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Auer Tageblatt : 24.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192211245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-24
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 24.11.1922
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4 , uevergaov oer vcvciquwn vcs Propyekvn,mo<r am »renag, . 34. November statt. Bemerkt wird, dah tn den amtlichen , lässvn der neue Kalif al« „Hoheit" bezeichnet wird, ein Li der auch dem Grohveztr zukommt und Ktcht mit „Katserl scheinend nicht in Rechnung ge» die Sozialdemokraten ein Man- W Heiürzt Sen, da volles i! Vorhand regelt", Ankündt « sonan gsn ü v«mv« ten, - tverksä ten D ter un erfchet ü«n . t Knhnltenäe Verschlechterung -1er k-ige äes ^rbeitsmarlrtes. Nach dem Wochenbericht do» LandeSamteS für Ar« bettsvermittlung (12. bis 18. November) hat dis kort« schreitende leichte, jedoch stete Verschlechterung d>r Ar« w Rtiumei versami Genüsse de« drr Da» Li messen, « VK »71 Ku,< Laq«-tittk «d ANt»P" Dl da» Gkäu»»»rß«. Artittg, hm §4 NvvkmLer cmpfun Oberlek rer Dtc kapelle ; bot. L Beifall noch n Samml cher Se die Not at> grnrn L ein« an de« Bei votträc gemeins in di" L staub ! Auer L, Ans die blatt ni« lich auf verbot,« Ste a<ttn K ,M Meinst, Ste ,^fa Luchvers tvf« lmn Sie frqaten Sa W-rdsti Gurnttz« fast nöl fierend« drtnner Armen fest uni heraüss tzer „G M«>t ? Da wartet« Hier im ltngbab sah ft« mitten mit den Lar stand dl Pfützen offene,t statt«» grauen zogen, s «in- st, mit den c- dßttSwaMaa« in dm» V«tchM»och» stkWstästßN, VK Zahl de, besetzten und dadurch, auch d», vermEielMt «toll,» ging zurück. Dm» Zugang an «rdzitfuchsnden überwog >«n Abgang, verrmz«» konnten MnMNuw» gen von ArbetMräften durch Entlastungen dem im» heirateten grauen erfolgen. An letzt»». ZaU mahaen sich die Fälle, ppß felibständtg» chandwrrk», und Gewervetretdende sich zur ivmsnMung in Eabrd ken und anderer Lohnarbeit vovmerken ltetzen, da st» infolge ArbettSmangel» und zu geringen Betriebdka-tz tal» nicht mehr tn der Lage find, Oren Beruf gutzzu» führen. Li« Bewegung aus dem Arbeitemarkte für Hi» Landwirtschaft schwächte sich <ch. .In der Leg' ttNndustrie besteht ein Ueberangebvt von Arbeit»' kräften und dadurch ein Steigen der ArveitAafen-iffe». Er -nehrt sich di« Zahl der Betriebe, die verkürzt ar beiten. Li« Teuerung aus dem Lebenlmittelmarkt ver ursacht einen ständigen Zugang Arbeitest)s«r im stalh» rungs« und Eenutzmittergewerb». vesondertz von der Arbeitslosigkeit betroffen werden di« Bstcker. In der Tab akind ustrie erfolgten wettere Entlassun gen. Auch da» Brauereigewcrbe nahm Einschränkungen vor. In der Gchuhin dustrie wurden weiter» B«- trtebrelnstellungen vorgenommen. IM Baugewerbe liehen die Zuweisung«austräge für Baukräft» vNer Art Wetter nach. Jmgraphischen Eew erb» trat kein» Besserung «tn. Im HandeiAgewerb« verstärkte sich dar Angebot Stellensuchender, in der Hauptsache durch ättere, verheiratet« Handelsangestellte, immer mehr. L ii-ollltlf 1,« MelADt«-*«. .Ammer noch AuSlandSkohlrn für di« Relch-elsrnbohnen. Die Reichseisenbahnverwaltung kann nicht genügend inländisch! Kohle erholten, um den Betrieb nusrecht zu erhalte». Sie war daher genötigt, englische Kohle zu kaufen. Durch diese Käufe, die nntlirlich in hochwertiger fremder Valuta bezahlt werden müssen, mied die RetchseisenbahnveMaltung mit 58 Millionen Mark belastet. Der Grund des Fehlens der deutschen Kohl, liegt in den grvsien Mengen, die als Repnrntionökohien abge- führt werden müssen. Während Frankreich einen Ueberfluß an Kohlen infolgedessen besitzt und die deutschen Kohlen ins Aus- land verkauft, must Deutschland selbst im Ausland al» Käufer auftreten und seine Handelsbilanz verschlechtern. Die neuen Beamtenbezüge. Die Verhandlungen zwischen den Beamtenspitzenvcgnnisntionen und der Negierung haben zu dem Ergebnis geführt, »das, vom 10. November ab der Teu> rungszuschlag zu Grundgehalt, Ortszuschlag und Kinderzm schlagen statt wie bisher 40 Prozent 120 Prozent beträgt. Die Fraurnzuschläge werden verdoppelt. Die Regelung der Son- derzulageu für teuere Orte, die zur Zett 10 Prozent betragen, soll bald erfolgen. Auch bet dieser Neuregelung kommt der soziale Gedanke, der verlangt, dah Verheiratete und Kinder» reiche besser gestellt werden, als Junggesellen unk Kinderlose, keineswegs zum genügenden AuSdruct. Die gesamten Bezüge der Beamten erhöhen sich durch obige Zulagen ab 10. Novein» ber um 48 v. H. Zu den Maßregelungen von Beamten ber Oberpostdirektion Nürnberg macht die bayrische Volkspartei-Korrespondenz aus sehenerregende Mitteilungen. Darnach handelt es sich um die Postinspektoren Amthor und Dürüeck und den Oberpostsekre» tär Fackler. Diese seien in einem Artikel denunzierst worden, de« in die Hände des Reichspräsidenten gelangt sei. Der Reichs» Postminister sei zu der Entscheidung gekommen, daß gegen Am- thor und Dürbeck und gegen Fackler leine sichere Grundlage für ein erfolgreiches desziplinarisches Vorgehen vorliege. Diszip- linarverfehlungen seien durch ein Ordnungsstrafverfahren ge ahndet worden. Diese Erledigung sei durch den Reichspräsi- deuten mißbilligt worden. Ein sogenannter NelchSbetriebsrätekongretz ist von den Kommunisten gegen den Widerspruch der Sozialdemokratie und der sozialdemokratischen Gewerkschaften in Berlin zusammen getrommelt worden. Man will offenbar die allgemeine Not» läge infolge d.r Teuerung politisch nusbeutcn und die kommu nistische Putschtaktik ermuntern; aber dieser „BetriebSrätekon» greß" hat keinerlei Autorität unter den organisierten Arbeitern und wird trotz bombastischer Reden und Beschlüsse nichts aus richten. Um Max Hölz. Die kommunistische Fraktion des Reichs» tages fordert in einem Antrag, dah „der Strafvollzug gegen den Politischen Gefangenen Max Hölz wegen der Nervenzcrrüt- tung, die bei ihm infolge des Strafvollzuges, der Unterbringung in der Tobzelle usw. eingetreten ist und wegen seiner Haftun fähigkeit sofort aufgehoben wird". Ein Darlehen in Dänemark. Zur Fertigstellung städtischer Anlagen hat der Magistrat von Berlin mit einen, dänischen Konsortium einen Vertrag über ein Tarlehm von WO Millio nen Mark abgeschlossen. Das Darlehen wird auf 50 Fahre ge geben. Die Rückzahlung ", folgt durch einen Vertrug, der dein Kroueuwert von 800 Millionen Mnr^f zur Zeit der Hingabe entspricht. » Das Steigen der österreichischen Krone hat das Leben so verbilligt, das» der Teuerungsinder erheblich gefallen Ist. Infol gedessen sind die Löhne in den meisten Industrien abgebaut wor. Nr langem Leiche l hardtSta nähme s vorliegt, irgendwo werden, men ist lobte, enSschach Streik g! dir nicht morgens Zwickau Tariskon bart wo, zur Au« Abschlag worden s UM Set du stärker, Urssula — o, — Hüte mir mein» Mil der! E» ist da» Letzt«, Höchste, wa» ich Hübe." Sie hatte noch mehr jagen wollen, di« schmal«, weiße Kranke, aber der Arzt hatte er nicht erlaubt. Sie durste nicht zu viel sprechen. Aber Urfula war «» an« Herz gegangen, wie fett Jckhren nicht, al» ft» die andere so liegen sah in ihrer Krankheit and Mutternvt um die Kinder. Und in ihrer Seel« war e» wieder bitter aufgestiegen r „Warum Muß einer so krank fein und an- Sterben gehen, der noch so blutnvtig gebraucht wird auf Erden? Warum können wir nicht tauschen? Warum must ich sleben und gesund und kräftig fein, die niemand mehr hat auf der Welt?" Ratlos, in wehem Grübeln stand sie fo, dl« Lippen zusammengepreßt, bi» ein fragender Laut der Krankpn sie weckte. Da beugt« sie sich über di» ander». „Set ruhig, Maria — ich will für deine Kinder sor gen. al« wenn e» mein« eigenen wären. Ich bleib« ihnen bi« du wiedorkommst." Da hatte die Kranke gelächelt und weich und l»kfp ihre Hand gestreichelt »um Larft. „Gott Helf, dir!" Meor sagte ft» nicht. Atz« Ursula ging VW» Wo nach bl» »zur Stunde, Zn tiefen «Gedanken war s.l« dann au« pem Kranker« himmer.llegonaen, die «ang-n, nach Karbol knd.Vhlor^ form rkche. den Korudvrr «ntluna, WH dif v««n, Vta« len Düren münd*ten, .hinter deren jeder ein Krank« la», der nicht wußte, ob e» -um Sterben oder »um Leven ging , > Und Ursula Bolten war «in Schaper« an^skvmmen vor diesem großen Elend. Und Plötzlich ein jähe», übermächtige», beraufthende« Gefühl des Lanke», daß. fie gesund war daß sw nicht wie die anderen Armen alle dort drinnen liegen mußt« in bitteren Schmerlen -wischen Hoffen, Resignation und Trotz. Sie stand wie betäubt einen Augenblick auf Per Straße, als die Pförtnerin da» hohe Hottal hinter ihr geschlossen. O, wie da» wohl tat! Dlesi» irgend»^hastend«, pul- Wenn äie Kehren reifen. Erzählung von Leontine von Wiuterfeld-Platen, le. vor iNnchdruck v<rk>ul«n.l „Der gute Onkel," sagte sie leise, — „aber er irrt sich. An mir ist alle Kunst verloren, kleine Alins, weil'- da drinnen einen zu gewaltigen Knacks gegeben hat, den nichts mehr kitten kann. Ich würde nnr ein lästiges Hindernis für Sie sein beim Wandern." Und hierbei blieb sie auch trotz aller UoberrednngS- versuche der kleinen Lchrertn, bis die Glocke, izur tadle d'hote läutete. Sie fasten an lauter kleinen Tischen m dem grosteni, Hellen Saal. Duftende Blumen standen in hvhen, schlanken Kelchgläsern ans jedem Tischchen. Mosa Seide verhing das grelle elektrische Licht. Lautlvs schossen die Kellner hin und her. Tie alte Exzellenz hatte den Kaplan und Altne ylutus dazu ringelnden. Go fasten die vier in angeregtem Gespräch beim perlenden Glase Wein, als ein Boy auf silbernem Tablett einen Eilbrief brachte. Er kam ans Deutschland und war an Ursula. Sie erbrach ihn müde, gleichgültig. Tenn gab es für sie überhaupt noch etwas Eiliges »ul dieser Wett? ' Und sie la-, wäyrend die Kellner sie umschwlrrtvu und die «Musik draußen spielte: „Liebe Schwesterl Man yal mich schnell nach Ber» ltu in Vit Klinik bringen müssen. E» stellt mir ei-,« Operation aus Tod und. Veden bevor. Niemand ist bei imeinen Kindern. Ach habe nur dich, den ich bitten könnte mich solange zu Haust, zu vertreten- Bitte, gib telegraphisch Antwort, ob und wann du kommst." — Tann folgte Adresse und Unterschrift. Ursula war einen Augenblick wie versteinert. Tann gab sie den Brief wortlos ihrem Onkel 'herüber Al» rrno ,Mve nminuav az» ora). vrnn rru« vr? er ihn gelesen, sah er sie an, fest und grost. ! ans Herz, jedes Einzelne- Tenn sie sind so verwahr« „Nun ruft man dich, Ursula. Es ist ein Feld da, s lost die letzten Monate, so ohne Vater, und well ich doch was deine Hände braucht, an dir liegt nun, «s zu ackern. immer eiend war und mich so wenlg um >»s küMiwrn Lu telegraphierst deiner Schwester Wohl gleich ein Ja?" konnte. Ta stnst die Großen scheu.und verschlossen se« Lu kam Ursula Bolten eine Furcht cur, daß sie noch worden und die Kleinen wtL M Wildvögletn tm Wald, einmal »n vaS Xstden stUte, b»«, tar nicht» LH s't'h r» sv kv,».u»v»l, aber ich e» nicht ändern, war. «Ach war Wahl zu schwach durch Lllv» und Krtzrchhrtt den, die tz-tabsetzung beträgt in -er chemischen Industrie U «Prozent, tn der Metallindustrie sogar lütt—Lü Prozent. «bdul Nlsdlchid» Ernennung zu« KE« ist osfizirkl den Vertretern der Mächte »ittgetetlt worden. Die Feterltchketkcher Uevergabv der Reliquien de« Propheten sindu am Freitag, den . ... - - - - - - . - - ... auch dem Grostveztr züköm'mt und Ächt mit '„Kaiserlich» Majestät". Hieraus ist zu schlichen, daß dem neuen Kalifen die weltlichen Befugnisse oe« Sultanat« nicht zugesprochen wor den sind. ' , FÜUsteS Kapitol. Eintönig rieselte ein grauer yrühltng-regcn auf die schwarzen, frischgebrochenen Erdschollen. Die jun gen Saaten, frei von der schweren Schneelast, reckt m Und streckten ihre srifchgrünen Halme und flüsterten m den silbernen Regentropfen vom kommende!: Brot. Und wie schwerer, würziger Brotdust stieg es aus den nassen Furchen. Am offenen Kupeefenster stand Ursula Bolten ustd sog den starken, herben, norddeutschen Erdgeruch tn ihre Lunge und ihre Seele. Vorüber an einzelnen Ächüften mit tiefen, strohgedeckten Dächern sauste der D-Zug. Vorüber an Welten Wiesen, die' unter Wasser standen, und über die der Kibitz feinen Zickzack flog, schrill ru fend, — vorüber an dunklen Buchenwäldern starkstäm miger. nordischer Art, um bereu Kronen das erste, lichte Grün stand, — so zart und licht, wie der Schleier einer jungen Braut. E» hatte vufgehört zu regnen, der Abeiidwtud trieb mit weicher Hand die grauen Wol ken auseinander. Wie Feuer schimmerte die unterge- hende Sonne durch all die Wasserschleter. Leuchtend — sieghaft — hi» ihre Strahlen 'durchbrachen durch da» Grau. Urfula Bolten« Gedanken wanderten. St» hatte heute morgen in der Berliner Klinik schwere Stunden au: Bett ihrer kranken Schwester durchlebt. Sie sah sie noch Imme«' vor sich, Mit den vletchpn. w>hen Zügen tn den großen Kissen liegen, und diE unruhigen, flac kernden Augen, «n denen dt« Angst etnv« Mutt«» stand, „Ursula!" halte sie gesiegt. „Tu uutßc jetzt mei nen Kindern Mutter sein, solange ich fort bin. >E» kann sehr lange dauern — da» heißt wenn ich die Operation überlebe — ich soll dann ja noch zur Erholung fort. Und ich habe niemand ass dich. Nun lege ich sie dix Don Staät unä Lemü, «ne, L4. November 1VSK Da« sächsische Musterwahlgesetz. Wie bekannt, hat die Ver teilung der Mandate auf die Reststimmen bet der diesmaligen Landtagswahl zu Ergebnisse» geführt, deren Möglichkeit der Schöpfer dieses Wahlrechts anscheinend nicht in Rechnung ge- . zogen hat. Bekanntlich haben die Sozialdemokraten ein Man» > öat weniger bekommen, weil sie 3000 Stimmen zu vtet batten, f und die deutsche Bolköpattei hätte ein Mandat weniger vekom- ! men, wenn sie 2000 Stimmen mehr gehabt hätte Wie an unter» richteter Stelle verlautet, wird im Landtage von loztaldemokea» ttscher Seite ein Antrag etngebracht werden, der eine Aenderun» des Wahlgesetzes tn dem Sinne verlangt, daß eine Wiederholung der oben angedeuteten Unsinnigkeiten für die Zukunft ausge schlossen ist. Die Landgeistlichen Sachsen«, von denen viele infolge der finanziellen Notlage der Kirche monatelang ihren Gehalt nicht ordnungsmäßig erhalten haben, haben sich zur Wahrnehmung ihrer Interessen zu einer „Bereinigung der Landgeistlichen -Sachsens" zusammengeschlossen und an die Synode Vorschläge zur Neuorganisation de« kirchlichen Finanzwesen« gerichtet. Kirche und Schule. Völlig neue Wege beschritt die baye rische Synode in einem Gesetz betr. „Mitwirkung der Religi- onSlehrer aus dem Volksschullcbrecstcmd«". Dem LandeSkir- chenrat wird in Sachen de« Religionsunterrichte« an der Volk«. Hauptschule ein Betrat au« dem Bolksschullrhrerstande an di« Seite gestellt, ein Beweis entgegenkommenden vertrauen». Schwerer Unfall. In dem Naumannschen Stetnbruch cm der Bockauer Straße ereignete sich dieser Läge dadurch ein schwerer Unfall, daß ein Sprrngschuß verspätet loSatna und der Platzmeister Oebme von hier von den Gprengstücken derart artrosfen wurde, daß er nach Anlegung eine« Notverband« nach dem Zwickauer Krankensttft überführt werden mußte. Ermäßigung der Margarlnrpreise. Die Margattnetzer» steiler haben eine neue Preisermäßigung vorgenommen. Der Preis für die billigste Margartnesorte Mt sich auf ölü Mark je Pfund. GerVeirrflhetzftSdsws-iti,-. Gewerkschaft gegen Kons«m»«r»kn. Eigen Wk«der»lnftzhr«ng d«, ßkachtardeit kn väckerel«. Eine am 23. November d». Z». m Aue tagend« öffentliche Versammlung aller tn den Bäckereien und Konditoreien beschäftigten Personen nahm mtt «Empör rung Kenntnis von Pen Plänen de» Zsntralvertzande» —- Li« Znsckntmensetznng de« «»ich,tag«. . Infolge d« Wahl«« tn Vbevschlesten oeht dt« Zahl der Retchstaasmttgltedev von 469 auf 4ütt zurück. Mese verteilen sich auf dt« etuz«lnen Fraktionen wie folgt: Bereinigte Sozialdemokratie 178, Zentrum 68, Deutsch» nationale Bolk-partet 67, Deutsche Bolk-pariei 66, Deutsch« Demokratische Partei 89, Bayrische Bolksparret SO, Kommunisten 15, Bayrischer Bauernbund 4, Deutsch- völkische Gruppe 8, Deutschhannoversche Landespartei 3, zu keiner Partei gehörig 2 (Ledebour und Wegmann), zusammen 459. Hiernach verfügen Deutsche Volkspartei, Zentrum und Demokraten zusammen über 178 Gtsimnen, genau so wie die Bereinigte Sozialdemokratie. tz Arawalle unä Regierungsbiläung. Die Unruhen und Plünderungen haben auf das Dresdner Straßenbtld tief eingewtrkt. Der Verkehr ist schwach und von der Prager und der Seestraßr sind die flanierenden Ausländer fast ganz verschwunden. Sie sind in großen Scharen von Dresden abgereist, manche direkt fluchtartig. An einem einzige» Tage sind ans einzelnen Lvtelö bi« zu 50 Parteien ausgezogen. Die Läden sind noch nicht sämtlich geöffnet und dort, wo elegann Geschäfte offen haben, fehlt es an Käufern, denn die Leute, die hierfür in Franc kommn, wagen sich noch nicht recht auf die Straße. Die Verluste der Geschäftsinhaber und Hotelbesitzer gehen natürlich in viele Millionen. Die Gefahr der Wieder» holung der Plünderungen scheint aber vorüber zu sciim Die kommunistische Presse geht mit aller Kraft gegen die sozialdemokratische Regierung vor und spricht von Polizei kämpfen gegen den Hunger, von: blutigen Abschied der Negie rung Lipinski unö von Gummiknüppeln gegen die Verhungern den. Die sozialdemokratische Presse antwortet ebenso scharf, pricht von kommunistischen Gemeinheiten. Die Vorgänge in »lesen Tagen und die Auseinandersetzungen zwischen den sozial!» tischen Parteien, die sich eben nnschicken wollten, gemeinsam eine Negierung zu bilden, haben die Annäherung so gut wie unmög lich gemacht. Die Entscheidung wird der kommunistische Par- teitag am Sonntag bringen, der sich natürlich in erster Linie mit den Krawallen und dem Verhalten der Regierung beschäf tigen wird. Seine Stellungnahme dazu Ist nicht zweifelhaft, sie schließt mOnnwOfch eine Vereinigung mit den Sozialdemv. traten zu« öteur>.'lnpg.Sbi!dung au-, Demokratische Anfrage zu »en Teuerungskrawallen. Der demokratische Abgeordnete Dr. Kastnrr hat im! Landtage folgende Anfrage eingebrncht: „Die Ereignisse, rne sich am 19. d. M., und an den folgenden! Tagen in Dresden abspiel ten, haben in der gesamten Bevölkerung Dresdens und des Landes schwerste Beunruhigung ansgelöst, wertvolle, zur Er nährung notwendige Vorräte vernichtet und das gesamte Wirt schaftsleben auf das allerschwcrste geschädigt. Daß Ausschrei tungen, auch Plünderungen zu befürchten seien, war den behörd lichen Orpanen vorher bekannt. Wir fragen deshalb die Re» gierung: Ist rechtzeitig und mit dem nötigen Nachdruck den Aus schreitungen entgegengetreten worden? Ist ferner für die Zukunft bei ähnlichen Ereignissen, mit denen leider gerechnet wsrden mM, die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnnrm und der ausreichende Schutz für die besonders gefährdeten Volks kreise gewährleistet?" Die Haltung der Demokraten. Der Lanbesausschuß der demokratischen Partei Sachsens hielt nm Bußtag in Dresden seine, erste Sitzung nach den Wahlen ab. lieber die politische Lage nach den Wahlen sprach Abg. Dr ..Scyfert. Lern Bericht folgte eine sehr ausführ liche Aussprache, die eine völlige Uebcreinstimmunq der Par» tci über die einznschlagende Taktik ergab: Die Zusammensetzung des am 1. Dezember zusmmnentretendcn Landtages bedeutet für die Demokratische Partei keinen Anlaß, ihrerseits eine Initia tive in der Frage der Regierungsbildung zu ergreifen. Eine Negierung, die nicht auf dem Boden der Verfassung steht, wird von der D. D. P. bekämpft. Eine verfassungsmäßige Regie rung wird die Partei zu sachlicher Mitarbeit bereit finden.
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