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Dou 91aä1 unä Lanä. Au«, 17. November 1922. Grundsteuer und WohnungSbauabaabe. Die Gemeinden versenden setzt an alle Grundstücksbesitzer Fragebogen zum Zwecke der Einschätzung zur neuen Staatögrundsteuer. Die mut» ltche Bekanntmachung in der vorliegenden Nuiuuier dieses Blal» toS wirb den Beteiligten zur Beachtung empfohlen. — Zu gleicher Zeit gehen den Hauöeigentluuern Fragebogen wegen der Woh.mngöbauabgnbe zu. Wir empfehlen die einzelnen Fragen recht genau zu beachten. Bockau. Sein 2öjährigeS D t e n st I u b i l ti u ui feierte der Fabrikdirektor Paul Kncl Schulze in Bockau bei «MMstdri» Ikultu«, di» deutsche Bühne könnt« sich, da wir nun keinen Auttu» besitzen, der Kunst werden könnt«, nur au« ban Ltetaerunaen de« Leben« entwickeln, und daher ihr Leben«» und ihr WirMchkettsstil. Au echten Nationalwtrkungen in denen dtB ganze Volk sich widerfindet, werden und können wir nur durch di« Wirklichkeit kommen. Ueber Gryphiuv, dem Landsmann HauptmaniE, über Lessina, die Stürmer und Dränger, den jungen Schiller und den jungen Goethe -* in der erhabenen Tragödie griffen sie auf die Form des RenaissancesPtelS und die Formen der Antike, Corneilles und Shakespeares zurück — über Kleist, Grabbe unk Hebbel führt dieser Wirklichkeit^ auf tzcmptmann. Er verzichtete zum Ersten Male auf die Hilfs mittel anderer Stile, umDeutsches auszudrücken, er verlieb sich «auf nichts mehr als auf das Leben und die Wirklichkeit; er fand in sich die Gesamtkraft, aus dem deutschen Volke seiner Tage ein ganzes großes Dramenwerk heraus zu schöpfen, das uns aus» In unserer Stadt hatte Mittwoch die dramatische Vor» einig» ng Urania zu einer Gerhart Hauptniann-Feier ' «tngeladen. Studionrat Dost hielt die Festansprache. In feiner Kenntnis Hauptmanns behandelte der Vortragende die mensch lich« und künstlerische Persönlichkeit des Dichters. Er wies hin aus sein großes Mitleid, das die lautere Quelle sei, aus der seine- dichterische Kraft strömt, auf das doppelte Gesetz seines künst lerischen Schaffens, das ebensosehr im Reiche des Wirklichen wie in der höchsten Geistigkeit liege. Der Vortragende würdigte kurz die Werke der naturalistischen Kunstrlchtnng nnd die Werke, di' auf Grund tiefer seelischer Einfühlung geschaffen sind, die uner reichte Gabe der Gestaltung wie das Bestreben, das Reich seines Schaffens, als ein ewig Ringender, zu erweitern. Das Bekennt nis zu diesem Dichter, der wie jeder echte Dichter die Steigerung der Volksseele bedeute, habe immer die Kraft des Einigenden. Hauptmann sei als schöpferischer Geist im besten Sinne volkhaft und national, er sei der Repräsentant des geistigen Deutschlands und verdiene die Verehrung, die ihm von der großen Mehrheit des deutschen Volkes gezollt wird. Zum Schluß kam der Vortragende auf das Festspiel, den »Armen Heinrich" zu sprechen; er gab furz das stoffliche der deutschen Sage und zeigte die Abweichung des modernen Dra ma« von der Hartmannschen Fassung. Als Ueberleitung zum Festspiel vo. ?,.l. Siegel einen Prolog, der den kranken Heinrich mit dem kranken, darnieder- ltegenden Deutschland verglich. Wie jenem, so könne auch unserem Baterlandc nur tiefe, reine Liebe, Liebe zum Nächste,» helfen. Von den Werken de« Gefeierten war dasjenige als Fest spiel gewählt worden, das in sprachlichem Ausdruck das dichte- rischste ist und das große Leitmotiv der Liebe am tiefsten wirken, dabei unsere Vergangenheit auferstehen läßt, den „Armen Heinrich." Hauptmann greift darin zur gebundenen Rede, um einen, spezifisch romantischen Stoffe gerecht zu werden. Es gelingen ihm große Formschönheiten und eine gute Charakteristik der beiden Hauptgestalten, des Ritters Heinrich und der kleinen Ottegebe. Die bis an die Grenze des Wahnsinns sich verstärkende Seelenqual des Unglücklichen wirkte in der künstlerischen Dar stellurig des Heron Hohlseldt überzeugend und wahr. Frau- lein Jutta Holz wußte die Mischung von himmlischer und irdischer Liebe in der Rolle der holden Ottegebe fein wiederzu- geben. Von den Nebenfiguren erfreuten besonders das Päch- tervaar (Herr Klotz, Frau Graf) und dec Pater (Hera Hübschmann) durch ihr gutes Spiel. Die Leitung der Veranstaltung, insbesondere die Regle- leitung lag in den bewährten Händen deS Herrn Oberlehrer Hohlfeldt, dem für die würdige Ausgestaltung der Feier wärm ster Dank zu zollen ist. Die Veranstaltung fand vor yuSverkans- tem Hause statt. Der Dank der Zuhörer für den genußreichen Abend kam in regem Beifall zum Ausdruck. —r. der Firma Günther u. Richter daselbst. Au« diesem Anlaß ist ihm von der Handelskammer Plauen ein« Anerkennung«»,» künde verliehen worden, die den« Genannten durch da« Kani» mermitglivd Fabrikbesitzer Arno Land mann in Lauter t. Ta. namens der Kammer auSgebändtgt worden ist. StzeVeR. Gin 1H-MUNon«ndtebstahl wur de bet der Firma «. Laut» Schetthauer aufg«deckk. Der Lagerhalter D. Hat seine Vertrauensstellung her Weis« mißbraucht, daß er Bestandteile zur Bereitung der Ema.'le nach und nach entwendete und auf eigene Rech nung verkaufte. . KHngen«thak. Der Warenschmuggel nach der Tschechoslowakei geht in ungemtnderter Weise Wei- ter. trotz äußerster Wachsamkeit aus sächsischer Sette und trotz, der hohen Zollstrasen, die in vergangener Woche wieder in mehreren Fällen bi» zu einer Million Mark betrugen. Sogar lebende» Vieh, Schweine und Schafe, werde» über die Grenze geschafft. Auerbach i. B. B e 1 A u ö ü b,u n g seines Berufes ist der Wäßrige Maschinenmeister des hiesigen Elektrizitätswerk kes Bruno Schumann tödlich verunglückt. Er wollte zusam men mit Ingenieur und Werkmeister eine elektrische Leitung Prüfern wobei er mit dieser in Berührung kam und den sosor» lägen Tod fand. Meerane. Einbrecher entwendeten nachts beim Guts besitzer Röhling in Wnldsachsen Lebensmittel und Wäsche im Werte von 270 «BO Mark. -oI)enstein>Ernstt»)al. Der Stadtbad - AnSschuß hat die Errichtung eines Hallenbades am LvgenhaüS beschlossen, wozu die Mittel durch feste Beitrüge und eine Wäreojvttette beschafft werden sollen. ElMmiß. Am Dienstag fand im Neuen Nathause unter dem Vorsitz des Stadtrechtsrgtes Feder, DIrektor-voin hiesigen Arbeitsamt, eine Sitzung statt, die sich mit der Gründung der „Chemnitzer Mtttelstandshtlfe, e. V. m. b. H." befaßte. Als Geaenstaud des Unternehmens ist in 8 c des zur Beratung ste llenden Statuts genannt die Beschaffung von Erwerbsmöglich- - leiten für den notleidenden Mittelstand durch Ausgabe von 'Heimarbeit, Vermittlung von Zimmervermietungen, Vertrieb sclbstgefertigtcr Gegenstände (Verlae'sstelte), Vertrieb entbehr- sicher Gegenstände (Verwertungsstelle), und dergleichen mehr. Barunterstützung soll in der Regel nicht gewährt werden. Die Geschäftsanteile der Genossenschaft betragen je 100 Mark, sie sind innerhalb vier Wochen nach der Zeichnung voll einzuzahlen. Zeder Genosse kann bis zu zehn Geschäftsanteile erwerben. 8 1:15 ff. des Genossenschnftsgesetzes findet Anwendung. Die Haf tung der Genossen bleibt auf ihren Geschäftsanteil beschränkt. Leipzig. Wieder ein großer P e lz d t e b st ah l. «In Schkeuditz entdeckte man im Lager eines Leipziger Nauch- i Warenhändlers, daß Felle im Werte von mehreren Millionen Mark gestohlen worden waren. Der Polizei gelang es, die s Käufer der Felle zum Teil zu ermitteln und die Pelze wieder j herbeiznschaffen. Det Dieb hat sich durch Flucht der Verhaf tung entzogen. " l Zittau. An ton »fall. Am Mittwoch vormittiag wurde ein Lastkraftwagen von der Lokomotive eines Personen zuges erfaßt und einige Meter bis zur Brücke über die Mandan geschleift. Dort stieß das Automobil an das eiserne Geländer an, riß eS zum Teil von der Brücke ab und stützte dann etwa vier Meter tief die steile Böschung hinab. Wie durch ein Wnn- der kam der Chauffeur mit einigen Hautabschürfungen davon. DaS Auto wurde stark beschädigt. Sprechsagl. DM« Mudrlk dient ,un, Heien lvleinunki«nn«tn»»i-d unserer 0-l°r. Di, »chrtflleitun, übernimmt dafür nur di« prebaesetzilch« Verantwortung. Notwort auf öle Anfrage -es Sezkrksverbanöes öer christlichen Elternverelne der Amtshn^ptmannschast Schwarzenberg. Ter PresseauSschuß im BezirkSle hrerverein Arce ant wortet auf die Anfrage folgendes: 1. TW Verordnung Hautet: „Daß in den Schulen jede Art religiöse Beeinflussung außerhalb des Reli gionsunterrichts zu unterbleiben hat." Es hätte besser heiße» müsse»: . . jede Art konfessioneller Be einflussung". Sv ist der Sinn dieser Verordnung: Der Religionsunterricht ist eine konfessionelle Veranstaltung. Es heißt die Grundlage verschieben, wenn ans dein Ver bot konfessioneller BeeinslussunH von kirchlichen Kreisen der Schloß g-zog-n «W, dts> Kkndsp soUisn lIch. also zu Hold«o o«tz0t«A Mdon. «u» iü» Fra- gesttlluna d«» Bazirkovevbainds» tzM chMtchrn Elärn- verein« kann dis!« Absicht Wohl Mt mit UnrM ge folgert w«rd»n. Demgegenüber muß v«wnt Wordon, daß o« auch in der weltlich»« Schule niemand »insallen Wird, da» religiös Kulturgut auüzusthgtt-n. ßtz» muß ohne wettere« zugegeben werden, daß da» religiöse Kul turgut zur allgemeinen Bildung gehört. Dio Ausschal tung aller religiösen Stoffe würde den Verzicht aiuf einen wesentlichen Teil unserer Kulturgüter (bildende Kunst, Musik, Literatur) bedeuten. WaS jahrhunderte lang unter stark religiöser Beeinflussung entstanden ist, würde ja sonst vollständig,unverständlich HMben. , Mo weltliche Schule aber will alle» tendenziös Gefärbte — sei es religiöser oder freireligiöse« oder politischer Art — von den Kindern fernhalten, um sachlich zu bleiben und Audersdenkendo nicht zu verletzen. Die weltlich» Schule ist also keine heidnische Schule, aber sie ist auch kein« Schule, die einer.Konfession dient. Konfession und Religion sind eben tzwei verschiedene Dinge. 2. .Jin alten Staat hatten di« Schulfeiern streng kirchliche- Gepräge. E» ist doch! wohl eine «Selbst verständlichkeit, daß all« solche Feiern so gestaltet wer den, daß jede« Kind, jeder Lehrer, jeder Vater, jede Mutter, jeder Staatsbürger daran tetlnehmen kann. Tie Schulfeiern dürfen also keinen kirchlichen, keinen konfessionellen Tharakter haben. Vorige Weihnachten sind Weihnachtsfeiern veranstaltet worden, die keinerlei kirchliche» Charakter hatten und doch erhebend und tief ergreifend waren. Auch alte Weihnachtslieder sind ge sungen worden und werden auch diese- Jahr wieder gesungen werden, auch „Krippenspiele" wurden aufge führt. Es ist eine Verdrehung der Tatsachen, wenn im Wahlkampfe von „christlicher" Seite behauptet wur de, Religion und Sittlichkeit sollte«: aü» der Schule verbannt worden. . Es wird keinem Vertreter der neuen Schul»- einfallen, Lieder und Gedichte, in denen etwa das Wort Gott vorkommt oder in denen, sonst ein re ligiöser Gedanke ankltngt, grundsätzlich.aus dem Unter richt auszuschalten. Ter Bezirksverband sagt am Schluss« seiner Anfra ge, es käme -ihm „nicht darauf an, zu wissen, was di« Lehrerschaft für die neue Schule w i l l". Wenn nun in der Erklärung der Lehrerschaft «z. 'B. gesagt wurde, „die neue Schule will eine Heimatschule sein", so ist dieses Wort als Ausdruck der Bescheidenheit aufzufassen. So wird schon jetzt in der Schule gearbeitet. Dte ,-christlichen" Elternvereine dürften im wesentlichen Werkzeuge in den Händen der Kirche sein und müßten wohl besser „kirchliche" Elternvereine heißen. Im ganzen Wahlkampfe handelte es sich tatsächlich gar nicht um eins Frage der Religion, um eine Frage deS Chichsten- tnmS und der sittlichen Erziehung, es handelte sich um eine Frage der Machte „Christlicher Geist" in der Schu le ist nur Vordergrund nnd Borwand, da- Streben gilt zuletzt und zielbewußt der Bekenntnisschule unter der Herrschaft der Kirche. In dem Augenblick aber, wo die Kirche der Schule die NMndtgkeit nicht mehr vorent-- halten will, wird et«, friedliches Nebeneinander« und Zusammenarbeiten möglich sein- Ter PresseauSschuß im Bezirkslehrerverein Aue hofft, daß in der Zeit der bit tersten Not unsere» Volke- und Vaterlandes kein Frage- uud Antwortspiel beginnt.. SS wäre ihm unerfreulich, einen Gegner erneut widerlegen zu müssen, der dis Ziele der Lehrerschaft nicht verstehen kann oder WM. Der Presseaueschuh im Bezirk,lehr,rvereln Au«. Dermischtes , verhaftete Drnkmalschänber. Unter dem verdacht, das Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Schloßsreiheit in Berlin durch Abschlagen von Bronzeteilen und Abschrauben des Schwert- knauseS beschädigt zu habeu, wurde am Sonuabend der üb jährige wohnungöloie Kaufmann Mix verhaftet. Einige ander rät» , geschmolzene Gchneewasser eistgkatt." f^ ^.^ffffff Nüchit. D» «WUtz. M Mtz tlH. Äu»L^«r- gen au». ' Unter Goldregen und 's .... , „Aber Kind, wa- füll mir da» schaden bei der war- Grab. Und auf seinem Marmorkreuz stand in goldenen M«t Frühllng-luftl" j Lettern; „Niemand hat größere Liebe, denn baß ex fein Muduug legen. Sie wachte Tag nnd Nacht bet ihn«,, I i . tu Todesangst um das geliebte Lebe». Es war ja ein- § dann wgr Ursula Bolte» ohnmächtig zusammongesun- fach undenkbar, daß Gott ihr da-i nahm. Musisch -un denkbar r Daun kam die letzte Nacht. Und mitte«, in, wtlde- ' sten Fieber erkannte er sie „och einmal.. Und seine Hände suchten tastend nach» Pen ihren, seine Augen hin gen an ihrem Blick. , > , - Sie beugte sich über ihn In qualvoll zitternder Not. schrie». Ursula Bolte» rang in jener Nacht Wit ihrem Gott. Ihre ganze Seele, ihr Leben, ihr alle» gelobte sie Gott, wen» er ihr die» eine geliebte Leben ließe, das da so bleich 'und verändert vor ihr in de«, Kissen lag. Al» die Sonne ausging, war. Ursula; Bolten» Gott tot, Denn Han» Kaspar war tot. In, goldenen Früh« Nugssounonscheitt, al» die Lerchen über den nassen Wie sen Metten und die Kätzchen am Wehr» goldgelb stäub ten, brachte«, sie Han» Kaspar Bolte«, aus den, alten, kleinen Dorflirchhos zur letzten Ruhe. Dicht hinter dem Sarg ging eine schwankende, versteinert- Frau, die keine Leäue sand In Mein großen Leid. Und pelwn ihr trip- pe.te, ummchörUch schluchz,«>w, einen riesige,« Kranz auN Uldergcunen Weidenkätzchen an, Arm, in, schwar ze.«, vernchUsse.tr>, Anzug, an» Mutters altem SonntagS- rock gemacht, Försters kleiner Fritz. Unaufhörlich.ran nen ihm dte Tränen über da« blasse Gesichtchen, «veil Tie schwarze, versteinerte Fran hatte so gelacht. Und WM Ursula Bolten ohnmächtig zusammengesum en. — Tie lag viele Woche,« schwerFrank, in wirren, ! wirxen Reden. Mar, fürchtete für ihren verstand. Tann > genas sie Endlich. Mit großer Liebe und Sorgfalt nah men sich dte Verwandten ihrer an, aber sie wollte keine Liebe mehr. Jahrelang ltzbto fiv einsam in ihrem ver- , ödeten Hans in Hannover. > > - Män schlug ihr dies und jene» vor, um sie au.fi andere Gedanken zu bringen, riet ihr, st« solle auf Reisen gehen — einen Beruf ergreifen — nur nicht so vegetieren. St« lehnte alle» mit Bestimmtheit ab. war schlimm für ihren Zustand, daß st« genug zum Le ben hatte, und die Not' sie ,richt, zur Arbeit zwang. Dai war diese«« Frühling ein Brief an» dem Süden zu H-- gekommen. Mn alter Onkel, Bruder ihre» Vater», gelähmt im Rollstuhl lebte, bat sie, ihn« doch ein gs Woche«« an der Riviera Gesellschaft zu leisten, Sir bat so herzlich und dringend,»so — al» bedürfe er Ihr^v durchaus, daß sie nM nein sagen mochte. SS war t( in« Grunde ja auch jo glei Gültig, wo su war., Da»- Leben war ja doch tot für sie, Ter aite Herr hatte ihr di« Reiseroute genau vor, geschrieben, den«, ev bösst», daß sie durch, va» Durch reisen und den Aufenthalt in landwirtschaftlich schönen und historisch interessantem Gegenden und Stätten au» ihrer Lethargie geweckt und «in wenig angeregt würde. So war st« auch, sie wußte selbst kaum wie — nach Lyon gekommen. Aber die Schönheit der Rhone und der Gaone, 'der alten Kathedralen und fernen Alpen welt hatten sie vollständig kalt gelassen. Morgen sollt» ft« über Marseille nach Monte Earlo, wo sie mit dem Onkel zusammentreffen sollt». Schwer und müde stand Ursula Botten awf. Schwer Und müd- begann sie, sich flu-zuklitdsn. Bon den «Straßen klangen immer noch lustige Chan son» ä»nd schmetternde Musik au» den Tafe». Sie hilM »O nicht. Wenn ciie Lehren reifen. Erzählung von Lcvnttne von Wtntkcseld-Piatc'tt. ll. «Nachdruck v«rvol<n.) „Water, Mutter! Tier Fritz ertrinkt! Gan» gewiß, er ertrinkt!" « Fritz war der Sohn vom Förster, mit dem dte Kin der immer spielten. Ta liefen die beide«« Männer mit großen Schritten der kleinen Liese nach- di« Frauen § . . folgten langsam. Es war in der Wiese ein Gruben Und ihre Seele schrie zu Gott, wie sie'noch nie gr ünd in de««« Grabe«, ein Wehr. Und hier war das Was ser tief und reißend und den Kinder«, von jeher streng! verboten, dicht Herunzugehen. Jetzt standen sie zitternd und angstvoll Hern«». In den, brausenden Wasser aber kämpste und rang mit erschöpfende,« Kräften der Knabe. Man saü stch nach. Stange«« um, die gab es hier, auf der Wisse nicht. Und i in in er matter wurden die Neun bewegungen des Kinde», da» Wasser riß e» unaufhalt sam zum Wehr. 'Ta warf Hans Kaspar seine Jacke ab und sprang den« Kinde nach !n das eishtttr Schmelz wasser. Auch er hotte, keinen Grund mehr, aber er kannte schwimmen. Und dun«, brachte er bä» oyumäch-' tige Kind-aerettst an- User. Er trug e» selber in». Hau- und legte -» in sein eigene» Mit, damit c» wie der warm würde. Und ob Ursula auch bat und dräuM, -» möchte sich 'di« nassen Sachen aiusziehey — er ruht« nicht eher, al» 'bis da» Kind wohlversorgt und geborgen war. Er hatte stet» solche große Zärtlichkeit für Kin der gehabt. .Er wollte auch «richt in» Bett, sondern faß mit ihnen vergnügt im Wohnzimmer, al- er stch der „gute Herr Negierungsrat" für ihn hatte sterben umgezogen hatte. Und er lacht» Ursula» besorgte» Fra- ! müssen. """ ' Unter Goldregen und Flieder schaufelten sie feig ... ! Lettern; „Nterrra nd hat größere Liebe, denn daß er fein Aber sie hatt- solche WM . Leben läßt für die Brüder!' Ein» war »Set da» Schreck- „Es war ein kühler Wind, Han» Kaspür, und da» lichste gewesen. Al) der Basier am offenen.Grabe be- ' ' ..ff.. ...ff„.'„f.. te.e und von Gotte» unerforschlichem Ratschluß und Uno dann Hutt« r» ihn gepaickt, Hlötzlich/- - über set.u-r Liebe sprach, La hum es gellend ausgelacht hin- f..r L» «'"» »lk. LrsHrblk«. Arrrr:,fuhren.