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Auer Tageblatt : 08.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192211080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-08
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 08.11.1922
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sr G l «nte beim Ministerium d die hier Waffen aufkaufter if! i Lu-land zu schaffen, festgei ; für .mehrere Millionen Ml ' x! - Men, die sich noch auf ö ' Wert von weit über 20 Mi und BerfülliMl sllcher; tu 1^69. Schn« detver. w..Ist,'rS t!'iirkl> voi bet, brr sil in verschtz >md In ct -u rrbaltr Reust licher Ditz -inben auf. iirrvvn L'/mk blcsi I 73V 000 rk und Sewerb», i Erziehung der ! iule tauchten ' iE !ätt, von em auf» lhnlt^ NtzU HHI bung Von WohlsahrtSpIleKrtnnen Krdin 'unter- handel» vo Säugling»pfleaei Wer vermutet aber,hierbei Par« M" ' Ündenzen? Die Berufsschule hat es vtumehr selbst N< twendtakeit «rächtet, sich ln dieser Weise au» dem sp wertsinduftrte «NN di« beuch «raumer Zeti »er deutschen Die „D erLr nammen. iungen, d dnvon ab jlrl'it,',!l I l r l büt-il. !i volle Dyu nn den:, d denen sie düstere S Mischer N bung, die schen woh ten Fcstsa mns den stünbni» u «adii Künstler«! ^ewonner »e u t s ch »ert, Trti Mi.ivler r K)r. Sieb ktzer, son hnenden 8 Alldeutsche dlscheinti Melodien. UoltStüm spielten d llenl Etng Meltngen. Gusse, dui hienlebenS sdnS Werk Herr! Kap ! imensw net die « 7u. Tobet Gnkel bei fi'ioses M pwnzertle! nNaMer i besag er e Werke vo bei einem meisten st edleS, flek Pharttasii- dec Persi W'i'derpal ide nten di Gesuch di eben Mus Lerchen Don Stacht unci krinä. Au», 8. November iS22 Reichsindexzisfer für Oktober. Die vom statistischen Reichs« l amt berechnete Neichslndrxziffer für Lebenshaltungskosten ist im Durchschnitt des Oktober auf 22 0Y6 gegen 13 31V im Sep tember gestiegen. Für Monatsende ergibt sich eine Indexziffer der gesamten Lebenshaltungskosten von 24 702 oder eine Stei- gruna auf das 247 fache des Vorkriegsstände». Weitere Posttariserhühungen. Die RetchSpostver wallung plant bereits zum 1. Januar 1923 eine neue gewaltige Tarif« erhöhung um mindestens 100 bis ILO Prozent. Auch die Reichs bahn erwägt weitere Tariferhöhungen. Bi» zu Iv vstv Mark Belohnung auch für Privatpersonen. Die Entdecker von Schäden an Fahrglxisen oder Fal rzeugen der Reicksbahn erhalten eine Geldprämie, wenn dadurch die Sicherheit des Betriebes gefährdet war. Für deren Gei Ehrung hat der Reichsvcrkehrsminister neue Richtlinien aufgestellt. Be amte und Arbeiter des Betriebsdienstes erhalten je rach der Art des Schadens VO bis KOO Mark. Diese Prämien können auch Beamten und Arbeitern der Werkstätten gewährt werden, von l^enbÄnbedikNte'ten ob«, ^rjvatpzrlomm r«!ü ^irtg abgewendet od«r vrrmtndert Word«» ist. Im einzelnen Fall kann die Ämrknnung noch barsch« hin«»» gehen. Ent sprechende Prämien und Belohnungen werde« für entschlossene» und Zweckmäßige» Handeln ort der Entdeckung und Unter drückung von Wald« und anderen Bränden «währt, die beim Betrieb der Bahn entstanden find, ebenso bei der Rettung von Personen au» der Gesahr de» Üeberfahrmwerden» oder au» an deren Gefahren. ... vo« sächsischen Note« kreuz. Am l. November HS an Stelle de» Ministerialdirektor« Geheimen Rate» Michel Präst. deut Dr. Wahle da» Amt de» 1. Vorsitzenden de» sächsischen Roten Kreuze» übernommen. Der «pitzenkünftler Hosrat Pros. Drl her«. Eckert tftwrz- lich gestorben. Er war von 187V bi» 1V17 Lehrer der Kbnigl. Kunstgewerbeschule Dre»den und hat während seiner Tätigkeit al» Lehrer für Terttlkunst and der Kunstgewerbeschule hervor ragende Entwürfe für Kloppelspitzen geschaffen, die seinerzeit an der TtaatlichenlSpttzenklöppelmusterschule in Schneeberg «»»geführt, in HandeUkrelsen sowohl al» auch! auf Meltau«- Pellungen große Beachtung und Anerkennung sanden. Durch seinen zielbewußten Unterricht bildete er sodann viele Schüler zu Entwerfern für die Spitzen« und Gardtnentndustrte de» Erz gebirge» und Vogtlands« au» und hat dadurch zur Entwicklung und Förderung dieser Industriezweige sehr wesentlich beige- tragen. Neu» KV 0v0«Mark-Schein». Zur Hebung der Zahlung»« not werden demnächst die neuen VO-Mark-Notrn auSgeaeben wer den. Weiter werden die ÜOO-Mark- und die 1000-Markschetne stark vermehrt in den Verkehr gebracht. Täglich werden ) 1 bt« 12 Milliarden neue« Papiergeld in den Verkehr gebracht. Notgeld d»r Stadt Aue. Mit dem heutigen Tage werden weitere 40 Millionen Mark Notgeld der Stadt Aue durch die hiesige RetchSbankstelle in Verkehr gebracht. Wie bekannt, hatten die städtischen Kollegien beschlossen, 80 Millionen Mark Notgeld zur Ausgabe zu bringen. Die jetzt erscheinenden 40 Millionen Mark sind geteilt in Fünfhundert- und Hundertmarkscheine. Die neuen Scheine zeigen gegenüber den bereits im Umlauf befind lichen ein sehr verändertes Bild. Wir zweifeln nicht, daß die Scheine in großer Zahl in dauerndem BeH unserer Einwohner. schD bleiben werden, besonders für Sammler werden die Scheine eine willkommene Erscheinung sein. Die Vorderseite kciderScheine tragen lediglich die notwendigsten Merkmale eines Geldscheines, während die Rückseite in außerordentlich geschick ter Weise die Entwicklung der Stadt Aue, was sie war und Wa ste ist,'versinnbildlich. Die ersten Anfänge der Stadt Aue wer- den versinnbildlicht durch die Kirche zu Klösterlein. Im Hinter- gründ deuten die Silhouetten von Fabriken und die rauchen- den Schlote das heutige Aue an. Die Bedeutung des Sinn- bildeS wird verdeutlicht durch die Verse auf dem Hundertmark schein: Wo Mönche Klösterlein» dereinst die Au bestellt Schafft Rad und Hammer heut für eine ganze Welt Du Stadt, umrauscht von grünem Wald, Umsäumt von BergeShöh'n Darin der Arbeit Rythmu» hallt. Mögst vorwärts stet» und aufwärt« gehn» auf dem Fünfhunde rtmarkschetn. Durch ldte Art der DruckauSführung ist die denkbar größte Gewähr gegen Nachahmungen geboten. Es ist Wasserzeichen papier benutzt und vielfach bedruckt worden. Die Nichtbeachtung ganz bestimmter Techniken durch Notgeldfälscher wird Falsch scheine unschwer kenntlich machen. Da» Notgeld wurde in der Druckerei der Auer Druck« und VerlagSgesellschäft m. b. H. ent worfen und hergestellt. Ein« öffentlich«! Gtadtverordnetenfitzungn findet Freitag, den 10. November 1V22, nackin. 163 Uhr im Stadtverordneten sitzungssaal mit folgender Tagesordnung statt: 1. Kenntnis nahme vom Ratsbeschluß wegen Erhöhung de» Stättegelde». 2. DeSgl. wegen der Erhöhung der DeStnfektionSgebühren. 8, Nachbewilltgung von Mehrausgaben im Jahre 1921/22. 4. Er höhung des Preises für die Miete der ElektcizttätSzähler. ü. Erhöhung der EtntrittSkärtensteuer. 6. DöSgl. der Schlacht- und Btehhofgebühren. 7. Desal. de» Handelssckulgeldes. 8. DeSgl. des Gewerbeschulgeldes. 9. DeSgl. de» Klöppelschulgelde». 10. Erhöhung der Aufwandsentschädigung an die Mitglieder de* städt. Körperschaften und Ausschüsse. 11. Erhöhung der Be. gütung für die Tätigkeit der Mitglieder de« MietSeinigungS- amte». 12. Erhöhung der Gebühren für die Räumung der Abortgruben. 18. Bewilligung eines weiteren Betrage» als Hilfsmaßnahmen für die Bedürftigen hiesiger Stadt. 14. Be, wtlligung der Kosten füx die Reparatur einer Feuerspritze. Io. Anschaffung von 2 Strahlrohren für die Feuerwehr. 16. An kauf einer Perlantino-Wand. 17. Erhöhung de» städt. Beitrage» zum Bau der Talstraße nach Ntederschlema. .... . iso süß, dafür zu Di» «rohe Debatte in der französischen Kammer über die innere Politik ging in der Hauptsache um den neuen StaatShauS- halt und in Verbindung damit naturgemäß über die Reparati- on»fraae. Bet dieser Aussprache stellte der Sozialistenführer Blum fest, daß alles, waS Deutschland gezahlt habe, durch die BcsatzungSkosten verschlungen worden sej. Das ist in Deutsch land immer und immer wieder festgestellt worden, es ist aber wichtig, daß es nun einmal den Franzosen von der Kammerirt- büne herab vor Augen geführt wird. ' Der gelungen» Staatsstreich der Faszisten hat zwangs-! läufig sich in allen Ländern, deren politisches Gleichgewicht labil ist, auSgewtrkt. So steht sich die ungarische Regierung ge- drungen, vor den versuchen gewaltsamer Umwälzungen zu s warnen. Sie betont dabei, daß sie nicht wie die italienische Ne gierung Umtrieben von links gegenüber schwach sei. Dasttrissl zu. Rechts gegenüber aber ist sie, nicht stark genug, um ihre früheren Spießgesellen, die Leutnants Oestenburg und Hsjas usw., die ihr jetzt lästig fallen, unschädlich zu machen. - 2«r vsrbliaimg Oer OMWullebm nach »em SSnNdeaacttgrsrtz. Die Öffentlichkeit ist in der letzten Zeit mehrfach über die Frage beunruhigt worden, wie sich nach dem neuen Schulde- darfsgesetz die Vorbildung der Lehrer an Volks- und Fortbil dungsschulen gestalten werde. Es ist wiederholt die Meinung geäußert worden, daß danach künftig Lehrkräfte ohne die bis herige Vorbildung Anstellung finden könnten und hierbei die Parteipolitik ihre Rolle spielen werde. Die Eltern und alle Freunde der Jugenderziehung haben ein Recht darauf, in diesen Dingen Klarheit zu erhälten. Diese gibt naturgemäß am besten das Gesetz selbst. (Siehe Sächs. Gesetzblatt Nr. 27.) Aber nicht jeder vertieft sich gern in die eigenartige Sprache von Gesetzen, und nicht jedem erschließt sich der Sinn ihrer Paragraphen. So muß es wohl erklärt werden, daß gerade über das Schulbcdarfs- gesctz schon mehrfach öffentlich Behauptungen ausgestellt wur den, die sich als unhaltbare Irrtümer erweisen. Zu ihnen ge- hört die Ansicht, daß nach dem Schulbedarfsgesetz Personen ohne entsprechende Vorbildung und Prüfungen an den Volksschulen angestellt, daß „abgehalfterte Parteigrößen" als Fachlehrer an diesen Schulen untergebracht werden könnten. Zu solchen Be fürchtungen gibt der Wortlaut des Gesetzes keinerlei Grund- lagen I Für diese Fragen ist ausschließlich "Abschnitt 2 des Ge setzes maßgebend, der die Anstellungs- und Rechtsverhältnisse der Lehrer regelt. Da besagt 8 13 ganz klar, daß nur diejenigen Schulanwärter zur-ständigen Anstellung zugelassen werden, die die Wahlfähigkeitsprüfung, (also die 2. Staatsprüfung) bestan den haben. Genau also, wie es schon bisher war I Auch Fach lehrer werden nur zur ständigen Anstellung zugelassen, wenn sie die Fachlehrerprüfunsi (Turnen, Zeichnen, fremde Sprachen usw.) bestanden haben. Das sagt 8 1? des Schulbedarfsgesetzes fast Lenau mit denselben Worten, wie derselbe 8 1? des alten Volksschulgesetzcs von 1873. An der Vorbildung und den Prü fungen der Lehrkräfte an den Volksschulen ändert das Schulde- varfsachtz also nicht das Geringste. So liegen die Tatsachen. Daß so irrige Meinungen entstanden sind, ist die Folge einer Verwechslung von Volks- und Fortbildungsschule. Für diese lebten Schulen nämlich, aber nur für diese, will die Negierung bestimmen, inwieweit an ihnen auch Lehrkräfte angestcllt wer- den dürfen, die keine staatliche Prüfung abgslegt haben. In der Praxis bringt auch dieser Satz nichts Neues, sondern folgt, wie eS Gesetze oft tun, nur einer Entwickelung der Verhält- Nisse notwendigerweise nach. Schon seit mehr als einem Jahr zehnt wirken an den Fortbildungsschulen, namentlich wo sie zu modernen, durchgegliederten Berufsschulen ausgcbaut sind, neben den wtsienschaftlichen Lehrkräften auch Vertreter von den. Dieser Vorgang bat wiede- dungischule tauchten in der letzt,« Zett hier und da ähnli Bewegung gesetzt, di« bereit» leit Absichten, allerdings «ür alß UevergangSmaßnahm»«. i aus, z. lahmen gegen die Uebersremdung die ^Verwendung von wohlsahrtSpslegertnnen für de« Uns ikeutschlaudß, vom Landeiwoltzei- tatpoltttsche ^ndenze _ Ministerium de« Innern sind mehrere Ausländer, al- eine Notwendigkeit erachtet, sich ln dieser Weife au« dem " ften, um sie ohye Ausfuhrerlaubnt» in» praktischen Berufsleben zu ergänzen, und so stehen schon jahre« -genommen worden. Sie hatten bereits sang, Handwerksmeister, Ingenieure, Baumeister, Zahnärzte Mark Waren verschoben. Wettere 100 usw. neben den Pädagogen in der Arbeit der Berufsschule. Daß , „uf deutschem Boden befanden und einen > bet der Auswahl dieser Mitarbeitet nur tüchtigste Kräfte mit » > Wert von wett über 20 Millionen Mark darstellvn, sind beschlag- guter Allgemeinbildung und pädagogischem Geschick herange- '"/i - nahmt worden. (W.T.B.) ! zogen wurden, versteht sich von selbst. Meister deutscher Hand« f Verbot de» Tragen» von deutsche« Krleg»auSzetchnuNgen. werkskunst haben auf diese Weise in der Schularbeit ihren Le« Die Polen haben im Gebiete der polnischen Republik das Tragen ! bensberuf gefunden, zum Nutzen der Schule und unserer er« ehemaliger deutscher, russischer und österreichischer KrtegSauS- werbstätiaen Jugend. Sollte man aber von diesen Männern r' ' zetchnungen verboten, und an deren Stelle einen Orden zur Er- - erst die Ablegung von staatlichen LehramtSprüfungm fordern, , , innerung an die Befreiung Polens gestiftet. Das wirkt auf die- ehe man ihnen in der Schule die Lehrlinge anvertraute, denen jentgen, vte sich der Vorgänge während des Krieges noch ertn-, sie sich in der Werkstatt schon jahrelang widmetrn V Selbstver« nern, wie eine Selbstironie. Bekanntlich befolgten die Polen stündlich nicht I Diesen seit länger al» einem Jahrzehnt beste« damals das Beispiel, das bereit» Heine von ihren Vorfahren benden Zustand hat daS Schulbedarfsgesetz lediglich gesetzlich an« ' geschildert hat: daß! e» süß ist, für daS Vaterland zu sterben, erkannt und auch für die Zukunft ermöglicht, indem e» zulätzk, aber ebenso süß, dafür zu leben. daß an den Berufsschulen auch Fachlehrer ohne LehramtSprÜ- —" - " jungen verwendet werden dürfen. Aber natürlich nur für die Berufsschule, wo der Zustand sich hecauSgebildrt und auch ein zig und allein Sinn hat. Also auch hier nichts Neue», sondern vas Fortbestehen längst vorhandener Verhältnisse l ES ist üb rigens wahrscheinlich, daß mit der Zett auch in den Berufsschu len diese Art ständiger Lehrkräfte abgelöst wird durch solche Männer der Praxis, die auf. dem staatlichen Gewerbelehrersemi nar ausgebildet Mnd. Wie konnte aber vielfach die irrtümliche Auffassung entstehen, daß auch für die Volksschulen die Anstel lung ungeprüfter Lehrkräfte vorgesehen sei V Weil man statt jn dem für diese Fragen allein maßgebenden Abschnitt 2 des Gesetzes sich nur in Abschnitt 1 umgesehen hat, der aber doch eine ganz andere Absicht verfolgt. Dieser Abschnitt spricht, da daS Gesetz vor allem ordnen will, welche Lehrkräfte von jetzt an aus der Staatskasse besoldet werden, von den Schullasten, die der Staat übernimmt. Zu diesem Zwecke zählt er alle vorhande nen, Arten von Lehrkräften auf, soweit ihre Besoldung der Staat übernimmt. Und da, wie oben ausgesührt, an den Fort bildungsschulen auch ungeprüfte Lehrkräfte vorhanden sind, und der Staat diese natürlich nicht von seiner Besoldung ausschlte- ßen will, wird diese Gruppe hier schon im Ab chnitt 1 erwähnt. Es wird an dieser Stelle nicht ausdrücklich gesagt, daß solche Lehrkräfte nur an den Berufsschulen vorhanden sind, weil das Abschnitt j2 mit genügender Klarheit ausführt, wie es nur ihm nach dem logischen Aufbau des Gesetzes zukommt, und Abschnitt 1 lediglich die Abgrenzung der Staatsbesoldung vorzunehmen hat. Leider hat das Gesetz mit dieser seiner inneren Einrich- tung bei mancken seiner Leser kein Verständnis gefunden, son dern ist ihnen damit geradezu zum Verhängnis geworden. Ein Zeichen unserer hastenden oberflächlichen Zeit, die so ost über Abschnitt 1 der Dinge nicht hinauskommt I Zusammcnfassend stellen wir also zur öffentlichen Beruhi gung und endgültigen Berichtigung fest: 1. Fachlehrer und wissenschaftliche Lehrer an Volksschulen müssen auch künftig wie bisher die gesetzlichen Prüfungen ob legen. 2. Lediglich an Berufsschulen können Fachlehrer, wie bis her schon üblich, ohne Lehramtsprüfung angestellt werden. Mit anderen Worten: Das Schulbedarfsgesetz bringt hin sichtlich dqr Vorbildung und Prüfungsvvrhältnisse der Lehrkräfte an Volks- und! Fortbildungsschulen keinerlei Aenderungen, son dern' beläßt es durchaus beim gegenwärtigen Zustande. Wie sollte auch derselbe Staat Lehrer« und Volksbildung herabdrück-n wollen, der eben damit beschäftigt ist, die Vorbildung der Leh rer an die Hochschulen zu legen r , Mrdet. Meer« §7 Auf b Tageblatte! rung der WM» Nu <r>1! ölnlurcher Tage» sinl dru znhi! ichn'U «'"i chwimdi'N Wurz vekvra 1 ölgl! Brw Mtergutei krnte von 8ü Mtllioi eingesetzter cntwertim Der Ztnös v. H., der H. für au< gru der S Ham« itzon Bear Tage in d« Vavsnetz Llttire. Original-Romän von M. Herzberg. ^merllren. Lopyrlxdt 1S2Ü d> l.it. Sur. di. ttlncke, vreiäen 21. iS». Norg«tzuna.> tMachdruck virbottn.) „Sie, Sie durchschauen misch, Herr Dir Weidner?" fragte Claire 'traurig. „Lassen Sie mich Ihnen sagen, daß Sie irren, daß Ihr Nebenbuhler in Meinem Her« z«n und — wie ich ehrlich, zugebe, der stärkere, macht- vollere von beiden — ein ganz .anderer iy? Schöner len. Meine Heimat war der Magnet, der mich M Ihnen zog, mir unbewußt, dom ersten Augenblick an, da ich Ihren Namen gehört. Bon der innigen Zuneigung und treuen Anhänglichkeit für 'sie, von dem warmen Interesse, da» ich für alle», wa» mit ihr in "Verbindung steht, hege, Übertrug sich naturgemäß etwa» aus ihren jetzigen Be sitzer und lieft mich die lebhafte aufrichtige Shmpathie, die-ich bei näherer Bekanntschaft für seine überlegene, charaktervolle Persönlichkeit empfand, irrtümlich für Liebe halten. Meine Ehrenhaftigkeit, mein Stolz, die Hochachtung, die ich Ahnen schulde, Herr Dr. Weidner, erheischen so rücksichtslose Offenheit, die» für un« vetde lschonungSlose Bekenntnis. — 'JA danke Gott, daß ich rechtzeitig zur Einsicht kam, «he die mächtige Versu chung, der gewaltig lockende Preis Ihrer Hand, mich, wenn auch Unabsichtlich, verführten, Ihnen falsche Ge fühle -u heucheln auf Kosten meines Gewissen» und Preiner Wahrhaftigkeit. Tenn, wie innig .ich meine Verlorene Heimat auch siebe, und wie Wß ich ihren Wiederbesttz ersehne, mit Betrug, möchte ich sie mir nicht ßurückerkaufen. Und nun ich, gesagt, wa» ich. fügen mußte - ich. Ptite vor, LA Lhnen L2 Meiden, was Am Kampfe der Übermächtigen, widerstreitenden Ge fühle in seiner Brust war Weidner keines Worte» mäch tig. Aber ihre ihm nun doch, unter Tränen entgegen gestreckten Hände faßte er in die seinen ünd küßte sie mit Inbrunst. Ohne sich von seiner Schwester szu verabschieden, der« ließ er dann da« Haus. W» wäre ihm unmöglich! ge wesen, nach diesem Gespräch jemand zu Men oder zi' sprechen. Sr fuhr nach seiner Villa und von da sofort wieder nach Schönerlen zurück. Grau in Grau stieg es vor Hm aus, sein öde» Zukunftsbild r Gr sah! sich alt werden, ein grämlicher, menschenscheuer Greis, heim» gesucht von den unau«vleibltch«n Schwächen Und Leid« des Alters, ohne Liebe, e»«iam Und allein — bi« de» Tod.kam, ihn dpn einem Leven zu erlösen, das kein Leben gewesen. Da» Weh- dieser Vorstellungen übe^ wälttgte ihn. G» stützte den hämmernden Kopf M die, Hände und schloß stöhnend di» Äug»n. Und doch sah! er durch alle« Leid »inen schwachen Trost, Linderung der blutenden Wunde Hm winken. Wine» bNed Hm, wenigstens zeitweise zu vergessen r da« Heil der Arbeit. Arbeit am Morgen, am Mittag und Abend! Aber er innerte ihn da- Feld seiner Tätigkeit, Schönerlen, Nicht auch doppelt schmerzlich! an sie? Jetzt, wo er wußte, daß sie dort ihre Kindheit, ihre Jugend verbracht, va ste es wie ihr Leben liebte? Gleichviel! Mm ge hörten seine Kräfte. Gr gelobte sich, Wes edlen Ver trauen» wrrt 'zu sein, Hre Erwartung ö» erfüllen- DK» zu erreichen, wollte er schaffen und wirken. Hierin sah er feine fernere Lebensaufgabe und — seine Rettung. ÜDgtÄePuug foHt.) mH viel, viel leichter geworden wäre — will ich gehen." „Wollen St« gehen!" wiederholte er. ihr den Wetz vertretend, grollend, voll leidenschaftUcher Anklatze. „Sie befreien Ihr Gewissen, indem Sie zu gleicher Zett auf meine» eine schier unerträgliche Lust wälzen." Claire sah ihn betroffen und voll Mitleid an, und er benutzte diese weiche Regung zu seinen Gunsten tutt rascher Geistesgegenwart.' ,M kann Ihr Wille nicht sein," erläuterte er, „daß da» Unrecht de» Argwohn», da» ich Ahnen zugefügt, zu einem ewigen Borwurf.für mich werde! Handeln Sie nicht so, Claire l" flehte er beredt. „Tellen Ti« mit mir den Besitz Schönerlen», das ich, ich beteuere es Ihnen bei meiner Ehre, nicht erworben hätte, wären mir die näheren Umstände bei seiner Versteigerung, Ihre geradezu verbrecherisch« Benachteiligung bekannt gewesen." „Was können Sie dafür ?" antwortet« Llaire leb« hast. „Aber wenn Sie dennoch «in« Verpflichtung ge gen mich zu haben glauben, so sei es, di», nützt müde zu werden in Ihren Bestrebungen und Verbesserungen auf — ich! darf wohl sagen unserem Gute, von dem ich.nicht nur di« Menschen und Tiere, voy dem ich! je den Stein, .jeden'Halm und Baum kenne und liebe. Ich lebe und bin immer dort, auch! wenn ich e« nicht wie-- Versehe. Und nun," fuhr sie, «inen anderen mutf-eren Ton an schlagend, entschlossen fort, „lassen Ti« uw» di« Qual dieser Unterredung . nicht vMüngern. Meine Freundschaft, meine Hochachtung, weine herzliche Teil nahme bleibt Ihnen für immer! Leben Sie Wohl, innig wohl und grüßen Sie mir mein Heimatland! Gott segne Sie betör!"
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