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»KM. «a-Mttt «nß «Ma« fU» »M MM»ch, d,n L, ß^RRMtO IM Rus äer Lanätagswahlbewegung. Kirchlich« Forderungen und Partelantworten. Lier vo^kSklrchkich« Laienbund Ifü» Vach se n hatte den Leitungen der Politischen Parteien kirch liche Forderungen zur Landtagswahl übersandt, in de nen Erhaltung de« kirchlichen Feiertage als.staatlich anerkannte Feiertage, Aushebung des Schulzwangs auch an staatlich nicht anerkannten Feiertagen x volle Gntfal- tungSsreiheit für die evangelische Volksschule, keine be sondere Anmeldung zum Religionsunterricht der Schule, Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchs nach Hen Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit unter Be- rAckstchtigung der veränderten Geldvevhältntsse gefor dert werden. Ferner wird verlangt, daß die der Lan deskirche zugestandenen Steuerrechte ohne Beschränkung belassen werden, sowie Aufhebung,der kirchenfeindlichen Bestimmungen des sächsischen KkchenauStrittSgesetze», Aufrechterhaltung von Gottesdienst und Seelsorge in den Gefängnissen, Krankenhäusern und anderen Anstalten durch Staat und Gemeinde, und endlich, daß bei^ der Verwaltung der kirchlichen AriedHöse und Veranstal tung von Bestattungsfeiern den ReltMnSgesellschaften volle Freiheit gewährleistet wird. ! Bon der Bereinigten Sozialdemokrati schen Partei und der Kommunistischen Partei sind keine Antworten eingegangen. Di«.Deutsch nationale BvlkSpartei Und die Deutsche Volks Partei stellen sich voll aus den Standpunkt des PolkSktrchltchen Laienbundes, die Deutsche Demo kratische Partei erklärt, daß sie alle auf die Reichs verfassung begründeten Forderungen der ReltgionSge- sellschasten mit Nachdruck vertrete. Der BolkSktrchliche Laienbund fordert seine Mitglie der und die christlichen Männer und Frauen Sachsen» auf, den sozialistischen Parteien keine Stimme zu geben, sondern am 5. November nur die Parteien zu unter stützen, die für Kirche und Christentum eintretenr Das sind die bürgerlichen Parteien. GMfmmm tzis ViutschnqftONlU«. L« Führ« drr Deutschen VoGspartßt Mitzis mann sprach am Sonntag im Nachrmn dtz« Parteitages der Deutschen volkspattet in Braunschweig über die allgemein« inner« und äußer« politische Lag« und wandt, sich in scharfen Worten gegen die von den Deutschnatto- nalen auf ihrem Parteitag in Görlitz gegebene Absage an den Parlamentarismus. Strssemann erklärte, er sei weit davon entfernt, den heutigen Parlamentaris mus Tür glücklich zu halten, aber dieser sei doch gegen wärtig das einzige Mittel, um au» den unersreultchen Zuständen herauszukommen. Dem Wohls de» Ganzen werde besser gedient, wenn man sich in Äner großen Mehrheit zur praktischen Arbeit zusammensindet, al» wenn man die Massen auf die Straße verweise Zw sich die Anhänger von recht» und link» die Kbps« blutig schlügen.»Las sei bisher nur die Taktik der Kommuni sten gewesen s hosfentlich werde es nicht auch di« der Deutsch nationalen! Die Deutschnationalen würden je derzeit den Weg zur positiven Mitarbeit offen finden, wenn sie sich dazu bereit erklärten. Wenn sie sich aber so weit vom Parlamentarismus entfernten, wie sie da» aus den» Parteitag evklärt hätten, dann sei e» kein Wun der, wenn sie nicht zu positiver Mitarbeit kämen. Vavsiretz Ltaive. Original-Roman von M. Herzberg. ^merllren. Lopyrixkt 1220 b> l.lt> Lur. l.incke, Vreeäen 21, lSS. gNachd»»« „Wäldemar, ach Waldemar!" . > „»Herrgott, wie du mich erschrickst!" sagte er tzurück- fahrend und hastig die Tür hinter sich schließend. „La urich doch erst Heretntveten; man könnte dich drautzem hören. Wie dU aussiehst l Was ist denn vorgefallen? — Nun rede, rede doch!" >1 . - „Lies diesen Brief; ich erhielt ihn heute Morgen!" erwiderte sie atemlos, das Nch'iveiben aus ihrer Lasche zerrend. ' ' i > „Schon wieder eine Götz'sche Liebesaffäre?" fragte e« erleichtert; denn ihm war anfangs eine entsetzliche Ahnung gekommen, daß Matve an der Angelegenheit teil haben könnte, die Luise herMriebvn. „Lies, lies!" drängt« sie anstatt anderer Antwort. „Tann erst wirst du begreifen, warum ich. sinnlos Vor Schmerz, zu dir geeilt bin» zu meinem Bruder, dem allein mir treu ist, di« ich von Verrätern umgeben bin!" „Bist du toll?" fragt« er sttrnrunzelnd. „wen imeinst du damit?"' i. lsj „oft», Ne!»!" schvw sw WtE ' '. . i , > ! La gehorcht« er. L«r Brief enthielt folgend« Zeilen i „Gnädige Arau ! Li« in ihrem Haus« befindliche Gesellschafterin war di« Geliebte de» wegen Fälschst)Wien» respektive Betrug«» verhafteten und im UntersuchMgSgefängnt» gestorbenen Baron» Schild zu Brandenstein. IHv Gatte la» sie Von der Straße auf, da st!e Nach dem Tode de» BuronS in Not gerate^ war. Er gab Mr. die Mittel, die e» Ühr ermöglichten» ein Engagement <M Sängerin an der Mhamftra anLunchmen. Bon dort Wirte er sein Lieb chen unter der Maske Äner Gesellschafterin in Abo Hau». Diese Tatsachen Haßje W in ihrem vollen Umfange erst kürzlich erfahren» sonst hätte ich. 'Ihnen, gnädwo Frau, schon eher den Dienst erwiesen, Ihnen die sich -enter Ahlren ahnungslosen Mist« «WitÄ-id» Antvig» austst- ltche» scheint, wie du schon angedeutpt, auch hier vor- zuliegen. ES hieß« den bieiden hier Beschuldigten schwe re» Unrecht tun, sie ohne weitere» auf diesen Brief hin zu verdächtigen, bevor 'man sich bst. Gewißheit dessen verschafft hat, wa» jener Mensch behauptet. Ohne Achen, legung Handeln, würde sicher unabsehbare» UUHeil stzift ten. Lenke an den Brief von damals, den du au» Götz' Schreibtisch nahmst, und auf den hin du auch bereit warst deinen 'Mann ungehört zu verdammen, weil Ws einer Sängerin —" Hier verstummte er, von seinen Worten selbst tief betroffen. , Lulu aber fuhr wie elektrisiert in die Höh«. ,Ha, stehst du, der Brief von damal» ist eben der schlagenost« Bewet», daß Edel wahr spricht!" ries sie triumphierend, für Weidner den Gedanken vollendend, der sich Mm urplötzlich schwer und eisig auf da» Herz gelegt. Mn« Sängerin von der Alhambra bedankt« sich bei ihm für ein Darlehen, für Geld! Fräulein Schild wa» diese Sängerin, und er brachte sie al» Gesellschafterin in un ser Hau»! Ist die» -»ns erwiesen, so ist ch auch da» ander«! wie ich letzt darüber nachdenk«, Wird mir alle» klar. G» schließen sich j-t« Beweise aneinander, wie Ring« zu einer Kett«! And ich hätte auf st» ge rade geschworen, hätte e» für unmöglich -»halten, daß diese HohettsvvNe, stolze Person ein» Ehrlos« ist!" „Schweig! »«schimpf« sw nicht!" v«pbot Z», Heistr vor innerer Erregung. ^,wt« manch«» Menschen Schuld erschien nicht schon erdrückend bewiesen und ist dann doch vor dem Lichte der Wahrheit jn nicht» zerflossen. Gütz hatte mir damals auf sein Ehrenwort die Affäre mitmit ihr ak» Harmlos geschildert und —" „Und hat dich belogen, wie mich! Oder hat er dir etwa gesagt, wer st« war, und daß er sie liebte?" rief sie mit ausbrechender wilde» Eifersucht. «Hatte ar dir nicht auch versichert, daß er allen Bevkehr mit ihr ab gebrochen hab»? Und dennoch nahm er st» .sich in» Hau», um einer verbrecherischen Neigung bequem»» frö nen zu können!" Fortsetzung folgt.) . decken. Mit vorzüglich^ HochachttUng Ihr sehr erge bener wohlmeinender Max Edel." Weidner, der während do» Lesen» an seinem Schreib tisch gelehnt hatte, ließ 'M Wwor in den Ses.el da. vor fallen. Sein von der scharfen Duft noch K«n ge rötete» Gesicht war erdfahl geworden und die Äugeln völlig erloschen. Die Veränderung war eine, ft plötz liche und auffallend«, da- Luise, trotzdem sie selbst mit ihrer eigenen Aufregung vollauf beschäftigt war, betroffen ausriefr „Um GotteSwillen, Wachemacl Lu stehst ja au» wie ein Toter ! Lich kann doch! diese Nach richt unmöglich so treffen wie Michl" Er machte eine Bewegung mit der Hand ^h» Schwei gen zu gebieten- Noch! konnttz tzr nicht sprechen, und jede» ihrer Worte wühlte, einem Messer gleich!, in sei. nvm verstörten Hirn Und Herzen. Nur erst wieder im stande sein, zu denken, die wilden, tobenden. Gedanken zu sammeln. ' < ' „ „Wer ist dieser Mensch?" bracht« er endlich mühsam hervor. ' ' . „Lu müßt ihn doch Mch schon bet UN» gesehen ha ben, Waldemar?" ' l „Ich erinnere mich nicht." l „Mr ist ein langjähriger, ziemlich intimer Freund von Götz; «in ehemaliger StUdiengrnosss. Früher ver kehrte er viel bei uns; in letzte« Zeit ist sr ab»» nicht nfthk a«komm«y." , , «Au» welckem Grunde ?" 'z "Fch glaMe, Götz Hatte LMrenzsn mit ihm." „Tarin liegt wohl auch HIV Erklärung . Mr diesen Bries!" sagte Weidner, sich.gewaltsam aUfrafsend. „Lu warst töricht, gleich darauf GneinzMllen. UnS beide hat der erst« Scheck Überrannt- Hpht, bei «ruhiger Ueberlegung, denke ich ändeick Du weißt dpch r Lev größte Schuft km ganzen Land, daß M und bleibt der Denunziant. Solche Menschen «sind immer verächtlich und verdienen Mißtrauen, w«nn st» sich auch, wie dw-> ser «» getan, Mit ihrem wirklichen Namen Unterzeichn n«n.' M« Handeln meist au» unlauteren Motiven, Wie Eifersucht, Nrid, «ach » vd«r lwrglsichsn; und «chn- fassungen durch -etstttz» Nrmmnft ausgeglichen werd«». de» Papier» ist ein aus Hellen Linien gebildetes, mäanderför- mtge», offene, ylächenmuster, in dessen Zwischenräume klein«, ebenfalls au» Hellen Linien gebildete Rhomben etngefügt sind. Die Nummer in der linken oberen Ecke der Vorderseite ist in blauarüner Farbe gedruckt. Anrechnung überzahlter Notopferbrftäg» auf die Zwang,' anleihe. Nach den Vorschriften de, vermögen,steuergesetze» vom 8. April 1VSS kommt da, Reich,notopfer nur noch in beschränk tem Umfange zur Erhebung und wird künftig durch einen Zu schlag zur vermögen,steuer ersetzt. Ist auf da, Reich,notopfer über den nach dem Vermögen,steueraesetz geschuldeten Betrag hinaus bereis, Zahlung geleistet, so ist der Mehrbetrag zu er statten oder aber auf Antrag auf die zu zeichnende Zwanglan- leihe anzurechnen. Die Anrechnung erfolgt ohne weiter«,, wenn und soweit ihr der Abgabepflichtig« nicht bi, zum 81. März 1928 ausdrücklich widerspricht. Svarkassenumlatz. Im Monat Oktober sind L 678 78g Mark 18 Psa. in b8S Posten singe,ahlt, S LOS L76 Mark 8b Psa. julrückgezahlt worden. 27 Bücher wurden neu ausgestellt, 39 Bücher sind erloschen. Der Ankauf von Gold für da, Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 80. Oktober bi, b. November zum Preise von 18 000 Mark für ein Zwanztamarkstück und 6500 Mark für ein Zehnmarkstück. Für Retchssilbermunzen wird der 850- fache Betrag de, Nennwerte» bezahlt. Auswanderung,schwindle». Da» Reichswanderung,amr warnt AuSwanderuMlustiae vor den Anzeigen eines Stellen vermittlers Emil Kahl in Naundorf bet Lauchhammer, der in Tageszeitungen Handwerker und Arbeiter aller Arte» sucht. Die sich an ihn Wendenden erhalten wertlose Redens arten über Rumänien und eine Aufsvrdorung zur Zahlung von 400 Mark vermittle raebühr. K's Angebot entbehrt jeder Grundlage. Das Strafverfahren gegen ihn ist im Gange. Musik im Haust ist zweifellos etwas Herrliches. E, braucht ja nicht feder ein Künstler zu sein oder sich einzubilden, etwas Großes zu leisten oder leisten zu müssen. Die Harmonie der Töne, ihre stumme Sprache ergreift daS Herz ohnehin, und handelt es sich nicht um Lieder ohne Worte, sondern solche mit Worten, dann ist der Genuß noch größer. Treibe man also Musik im Hause, Musik und Gesang, und man wird sein Heim noch viel fröhlicher finden. Ferdinand Hiller sagte z. B.: „Die Vermählung von Rede und Ton ist die edelste Ehe, die je geschlossen worden." Goethe urteilte: „Die Würde der Kunst erscheint bet der Musik vielleicht am eminentesten, weil sie keinen Stzoff hat, der abgerechnet werden müßte. Sie ist ganz Form und Gehalt und erhöht und veredelt alles, was sie ausdrückt", und Robert Schumann sagte: „Musik redet die allgemeinste Sprache, durch welche die Seele frei, unbestimmt angeregt wird; aber sie fühlt sich in ihrer Heimat." / ttsnzert«. Der Opernabead des VolksbUdungSauSschusse» — die erste Veranstaltung der angekündigten Serie —sand am Sonnabend im Bürgeraartensaale statt. Der Saal war dicht gefüllt und die Plätze sind fast restlos für alle Veranstaltungen verkauft. Zum ersten Abend waren erste Künstler von den Städtischen Theatern gewonnen worden: die Opernkräste Damen Vtdron und Wentscher, Herren Kreutz und Baum. In ihren Einzelge sängen sowohl wie in Duetten, hörten wir herrliche Klänge au, Bajazzo, die lustigen Weiber, Samson und Daltla, La Forza dol destino, Lohengrin. Und ganz besonders hinreißend wirk ten die Quartette auS den Opern Martha und Rigoletto. Die Künstler sind in Aue zu gekannt, sodaß wir unS ein Eingehen aus die Leistungen sparen können. Der reiche Beifall zeigte, dqß man überaus dankbar sür die.gebotenen Genüsse war. Der nächste Vortragsabend des Volksbildungsausschusses findet am 17. November statt. Zitberkonzert. Bet vollständig ausverkauftem Hause fand am Freitag das vom Verein Zttherkranz veranstalretc Konzert statt. Die Zither- und Mandoltnenchöre unter Lmtung des bewährten Dirigenten Curt Retnheckel ernteten reichen Bei fall. Den Höhepunkt fand die Veranstaltung in den Porträgcn des ZttherkünftlerS Groll, Crimmitschau, der e, verstand, durch seine künstlerischen Darbietungen das Hau, in eine^ feier- P»»la-e MKnommen wurde und tm englischen Parlament solch» dem Ausschuß überwiesen wurde, bi« der Forderung Frauen 1« der Ebe Ihre Staatsangehörigkeit zu behalten, nuna trägt. ES Ist anzunebmen, vag die deutsche Besetz ung ff- der Forderung gegenüber, die auch von den Frauen r anderen ««tonen erhoben wird, sich nicht länger ableh nend verhalten wird. Danfche Notgemetnschaft. Unter der Teuerungswelle von nie geahntevr-Lusmaß leiden besonder, schwer die Alten, die Invaliden, die! Witwen, kurz alle die, die arbeitsunfähig sind. Die von staatlicher Sette ausgewandten Milliarden reichen zur Linderung der Not nicht aus. ES hat sich jetzt eine „Deutsche Notgemetnschaftzur Linderung der Notlage der Erwerbsunfähi gen gebildet. Der Reichspräsident fordert zu rascher und reich licher Hilfe auf. Geld, Lebensmittel, Gegenstände deS täglichen Bedarfs sind willkommen. Alle Banken, Sparkassen und Post anstalten nehmenl Spenden entgegen. Ei» neuer Oberbefehlshaber t« beletzte« Rheinland. An Stelle de, General, Degoutte soll der General Gouraud den Oberbefehl tm besetzten Rheinland übernehmen. Der neue Herr, der tm Kriege einen Arm verloren hat, war bisher Ober- kommissar in Syrien. Er soll dort mit den Arabern gut auSge- kommen sein. Ob da, ausreicht, um mit Deutschen gut auszu kommen, mutz abgewartet werden. Mit Stinkbomben beworfen. In München wurde die tta- lftntsche Liedersängertn Gtta Lenard, als sie nach deutschen und italienischen Liedern auch in französischer Sprache sang, mit Stinkbomben beworben, sodaß da» Publikum den Saal verlassen mutzte. Der Wahlkampf ln England ist in vollem Gange. Man rechnet in England damit, daß die Konservativen, die nicht weniger al» 448 Kandidaten ausgestellt baden, günstig abschnei den werden. Einer Wiederwahl von Lloyd George wollen sich die Konservativen „in dankbarer Anerkennung seiner im Kriege geleisteten Arbeit" nicht widersetzen, wenn er die Versicherung abgibt, datz er Bonar Law im Kampf gegen die Kommunisten unterstützt. Von Staät uack Lana. Au«, 1. November IMS. Me bedeutend gestiegenen Papier- und Matertalkosten zwingen uns zu einer wetteren Erhöhung de» BezugSgeldeS und der Anzeigenpreise. Wenn das Bezugsgeld für November Mark 170.— beträgt, so macht dieser Preis noch nicht da» 800 fache de, FrledenübezugögeldeS aus. Wir bitten un, Treue zu bewahren. Verlag de, Auer Tageblattes. Weitere enorme Erhöhung drr Gütertarife. Wie der Berl. Lok.-Anz. von gutunlerrichteter Seite hört, hat das Verkehrs- Ministerium ohne Anhörung des sür Tartsangelegenhetten zu ständigen Retchseisenbahnrates mit Wirkung vom 1. November eine bOprozentiae Erhöhung aller Etsenbahngütertarife angeord- net. Zum 1. Dezember dürfte eine weitere enorme Erhöhung der Tarife vorgenommen, werden und zwar soll dann eine Ver doppelung der zu dieser Zeit geltenden Sätze etntreten. Was ist ein Gegenstand des täglichen Bedarfs? Für Ge genstände des täglichen Bedarfs hat das Reichswirtschaftsmini, tzerium eine Auslegung gegeben. Als solche sind Gegenstände anzusehen, für die in weiten Kreisen ein tägliches Bedürfnis vorliegen kann, das alsbaldige Befriedigung erheischt ukld e nes Schutzes würdig ist. Ein täglicher Bedarf für jedermann wird dabet nicht vorausgesetzt. Es ist auch nicht nötig, daß der Ge genstand unentbehrlich ist. Es könne aber vom täglichen Be- darf keine Rede sein, wen» es sich um vereinzelte Personen handelt. Entscheidend ist seine Verwendungsmöglichkeit. Auf den Zweck kommt es nicht an. Sine Sächsische Flughäfen-BetriebS-Gesellschaft ist, wie aus Dresden gemeldet wird, dort dieser Tage mit zunächst 500 000 Mark gegründet worden. Ihr Zweck ist Einrichtung und Be- trieb von Flug- und Nebenlandeplätzen in Sachsen, Errichtung von Luftverkehrslinien usw. Gründer sind der sächsische Staat, die Städte Dresden, Chemnitz, Leipzig, Bautzen und Zittau, die Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen usw. Der Aufsichts rat besteht aus höchsten 14 Mitgliedern, in die die Gründer, verschiedene andere Städte und die Handelskammern Dresden und Leipzig Vertreter entsenden. Der Gesamtvorstand de, Landesverband«, Sachsen im Bund deutscher Mletervereine hat in einer Sitzung in Dresden be schlossen, die Mieter auszufordern, allenthalben die gesetzliche Miete zu fordern, da von manchen Hauswirten und Gemein den ein starker passiver! Widerstand entgegengesetzt würde. Mit der neuen Wohnungsbauabgabe dürfte die Mieterschaft erst be lastet werden, wenn ein ihre berechtigten Forderungen aner kennendes IMieterschutzgesetz erlassen sei. Einer Wohnungsbau- abaabe der von der Reichsregterung geplanten Art werde die Mieterschaft jeden möglichen Widerstand entgegensetzen. DaS Schießen übers Grab bleibt verboten. Dac Mini- rium des Innern hat den Einspruch des Sächsischen Mil tärvcr- etnsbundeS gegen das Verbot des Waffentragens und >'cr Ab gabe von Ehrensalven am Grabe von Kameraden abgewiesen.