telegraphenstangen Karen wegen der geforderten Abmessungen Angebote nur in geringen Quantitäten zu erlangen. Wegen der strengen JmPrägnterungSbestim- nmngen konnte ein großer Posten bereits gekaufter Höl zer nicht zur Ablieferung gelangen. Anschließend hieran wird noch festgestellt, daß bi» Anfang Dezember etwa öS Prozent der von der deutschen Regierung angebore nen Mengen zm Ablieferung gebracht worden sind. Be reit» bet Abgabe d«S Angebots M Besitz» drtz gtttte» ISS» war von deutscher Setw ausdrückltch dar auf Htngewiefen worden, daß es wegen dev spät««, ohne Schuld der deutschen Regierung erfolgten An forderung wahrscheinlich 'nicht möpltch sttn wür de^ di« Lieferungen tm gesamten Umspngr durchzuführen. Nichtsdestoweniger ist die Feststellung dev Verfehlung Deutschlands tn der «epko für» di« französischen LtefevUngen allein beantragt und durchgesetzt worden, wen« e» auch nicht gelungen ist, die borge- srhenen Liefermengen In dem vorgeschrttbenen Zeitraum tzm Ablieferung zu bring««, ßo glaubt die deutsch« «o- üt«ru»m doch d«« ZttchweiS erbracht zu hob«p, daß st« tm Rahmen der technischen und wirtschaftlichen Leistung»- fähigkeit DeuHchlandD all« Anstrengungen gemacht hat, t»m ihre« Verpflichtungtt tmchzukvmmen. Eine Per-