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' "kM ! Schwarreaberg. Mzeiger für -as Erzgebirge chung. zetrslck». na de» Verkehr» leirxido (Roggen, zerkleinert, sowie »r Bereitung von d Metz!, welche, ist dem Bezirk,« nunaen »erden ten Besetze» mit »«»ch «>N»« >»v« <i i«, --AI »„»«ich »»m«e. „,uun„. »i, m»«ie«ii »»f«» n«i»i»ne» — E ... »„neelich. f ,,«>, 4».ee «,,e. »,i ,,»»«»ne- «rnfprech»sinsihluß N», HZ, »tzllss,« ,»«N»,chi»»», I.geamme, «ag.dlatt fiu„»»e,«»„. Enthalt,«- -l« amtlich»« H»ka«atmach«ag»g -,O Not,» -W Sta-t «aö fimtsg-rlchts p,M«k.K,nte, «Ml Leipzig n». es, mit Gummisohlen S1—u» anderen Artikel tn nur konkurrsnz. «täten zu soliden eisen bei: ^orbinsky, Retchostr. IS. eeschuhe fen gesucht. nter A T.SSS1 an Laaeblatt erbeten. ÄerMM cirauer Oa«e lü. ckelfelle w.Ziegen-, Hasen-, aninfell« usw.kaukt HSchsten Preisen laut Ficker, Rue rnst-Papst-Gtr. S. ip§a pariert billigst zester Zett L va»ug«i» siltl,tnf»dklk,7i«e tS, amWettinpiah Nr. 24S Donnerstag, äea IS. Oktober IS22 17. Jahrgang Der NeichsprSsiäent amtiert weiter. /ktlkel ISS -er Verfassung abgeän-ert. Wie wir erfahren, haben in der Frage der Wahl de» Reich»- räsidenten die ReichStagSfraktionen Ser Regierungsparteien lit Zustimmung der Deutschen Volkspartei und der Bayerischen ollspartei beschlossen, im Reichstag einen gemeinschaftlichen ntrag einzubringen, durch den der Artikel 18V der Verfassung ahiu abgeändert werden soll, daß der von der Nationalver- mmlung gewählte Reichspräsident sein Amt bis zum SV. uni 1925 weiterführt. Der Antrag ist gestern abend, un- rzeichnet von den Fraktionsvorsitzenden der genannten Par ten, dem Reichstag zugegangen. Reparation unä Markstabilisierung. lBon unserem Berliner Mitarbeiter, l Die letzte Entwicklung unserer Währung hat viel- ach .den Glauben au eine Wiedergesundung unserer Scldverhältnisse zerstört. Viele Menschen in Teutsch- aud geben sich darum dem Glauben hin, daß es jetzt mr noch daraus ankomme, viel Waren zu Hamstern oder ich fremde Werte zu verschaffen, um aus dem allge meinen Zusammenbruch noch einiges zu retten. Es ist !ar. datz diese Verzweiflungsstimmung die schlechteste !uft für . eine wirtschaftliche Wiedergesundung ist. Tie ^einmütigen in unserem Volke, die so denken, müssen geradezu beschämt werden durch diejenigen Ausländer, ie eine Stabilisierung der Mark durchaus für Möglich wallen. Tas englische Mitglied der Reparationskom- nission Sir John BradbUrh gehört zu diesen Op imisten. Er ist auch jetzt noch' der Meinung, daß der Dollar auf -er Linie von 750 Mark festzuhalten wäre, heilich meint er, daß rasch gehandelt werden müsse, da eder verlorene Tag die Möglichkeiten einer Gesundung verringere. Sein großer Plan sieht zwar eine Art vier- ährigen Moratoriums vor. Wir sollen in dieser Zeit -Hatzwechsel geben, deren Laufzeit die Reparationskom- nission jeweils um zwei Jahre verlängern kann. Aber r will in der Zwischenzeit eine harte Kontrolle der rutschen Finanzen. Ganz abgesehen davon, daß ein ouveräner Staat sich nicht die Eingriffe, die der eng- :sche Vorschlag enthält, auferlegen lassen kann, die «anze bisherige Erfahrung beweist doch, daß die ,Fi- mnzkontrolle eine Besserung nicht zu erzielen vermag, llle Vorschläge, die die Entente bisher gemacht hat, wa- cn Schläge ins Wasser. Wir haben aus Ersuchen der latente die Lebensmittelzuschüsse abgejchasft, wir er höhten die Frachten und Posttarife, wir schufen die iwangsanleihe und führten ungezählte neue Steuern in; alles das hat den Dollar nicht zu senken vermocht, md die Mark ist nur um so rascher in den Abgrund ge- türzt. Nun sieht ja der Vorschlag Bradburhs ein län geres Moratorium vor, aber im entscheidenden Kern versagt auch fein Vorschlag. Es kommt nicht nur dar- ms.an, ein Moratorium zu erhalten, sondern durch eine Anleihe müssen wir die Möglichkeiten der eigenen in neren Wiederaufrichtung finden. .Diese Anleihe erhol en wir nicht, wenn die Reparationsschuld in der alten rrsinnigen Höhe aufrechterhalten bleibt, Los sieht ja etzt selbst Potncare ein, aber sein Vorschlag der Reduzierung unserer Schuld unter gleichzeitiger Vermin derung oder Streichung der alliierten Kriegsschulden st so geringfügig, daß es sich! kaum! lohnt, darüber zu nskutieren. .. ! Tie Bankierkonferenz der ReParationSkommission jatte seinerzeit die Summe von 25 Milliarden Gold- nnrk genannt, die Deutschland bestenfalls leisten könnte, üne solche Schuldenreduzierung stieß auf den heftigsten iSidcrsPruch Frankreichs, das überhaupt erst dann von Hier Streichung der Schuld etwas wissen will, wenn uir eine Summe bezahlt haben, die wir ohnehin nicht zahlen können. Es ist immer der alte eireuluS vir- uvseS. Jetzt ist Morgan wieder in Paris. Er läßt iwar erklären, daß er nur in Privatgeschäften Frank sch besuche, aber.schon wissen amerikanische Blätter ii melden, daß er sich bereit erklärt habe, einer neuen Immission beizutreten, die M mit dem Problem! der Marksiabtlisterung beschäftigen soll. Tie englischen Fi- lanzkreise möchten das leidenschaftlich gern. Sie ver leiten darum jetzt die Meinung, daß Diorgan auf» neu« n eine Anleihekommission eintreten würde, wenn ihn üle Mitglieder der ReParationSkommission darum bit- len. Man will so eine gewisse Pression auf Frankreich msüben. Ta die ReParationSkommission bereit» in den lächsten Lagen di« Vorschläge Bradburhs diskutieren vill, so hätte die Bankterkommission unmittelbare Auf- zciben. Aber man mutz doch sehr bezweifeln, datz Frank- c'H sich sch» rnii dem Dedü.ckn ein^r neuen Bankier- kommission, di« ja aluch erweitert« Befugnisse haben jmütz- te, vertraut machen wird. Selbst die Vorschläge Brad- burys gehen den Franzosen ja schon viel zu weit. Bar- thou und Poineare haben sich redlich, bemüht, sie we sentlich zu verschlechtern. Bor allem taucht wiederum da» imperialistische Ziel Frankreich», Sicherungen und Sanktionen zu verlangen, auf. Ta- regierende Frank reich von heut« kann eben nicht davon ablassen, alle dies« rein wirtschaftlichen und finanziellen Fragen mit poli tischen Aspirationen zu verquicken. Es erscheint darum zur Stunde noch äußerst zweifelhaft, ob di« bevorstehende Debatte in der ReParationSkommission irgendwelche brauchbaren Ergebnisse zeitigt. Und davon wird «S in erster Linie abhängen, ob man eine neue Bankierkon- ferenz berufen kann oder nicht. ES wäre falsch, wollten wir in Deutschland weiter hin die Hände müßig,in den Schoß legen. ES ist dar um verdienstlich, wenn von deutscher Seite die Möglich keiten einer Marsstabilisierung untersucht werden. Be reits auf dem demokratischen Parteitag in Elberfeld hat. sich der deutsche Sachverständige Prof. M. Bonn dieser verdienstlichen Aufgabe unterzogen. Soeben hat auch Tr. Karl Melchior in der Gruppe für Handel und Industrie der Deutschen Demokratischen Partei Ham burg -as Problem behandelt. Auch! er bezeichnet als erste Voraussetzung einer Besferungsmöglichkeit, daß . wir ein vollständiges ZahlungSmoratorkum erhalten. .Mit diesem Moratorium Hand tn Hand müssen eigene An strengungen gehen, die Mark zu stabilisieren. Erst dann sind wir politisch in der Lage, die englischen Zumutun gen und vor allem die französischen Gewalteingriffe ab- zuwehren. Tr. Karl Melchior vertritt die Auffassung, daß wir zunächst gewisse hohe Fonds von Göldmark be reitstellen müssen und dann zu versuchen haben, auf welchen Kurs die Papiermark gestellt werden kann. Es muß eine Stabilisierungskasse gegründet werden, die den Dollar zunächst auf zweitausend Mark festzuhalten versucht und dann die Reichsmark zu diesem Kurs aus gibt oder kauft. Dabei soll aber immer eine gewisse j Spannung bleiben und entsprechend der größeren Nach- > frage nach Reichsmark eine allmähliche Kursherabset- zung solange erfolgen, bis Angebot und Nachfrage «inen festen Kurs der Mark ermöglichen. Tr. Melchior glaubt, daß man auf der nächsten Reparationskonferenz den Ausgangspunkt finden wird, weil man ihn finden Muß. Gerade darum aber ist von deutscher Seite eine aktive Währungspolitik wünschenswert. Eine Kommission für Stabilisierung -er Mark. Pierpont Morgan als Vorsitzender. Die Chicago Tribüne behauptet zu wissen, daß Pier pont Morgan aufgefordert worden sei, als amerikani sches Mitglied in die geplante neue Kommission zur Sta bilisierung der deutschen Mark einzutreten. Tie neue Kommission sei das Kernstück des Bradburhschen Projektes. In englischen Kreisen der Reparations kommission habe man bereits, versichert^ daß .Morgan vertraulich zugesichert habe, der Aufforderung nachzu kommen, wenn es von allen beteiligten Alliierten in freundschaftlichem Einvernehmen gewünscht werde. Brad- burh beabsichtigt, wie das Blatt hinzufiigt, die Mark auf etwa 7 50 für einen Dollar zu stabili sieren, während er noch vor einigen Machen sich Mit der Absicht getragen Hat, die Stabilisierung auf WO vorzunehmen. .Ein weiterer Aufschub wird möglicher weise zwingen, für die Stabilisierung 1Y00 Mark auf einen Dollar festzusetzen. Gegen die deutsch» Mark in Frankreich. Tier Deputierte Godard hat der Kammei? einen Ve- letzeSvorschlag überreicht, der in Frankreich jeden Ankauf,von deutscher Mark verbieten soll. Nur für direkte Handelsgeschäfte soll eine Ausnahme gemacht werden. In der Begründung sagt Godard, daß es viele Spekulanten in Frankreich gebe, die deutsche Mark kauften, und daß diese Leute in einem gewissen Matze zu dem finanziellen Zusammenbruch Deutschlands betgetragen hätten. Er wolle durch seinen Antrag die Franzosen vor Verlusten schützen und zugleich. Deutsch land den Borwand nehmen, «inen Aufschub oder eine Herabsetzung seiner Zahlungen zu verlangen. Die Toldschatzanwelsungen. Gestern fand eine letzte Beratung pev Reichsregiv- rung Mit den Sachverständigen über die Frage der aus zugebenden Goldschatzanweisungen statt. Tie kleinste Goldschatzanweisung dürste dem Wert von 25 Dollar entsprechen, di« nächsten Anweisungen werden wahr scheinlich einen solchen von 50, 75 Lollar usw. besitzen. Ter Höchstbetrag steht noch.nicht fest, Die Ausgabe der Schatzanweisungen soll sogleich, noch Abschluß der not wendigen Vorarbeiten erfolgen. Da dies« aber sehr umfangreich sind, dürsten die Schatzanweisung«« nicht vor Mitte Nov-mL-r in den Verkehr kommen. Sozialdemokratie und ReichSbankgold. llevereinsttmmend mit den Forderungen der Gewerk, schäften verlangen jetzt auch die Sozialdemokraten, daß der größt« Teil de» Reichsbankgoldes zur Stabilisierung der deutschen Währung benutzt wird. Sie verlangen, datz Pie Reich-Hank diese» Gold nicht tot liegen läßt, sondern Devisen dafür kauft. Die ReichSbank hat diese Forderung, wie wir hören, bereit» abschlägig beschieden und auf ihr« autonome Stellung Angewiesen. Infolge dessen fordern die Sozialdemokraten, datz die Auto nomie der Reichsbank wieder aufgehoben und die Reichs bank der Kontrolle des Reichstages unterstellt wird. Te» weiteren geht eine Forderung der Sozialdemokraten da hin, datz .die ReichSbank den Ankaufspreis für Gold ent sprechend dem tatsächlichen Wert in die Höhe fetzt. , * Neichstagsstimmungsbilä. Tie gestrige Sitzung des Reichstages stand stim- MUnAsmätzig unter einem guten Stern : hinter den Ku lissen war zwischen den Parteien das Kompromiß Über die Neuwahl des Reichspräsidenten zustande gekommen. Ter Tag brachte im übrigen zwei Sitzungen: in der ersten wurde, nachdem die Beantwortung der deutsch nationalen Interpellation über dw Vorgänge im Zir kus Busch in Berlin in der Vvrgeschri-ebenen Frist zu gesagt worden war, ein Gesetzentwurf über die Höh« der Zeugen- und Sachverständigengebühren und über die Erhöhung der Grenze für Lohnpfändungen an den Ausschuß verwiesen. Auch die Vorlage über die Neu regelung der Beamtenbesoldung ging zunächst an den Haushaltsausschuß. Auf diese Weise geschah e», daß der Ernährungsminister noch! nicht zugegen war, als man bereits bei der Beratung -es Entwurfs über die Regelung des Verkehrs mit Getreide, der Umlagefrage, angelangt war. Man mußte eine halbe Stunde vertagen und eine zweite Sitzung anberaumen, dis dann der in zwischen erschienene Prof. Fehr mit einer eingehenden j Darstellung der Umstände eröffnete, die die Regierung veranlaßt haben, der Erhöhung des ersten Umlagsdvtt« ! tels zuzustimmen. Tr. Fehr wies darauf hin, daß bei ! der Festsetzung des Umlagepreises der Lollar auf PI 7 ! gestanden habe, während er heute auf 2800 stehe. Er führte weiter an, daß die Ablieferung des Umlagege treides nur unzulänglich, geschehen sei und daß dagegen im Grunde so gut wie nichts getan werden könne. Di« Landwirtschaft werde aber besseren Willen und bessere» Vertrauen zu sich selbst bekunden, wenn man ihr Ent gegenkommen zeige. Abg. Tr. Hertz (Soz.) erklärtet, daß Beunruhigung letzten Endes mehr dadurch ent standen sei, daß die Regierung ohne Befragung de» Parlamentes habe Vorgehen wollen, als durch die Ab änderung eines früheren Beschlusses. Ter Abg. Schiele' (Teutschnat.) brachte zum Ausdruck, datz -te Landwirt schaft ihre Wünsche natürlich nur in völlig unzuläng lichem Matze erfüllt sehe. Die bürgerlichen Parteien gedachten nicht die Aussprache in die Länge zu ziehen: der Entwurf ging zur'weiteren abschlretzenden Behand lung an den Ausschuß. . Die bayrische Negierung zur Teuerungskatastrophe. Tie bayrische Staatsregierüng hat an die Reichsre gierung. eine Denkschrift gerichtet, die sich zunächst Mit den sich ganz besonders in Bayern geltend machenden verhängnisvollen Auswirkungen der TeuerungSkata- strophe beschäftigt. Die Denkschrift betont, datz an dem Wort des Reichskanzler- „Erst Brot, dann Reparatio nen" unter allen Umständen festgehalten werden müsse. Ebenso müsse nicht die Wirtschaft, sondern der Staat herrschen. Als Maßnahmen zur Verhütung einer wei teren Verschlechterung der Mark und zur Besserung ihre» Werte» bringt die bayrische Regierung u. a. in Vorschlag Sicherung der Rühe und Ordnung im In land, größte Sparsamkeit im Reichshaushalt, möglichste Verminderung der Ausfuhr lebenswichtiger im Inland nicht genügend vorhandener Waren, Einschränkung de» Inländischen Bedarfes auf das Unentbehrliche, Verhin derung der Einfuhr von Luxuswaren, möglichste Heran ziehung der Ausfuhr Mr Deckung der unentbehrlichen Einfuhr, Verbot inländischer Fakturierung und Zahlung in ausländischer Währung. Außerdem schlägt die bay rische Regierung vor, strenge Ueberwachung der Ver bände, Kartelle und Syndikate in Industrie und Han del, besonder- ihrer Preisfestsetzung.im Weg« einer Hohe Strafen vorsehenden Notverordnung, PrelSüberwachung im übrigen Verkehr, scharfe Bekämpfung de» .Wucher» durch Bestrafung mit Zuchthaus, Au-Weisung, Arbeit», hau», PermögenSkonfiSkation und .Schließung de» Be triebe», vrrringerung und Säuberung de» Zwischen handel». Li« Lensschrift betont, daß all« dies« Vor schläge nur eine Linderung do» Ue»el» aber keine Hei-