Volltext Seite (XML)
uer «Ufpwch-ftnßW» M. tt «Iwnch«»« »"»««. «-»«die«, Enthalt,nö -I» amtlich,« s,kanntmachung,n -,» Nat,» Staßt aa- ftmt»§«tchta Kar. pePchmft-em», «Hl llützk» a». lese Ireltag. äen IS, Dezember IS22 Nr. 2SI N. Jahrgang at Bund«» nationaler Soldaten ist, dkest Dunkelmänner sehr genau rennt, wieder fiel da, Wort „München*, von Mützchen kam jener geheimnisvolle Brief, der die Lhtsfr« A.W.G. öOO trutz und e» ist außerordentlich merkwürdig, daß diese Chiffre, di« nicht» Andere» al» die Anfangsbuchstaben der drei Täter Untermann, Wei« chardt, Grenz bezeichnen kann, Won zu einer Zeit der« wandt wurde, al» der Münchener Auftraggeber über« Haupt erst.die „braven deutschen Minner* Mchte. Daß die Gehetmfäden, die nach München und also wohl wie« der irgendwie zur Organisation C führen., nicht aufge deckt wurden, ist bedauerlich. Der Oberstaatsanwalt hat ein besondere» Verfahren augekünditzt, diese Fäden zu entwirren. Möge e» von Erfolg gekrönt fein! Denn in der Oeffentlichkeit versteht man «S immer weniger, daß es nicht gelingen will, diese Dunkelmänner zu ent hüllen. ' ' «Lttton prantA litik alür vorauSstcht nach Der Haräea« Prozeß. Berlin 1Ü. Lchember. Im Hardenprozgß I wurde gegen 1 Uhr nächt» da» Urteil aefällt. C» I lautet gegen Grenz wegen Beihilfe zur Körper- I Verletzung auf 4 Aghre S Monate Gefängnis I und gegen weich.ardt wegen BetWse zur Körper« I Verletzung unter Zubilligung mttdernder Umstände I auf S Jahre S Monate Grfängni». Betden I «ngellaqten wurden 2 Monate Untersuchung-Haft I ongerechnet. Zum vierten Male ist in der jungen deutschen Re publik da» Bild eines politischen Mordprozesse» aufge- pollt .worden, dessen letzte Gründe ihren Ursprung neh men in der Verwilderung der politischen Sitten, in der Vergiftung unserer politischen Atmosphäre und in Nationaler Verhetzung. Wieder hat man mit immer »öher steigendem Ekel die Entwicklung eine» politischen »Nordes sich abrvllen sehen, der, genau wie seine drei Vorgänger, kaum mehr von einem! gemeinen Meuchel mord zu unterscheiden ist. Erzberger — Rathenau — Vcheidemann — Harden — der frische Schild der jungen Republik bedeckt sich immer mehr mit Runen und Malen, freilich ist es kaum erlaubt, den Hardenprozeß und auch Darben selbst in eine Linie mit seinen Vorgängern tzu Kellen. Richt' etwa, weil der Hardenpvözeß vor einem Schwurgericht und nicht vor dem Staatsgerichtshof statt- «and; denn Harden gehört nicht zu jenen beamteten füh renden politischen Persönlichkeiten, die da» Schutzgesetz mm atzt, sondern vor allem deshalb, Werl, während jene ßre überzeugte Anhänger der Republik waren, die Stel lung Harden» zur Republik nicht ohne weitere» klar ist IlLs wirkt wie eine bittere Ironie, daß Harden um ein Daar den Mordbuben um die Organisation C zum Opfer gefallen wäre, während erst vor kurzem noch „Eonful" «Ehrhardt eben Herrn Harden sein Erstaunen und lei men Tank dafür aussprach, daß er für ihn etngetreten pst, während er gleichzeitig die bittersten Worte fand für plle die Kreise, die da» NationalgefüW für sich in Erb pacht genommen zu haben glauben und ihn schmählich »in Stiche Netzen. von den bisherigen Mordprozefsen war der Harden- Prozetz der am wenigsten komplizierte. Tie Angeklag ten waren geständig, der Zeugenapparat außerordentlich Itlcm. Im übrigen aber bot er das alte, längst bekannte Wild. ES fehlte nichts von all den Requisiten der frü heren Prozesse. Wieder tauchte „die nationale Tat* auf, wieder war einer der Gesellschafter ahnungslos wie hin neugeborene» Kind und ein nur durch Befehl ge zwungener Helfer. Wieder war da einer, der schob und Hiner, der geschoben wurde. Wieder war der abwesend«? hier der flüchtige Ankevmann, die Seele vom Ganzen mnd der brutale Kerl, der Verräter kaltblütig um die fLcke zu bringen droht. Wieder war ein Ehrenwort oder »twa» Aehnltche» verpfändet, und man wollte lieber ein Mörder werden, al» ein solche» Ehrenwort nicht ein- zuhalten. Und wieder schwebte über dem ganzen Drama unsichtbar der große Unbekannte, der im Dunkeln die Drähte zog. Und schließlich waren e» auch hier wieder jung« zum Teil unreife Menschen, die sich.da» Recht an matzten, über Menschenleben Gericht ahzuhalten und po litisch« Meinungsverschiedenheiten mit Hilfe de» Mor de» au» der Welt zu schaffen. Go viel AehnltchkeitSpunkte aber der Hardenprozeß mit den bisherigen politischen Mordprozessen aufweist, so sehr unterscheidet er sich von ihm durch ein beson deres Moment. Tie anderen Mordbuben hatten doch wenigsten» oder versuchten e» doch, glaubhaft zu machen, daß sie eigene politische Ueberzeugungen hatten und, wenn sie sich auch zum Werkzeug hergaben au» eigener Ueberzeugung handelten. Hier war von alledem kaum die Rede. Man erinnert sich an die italienischen „Bra dl", jene gedungenen Mordgesellen, die zur Zeit der ita lienischen Renaissance ihr blutig Handwerk trieben. Wurde man nur handel-etn», so brachten sie bereitwil lig .jeden um di« Ecke, wer immer e« sein mochte. Auch der Mordversuch an Harden war, für dies« Burschen ein reine» Geschäft. Wie der Oberstaatsanwalt in -seiner Anklagerede ganz richtig betont hat, war Geld, Geld und wieder Geld ihr yeldgeschrei. Bi» zum Uevermäße widerlich war e», wenn man hörte, wie dl« Täter wüst Geld wollten, und dann die „Ware" zu liefern der- sprachen, während der geheimnisvolle Drahtzieher ant wortete r Erst die Ware, dann da», Geld! Tiefem ge schäftsmäßigen «erfahren entspricht e» denn auch nur, wenn der Mordversuch an Harden mit der^ Meldung r „Geschäft abgeschlossen!" weitergegeben wurde. Auch dieser Prozeß endet leider, wie die vorher, gehenden, mit einem großen Fragezeichen. E» Ist' kein Zweifel, datz die Täter Hintermänner hatten, die sie mit der Ermordung Harden», in dem de«. Politiker und der Tube vsfeUdst werden sollt«, beaufiraot hatten. Und «an kann ebenso wenig zweifeln, daß Grenz, der -Mit« glted de» Mtahchelm, -e- Treudeutschen Ahutzhunde», de» VNtzV NLrr.TA'.L.'L Mfp»»ch«K«Wa- n». tt. num» «Mnch»«" «um. Die Reparationsfrage. Sonar Laws Antwort an Cuno. Halbamtlich wird mitgeteilt: Dije Antwort Bonar Laws aus das Schreiben de» Reichskanzlers hat folgen den Wortlaut: « " Downing Street, 10. Dezember. iTw. Exzellenz! Ich habe die Ehre, den Empfang Ihre» Schreibens vom 9. d. M. zu bestätigen, da» einen Plan für eine vorläufige Beilegung der mit der ReparativnSfrago verbundenen Schwkeeigk-lt-n vor legt. Ta» Schreiben wurde auf einer heute hier ab gehaltenen Sitzung der verbündeten Premiers in Be tracht gezogen, und mit aufrichtigem Bedauern mutz ich sagen, datz der vorgeleigte Plan nach ihrer Auffassung nicht eine Lösung darbietet, die bet der gegenwärtigen Lage als befriedigend für die Verbün deten Regierungen angesehen werden könnte. Ich habe die Ehre pp. , . ' (gez.) Bonar Law. Sonar Laws Pessimismus. Im Unterhaus« erklärte Bvnar Law bei der Tie- oatte Aber die Reparationsfrage, alle seine Informa tionen gingen dahin, daß Deutschland einem Zu sammenbruch sehr nahe sei. Großbritannien kön ne keiner Aktion gleichgültig zusehen, die wahrscheinlich . zur Folge haben würde, daß keine Reparationen geleistet , würden und es schwierig wenn „nicht unmöglich machen würde, sie zu erhalten. Er Hoffe, daß dre britische und französische Regierung die Zwischenzeit zu einem Mei- ' nungSaustausch benutzen würden, um einen gemeinsamen Weg zur Behandlung der Zräge zu finden. ' Selglsche Urteile über -ie öeutschen Vorschläge. Tie liberale Jndependance Beige rst der Ansicht, daß die beUtschen Vvrschläge das einzige praktische Er gebnis von London darstellen. Auch die katholische Libre Belgtque findet diese Vorschläge sehr wichtig. In eini gen Zeitungen wird die Meinung ausgesprochen, die Politik PoincaveSsei eine Gefahr nicht nur für Deutschland, sondern auch Mr ganz Europa und ins besondere für Belgien- » In Serlkn sieht Man die Vertagung der Londoner Konferenz als nicht unbedingt ungünstig Mr Deutschland an, trotzdem in dem Brief Bonar Laws die deutschen Vor schläge als im Augenblick nicht geeignet Mr eine Lö sung der ReparationSschwterttzketten bezeichnet werden. Diese deutschen Vorschläge wären, wie man in politischen Kreisen Berlins versichert, überhaupt nur «in erster Schritt. Sie sollten lediglich die Grundlage zu Ver handlungen schaffen, die, gemäß den wiederholten Er klärungen des Reichskanzlers, auf rein geschäftlicher Ba st» geführt werden sollten. Man nimmt an. daß auch die Rede des Reichskanzler» im RetchSwirtschaftSrat hat andeuten wollen, datz die Regierung nunmehr sich mit führenden Kreisen der deutschen Industrie, der deut schen Landwirtschaft und der übrigen Wirtschaftsstände in ein enge» Einvernehmen setzen wird, um die Möglich keit erweiterter und substantiell gestützter deutscher Vor schläge zu erkunden; jedenfalls steht es nutzer Zweifel, daß die Regierung in allen khren Ressort« die Arbeit an einem deutschen ReparativnSplan unentwegt fortsetzt, und daß sie damit rechnet, zu der neuen Konferenz mit ««weiterten Vorschlägen hervortreten zu können, Über di« nicht «m einer einfachen Geste zur Ta« getvrdnung Übergegangen werden kann. Man beurteilt in Diesem Zusammenhang in Berliner politischen Krei st« auch die Ausführungen, die der französische Mini sterpräsident Potnear« sveben vor der Pariser Press« gemacht hat, al» ganz beachtenswert, da st« nach der in Berlin vertretenen Auffassung doch immerhin di» Mög« lichtest «kennen lassen, daß Poinoar« von seinem Standpunkt, wMtzSMch» Pfänder zu ergreifen, Abstand nimmt, wenn ihwf «in geeigneter deutscher Vorschlag unterbreit«« wird, der von der Mehrheit d« Reparatwnrkvmmisstvn angenommen wird. diplomatisch, Schritt» /imrrikas vor ß. 7«mn«. „Time»" MSldet unter« 14. d. M. au« Watzh^gtonr Das Weiße Hau« ließ gestern mlttrtlen, daß die «ao- Manische Regierung alle« Möglich« tue, um eine be friedigende Ldsung der Schwierigkeiten 4» Euro pa zustande zu bringen. Präsident Hortung wünsche dar auf hinzuwetson, daß seine Regierung sich nicht untätig verhalte. Er habe weiter mitgeteilt, daß vor de« L Januar nächsten Jahre» die nötigen diplomatischen Schritte gotan sein würden. Um düe englische, französi sche und die anderen beteiligten Regierungen über die Haltung.Amerika» zu verständigen. TaS Weiße Hau» und da» Staatsdepartement wolle» indessen nicht» weiter al» dies« altzemeine Erklärung abgeben. Sie halten die Lage Mr Do heikel, daß die größte Zurückhaltung notwendig ist. dir Reparatiousfrag» kn engUsihr» Sb«h«s. Am Mittwoch nahmen im Oberhmrst Lord Birken head und Lord Grey in längeren Reden zur Frage der Reparationen und interalliierten Schulden unter Berücksichtigung der augenblickliche» interalliierten Ver handlungen Stellung. Lord-Birkenhead erklärte, er befinde süßt» all gemeiner Uebereinstimmung mit der Erklärung Bonar Laws lm Unterhaus«, in der er darlegte, datz e» nicht recht sein würde, datz die Regelung in einer solchen Weise erfolge, datz England allein von allen alliierten Ländern tatsächlich eine Entschädigung zahlen Hrürve. Die grundlegende Tatsache der augenblicklichen Repa rationslage sei unbestreitbar und unbestritten, dcktz Deutschland im gegenwärtigen Augenblick n ich t den Be trag zahlen kann, der nach den Bestimmungen des ReparationEbereinkommenS fällig ist. Birkenhead er klärte ferner, wenn Deutschland aus der homogene» geographischen und politischen Einheit, die in Europa^ vor dem Kriege bestand, herausgeschnitten würde, ft» könnte England (!) keinerlei Hoffnung auf Wiedev- k Herstellung feiner nationalen Wohlfahrt innerhalb der ! Lebensdauer der setzt lebenden Generation behalten. Nach BirkeNhead ergriff Lord Greh das Wort. Er drang darauf, datz die Reparationsfrage nicht von der Frage der interalliierten Schulden getrennt, sondern mit ihr als ein Ganzes betrachtet werde. Er betonte, daß im Interesse des politischen Friedens und des wirtschaft lichen Wiederaufbaus Europa» Grotzbritannien die Schulden seiner Bundesgenossen annullieren sollte. Frankreich mützte in erster Linie Sicherheiten haben. Aber aus die Taner erhöhte keine Nation ihre Sicher heit durch die Besetzung, weiter Gebietsstrecken mit einer fremden Bevölkerung. . Im' Namen der Regierung sprach Lord GaltS- burh die Hoffnung aus, datz die französischen Staats männer sich Grehs Ratschläge zu Herzen nehmen möch ten und daß auf der Pariser Konferenz Vorschläge gemacht würden, die die Zustimmung Frankreichs fän den. ! ' " V ! ! ! ! ! t ! ! i ! >. ! französische Stimmen. In Pariser amtlichen Kreisen betont man, datz Frankreich nur an Maßnahmen wirtschaftlichen Charakters im Ruhrgebiet denke und datz dies« Matznahmen ohne Teilnahme des Militärs durchgeführt werden sollen. Gewißlich aber werde «die Repara tionskommission vor dem Januar kein Moratorium für Deutsch land bewilligen. Potncare selber hat den französischen Presse vertretern gestern abend erklärt, er werde Deutschland eventuell selbst davon in Kenntnis setzen, datz Frankreich ein Moratorium ohne Pfänder nicht anerkennen würde. Man erwartet hier mir großer Spannung, ob Deutschland sich entschließen wird, weiter gehende Vorschläge zu unterbreiten. Der französische Senat will Verständigung unter den «llkerten. Nach Mitteilungen, die am Mittwoch in den Wandelaän- gen des französischen Senats verbreitet wurden, herrscht in der Senatskommission für auswärtige Angelegen heiten Einstimmigkeit darüber, datz zunächst eine Verstän digung mit den Alliierten gesucht werden müsse. Für den Fall, datz eine Verständigung sich als unmöglich er. weist, soll zu einer wetteren Besetzung de» Ruhraebtete» vezw. materieller Ausbeutung de» besetzten Gebiete» geschritten wer den. Ebenso wünscht — , Elemente««, datz WAen Frankreich und England eine Einigung stattstM» möchte Über die Summe, die Deutschland zahlen könne. Im übrigen aber! sagt er, es wäre für Frankreich da» geötzle Unglück, noch weitere deutsch« Gebiete, zu besetzen. Vielleicht habe e» etmnal einen Augenblick gegeben, in dem eine Politik der Macht ein nützliche» Ergebnis gezeitigt hätte, aber dies« Politik hckb« nach und nach ihre Wirksamkeit verloren, al» mar. begann, Deutschland Konzessionen zu machen. EchitlßßnstreichmtA >* schreibt, daß di» Reparation»»-. M «in« «-«»einen «Hüben-