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Auer Tageblatt : 27.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192211270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-27
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 27.11.1922
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wo slch d gelt«, r« b er mtt dl Erlenstän ge, die dl Bäumen durchdrtn und äwtj, blaue Ar zwängten Der i texten Zl» ga>»zk« k da« ist l Urs« „Wo sie nicht Zn ß der Han der in gl „Me „Mä tonuilg,„ Kraft sei Ursu >„Nnt Wenn da ein blini bricht?" Ter l „Aue alte Schli zoseni ,F- zerHnchei seit ür lern Aw davon a> lraaen. E-Ni müssen a in der 0 Gehalt r Hypothel angewies cer geht dortigen stellen u Errtchtui der Not meinden kann ihn sächsische» großer fi »ttt seit gelte treten ist »s begönne» nrbn»e S ilisse noü vorwärts inehrstiin einander, einen Ri< denen Zi sammelte Ekle wie uns Fichte! >eges uni doch nur mit bescm verschone! Vie Handel siadel hc Ann waren ulacherü > Geschäfts« uhren, go iüschchen, Stlverwa Zwili Erzgebirg Arbeit wi Falk» lich nachte Ruhestüru einem Te aber nicht Paare. Anfang 1! wachsen, d kostens 1! ltenwohnr nungen ft Borschlag nungen a von »0 I Shem Mark. Straßenbc auch mit I kommen >i mit einer noch IW Ehen» stand, wie richt der Rottluff, t — 0t». tt?6 «ue» Lugevtutt UIIV A«»»e»tzi» sU» eu» Or^edirst». Montag, dm» >7 Nvvembtl lttttv, Aommunistische ^bscl^e an clie Sozialdemokr-lten. A»n Sonnabend und Sonntag hielt die Kam. Partei Sachsens im Sitzungssaale des Landtages in Dresden ihren Parteitag ab, der deshalb 'oon besonderem Inter- n„«, 27. N. vrinber lö^^ Zur Auckerverforgung. Das sächsische Wirtschastsministerium gibt in >- „StnatSzeiiung" vom^ vorigen Sonnabend die AuSftih- lu..g.,bestimmniigen zur Rei ch ^Verordnung siber Pen Verehr mit Zucker tu» Betriebsjahre 1922/29 voin .9 Lltöbe'r >922 (RGBl. l S. 702) bekannt. Auf Grund von 8 l2 der Neichsverordnung lvird darin u. a. fol gendes bestimmt: Zur Durchführung der Zurkerbewirtschaftung wird beim Wirtschastsministerium eine Geschäftsstelle unter der Bezeichnung L a n d e s zu ckerst e'l le Sachsen er richtet. Sie beaufsichtigt insbesondere die Abgabe des vo»l der Zuckerwtrtschaftsstelle in Berlin dem Lande Sach- sen zur Verfügung gestellten Mundzucker» an die ver- sorgungsberechttgte Bevölkerung. Ter Mundzucker dark nur gegen Vorlegung der vom Kommunalverband aus- gegebenen Lucker karten abgegeben werden. Bersor- Miigsberechttgt tst nicht, wer selbst oder als Haushalt- angehöriger auf Grund eines NttbenlieferungS- oder sonstigen Vertrages mit Zucker versorgt wird. Die Versorgung der Apotheken wird besonder« ge regelt. Zur Versorgung des Wtrts.chastSbetrlcbeS vo.n Anstalten, und zur Deckung des dringendsten Bedarfes von Gasthöfen, Fremdenheimen und sonstigen Gaststät ten werden an die Kvmmunalvcrbände Bezugskarten über je 5, Pfund Zucker lautend ausgegeben, deren Ver teilung den Kommnnalverbändett überlassen bleibt. Die Bezugcckarten berechtigen zum Bezüge des Zuckers beim Bächlein zur Seite tollte in llberseltger FrühlingSlust. T«ie Lerchen schmetterten in der azurnen Bläue, als sollte ihnen ihr Jubellted die winzige Brust zerspren gen Ärvtze gelbe Wiesenblumen reckten neugierig ihre Köpfe aus dem lockeren, schwarzen Boden. An den Weiden standen die Kätzchen wie grauseidene Mckuseohren, und an den Haselsträuchern und Erlen hingen sie gelb und pudernd wie kleine StegeSfähnchen. Ursula sah nichts von alledem. An der Erde hing ihr Blick, in gewesenem Glück wühlte tröst« und halt los ihre Seele. Dani» trat sie durch das eiserne Gitter tor des kleinen Kirchhofs. Zwischen Tannen und Zy pressen ragten weihe Marrnorkreuze und schlichte, ver witterte Holzkreuzletn, »noodllberwachsen. Ta sand sie unter wucherndem Eseu, vom alten Gurnttzer Gärtner wohlgepflegt, Hail« Kaspar« Grab. Sw kniete nebelt dein höhen Mnrnrorsockel und Preßte die Stirn gegen den kalten Stein. Go blieb sie minutenlang — regungs los. Durch die Tannen und Lebensbäume strich der Früh- Ungswtnd, hoch durch die Lust schossen jauchzend die ersten Schwalben. Zm Blütenschnee seiner Kirsch- und Pflaumeubäume lag da!« Dorf. Al« die alte Uhr vom Kirchturm ihren Morgengrutz über die Felder sandte, stand Ursula auf. Wenige Schritte vor ihr lag da» Grab de» Schwagers, dessen Kindern sie Hüterin sein sollt«. Sie sah es nicht. Sie sah auch nicht dl« weitzen Ane monen, die sich wie ein leuchtender Teppich über den dunklen Kirchhofsgrund zogen. Ta schreckte sie ein Schritt empor. Aus der efeuumsponnenen Kirche, aus der zuvor ein weiches, leises Orgelspiel getönt, trat im schwarzen Samtkäppcken, den greisen Rücken etwa!» ge beugt der alte Pastor Kirchen, der auch.Hans Kaspar begraben. Er stutzte einen Augenblick, als er sie sah. Tann er kannte er sie und kam raschen Schritte» aus Ursula zu. „Guten Morgen, meine liebe Frau von Bolte»»," sagte er herzlich und druckte warm ihre kalten Hände. «sie war.weil von ihm di» Haltung der kommunistischen LandtagS'sra'ktion in der Frag« der NeuHildung dar säch sischen Regierung abhing. Zn seinen» Referat über die Vorausfetzunge»», unter derum di« Kommunisten in Sachen mit den Sozialdemokraten «ine ArLetterregte- ru»»g bilden können, richtete der. Vorsitzende der Landes partei, der Landtagsabgeordnvw Büttger«Leipzig, Vie heftigsten Angriffe gegen die btshertge fozlaldemokra- tisch« Regierung und gegen die Gozialdenutrattsche Par tei. Mit der Zustimmung zum Vertrauensvotum sür Cuno habe die Sozialdemokratie der» Verrat an der Arbeiterschaft fortgesetzt, den st« seit der Revolution im mer getrieben habe. Zn Sachsen Hab« tue Sozialdemo kratie seit 1918 nichts als Dekoration«- und Tenkschrif- tenpolitik getrieben und damit den Sozialismus diskre ditiert. Sie habe Anlatz zum Vorwurf gegeben, das) sie Futterkrtppenwirtschaft treib«. Minister Lipinski tst an die Kommunisten mit der Frage herangetreten: „Wie hälft du es mit der Verfassung?" Ausgerechnet derselbe Lipinski, der doch in seiner Leipziger Zeit, ehr er Minister wurde, soviel gegen dl« Verfassung gesün digt hat. Für die Kommunisten sei die Verfassnng «In Stück Papier. Die Versüssung regele sich »ach den schwachen Verhältnisse»» der herrschende^ Klasse J> die,er Attssassung seien die Kommunisten bereit, »litt de» Sozialdemokraten aus dem Boden der Verfassung eine Arbetterregterung zu bilden. Unbedingt aber müßten sie sesthatten an der Forderung der Mitwirkung her Be trlebsrätc an der Gesetzgebung, damit Fabriklust in die Gesetzgebung hlneinkäme. Dw Arbeiterregie rung mü,se so werhen, daß sie wie ein Fan st schlag ins Gesicht der besitzenden Klasse wirke. Die Sozialdemokraten hatten bekanntlich den Punkt 9 der iominunistt.chen Forderungen^ der die Mttwir- kung her Betriebsräte in der Gesetzgebung sor dorr, sür unannehmbar erkim.; Nun Hai der Parteitag der Kommunisten durch eilte -jestern gefljßte Resolution ',nm Auedru.l gebracht, daß er unbedingt auch aus dieser Forderung bestehen bleibe. Damit sind die AussiMen aus dae Zustandekommen einer sozialdemokratisch-köm- muiusti chen Arbeiterregierung erneut sehr gemindert Kleinhandel, Zwifchenarohhand«! otz», SiH-vnkr. Vt» Au»führunü»b«sti»n»nunü«n treten mit «inun- vom 1. rvzomber ivllS an Stritt der AEihrMg-Lsstimmungsn vom ii. Nov«mb«r Ivi». Wenn ciie Kehren reifen. Erzählung von Leontine von Winteefeld-Piaten. l8. <V!achdrult v«rdnt«,i., „Nun, Sie werden schon sehen, gnädige Fran, Sie werden ja sehen! Ich rede vom pädagogischen Stand punkt. Mit der sogenannten Pestalozzischen Liebe .ist hier nichts zu machen, nichts." Ursula war mttde. „Ich denke, ich gehe jetzt zu Bett, Fräulein Kuller. Ich muß erst die Kinder kennen lernen und meine Er fahrung sammeln, ehe ich Ihre Worte blind unter schreibe. Gute Nacht, liebes Fräulein Kuller. Die Reise hat mich nämlich etwas angegriffen." Tumit stand Ursula aus. Der Wind, der die Nacht über um da« cklte HanS geseufzt iznd in» Garten brausend sein Wesen getrieben, hatte sich am nächsten Morgen bet Sonnenaufgang leise, leiw davongemacht und einem goldenen Frühlingstage Platz geschaffen. E. war »och früh, als Ursula anfstand und an» dem Fenster «äh. Neber dl« Gartenväume fort, an denen muUeö erste» grüh.ingSgrUi» zu schimmern begann, schweifte ihr Blick auf die weiten, smaragdfarbenen Saa ten .die sich wie ein fleckenloser Teppich von der Garten- maurv bis zum fernen Waldrand erstreckten. Jubelnd stiege.: die Lerchen aus den Furchen, der ausgehenden Son. e cntgcgei». Ur,ula kleidete sich rasch an, nm noch vor dem erste»» Frühstück zu Ihrem geliebten Grabe zu ge wm Sie hatte es gestern abend der Dunkelheit we gen nicht mehr gekonnt. Nun Ang sie de»» so wohlbe kannten TannenweD an der Gartenmauer entlang, im mer geradeaus, wo in der Ferne die kleine Torfkirche von A.t-Gurnih ragte. Sie ging schwer und langsam, weil sie in Gedanken um Jahre zurück »oar und neben ich de S ,r tt des Geliehen spürte, wie damals, — wo ,ie beide Hand in Hand so oft hier gegangen. TuS vestEehenh« Eingriff, in tzi, deutsch, Selbständigkeit. Wir erfahren von massgebender Seit», daß in den nächsten Tagen Ueoerraschungvn von Part« au« zu erwarte»» sind, und zwar weitgehende Forderungen, die di« neue deutsche Regierung in Verlegenheit setzen werden, da sie »veit- gehende Eingriffe in di« deutsche Selbständigkeit und deutsche Wirtschaft bezwecken. Angriff auf eine Ententekommission in Bayern. Eine zur Kontrolle der Munttionsanstalt Ingolstadt im Automobil ein getroffene Ententekommission, bestehend aus französischen und italienischen Offizieren, rief einen groß-n Mcnschenauflauf voe dem Militärbahnhos hervor. Der deutsche Begleitoffizier ver suchte, die aufgeregte Menge zu beruhigen. Die Armbewegung eines Franzosen deutete die Menge als Griff nach der Schuß waffe. Daraufhin setzte ein Sturm auf daü Automobil ein, das im Nu demoliert wurde. Die Kommission kehrte unverrichteter Dinge nach Hause zurück. Faszisten und Kommunisten. Zn» preußischen Landtag er- klärte bei Beratung der dentschnntlviinlen Anfrage über die Terrorisierung deutschnatlonnl gesinnter Arbeiter und der kom munistischen Arbeiter über einen drohenden Rrchtspntsrh der Minister deö Innern Severing, die Kommunisten inalten so lange die Fasztslengefnhr an die Wand, bis inan nicht wehr daran glaube und wirklich einmal der Wolf kowwe. Wem» wan an die Vorgänge in Düsseldorf und üüin denke, so erhalte wan den Eindruck, daß gerade die Kvinwnnlsien ein vollgrrülteli Maß von Schuld, an der Ausdehnung der Faszislenbewegnng in Deutschland hätten. Auch in Italien hätten erst die kvniinu nistischen Ansschreitpngen den Fnsziswns bervoraernsen. Der oppositionelle BetriebSrätekongreß und die Firmen. Wie die „L. N. N." erfahren, ist bereits eme große Anzahl von Betriebsräten, die an dein opposit vnetien lawwun stisch. ReichsbetriebSrätekongreß beteiligt waren non hren F.rwei entlassen »voeden. Die Direktionen verschiedener Werke auo dem Reiche Wen nw Donn.'rStag den Kongreß angernfrn und die betreffenden Mitgl eder ihres Betriebsrates ans Telephon kommen lassen, nw ihnen somit ihee Entlassung witznteilen Viele Betriebsräte, die als Delegierte für den Uongieö, aenälnl waren, haben ans Furcht vor Entlastung die Reste noch Bei lin überhaupt nicht angelreten. Die Krnpp-Konzcssion in Rußland. Wie »vir hören, ist z ischen der F.rwa Krupp und e.ner englischen Znteressentea gruppe eine Vereinbarung über die Ausnutzung der Urnpp Konzession in Rußland znslnndcgekvwwen. Von englischer Seile . 7", - 1 n .... zr I>.Iin Beifg. o".- g stellt. Aks Rernüttler bei d'esen V ereinbarung.n t-at k.e. Nrgnbart auf. der se.bst aber n ch! beteiligt ist. Clcmenccans amerikanische Agitation. Der Wash ngtone- Berichterstatter der „United Preß" g bt ein ass z'eiles Eonnnn rngne wieder. Fn diesem wird gesaat, daß d'e amerikanisch' Neg'erung die Gesichtspunkte, die durch Elemencean über du ansnärt ae Politik Ameritgs äugend.icUich in den Vere niesten Stagten vorgebracht-1. erden, Nlit großem Mißvergnügen be ' e. ' r - n g s1 o '' r ^l n > i , stoß di französische Politik, die Elemencean v e i ti digt, in grosem Ni aße s n r die augenbIi ck l i cl) >virtschaftli ch e und pvl. itis ch e L a g v v e r nut. wörtlich sei. Wenn Frankreich weiter eine Haltung de. Zwnnges gegenüber Deutschtaild be'behalle, so ioerden die au genblicklichen Zustände in Eliropa fortdauern. D'e Reparalions frage sei der Grund für alle Unruhe. Frankreich jedoch halte den Schlüssel zu dieser Frage in seiner Hrind. Annahme des Genfer Protokolls im Wiener Nationalrat. Dec Nationalrat erteilte heute nach kurzer Debatte in nament licher Abstimmung mit 103 Stimmen der Ehristlichsozialen, der Großdeutschen und der Deutschen Bauernpartei gegen N8 Stim- men der' Sozialdemokraten den drei Genfer Protokollen die ver fassungsmäßige Genehmigung. Zugeständnisse an Ismed-Pascha. Die Engländer haben Ismcd-Paschn die Einbeziehnng.von Karagntsch in Adrinnvpel. ebenso von Dimotika, südlich von Adrianopel, zngestanden. Die englisch-türkischen gegenseitigen Konzessionen beginnen auch ii, anderen Fragen sich abznzeichnen. „Gott segne Ihren Einzug In Gurnltz. Ein schwe res Stück Arbeit harrt Ihrer." Sie gingen langsam den Hohoni Tannenweg web*", einander der gußeisernen Pforte zu.. Sie nickte müde. ' - „Ja, Herr Pastor, ich glaube auch, daß e» zu schwer kür mich sein wird." Seine stahlblauen Augen unter den buschigen, Wet hen Brauen blitzten. ' ' „Zu schwer? Mer meine liebe, gnädig« Frau, — wus uns der Herrgott gibt, ist nie zu schwer. Ta- patzt gerade ganz genau und ausgerechnet Wr unsere Krajt." Sie schüttelte malt den Kopf. „Meine Kraft tst verbraucht, Herr Pastor. Te» Le ben« Grausamkeit hat mich mürbe gemacht." Er blieb stehen. „Tas glaube ich Ihnen noch lckng«' nicht, gnädige Frau. Es hat wohl jeder Wal so seine Zetten, wo «r denkt: daS Zst zu viel für mich«, mein Gott! Wer Binns darf nicht howiammen in UN». Lenken Sie m -ach, haben Sie nicht oft g^.ckg, auch in den letzten .obren, Momente gehabt, wo sie fühlten, daß ein« Kr"st in Ihne»» mächtig war? Wo ein grotzsr Lebensmut u. ot!» Wilks zur Tat wieder aufstand in 'Ihnen?" Ursula mutzte daran denken, wie st« gestern au» dem Krastkenhau» mit all seinem Leid HinauSgitreten war in bas lätmende, pulsierende Leben der Stratz«, der Arbeit. Ja. in jenem Augenblick hatte auch sie gefühlt, et wa'» zu leisten, ja, sogar ein ganz klein wenig Lust ge habt, an Gottes größtem Geschenk, — dem Leben Ter alte Geistliche schien ihre Gedanken zu erraten. „Nun also, sehen Tie — jeder von un« hat Augen blicke der Schwäche und Augenblicke der Kraft. Nun liegt es an un» und ünserem Dillen, welch« Herr in uns sein sollen, — welchen von veiden wir di« domi* wirrende Macht in unserem Laben etnräumen. Welchen dieser beiden Strömungen wir am meisten Zutritt las sen, die werden unser Sein^ vnserr Entwicklung, unser Zur politischen Lag» in Sachse». Di« Haltung det Deut schen Demokratischen Partei, wie st» au» dem Bericht über dl, letzte Ländesausschutzsttzung dieser Partei hervorgebt, wird auch durch einen Aussatz des sächsischen demokratt chen ReichstagSabg. Dr. Külz unterstrichen, der feststellt, dah die deutsche Demokratie, als die Partei dec Verfassung in Sachsen ede Regierung, die sich auch nur teilweise auf politische Kräfte stützt, die nicht aus dem Boden der Verfassung stehen, als eine verfassungswidrige Regierung in scharfer Opposition finden werde; jede verfassungs mäßige und wahrhaft demokratische Regierung werde von ihr tatkräftig unterstützt werden. Die koblrnknappheit in der sächsischen Industrie. In pri vaten Großbetrieben herrscht zurzeit allgemeiner Mangel an Betrlcbskohle. Seit Juli fehlest monatlich für Industrie und Hausbrand lbO OOO Tonnen Steinkohle und LSÜ OVO Tonnen Briketts. Die Minderbelteferung gegenüber der Vorkriegszeit beziffert sich für die Industrie aus.üO Prozent. Die Industrie hllftslch zurzeit durch den Bezug von wesentlich verteuerter Aus- landSkohle. Die Betriebsräte Aner Reihe von Betrieben wer den dauernd beim ArbettSmlnisterlun» vorstellig, um eine bessere Belieferung mit deutscher Kohle durchzusetzen. Tatsache ist, daß zahlreiche BetriebSeinschränkungen und Stillegungen ans Mangel ar» Kohle erfolgt sind. Die Lage aus dem sächsischen Grtreibemarkt. Der Getreide- markt hat in den letzten Wochen erhebliche Preisstetgerlingen ml» sich gebracht, die hauptsächlich auf die rapide Geldentwertung zurückzuführen sind. Zurzeit ist daSAngebot, wie alle Jahr?' sehr knapp, »veil dis Landwirtschaft noch mit der FeldbesM- lung reichlich zu tun hat und die Auölandsfocdcrungen für Welzen werden bet dem hohen Stand der Devisen nur ver einzelt von den Mühlen zu Abschlüssen benützt. Roggen wird sowohl für Müllerei-, »vis auch für Umlagezwecke weiterhin ge kauft. Sommergersie ist sehr spärlich in guter inländische- W-'n- angolwten worden. Von der Tschecho-Slowakei sind gstsrdir.gs große Abschlüsse In Gerste seitens der Brauereien und Malzfabriken getätigt worden, auch ist infolge der hohe,» Kaffeepreise die Malzfabrikation als starker Käufer für Win ter- und Sommergerste mit aufgetreten. Hafer wird allse.t a gesucht, dec Bedarf kann aber nicht gedeckt »verden, denn auch die Landwirtschaft im Eczgebirge kauft Hafer zu, anstatt wie vergangenes Jahr, solchen abzngeben. Der starke Bedarf der Nähcmittelfabrikcn hält an. Hafers locken werden anscheinend lebhaft gekauft; denn die Nährmittelfabriken zahlen teilweise noch höhere Preise als die Pferdehalter. De? Milchhöchstpreis sür Sachsen. Die „Dresdner V^.ks zeitung" schreibt: „Wie wir aus sehr zuverlässiger Quelle er- ahren, beabsichtigt das sächsische Wirtschastsministerium, bere tS n den ersten Tagen der nächsten Woche einen Mtlchhöchstprew ür ganz Sachsen festzusetzen." Beamtenbesoldung. Die staatlichen Kassen werden ange wiesen, schort jedem Beamten aus die DIenstvezüge für Dezem ber und jedem volljährigen Behördenangestellten auf die ^nde Novpmber fälligen Dienslbezüge einen auf die nächste Zahlung von Dienstvezügen voll anzurechnenden Vorschuß von 0009 Mark zu gewähren. Einspruch gegen Singrijke in kirchliche» Hnusrrcht aus - Friedhöfen. Der Volksltrmliche Laienbund sür Sachleu schreibt den „Dresdner Neuesten Nachrichten": Daü Kultusmi nisterium hat durch eine tm „Sächsischen Gesetzblatt Nr. 00 bekanntgcgebene Verordnung bestimmt, daß sür Anbringung von Gravtnschrtsten auf kirchlichen Gottesäckern zwar die Ge- nehnijgung für Mitglieder der Kirche, nicht aber für Andersden kende nöt g sei. ES hat ferner angeordnet, dah für! Gesang und Grabmusik die Erlaubnis der FrtedhofSverwaltung nicht erfor derlich se. Diese Verordnung stellt einen Eingriff in da« Hanscecht unserer Kirchgemeinden dar, die ihre kirchlichen Got tesäcker in unerträglichev Weise der Willkür preiögeqeben sehen. In Berbindnng mit der früheren Verordnung über Begräbnis feiern wird hier der Versuch, die kirchlichen Gottesäcker ihre» chr stltchen Charakters zu berauben, planmäßig fortgesetzt. Der Bo kökicchliche Lnienbund für Sachsen erhebt gegen diesen Ein- gri f in die Rechte der Kirche schärfsten Einspruch. Er ruft zu gle ch seine Mitglieder auf, die Kirchgemeinden tm Abwehckamps gegen diesen Angriff auf das Ihnen anvertcnute Heiligtum unse res evangelischen Volkes mit allen gesetzlichen Mittel»» zu unter stützen. Unsere Friedhöfe sollen als Stätten deö Trostes und d Friedens unangetastet bleiben I
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