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Auer Tageblatt : 02.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192211022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-02
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 02.11.1922
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ßft. -s- «UN Tageblatt und En»,igel fül da» GE-eblr-,., vonnsrita-, tz« ß. ttoxmtn tvNt, Äamt- ^tnln'dft!?m wurä^Ä» >LW M:"'L.rSLn/u"L MVÄ« vtrd nur ivurd, da» Veitrag«v«ft» behänd,tt., Stnfttmmig wurden di« am Nächsten Sonntag einen auswärtigen Besuch, einen Ausflug Letzte Drahtnachrichten. Ehrung RathenauS. BrstüW», 2. November., In der gestrigen Sitzung der Milmersdorfer Bezirksversammlu-ng wurde der Antrag auf Umbenennung der KünigSallee in RathenauaNee sowie auf Errichtung eine» Rathenaugedenkstetn» an der Mordstelle erledigt. BeziMverordneter Zahn (D. BP.) teilte mit, die Familie Rachenau fei nach einer Unter» redung, die er selbst mit den nächsten Angehörigen de« Ermordeten gehabt habe, fowoM gegen die Umbenen-l nung der Königsallee al» auch> gegen di« Arrtchtzung eines Gedenksteins« Tie Familie plane al» Ehrung für den Heimgegangenen die Billa Rathenau mit asllen Möbeln, Büchern und Kunstschützen dem Reich« al» dau ernde Stiftung zu überweisen. Tier von den.Sozial demokraten und Demokraten aufrechterhaltene Antrag wurde darauf abgelehnt. ' Markftabilifierung nur durch Ausland«anleihe möglich. Bersin, 2. November. Bet den gestrigen Bespre chungen mit der ReparationSÜommisston lag den Aus führungen de» Reichsfinanzministvr» Herme» übe» den deutschen Standpunkt zur Frage der.Markstabilisterung folgender Gedankengang zugrunde r Esin« Aktion Mr Stärkung der deutschen Währung kann nur auf Her Ba sis eine» Goldfvnd» durchgeführt werden. Da «in« Jr anspruchnahme de» Goldschätze» der Reichsbank nicht in Frage kommt, so bleibt nur übrig, zu diesem beson deren Zweck, also nicht für allgemein« Reparation» zwecke eine Goldanleih« im Ausland . auszunehme». Barthou richtet« verschiedene Fragen an Herme» und behielt sich vor, zu einigen Punkten noch besonder» Mel» ung zu nehmen. In Kreisen der Reparation»kommib ton verlautet, patz ihr Aufenthalt in Berlin minde sten» wohl bi» Ende nächster Woche dauern werde, wir man in unterrichteten Kreisen annimmt, werde di« R» parattonskommisfion irgendwelche Entscheidungen ft Berlin selbst nicht treffen. Tie Diskussion über «kW international« Neparationsanlüthe und «in Moratoriu« werde vielmehr der großen Brüsseler Konferenz, über lassen werden. Ein« Erklärung vudindorfft. Var^u, 2. November« G«n«ral Ludendovsf bittet um Veröffentlichung folgender Erklärung i von Kräften, die in, verborgenen und in verschiedenen Gewändern gegen das Wohl unser«» Vaterland«» arbeiten, wird di» Behauptung verbreitet, datz politisch« Movdanschlägs in d«r Wegrichtung liegen, von der ich «ine Wtederaufrich» tung desselben erhofft. Dolch« Behauptungen gehören zu jener Lüg«, durch Pt« wegen ihr«« erzieherischen und vaterländischen wirft»» ust» nahestehend« verbände, e B. der verein nationalaMnnft» Soldaten, he« Nun»- deutsch« Orden dem Gefttz »2n Schutz« de» Republik »um Opfer gefallen sind, Man sollte endlich ftMft, datz ich «inen Mordanschlag oder G«walt«te^eg«n Män ne» aus verantwortlich«« Politischen Pafft«, auch wen« hier ihr wirken den Belang«« de» Vaterlands» »uwi- derlauftnd «»scheint, al» »in« Versündigung gegen dia wtederaufrichtung desftlben -«tracht», Dies« Männer sind Träger eine« System», zu dessen Bekämpfung, auch wenn «S selbst seine Macht gewalttätig mißbraucht, an dere Mittel dienen, ».Hierbei steht für mich an ersftv Stelle die Einigkeit der nie weit genug reichenden va terländisch fühlenden Kreis« und chr geschlossen«» riel sicher«», kraftvolle» «ollen Und Handeln in ver klaren Erkenntnis ihrer Pflicht r Erlangung de» entscheidenden Einflüsse» auf politischem, wirtschaftlichem, . sozialem und ethischem Gebiet, Var jed«r Selbstjucht der Parteien, von verbänden und de* Einzelne«, R», so «llein kann «» gelingen, di«. Schwierigstiten zu überwinden, die Wh Von Staät uuä Lauä. Sa«, S. November 1SSS. Ersülll am b. November Eure Wahlpslicht l Der v. No» vembcr entscheidet auf vier Jahre über Sachsens Schicksal. Jeder Wahlberechtigte muß an diesem Tage zur Wahlurne schreiten! ES ist zu erwarten, das, alle Wahlberechtigten, die am Nächsten Sonntan einen auswärtigen Besuch, einen Ausflug oder sonstige Vergnügungen Vorhaben, sich mit Ihrer Reise so einrtchten, daß sic vorher gewählt haben. Die Wahllokale sind von V Ubr an geöffnet. Wer aber unbedingt verreisen muh I und am Wahltage nicht am Orte weilt, unterlasse auf keinen Zuschüsse, die nur «tn«m verhältnismäßig gering«« ! Bevölkerung zugute kommen würden, auf Kosten der hett der Bevölkerung zur Verfügung stellt, hat sich da« Ministerium leider genötigt gesehen, den Betrieb der staatlichen Kraftwagenltnten im allgemeinen etnzustellen. E« wird nur möglich sein, einige wenige Linien weiter im Betrieb zu behal ten, die sich vorzugsweise selber tragen. Da die Einstellung der Kraftwagenltnten nur infolge der außerordentlich starken Ver schlechterung des MarkwerteS nötig geworden ist, so wird auch damit gerechnet werden können, daß ein großer« Teil der Linien wieder in Betrieb genommen wird, sobald sich die heutigen un günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse wesentlich geändert haben. Aus diesem Grunde werden auch das große Wagenmatertal und die sonstigen Einrichtungen de» Kraftwagenbetriebes beinhal ten werben und e« wird gleichzeitig versucht werden, einen Teil der Kratfwagensührer in der Zwischenzeit mit anderen Arbeiten nutzbringend zu verwenden. Der Tag der Einstellung der ein» zelnen Linien wir- noch bekannt gegeben. Die der Postbefördi- rung dienenden Linien Königstein—Vchwetzermühle, Freiberg —Weihenborn, Htrschselde—WetgSdorf, Mittweida—Burgstädt —Limbach, Zwickau—Wildenfels, Aue—Zschorlau und Plauen —Rodewisch—Eibenstock werden mit den letzten Fahrten am 12. November, alle übrigen Linien bereits am b. November 1922 stillgelegt. vorbeugend« Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. Die Kreisbauptmannschaift Zwickau läßt durch die Gewcrbekammer folgende« Rundschreiben bekam, geben: „Der ungünstige Ge schäftsgang in der Textilindustrie namentlich in der Gegend von Werdau. Crimmitschau, Auerbach, Plauen und Zwickau, läßtlBetrlebSelnschränkungcn und Arbeiterentlassungen befürch ten. Um bet solchen durch die Umstände notwendig geworde nen Entlassungen Härten nachMöglichkett zu vermeiden, werden die Empfänger dieser Verfügung angewiesen, auf die Arbeit geber in dem Sinne verständigend ctnzuwtrken, daß zunächst den verheirateten Frauen, deren Ehemänner ausreichenden Verdienst haben, iund den weiblichen Arbeitern, die in zwe Wochen ihre Niederkunft zu erwarten haben, gekündigt wird. Die zuletzt genannten schwangeren Arbeiterinnen dürfen nach 8 187, Absatz 0 der Gewerbeordnung ntch mehr beschäftigt wer den, außerdem beziehen sic nach der sozialen Gesetzgebung Wochengeld. Gleiches würde übngenS gelten, wenn etwa sich in anderen Industriezweigen Arbeiterentlassu.ngen nötig machen sollten. Gehen die Arbeitgeber in der angedeuteten Weise vor, so werden nicht nur allzugroße Härten für idle Ar beiterschaft vermieden, sondern cs wird auch die Zahlung von Erwerbslosanunterstützung auS öffentlichen Mitteln erspart". Notschrei der Sozialrentner. Tie Sächsische Jnva- l t d e n - O r g an i s a t i o n hat an die Reichsregieruna und den Reichstag folgenden Antrag gestellt: „Die Reichsregierung und der Reichstag wollen beschließen, schleunigst Mittel zu bewilligen, um die Sozialrentner vor dem Hungertode zu be wahren, jeder Tag, welcher anbricht, bringt neue Opfer von Hunger und Kälte der Invaliden, was keinesfalls im Sinne der Reichsregierung liegen kann. Wir können nicht glauben, daß der Reichsregierung dieses Massenelend gleichgültig sein kann, deshalb ersuchen wir um schleunigste Hilfe, wenn sich die RetchsregteÄung nicht eines Massenselbftmordetz de^ Sozial rentner schuldig machen will. Gleichzeitig verlangen wir eine Vertretung als Beirat im Sozialausschuß." Verkehr mit Milch. Nach der Verordnung über den. Ver kehr mit Milch vom 30. April l921"(RGBl. 498) ist es u. a. verboten, Vollmilch und Sahne in Konditoreien, Bäckereien, Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, sowie in Erfrischungs räumen zu verabfolgen. Im Zuwiderhandlungsfalle mach-m sich die Inhaber derartiger Betriebe strafbar; ebenso machen sich Händler, die solche Betriebe beliefern, strafbar. Diebstähle. In der Nacht zum 26. Oktober sind Diebe in den Laden der Geschäftsinhaberin Heinz in der Carolastraße etngedrungen und haben weißen Damast, blauen Herrenstosf, weißen Stoff, Echürzcnstoff/ Hemdentuch und Taschentücher, im Werte von über 60 000 Mark gestohlen. — Bei einer Firma stahl bex_19 Wrige Markthclfer G. 2^ Kisten Margarine von je 30 Pfund im Werte von V0 000 Mark und verkaufte sie an einen Unbekannten für 13 000 Mark, bezahlte davon Schulden und verjubelte den Rest. Der Bursche kam zur Haft. — AuS der verschlossenen Hausflur des KolonialwarenhändlcrS Reißmann wurden nachts eine Kiste Seife im Werte von köOO Mark unv eine Kiste Keks tm Werte von 9800 Mark gestohlen. Wählerversammlung der deutschen volköoartei. Die von Anhängern aller Parteien zahlreich besuchte Versamm ung, die am 30. Oktober im Bürgergarten stattfanv, wurde vor iFnbrik- direkter Felber geleitet. Der Vortragende, Professor Dr. Herrmann, Werdau, sprach in ca. I^stündi, er Rede über „2 Jahre, sächsische Politik und Landtagswahl". Er schil derte zunächst die Regierungsbildung bet dem Zusan mcntriti des alten. Landtages, uu» der hervorging, daß die Linksparteien von Anfang an bestrebt waren, eine einseitige Klassen Regierung zu führen und die andere Hälfte deS Volkes an die Wand zu drücken. Dadurch habe diesem.Landtag schon von Anfang ar» der LodeSketm angehaftet. Nm die Kommunisten bet guter Laune zu erhalten, habe man diesen gegenüber cinä große Schwäche bewiesen. Dadurch habe man langsam aber sicher die StaatSautoriiät untergraben. Die Beamtenstellen wurden vielfach nach der Parteizugehörigkeit zu der Sozialdemokratie beseht und eine Gesinnungsschnüffelei sei ebenfalls eingezogen. Dies sei mit einer gesunden Benmtenpolitik nicht vemnbar. Eine große Religionsfeindschaft habe die Regierung durch die Schulgesetze und die Religionserlasse bewiesen, die den in Frage kommenden Reichsgesetzen direkt »uwiderliksen. -- Der Redner erörterte weiter den Ausbau der Schule, die Frage der Lehrer ausbildung «sw. Für die notleidenden Rentner hatte er warme Worte und forderte eine großzügige Nnerstütznng dieses schwer ringenden VolköteileS. Wo sei die Negierung in der Bekäm pfung des Wuchers, der Teneruyg geblieben V Hieraus wandle er sich den wirtschaftlichen Fragen zu und betonte, daß da» Grundübel unserer wirtschaftlichen Nöte der Versailler Frie- densuertrag sei. Da» deutsche Volk habe seinen Militarismus zerschlugen, nm den frvMden Militarismus bezahlen zu müssen. Auch den Kurzsichtigsten fei jetzt klar, daß ein Staat vhne Macht nicht bestehen könne. Reicher Beifall folgte dem Vortrag. In der Aussprache sprachen zwei MchrhoitSsozialisten, Stadtverord neter Lorenz und Stadtrat Ziegler, und fünf Kommunisten. Gegen 1 Uhr nacht» wurde die Versammlung durch ein Schluß wort von Prof. Herrmann, der die hauptsächlichsten Angriffe der Gegner widerlegte, beendet. Konferenz lm Christlichen Metullarbeiterverband. -m ver gangenen Sonntag fand in Lauter eine Konferenz der Vor standsmitglieder und Vertrauensleute der in der Auer Verwal tungsstelle He» christlichen Metallarbetterverbande» zusammen- geschlossenen Ort-grupven statt. Die Konferenz nahm zunächst den vom Bevollmächtigten erstatteten Bericht vom 8. Viertel jahr entgegen, dem sich eine lebhaft« vom Geiste der Einmütig keit getragen« Aussprache anschloß, von all«n Rednern vurd« ^tzstaad, daß in Sachsen Rsher mtt Hilf« «tn«r sogenannten «Mehrheit" tzon etner Stimme «in ganzes Land von den an- geblichen Vertretern der Arbeiterschaft regiert worden ist und »atz all« anderen Stände, Industrie, Handel und Landwirtschaft, Beamte, Angestellte, das gesamte Bürgertum und die Arbeiter, soweit sie sozialistischen Kreisen fernstehen, mundtot, rechtlos und einflußlos gemacht worden sind i S. Wir erwarten von dem neuen Ländtag und von einer neuen Regierung, daß sie die schwer leidende Wirtschaft Sachsens fördern und nicht wie bisher durch sozialistische Miß- wirtschaft und DtlletanttSmuS hemmen. Wir brauchen positive Arbeit für die Steigerung der Produktion, nicht negative Wtrtschafstheorte. Wir fordern im einzelnen 1. die Politik der aufbauendenArbett durch Weg- fall aller die Produktion unnötig hemmenden Verbote, Ein schränkungen, Kontrollen. 2. Die unbedingte Sicherheit für die Produktton, Schutz gegen alle Akte deS Terrorismus, der Willkür ^und Freiheitsberaubung, der rohen Gewalt gegen An dersdenkende in Unternehmertum, Angestellten- und Arbeiter schaft, Schutz der Verhandlung»freihett, Sich., rung bet den Tartfverhandlungen gegen Terrorisierung durch da» Eindringen gewalttätiger Rotten. Schutz gegen alle unbe- rechjtgten Eingriffe in die Betriebsführung und die DlSpositi- onSrechte der verantwortlichen Betriebsleitungen. 8. Beseit i- auna der Politischen Gtellensägerct: Bevorzugung der wirk lich Tüchtigen, aber Zurückhaltung gegenüber den nur „Gesinnungstüchtigen" in Negierung und Verwaltung. 4. Ach tung vor geistiger Arbeit und beruflicher Vorbildung, vor hem Fleiß, der sich für Facharbeit und, verantwortliche Stellungen tm Staat jahrelang ausbildet und vorbereitet. Förderung eine» Schulwesen», da» bildet und erzieht, aber nicht sozialistisch abrichtetl ö. Höchste Anforderung an Charakter, Vorbereitung; Bildung und Wissen für alle diejenigen, die zur Leitung des Staate» und seiner Organe bereit sein sollen. 6. Keine steuer- lichen Gonderbelastungcn, welche die sächsische Industrie gegen- über den außersächsischen Reichsgebieten im Wettbewerb benach teiligen. 8. Wir fordern, daß der Staat Sachsen seinen Einfluß aufdieWirtschaftSpolstikdeSNetcheSso geltend macht, wie eS der hohen industriellen Bedeutung Sachsens ent spricht. Mehrere Hunderttausend Angestellte und Arbeite, in Sachsen samt Angehörigen sind mit ihrem Wohl und Wehe untrennbar mit dem Blühen der sächsischen Ausfuhr sn du st rie verknüpft. Sachsen muß im Reiche insbesondere dafür wirken, daß 1. der Ausfuhrzoll taris aufgehoben wird. Unsere schwer ringende und notleidende, im Gesamtbetrag so ver hängnisvoll zurückgegangcne Ausfuhr muß mit allen Kräften gefördert, von allen auf ihr lastenden unnötigen Hemmungen befreit werden., 2. Wir müssen tm Reiche für den Abschluß günstiger Handelsverträge und für die Beseitigung aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die dem entgegenstehen, eintreten. Zu fordern ist ferner Leistungssteigerung bet der Eisenbahn und eine den Verkehr fördernde Tarifpolitik. 3. Für sofortige Aufhebung der Demobilmachung s- derordnuNgen: 4 Jahre nach Beendigung des Krieges muß man endlich aushören können, zu „demobilisieren". 3 Einschränkung der überflüssigen Aemter und deS zu großen Beamten apparates. Es ist zu war nen vor einer Gesetzgebung, die mmer neue Behörden, Amts stuben, Beamtenstellen, Ausschüsse, Verwaltungsräte schafft. Aeußerste Sparsamkeit, wie sie der allgemeinen Notlage und den ruinierten Finanzen im Reich, Staat und Gemeinden ent- j ftrtcht.. b. Sparsamste Verwaltung der öffentlichem Betriebe nach erprobten, privatwtrtschaftlichen Grundsätzen und entsprechend den Bedürfnissen der Bevölkerung. 4. Während der Herrschaft der sozialistischen Regierung bat Sachsen schwer darunter gelitten, daß Regterungs- und Landtagsmehrheit nicht für einen Ausgleich dec Klassengegen- sätze, sondern auf Klassenkampf und Trennung der zum Zusam menwirken bestimmten Kräfte bedacht war. Die Not der Zeli fordert Schicksals- und Arbeitsgemeinschaft aller Stände des Volkes in Sachsen wie tm Reiche. Dafür gilt es bet der Landtagswahl zu kämpfen. und am Wahltage nicht an: Orte weilt, unterlasse auf keinen Fall, sich einen Wahlschein ausstellen zu lassen. Zuständig dafür ist die Gemeindebehörde, die bis zum Tage vor der Wahl zur Ausstellung eines Wahlscheines verpflichtet ist. Politische« Nach.ichtenwesen. Am 1. Oktober ist eine Landeszentrale für politisches Nachrichtenwesen eingerichtet worden, da» dem Ministerium deö Innern unmittelbar unter steht. Letter ist ObvrregterungSkommissar Mersch. Außerdem stno Beztrküstellen tm Lande eingerichtet worden. Verkehrslaae in Sachsen. Der überaus starke Herbstver- . kehr wurde in der zweiten Hälfte deS Oktobers in den höheren Lagen durch Frost und Nebel beeinträchtigt. Der Kartoffel- und Zuckerrübenverkehr ist in vollem Gange. Es war'mögltck, die Wagenanfordernngen für den Versand dieser Güter und für Brennstoffe mtt geringen Ausnahmen zu befriedigen. Am ; die sonstigen VorzugSgüter (Getreide, Mehl und andere Nah rungsmittel) konnten tin großen und ganzen svrtgebracht wer den. Bei dem Hohen Wngenbednrf für diese Güter konnten die Anforderungen an Wagen für andere Gitter nicht voll befriedigt werden. Da die.Abgabe bedeckter Wagen nach den Kmtosfes- vorsandgobieten noch weiter gesteigert werden muß, nm die Ernte vor dem Eintritt stärkerer Fröste heretnznbrmgen, wiw sich auch in der nächsten Zett die Wngengestellnng kaum bessern. Der Eingang an Kartoffeln sowohl in Wagenladungen wie al» Stückgut war so stark, daß einzelne Ladegleise und Güterbvden überfüllt waren. Einstellung der staatlichen krastwagenltnirn. Dio außer ordentlich starke Entwertung der Mark in den letzten Wochen hat zur Folge gehabt, daß die Kosten für den Betrieb der staat lichen Kraftwagenlinivn sprunghaft zugenommcn Haven. Während sie im Septomer 7ö Mark und im Oktober 100 Mark betragen Men, muh für den November mit einem Satz von über 200 Mark für einen Kilometer gerechnet werden. Da die letzten Tariferhöhungen außerdem eine starke Abwanderung gezeitigt haben, so sind die Zuschüsse des Staate» für den Be kleb der Kraftwagenltnien in noch höherem Maße gewachsen, al» die Ausgaben zügonviMen Haven. Die Zuschüsse, die im vow einer engeren Kommtflton vorgeschlagenen erhöhten Bei träge beschlossen und damit gezeigt, daß alter bewLhrftr Geist der Opftrvtlltgkett di« Rethen der christlichen Metallarbeiter beseelt. Nachdem man noch die Laa« in de» einzelne» Orft» und Betrieben besprochen hatte, schloß der Vorsitzende die Kon ferenz mtt einem Appell an die Delegierten,'nun auch fernerhin in diesem Geiste der Einmütigkeit zur Stärkung de» verdanke« betzutragen. Dann brauche un» um die Zukunft nicht bange zu sein. .. 1tONLs*tB. Dft Ka»m»rmufikab«nd« de« Halftftia» i» der Volkshoch schule Au«, die tm Vorjahr, immer wachsenden Zuspruch fan- den, beginnen am LtenNag, den 7. November m der Ober- realschuie mtt einem deutschen Abend, an dem da« Trio B-du, tzsn Schubert, ein« Sonate für Klavier und Cello von Beethoven und da« Trio d-moll von Mendelssohn geboten werden. La die Künstler abend» wieder nach Chemnitz zurückfahren wolle», mutz der Beginn auf Pu^kt ? Johmmmorgrnstadt. Wengen He brechen wider da« keimende Loben wurden der Arzt Dr. U. und der Apotheker tz. gefänglich eingezogen. In der gleichen Angelegenheit ist bereit« eine 21 jährige Hanbschuharbettertn verhaftet worden. Falkenftein. Zur tztls«aktton. Unserer Stadt hat in den letzten Lagen ein in Amerika ansässiger Falkenstetner ZettungSverleger den ansehnlichen Betrag von 4Ü000Y Mark an Gtadtverordnetenvorsteher Rothe in hochherziger Mise ein gesandt. «nnaberg. IungeLiebe. Durch die Kriminalpolizei wurden mehrere jugendliche Diebe ermittelt, die ihren Lehr herren nach und nach Waren im Gesamtwerte von mehr al» 100000 Mark gestohlen und weiterverkaust hatten. Auch di« Abnehmer de» gestohlenen Gute» dürften wegen verdacht« der Hehlerei die Gerichte beschäftigen. Chemnitz. Große Unterschlagungen. Der Strumpf- und Textilwarenhändler Walter Reinhold ist nach Unterschlagung von 88Ü 000 Mark flüchtig geworden. Reinhold >at diesen Betrag von vier Chemnitzer Firmen al» Anzahlung ür versprochene Strumpfwarenlieferung erhalten. Er hat auch ür 44k 000 Mark Waren mitgenommen, die er wahrscheinlich noch veräußern wird. Reinhold soll sich nach Erfurt gewandt haben. — Gommer noch eine verhält» smSßtg gering« VWMe betragen hoben, sind im September auf etwa 4 Millionen Pkark, im Otto- -er auf etwa S Millionen Mark gestiegen und werden In: No- Verner die außerordentliche Höhe von 1b Millionen Mark er- «ft-««. Da «s sicht angängig ist, daß der Staati derartig hohe
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