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m, »so. «UN r»g«-l«tt «d sttt da» Wr»a«btrtzk. Mittwoch, den rv. Oktober L9S2. » gwet neu« Schritte auf ckem Wege äer Schuläfrage. von D». HekiNrt «legem«. Es gekört zu den wenigen tröstlichen Ereianifsen der To« genwart, daß sich wenigsten« in der Frage der KrtegSlckuld dl- Wahrheit mit jedem Tage mehr Bahn bricht, und datz die Zeug nisse au» allen Ländern der Welt über die wirklichen Ursachen der Dinge sich in einer Weise mehren, die selbst den Blindesten belehren must. Während bisher in England wohl nur ein Teil der linksgerichteten Kreise, der Sozialisten und Posten gegen dte alleinige BcrantwortUchkett Deutschland» sür den We tkrteg auftraten, hat sich Ihnen seht eine überaus wichtige Persönlich keit von rechts hlnzugesellt und »war in Gestalt des britischen Ministers Eh am derleitt, der in einer der lebten groben Reden öffentlich ein für die Schuldfrage überaus wichtige Ge. ständnis abgelegt hat. Chamberlain hat unumwunden zuge geben, dah die »Ereignisse Im Juli W14 einen anderen Verlaus genommen hätten, wenn Grosibritannien seine Haltung klar und eindeutig präzisiert hätte. Offenbar ist da Lhaimberlain selbst noch nicht deutlich die austcrordentliche Tragweite gerade dieser Wendung zum Bewusstsein gekommen. Wenn Deutschland über- Haupt im Juli 1l)l1 das Auftreten Oesterreichs gegen Serbien zulietz, anstatt, wozu eü wohl in der Lage gewesen wäre, die Kriegserklärung an Serbien einfach zu verbieten, so rührts das einzig und allein von dem festen, Glauben der deutschen Staats männer her, dah eine Lokalisierung des serbisch-österrelchisch.-n Konfliktes möglich sein werde. Unter dieser Voraussetzung mutzte natürlich Deutschland ein diplomatischer Sieg feines Verbün- deten über Serbien, der die wankende Stellung Oesterreichs auf dem Balkan merklich gestärkt haben würde, nur erwünscht sein. Daß Deutschland sich in dieser Annahme täuschte, datz eine Lo kalisierung des Konflikts nicht möglich war, das geht eben letz- ten Endes auf die zweideutige Haltung der englischen Negierung zurück. Frankreich und Rußland waren nämlich zum Eingreifen nur deshalb 'entschlossen, well fle mit der englischen Hilfe rechneten, während Deutschland, da» von den geheimen Abkom men zwischen Frankreich und Rußland» nicht» ahnte, eine solche Möglichkeit für ganz ausgeschlossen hielt und deshalb auf ein. Stärkung de» österreichischen Prestige» am Balkan htnarbetten zu können glaubte, ohne dvn Weltfrieden zu a.'fährden. Mil sener Gwandthejt, di« von jeher die britische Diplomatie aus gezeichnet hat, verstand England e» auch im Juli llU4, sich trotz der bestehenden Bindung an Frankreich noch »veiterhin von Frankreich und Rustland umwerben zu lassen, und andererseits Deutschland in den Wahn zu wiegen, daß keinerlei Bindung zwischen England und Frankreich besteht, und datz rS aus diesem Grunde ausgeschlossen sei, datz em europäischer Konflikt entsteht. Der Sinn 'dieser Tat ist klar. Im Hintergründe der englischen Pläne stand natürlich die Absicht, die kaum je so günstig wieder kehrende Gelegenheit zur Niederwerfung seines gefährlichsten Konkurrenten Deutschland zu benutzen und dabei nach Möglich- keit den anderen Konkurrenten Nutzland zu erledigen, und was etwa auf englischer Sette an dieser Entschlossenheit noch fehlte, würde ersetzt durch die Erwägung, datz England nicht noch ein mal wie im Jahre 1000 bei der bosnischen Krise Nichland im Stiche lassen konnte, ohne sich dem Vorwurf des Verrat» von russischer Seite anSzusetzen und damit die gesamten Ereignis!? der russoplstlen Politik in Frage zu stellen. Eine einzige offene Erklärung Englands, datz es sich auf Selten RntzlnndS und Frankreichs stellt, würde Deutschland schon viel früher zum Zu- rückweichcn veranlatzt haben. Der klarste Beweis dafür liegt darin, datz von dem Tage an, an dem Deutschland mit der Möglichkeit eines englischen Eingreifens rechnen zu müssen glaubte, nämlich vom 28. Juli an, Won Berlin auch alles, aber auch alles getan wurde, um den Frieden zu erhalten. Als einen nicht minder wichtigen Schritt in der Schuldfrage wird man die soeben die von dem deutschen Neichsmlnister Dr. Köster in Frankfurt a. M. gehaltene Rede „Unser Recht" bezeichnen können, in der Köster klarlegt, datz wir durch dre Waffenstillstandsverhandlungen ein Recht aus die Durchfüh rung der Wilsonschen Punkte erwirkt hatten, um dieses Recht aber in Versailles in skrupellosester Weif« betrogen worden tnd. Nach dem Depeschenwechsel im Oktober—November ISIS zwischen der Deutschen Regierung und Wilson war Deutsch« and lediglich zur Wiedergutmachung der der Zivilbevölkerung n den feindlichen Ländern entstandenen Schäden verpflichtet, >ie von sachverständiger.Sette auf höchsten» 80 Milliarden Goldmnrk geschätzt wurden. Mit der ihm eigenen diploma tischen Meisterschaft hatte Clcmrnreau eS verstanden, diese gar« nicht zur Sache gehörigen Punkte in die Waffenstillstand»»»«!, Handlungen hinelnzubringen. Nun handelte es sich für die Fran« zosen und auch sür Lloyd George, der ebenso wie Clcmeneeau seinem Volke versprochen hatte, datz Deutschland „alles bezah len" werde, darum, aus dieser Bestimmung einen Ersatz der »anzen Kriegskosten zu stipulieren. Dabei stiessen die sranzöst« chen Delegierten aus den Wiederstand der Amerikaner, und in Anfang schien eS, als sei ein Kvmpromitz zwischen den beid'n Auffassungen unmöglich. Da griff her vielg.'wandte Lloyd George ein und zwar, indem er charakdertstischcrweise an die angelsächsische Sentimentalität appellierte. Er wies darauf hin, eS sei moralisch unmöglich, sür eine zerschossene Porzellan vase Ersah zu verlangen, dagegen die Tränen der Witwen und Waisen und den Jammer der Verstümmelten unberücksichtigt zu lassen. Diese Rattenfängermelodie erweckt prompt die Hab sucht sämtlicher E'itente-Bertretcr. ES wurde also beschlossen, datz Deutschland auch die Zahlung der Pensionen für die Inva liden und Kriegswitwen tragen solle, und gerade durch diese kautschukarlige Bestimmung ist Deutschland mit der unerhörten finanziellen Bestimmungen des Versailler Diktates belast;» worden, die den Rest der Selbständigkeit Deutschlands ver nichten, Deutschland seiner Souveränität berauben und unS an den Rand des Abgrundes gebracht haben, an dem wir heute stehen. Es ist dringend wünschenswert, daß das deutsche Volk sich inimer wieder klar darüber wird, wie man ihm den Ver sailler Vertrag unter Bruch feierliche Versprechungen einfach diktiert hat, und wie wenig moralisch bindende Kraft ein der artig erlogener, erlisteter rind crpreßwr B-rtrag hat. . le iSmer o je Imrer Küivttelvctte ketu/cttenW -Xltos,stylen ^'ädklsümucklell Kei6t es beim ^llk- trs^en von llnalchiing. 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Deutschnationaler Bolksverein für Aue, Erzgeb. und Umgegend. rmk ckie Sokutt», MA Hs ckenn es ist sekr Mu» susxiebi NIaul Vie divu! „sieck-llMMüe", äas angenehme, volle, natürliche krause unck vascbdare krisierkaar ist rur Qesunclkeit cier klaare unck ru jecker kiisur sekr x-ünsti§. — — lLirlcs ein)abr iialtbar. w. litllllünsn, aus, LedllSkdvr^r 8tr. 24. schnell, wenn man den Schaum von üuclesr', patknt-IUolllrln.I Sell« abends etnlrocknen läht. Schaum erst morgens abwaschen und mlt ruckvvle- Lreme nachflrclchen. <SrobarI>äi Wirkung, von Tausenden besläUgt. In allen llvolheken, Drogerien, Pchr- lümerie- u..gciseurgeIchLsl«n »HLllttch. In Aue in der Adler-Apotheke Georg Stetiger und bei Erker L Lo. 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