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u«,,,,-» U.«» »I», «»»»«WM ftmeim* -»— M,U,»,Na«»»PUU» «n U0.M Um», »UlN»MMftM wwlm mttznchm»« ft«»«ft, MRM /inzesger für das EkWsdirst» ««tz»"«»« »I« «Küllch« t« «M«^« M«U»«« «« /!»«> pW»»««», »- >«» vor einer neuen leuerungswelle. Durch di» deutfchsn Land« wandelt jetzt ein rosen roter opttmtSmu». Selbst Leute, dte noch vor 14 Lagen mit überlegener Mten« prophezeit haben, daß der Lol- lar zur Weihnachtszeit aus 10000 stehen werde, sind von der Hosfnungssreud« angesteckt. Woher kommt dieser Plötzliche SttmmungKuMschwung nach so langer Meder- Beschlagenheit? Feiert der alte Glaub« an ein Weih nacht-wunder frohe Auferstehung? An der Lat, es ist etwas Aehnliche». Man wartet aus da» amerikani sche Wunder. Seitdem die ersten Nachrichten Über den großen Leich herübergedrungen sind, daß.Amerika endlich mit seinem Geduldsptel de» Gehen- und Gr- schoherÜassenS Schluß machen wolle, steht man den Him mel voller.Geigen. Wenn man diesen! Wunderglauben aber kritisch nachgeht, so zeigt e- sich doch, daß man gut daran tun wird, einige Pflöcke zurückzustecken, damit das Erwachen daraus nicht allzuschlimm werde. Gewiß ist es unbestreitbar, daß die Reparationsfrage in der letzten Zeit in ein neues Stadium getreten ist. Tie neu erwachte und auf der Londoner Konferenz fest betonte Energie Englands gegenüber dem Politischen und wirtschaftlichen Imperialismus Frankreichs, der» Rückzug Frankreich» selbst in der Frage der Ruchribesetzung und die stärkere Aktivität der Bereinigten Aasten, ihr eigentlich Hum ersten Mal nach außen gezeigte» Interesse, in die euro päischen Tinge etnMgretfen, sind unleugbar und gewiß geeignet, Hoffnungen zu erwecken. Aber auch nicht mehr. Bon einem aktiven Eingreifen Amerika» von einer An leihe gar ist vor der Hand noch keine Rede. Immerhin hat dieser Umschwung sein gute» gehabt: Der Dollar hat zum ersten Male seit langer^ Zeil wie der einen tüchtigen Sprung nach unten gemacht und es der deutschen Industrie und der deutschen Regierung^er möglicht, sich billiger mit Devisen einzudecken, aw e» bisher der Fall war. Wenn aber weite BolkSkretse an diesem Tollarsturz die Erwartung geknüpft haben, daß sich nun alle», alle» wenden müsse, so sehen sie sich bit ter enttäuscht. Ta» Weihnachtsgeschäft hat darunter schwer gelitten. In der Erwartung eine» Sinken- der Preise haben die Käufer zurückgehalten. Ab« wer.da mit gerechnet hatte, daß die Warenpreise nun auch eben so rasch zurückgehen würden, wie sie vordem bei jeder KurSerhHhung de» Dollar» gestiegen waren, sieht sich betrogen. Ter Verkäufers d« damals jede» Steigen de» Dollar», mit dem Mnwand de» WiedereinkaufSpreiseS mitgemächt hat, denkt nicht daran, nun auch den Sprung nach abwärts mitzumachen, sondern redet sich auf die bei hohem Tollarstande gekaufte Ware hinaus. Bon einer Verbilligung ist nirgend» die Red«. Hm Gegen teil dreht sich die Teuerungsschraube im ' gewohnten Tempo weiter. Tie Erhöhung de» Brotpreife» ist be reit» a»gedroht, die Kohle soll teurer werden, und da» Beglückende wird nicht ausbleiben, daß gerade dadurch alle Preis« steigen werden. Auch diese Teuerung, die eine wettere Etappe auf dem Wege uns«« Verarmung ist, muß durchgebissen werden. Sie darf und soll uns da» Weihnacht-fest nicht trüben. Haben wir so weit durchgehalten, so werden wir auch diese» Stadium Huh hinter un» bekommen. Umsomehr al» doch jetzt zum ersten Mal? dte Hoffnung Form und Gestalt anntmmt, daß o» in diesem Tempo auf die Lauer nicht weitergehen kann und wird. Das noch immer v ungelöste Problem, dl» Absichten Amerikas. Staatssekretär Hughes teilte, wie nunmehr feststeht, dem französischen Botschafter Jusserand mit, daß er hoch" erfreut wäre, eine international« Wirtschaft«- konßerenz einberufen zu können, di« in Wissenschaft, kicher Weis« die Zahlungsfähigkeit Deutschland» festlegen, sollte. Di« amerikanisch« Regierung hat auch schon ihre Pläne, wenn auch, nur provisorisch, näher formuliert r 1. Liie Ratziemno der vereinigjten Staaten hat die Absicht, dte mropätschen Möchte etnzuladen, um einen Plan für di« Regelung der Reparattonrfrage auSzuav- Veiten. Lt« amerikanisch« Regierung wäre geneigt, an einer offiziellen Kommission tetl-unahmen, dte genau Muflellen hätte, hi» zu welcher Grenz« Deutschland dt» R«paratton»verpfltchtungen leisten könne, fall» e» de« Alltterten gelange, einen endgültigen Reparation»- Plan aufzuyellen. . L. wenn die enrvpätschen Mächte diesem Plan» zu- stinMen, dann wären dt« Vereinigt«» Staaten m der vag« »dte Zusicherung zu geben, daß dl« amerikanischen Bankier» gmwigt wären, gegen entsprechend« Goran- tien »ine Anleihe zu zeichn»«. . H. «ützerdem »äm di» Regieru« der Veoeintgten Staaten geneigt, «in» in M«em Maß» entgegen«»» mende Politik in der Frage der Schulden de« Alliierten gegenüber Amerika «tnzuschlagen. St« würde vor allein genau dt« wirtschaftliche Leistungsfähigkeit jed.f» einzel nen Schuldnerstaat«« in Betracht ziehen. Sin« Erklärung de» Direktor» der Morganbank Lamont. Bei einem Bankett führt« der Likrektov der Morgan- Bank qu», daß weder sein«, «och ein« andere Firma im stande sein werde, Deutschland ein« Anleihe von IV, Milliarde Dollar zu geben. „Wenn wir sagen," fuhr Lamont wörtlich fort, „daß dte Anleih« unmöglich ist, so meinen wir damit, daß man hi« deutsche Schuldverschrei bungen jetzt nicht kaufen würde, well die Bankier», wenn sie e» ehrlich mit ihrer kdmdschaft nehmen, einen solchen Kauf nicht empfchlen können. Nenn Deutschland ist gegenwärtig nicht in der Laste, vertraue« e tnzuflüßen. Die Bankier» andererseit» sind äugen- bildlich gar nicht in der Lage, an die Möglichkeit de» Verkauf» deutsch« Schuldscheine du denken." Nach Ansicht der Bankier» müsse zunächst die Re- paratio nAfrage gelöst und eine endgültige Reparation»« summe festgelegt werden — eine Stellungnahme, die voll und ganz der der amerikanischen Regierung, entspricht. Erne amerikanische Anleihe hält Lamont erst, dann für möglich, wenn Deutschland eine Periode der Deflation durchgemacht hat, deren Pläne natürlich den Alliierten vorzulegen sind. » Üeber Frankreich sagte Lamont wörtlich; Wir alle haben die größte Sympathie für Frankreich. Man hat Vertrauen zu dem französischen Voll, und wir sind erfreut, wenn wir Frankreich finanziell unterstützen kön nen Ach glaube ab« nicht, daß die Lage in Deutsch land in nächster Zukunft sich fo gestalten wird, daß die» imstande sein würde, eine Anleihe aukunehmen, um die Reparationen zu bezahlen. (Wenn « schon Sympathie für die grande Nation Hat, wissen wir genau, wa» wir von ihm zu erwarten Haben.) , Eine internationale Banklerkonfrrenz? In amerikanischen Finanz kreisen glaubt man, daß die Prüfung der Reparationsfrage und der deutschen Zahlungsfähigkeit durch eine Bankierkommissivn beab sichtigt wird. Eine Kommisswn wirtschaftlicher und fi nanzieller Sachverständiger soll die Etnnahmemüglich- keiten Deutschlands prüft« und entscheiden, wa» da» Reich, bezahlen kann. Deutschland würde es am liebsten sehen, wenn diese Kommission nur aus Amerikanern be stünde, aber da die Alliierten in einen solchen Vorschlag nicht einwilligen würden, wäre Deutschland auch schon damit zufrieden, daß ein amerikanischer Delegierter an den Beratungen teilnimmt. Tie deutsche Regierung würde die Aufgabe der Kommission erleichtern, indem sie ihr alle Rechnungen und Bücher de» Reiches zur Ver fügung stellt, um eine genaue Untersuchung zu ermög lichen. Tie Kommission hätte eine bestimme Summe zu bezeichnen, die al» äußerste Ziffer für dte deutschen Lei stungen angesehen werden soll. Darauf hätte die deut sche Regierung durch ein klares Ja oder Nein zu ant worten. Nie deutsch« Regierung trage Bedenken, selbst, eins Ztfftr zu nennen, weil sie befürchte, daß Frankreich diese Ztfftr für zu niedrig halte und ihre Erhöhung ver langen werde. Deshalb ist es wahrscheinlich, daß die deutsch« Regierung die von der Kommission festgesetzte Ztfftr nach einer Prüfung der Tatsachen annehmen wird. Ter Betrag der Reparationszahlungen könnte wahr scheinlich verdoppelt werden, wenn die Verbündeten ihre BesatzungSarmeen zurückztchen wollten. , Hierzu trifft eben eine Depesche etn, daß Paris und Rom offiziell ein solches Angebot durch ihre Botschaf ter in Washington «halten hätten. Beide Maaten aber Hätten diesen Vorschlag Mr unannehmbar erklärt. Fern« meldet soeben Reuter aus Newyork unten» SS. Dezember; Der Präsident der Handelskammern der Bereinigten Staaten Barnes sprach fick.zugunsten der vorgeschlagenen Untersuchung der deutschen Wirtschaft»-, läge auf Grund amerikanischer Initiative au». . Seine Organisation werde jede diesbezügliche Aktion der ame rikanischen Regierung unterstützen. Ein and«« Vorschlag, üb« den loten Punkt in d« Reparationsfrage hinwegzuwmmen, wur-e nach ein« Reuter-Depesch« au» Washington SS. Dezember im ame rikanischen Senat gemacht, in der Präsident HardiNg auf. gefordert wird, «ine weltwirtschaftlich« Llbrü- st U n st « k o n f e r » N ß. einzuveruftn. -ttllun-nah«» -rankttlch«. französischen Botschaft« in wa! einer internationalen wirtschas iwr ' — amei An amtlicher französisch« Stelle wurde bestätigt, daß die amerikanisch« Regierung vor einigen Lagen dem Washington die Abhaltung . . ftSkonftrenz zur Prüfung Deutschland» angeregt.hat. Vftse Gen worden fti, weil fielst je^ bei Bedeutung entbehre, werde ftdPlich all Bewei» Br di» in Amerika vorherrschende Unftnntnw der europst» ischen Angelegenheiten betrachtet. Man hab» in Pari» den Eindruck, daß Amerika jetzt erst da» Vorhanven- sein der Reparattontzfrag» entdeckt hab« und in völliger Verkennung der bisherigen Entwicklung dB Problem» etwa» Vorschlag«, da» «ach fvanMicher Auflassung v» Sin« neue Untetstechmm der deuten ZaPwAw fähchkeit würde nur zur Aufhäufung neu« «tenstöhe führen. Wenn Amerika wünsche, daß fti» 3»t«esse für di« «eparatton»frage von Frankreich ««st genom men werde, sv müsse es vor alle« tz» «Venne» geben^in welchem Umfange e» bereit wäre, selbst ein« LeSBer Verantwortung Pir die Lösung de» Pro««»» «k RH zu nehmen. Frankreich würde e» auch begEche«. wen» Amerika einen LöfUngSPlan auf ein« iaternationBe» Konferenz Vorschlag« und wem» e» zu diese« Zweck selbst eine Untersuchung der Lage der beteiligt« Länder dov- nähme. Kurz, jeder amerikanische Vorschlag, der «wo» ..Greifbare»" zur Lösung der ReparattonSfrage ei» schlösse, würde von Frankreich da«»« angenoaaar» werde». Ab« die Abhaltung ein« neue« Konferenz zur Prüfung der deutsche» ZatzkmMMBeit in Gegen wart von amrrrkantschen „Beobachtern" ist,»nch «nflcht der franMtWen RegiWrng werüo» und «m» sei s, Rom hierüber Wohl gleich« «nficht a» st» PariA .Daily Telegraph" fchrewt M derselbe« Frage, daß der deutsche «esamtreparatwnsbetrog von «io« intev- nationalen Körperschaft von Finanzsachverständige» ftst- Msetzt vwrden soll, wird tu Part» kau» degS^ stigt. Me Frage einer Tagung in Brüssel würde «. neut aufgeworftn. E» verlaute, daß d« französische Botschaft« in London Graf St. Auclatre au» Pari» keine neue» ReparationSvmWläge PoincareS al» Er gebnis ftin« Unterredung mit dem französischen Mini sterpräsidenten nach London milgebracht habe. Poiucare Weine noch Mf dem Standpunkt zu stehen, den « zu« Schluß Per letzten Londoner Konferenz eingenommen hat. Der versöhnliche Don der Rede PoincareS im franMst- Wen Parlament dürft nicht dahin auSgelegt werden, daß Frankreich irgendwie in sein« Entschlvssenhekt nachgelassen habe, unabhängig vorzugrhen, falls sich ein interalliierte» Abkommen, welches Frankreich die wichtigsten Rechte und Interessen sichersten«, nicht er- zielen lasse. vor ärr pariser Konferenz. Vorbereitung neuer Vorschläge. Heber die Vorbereitungen zur Paris« Konftoery wird sowohl von französischer wie von englisch«/Seite strengstes Stillschweigen beobachtet. Man Weitz nur, daß in Paris wie in London die Vorbereitungen zu dieser Konferenz mit ganz besonderem Nachdruck betrieben wev- den. Wie die Londoner Korrespondenten der Paris« Blätter melden, ist in London besonders Str John Bradburh eifrig mit der Ausarbeitung neuer engli scher Pläne beschäftigt. Man rechnet ganz bestimmt mit neuen deutschen Vorschlägen, dte vielleicht al» Verhandlungsgrundlage dienen könnten. - , Frankreich betont nach wie vor, fo wird in Pa- riftr unterrichteten Kreisen versichert, daß es „seine Recht« gegen die betrügerischen Manöver der ReichSro- gterung schützen nMte", aber man weist andererseits aus dte „Mäßigung" hin, dte Poinoare in seiner lehren Kammerrede an den Tag gelegt hab«. Tatsächlich ab« weiß man gerade in Parts sehr genau, daß dte Ruhr-, vefttzung nach, wie vor in England auf größten Wider stand stößt, so daß Poineare Won ftin« bestimmten Gründe für seine plötzliche Mäßigung haben wird. Englisch-ftanzöfifch« Bedingungen für «in Moratorium. Der Pariser Berichterstatter des „Manchester Guar dian" meldet, daß besondere Vereinbarungen im Elhsee über dte Vorbereitungen zur Paris« Konferenz am S. Januar getroffen worden seien. Für ein Moratorium von zwei Jahren an Deutschland ftllie man sich aus folgender Grund lage geeinigt haben; _ ! 1. Finanzkontrolle. ! L. Ausführung der Finanzreftrmen, die von den» Garantie»!)mit« verlangt worden find und noch , verlangt w«den. S. «ine durch Deutschland auftunchmend« inner«» * Anleihe in «oldmark zur Stabilifftrung. dB MarkftrrfB. 4. Auslieferung von Staattzfvrsten und Bergwerken an die Alliierten, ebenso di» Nutznießung der Löll«. , Frankreich wird dann beveit ftin, hon h« Richrv«- fttzung unmittelbar Abstand zu nehmen, B sei denn, daß bi» Bedingung»« dB MoraBrium» im» Deutschland nWt «füllt w«h»«. tiMoratorium", dM klingt attuM ßanß iMkockend.