Volltext Seite (XML)
rr. Bsn versuostt - Roman »ln«< Wrltwlnk»l< von Fr' ^rorecyr Philipp« TchSn,»bund Oesicep-sierep^ » /vp. »! ßsllngsn Immsn! V^eiknaelitZ-Oekäclc. Lutnten: SO g Kutter oäer -lergarlne, »2Lz2uckl Z4 »bzeriedsne Zitrone ocier ^ttirckcken Or. Oetker 2Itronen-OeI, I piickcken Or. Oetker » zzllck-kiveii pulver, piickcken Or. Oetker', ksckpulver »Sockln 2S0 8 IViekI, 3-4 KMÜNe! ölllck. Ludereitunz Verknete eile tuteten gutmitslnen« unä stelle sie eine tislbe Stunde kalt. Dann roll« t« ?elg »us, stick mit Meckformsn l^inee sus, destrele! sie mit lli unä streue grc Ken Mucker äsrükvr. 0 plötrcken setre aut ein zeiettetes Meck unä deck« » kelleelb. , DollstLnblge D«n«Ichn>5» m« pr«I»an,ab«n kstinftN. Lieferung auf Wunsch gegrn MonatSzahlungm ' F. Schönemann m. b. H„ Letpzt-, Täubchen«», -» o O- Roman-Verlag de« VILNo-raphtsche« Institut» tnLetpztg Reuest» Grschrlnungrnr Der Fels überm Abgrund M?nchnn Xünstlerroman von Han« Friedrich. Tchin gebunvrr so bietet ihn di« monatli, imsjj » und bereit» gestorbenen Z« ngen »Büläung«. „Büldung" ist an und für sich etwas allgemetn-Mensch- liches, aber doch von beschränktem Verbreitungsgebiet. „BM- düng findet sich nämlich nur in besseren Kreisen. — Unter Arbeitern gedeiht so etwas nicht, da ist man entwe- der gescheit oder dumm, grob oder freundlich. Aber dieses schwer definierbare Etwas, für das es eben nur den einen, in Wörterbüchern fehlenden Ausdruck „Büldung" gibt, — das hat unter den einfachen Leuten keinen Raum. Was ist nun „Büldung"? — Zunächst hat „Büldung' nichts mit Bildung zu tun, ist aber auch nicht der Gegensatz davon. Es ist so die Mischung von etwas bewutzter Dünkel haftigkeit, die mit unbewußter, tief im Blute liegender Ruppig keit durchsetzt ist, und ein wenig Empfindsamkeit, von einer Dosts An-der-Bildung-geleckt-haben und ziemlich reichlicher Gedankentrübung, ein Ergebnis mangelnder Erziehung, und das Auswirken des Zeitgeistes zugleich. Freilich: die, wo „Büldung" haben wissen es nie. Des- halb kann man ruhig mit ihnen darüber reden: sie merken nichts und sagen bloß mit seufzendem Augenaufschlag „Tja!" Stellen sie sich vor: Ein Fabrikherr zeigt seinem Schwie gersohn seine Fabrik und führt ihn in einen großen Saal, wo hundert Arbeiterinnen beschäftigt find — und kräuselt seine Wenn äie kehren reifen. ' Erzählung von Leontine von Winterfeld-Platen. l». fforgttzlmg.) (Nachdruck verdolcn.) Dstzsex Mann tm KönigÄpurpur, dessen Jugend un ter dem Schwert gestanden, sprach zu ihr. Seine schnee weißen, ehrwürdigen Haare, die von langer Kampfeszett und schwerer Ptlgerbahn zeugten, sprachen zu ihr. Und ihr war es, al» sängen seine Lippen immer nur da» eive zu den tönenden Satten seiner Harfe: ,Hch fürchte kein Unglück!" Sie sah unverwandt empor.zu ihm. Und dann sagte sie leise — schwer — zweifelnd: ,Lch weih nicht, armer Ulrich, ob e» nicht vielleicht doch alle» anders ist, al» ich dir damals auf der weißen Bank sagte. Nein, Ulrich — wir «innen -tz nicht wissen." Lurch di« tiefhängenden Jalousien schob sich ein Sonnenstrahl und legte sich wie eine goldene Krone um da» Haupt David». Sechzehnte» Kapitel. Selb« Schmetterling« taumelten »wischen dem Blau Und Räsa d«r blühenden Hyazinthen. Len schmalen Fußweg vom Pfarrhaus her, auf der «inen Seite da große Saatfeld, auf der anderen den murmelnden, plätschernden Bach, in dem sich di« seidigen Weidtznkätz, chen und die gelbpudernden Haselraupen spiegelten, schritt Frau Pastor Kirsten, den «einen Rolf an der Hand. St« sah nicht die Frühltngsschvnhett ringsum, ihr Auge hing traurig am Boden. Denn sie wußte, wie es drüben im Herreichau» au»sah. Sie wollte sich nur einmal nach Ursula umschauen, der tat ein gute» liebe» Wort ttot in diese« harten Zett. „So, Rvlfi, du bleibst fetzt bei Mamsell in der Küche und bist ganz leise, hörst du? Ich gehe unterdessen nur einmal schnell zu -ante Ursel." Der Klein« nick» ernsthaft, wie «». sein« Art war, Ursula ging gehorsam mit ihr in den Gar.«n, st vor dem Hause auf und ab, wo di« gelben Schmetter in dem Blau und Rosa der Hyazinthen schaukelt«: Sie sprachen wenig, denn Worte taten nur we Ml» Frau Kirsten wieder gehen wollte^ brachti sula sie btt an den Fußweg. La kam auch Rvlfi Küchenhof hergesprungin. Er hatte «inen Buschen ber Wiesenblumen in der Hand. Er schmiegte sich, dicht an Ursula und streichelte Hände. '' ü l !i I I! I. Ü „Bring diese Blumen an Ulli, fa, »ante Ur Und er hielt ihr den Strauß hin. Sie beugte sich heraL und küßte sein «eine» G» Tie Tränen standen ihr in der Kehle, daß sie nicht chen konnte. Dann drückt« sie rasch Frau Kirstei Hand Md wandte sich zum Sehen. Da» Kind ltt benher und haschte nach.ihrer Hand. „Ich komme Mit dir, Tante Ursel." Sie legte ihm die Hand auf die dunklen Haar „Lu mutzt wieder lieb mit Frau Pustor .g Rolf», ich habe keine Zett für dich/ Aber er schmiegt« sich fester an sie. . „Ich will auch gar nicht stören, Tante UM. will auch ganz, leise und artig sein. Aber Wh Tante Pastor hat schon die anderen, und du hc** mand fetzt."' > >> ! ! Wie zwei süß, dunkle Stern« sahen szin« Au ihr aus. Uvber da« Kind hinweg sahen sich di« beiden k fragend an. 'Frau Pastor Kirsten schüttelt» er den Kopf. „Las geht wirklich nicht, Molft, du mußt « kommen." Er legt« seine Arm« fest um Ursula» Knitz. „Tante Ursel ist ganz allein. Ich will mit ihr, Und da» Kind, da» sonst nie eigensinnig war e» so bestimmt, daß sie nicht widersprechen moch, Aus dem schmal»« Außw«g kniete Ursula nied „Und sage ihr, sie Ml Ulli bald gesund machen, Tante Pastor." Frau Kirsten faßte die kleine Kinderhand fester „Tas kann nur der liehe Gott, Rolfi." Aber er sprang schon zu seiner Freundin Mamsell in die Küche. Frau Kirsten stieg leise die Berandastufen empor, um Ursula zu suchen. Als sie st« nicht fand, ging si!e zum alten Holz „Kann ich wohl mal Frau von Bolten.sprechen?" Ter Alte nickte. „Sie ist beim jungen Herrn drinnen." Ursula hatte in plötzlichem Entschluß die Schwester ein wenig zur Ruhe geschickt, mit dem Versprechen, sie sofort zu wecken, wenn eine Aenderung eintreten sollt«. Nun hatte sie Stunde um Stunde allein am Kran kenbett gesessen und den matten Atemzügen gelauscht. Immerzu mutzte sie in diesen bleichen, müden Zügen lesen und suchen, wa» mit so traurigen Zeichen dort ein gegraben stand. Warum hatte sie da» früher nie gesehen, diesen gro ben brennenden Hunger nach Sonne und Liebe? Warum war sie vorübergegangen an diesem bleiche»» hustenden Jüngling, der ihr doch anvertraut gewesen? Btt ihm sein Leben so zu« Qual wurde, daß er «» fortwersen wollte. W Wa« hatte Theo Kirsten doch damals vor seiner Ab- reife noch zu iHv gesagt? Halt« er sie nicht gewarnt? Aber immer tiefer hineingebohrt in ihren eigenen Gram hatte sie sich und darüber nicht acht gehabt auf da» rin gende keuchende Leben um sie herum. Und wenn er nun stürbe? War e» dann nicht ihre Schuld? So rang st« mit ihren Gedanken und konnte Ihrer nicht Herr werden. Bi» die Schwester st« wieder ablöste und sitz hin- untergjng, um einen Bissen zu essen. La traf sie Frau Pastor Kirsten, die so lange aiuf sie gewartet hätte. „Sie sollten einige Schritte mtt mir in die Sonne gehen, Fr»« von Bolts«, da» würde Ihnen gut tun." Auuägebuug äer äeutschea Aerzte an äas Nualemä. KP M«-Mnd» Verschlechterung der Gefundhetts- «ntz ArnährumtzKage urchere» Volke» hat die zur Wah- rnng per Volksgesundheit berufenen Vertreter der «stztztascha'ft in verltn zu einer spontanen Kund- gstmna veranlaßt, die bet der Beteiligung ausländischer »rzßUHer nnd wtWnfchaftttcher Kreise, den «ahmen einer dentschen Angelegenheit wett überschreitet. Die in der vollbesttzten neuen Aula der Berliner vnlversrtüt gesprochene« »orte, wtedergegebenen Zah. le» weiten wie et» Schrei der Wissenden über die wahre Lage de» VoGes an die ganze Welt. Von den verschie dene» Erklärungen bringen wir nur die eine von Pro- festzor S. Httr Die Erscheinungen und Folgen de« Hnnger» drohten rasch um sich zu greifen. Blut- annut, Erschöpfung, Skrophulose, namentlich Rachtttt seien fett einem Jahr häufiger geworden; selbst Knochen- erkranZungen, Hornhautgeschwüre und da« gefürchtete Hnngerddem seien wieder aufgetreten. Eine schwere Gefahr liege in der HeitzungSnot. Zunahme der Srmltt»ng»krankhett«n ist schon fetzt zu bemerken. Die Schwiertgkett der Lebenshaltung treffe auch da» gesamt« öffentlich« Gesundheitswesen. Auf ein« wirksame Tu- berkulosebekämpfung sei angesichts der Wohnungsnot nnd der Hetlstättenkosten kaum mehr zu hoffen. Las Ausland müsse darum wissen, wie es bei un» stehe. Die Aerzte faßte» folgende Entschließ« g: Di« deutsch«« Aerzte halten e» für ihre Pflicht, mtt allem Nachdruck auf die großen Gefahren aufmerksam zu machen, die dem deutschen Botte infolge der stetig zunehmenden Verelendung drohen. Der Mehrzahl aller Deutschen sind die notwendigen Nahrungsmittel noch in völlig ungenügenden Mengen zugänglich. Tie Unterernährung die Wohnungsnot, der Kohlenmangel, die Unmöglichkeit einer genügende»: Kör perpflege, Sorgen und Entbehrungen aller Art ver mindern die Widerstandsfähigkeit gegen krankmachende Einwirkungen aus da» allerbedenklichste. Die Folgen -eigen sich jetzt schon und werden sich bald in erhöhtem Maße besonder» bet den Kindern und der Heranwachsenden Jugend geltend machen. Lie Seu- chengesahr kann nicht schwer genug eingeschätzt werden, erliegt Deutschland dieser Gefahr, so ist die ganze Kul- tutwelt bedroht. Wir rufen unsere Kollegen tm Ausland, wir rufen die gesamte Kulturwelt auf, die Tinge mit klaren Augen z« betrachten und sich nicht blenden zu lassen durch die Lebensführung einer dünnen Schicht von Genüßlingen. . TaS Elend ist schon jetzt weit verbreitet. Kleine Mit tels Wohltätigkeit, können wesentliche Aeuderungen nicht mehr herbeiführen. Tie gesamte verzweifelte Wirt schaftslage bedarf gründlicher Umgestaltung Wir fordern die Welt auf, uns dies« Umgestaltung zu ermöglichen, zur Trotz alledem bestehen in ber Oeffentlichkett noch die son. berbarsten Ansichten iwer die Not der Presse. Man erkennt sie an, aber vermeidet e», di« notwendtgrn und sich von selbst erge henden Schlüsse au» dieser Erkenntnis zu ziehen. An keinen Bäcker, Fleischer, Kaufmann oder Buchhändler wird man das Ansinnen stellen, die begehrte Ware zum halben Preise oder völlig ohne Entaeld abzugeben. von keinem Handlanger oder HauSbueschen wird man erwarten, daß er auch nur «inen Hand, griff ohne entsprechende Bezahlung wt. von der Zeitung, die die ungeheuren Kosten für alle Materialien . ohne Namlak tragen, ihre Angestellten und Gehilsen den steigenden Lachen gemäß bezahlen mutz und tm übrigen nur noch den Etnkasstere» des Papierfabriken darstellt, von der Zeitung verlangt man fortgesetzt Vergünstigungen, Ermätztgungen, GrattSleistungen So werden Anzeigen, die nicht zu umgehen sind, aufgegeb-n, bet der Berechnung aber wird ein Rabatt verlangt, der heute tn keinem Geschäftszweige üblich ist. Ferner Müssen immer wieder die „Interessen der Allgemeinheit" herhalten, um aller hand redaktlon-lle Voranzeigen, die nicht» andere« al« die Um- qehung einer Anzeige darstellen, kostenlos tn die Zeitungen zu schmuggeln. Vereine und private Unternehmer von Veranstal tungen verlangen von der Zeitung kostenlose Reklame und spie len „tm Interesse der Allgemeinheit" die Empört-n, wenn ihrer Wünschen nicht entsprochen werden kann. Müllen sie nicht seden Saaldiener und Programmaussteller entschädigen? Wirk ihnen vielleicht der Saal mit Kußhand gratis überlassen? Aber der Buchdrucker soll umsonst arbeiten und ohne Entgelt Papier Maschine« und was zum Zeitungsdruck noch alles erforderlich ist, zur Verfügung stellen. Noch schlimmer ist eS mit den huu- dreifältigen Nachrichten über sogenannte WohltätigkeitSvecaw staltunqen. Wohltun ist eine schöne Sache, und die löblich- Absicht der Veranstalter soll keineSweqs verkannt werden Kann man aber! von einem um seine Existenz ringenden Unte<-- nehmen erwarten, daß es „tm Interesse der Wohltätigkeit" di-- Unkosten trägt, während alle anderen Beteiligten restlos ihre Entschädigung fordern? ES müllen noch merkwürdige Begriffe über da» Zeitungs wesen und über die Zeitungstechnik bestehen. Weil die Zeitung —- redaktioneller Teil und Anzeigen — in wenigen Stunden hergestellt und ausgeteilt sein mutz, verkennt man die Unsumm-- von Arbeit, Mühe und Aufwand, die damit verbunden ist. Man Weitz eS wohl, daß die Erhöhung der Bezugs- und An zeigenpreise weit hinter den sonstigen Erhöhungen zurückge blieben ist und datz selbst in der qrötzten Zeitung die „Gold- m-uben" längst versunken sind. Das aber wollen die Einsender. Wohltäter und „Vertreter der allgemeinen Interessen" nick' einsehen und sind entrüstet, wenn ihre Wünsche abgewiescn werden. Es ist zwecklos, in allen Vartsiversammlungen der notlei denden Prelle eine Träne des Mitleids zu widmen, wenn in der VrariS vdn den Zeitnnaen nnmögsickeS verkannt wird. «iaverksuWrett für ßuckttr. ewrdnu PWö M«W otzf Nastinett »10 Matt : MW*-"""-'""'88 : fr hat «bea -erichtlichrr vrstrafung Ein» zur golg« VN«, t» «ez. l«. Vo» Nat tzm «itzt - Pelizetabtetlung. Vom Weibe bist du Philipp». ;. Auflag» SchLn geb' u wo btt wo stadtbekannt ist, verlumperter Saufaus, war. — Da» ist „Büldung", t Damen willen, wozu da» Theater da ist und daß HS! grvtzer Dichter war. Hellen Sie stch vor, Herr Soundso, höherer Stadtrat und Ehrenmttated d»S Vereins KöntaStreuer ranten von KnackSburg-RüprUhausen nimmt sein« Tr und sagt: „Therese, Du bist heute IS Jahr» alt und sellschasttsähtg «worden. Du wirst von nm. Lehrer nicht mehr zuerst grüßen, sondern nur iß erwidern, aber nicht zu twetrauenSvoll. smW eit Leuten aeäenüver erforderlich ist, von denen Pu «lernt hast!" — und die Tochter antwortet freu! Papa!" — Auch da» ist „Vüümna". Venn der strammer Heer, der ms sich und die Seinen etwa» di« Tochter weitz, daß e» modern ist, und Chic und verrät, seinen Lehrern nicht» verdanken zu «ollen. — kann sie ja, wenn sie einmal «inen Akademiker geheiratet ihre Lehrer und dergleichen Leute sowieso nicht mehr m. (So meint sie nämlich.) Da» ist „Büldung". — Sie kommt vor. nicht oft, aber auch nicht allzuselten. Und die, wo sie bei wissen» nie . . .-