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Auer Tageblatt : 24.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192210242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-24
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 24.10.1922
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Ni. >4» Nu« vnß fÜ« tzs» -«»-«dl»-». L1m»t«g, d»n -4. vttobtt 1»» In einer Versammlung des nationalen lid.-rasen Males wurde Lloyd George »mm Präsidenten und Churchill zum Vize präsidenten der Koalitions-Liberalen gewühlt. Mstns psiitifetzs .Die Sistpreltuö« im Di« setzt' abge- >or"!!tlftpr., inzelnen vnrrnetz Llnirc. Original-Roman von Bl. Herzde,g. ^marilcen. OopxriglN l»20 d> sttt. Nur. öl. stiurke, k>,<-ärn 2>. it«. N->lI«»UUÜ.> <Uinch'>,„U I„I> » -II , Weidner fügte sich taktvoll, Flüchtig die Geschenke musternd, fiel ihm unter den wstlmren Dingen sofort oie kleine Landschaft in die Augen, die in ihrem originellen Eseurahinen, im weißen Glanze des elektrischen Lichtes die »arte, echte Tönung der Farben besonders hervor- treten l,«ß. „Vieh da, wie hübsch!" sagte er, die Stasfelei zur näheren Besichtigung behutsam ausnehmend. „Wer bat dir denn da« verehrt, Luise?" „Fräuleln Schild!" antwortete sie kurz. „I sva« I" bemerkte er erstaunt und s-hr interessiert. „Also malen Sie auch, gnädige« Fräulein?" Sie neigte schweigend da« schöne Haupt. „Ich wollte Vie vorhin durch «tn dunale» Kompliment nicht beleidigen und möchte e« auch jetzt angesichts diese« Gemälde» nicht I" sagt« er etnsach. „Ader „Na, na, beleidigen Sie damit auch M» nicht l" un- terbrach der Arzt ihn lächelnd drohend. ,Lch sagte durch ein banale», Doktor!" verteidigte sich Weidner ebenfalls lächelnd. „Sie wissen, mir steht da« rechte Wort nicht so zu Gebote wie Ihnen. Um auf da« zurttckznkommen, wa» Ich sagen wollte, so meine ich, daß der Gee hier mich entschieden an den auf mei nem Gut« erinnert, Form, Ausdehnung, Yserpartten, fast genau, dieselben t nur datz statt der Tannen Erlen denselben Usnranden. St« werden sich davon Überzelt gen können, gnädige« Fräulein, denn iw gafft-, Sie wer. den mit von der Partie sein, wenn die Herrschaften hier zur Einweihung meine« Schlosse« herüberkummen. Mei ne Schwester sagte mir, daß St« da« Landleben gewöhnt sind und lieben. Schünerlvn wird Ahnen, denke ich, gefallen. E» ist ein prächtiger alter Besitz. Sie geben mir da« Versprechen, mein« Schwester dahin zu beglei. ten, nicht wahr?^ Llair« sand kein Wort. Die« Thoma schnürteAhr die Kehle zu. wa» hätte sie auch erwähnen können! Luise runzelt« dt« Stirn. Sauperßdorf. Von Holzdieb r>n mt Ein hiesiger Gutsbesitzer, dem w' seinem Waide gestohlen worden wuren, Ehesmn in die Nähe deö Watdeo, Bümiw unineschlägen hatten i Auf lynm Anruf lvarfen sie da« »vorauf der Besitzer hinzukam w Einer derselben schlug daraus Verletzung davontrüg. Der GutöbeWr gab daraus einenSchüß ab, durch den jedoch niemand getroffen wurde. vederan. yestgenommenv r Einbrecher. De» hiesigen Gendarmerie ist ev aelungm, den Einbrecher, der am Donnerstag abend in der hiesigen Geschäftsstelle der Firma Brown, Boveryu. Co. sür klüOOOO Kupfer, und Aluminium. vorn« hält. Dio Vereinigten Staaten würd«a, wi» neuerding« bekannt wird, einer tkonaoll« der Meerengen durch den Völ- kerbund »»stimmen. : tschen Soldateu , Entbehrungen Lloyd George "erklärte sodann, auch im Frieden habe er etwas geleistet. Der Vertrag von Versailles sei heute die Frei heitsurkunde geworden für Millionen von Menschen. Die ersten Bestimmungen des Versailler Vertrages hätten den Völker- bund errichtet. Die großen Rüstungen in Mitteleuropa, die den Krieg geführt hätten, seien zerstört worden. Die Militärdienst- Pflicht in Mitteleuropa bestehe nicht mehr. Das Nieienheer. wohl das größte in der Welt, das den Horizont in Europa wie eine Gewitterwolke verdunkelt und Europa unterwühlt habe, sei verschwunden. Obwohl Europa noch nicht ganz vou dei Last der Rüstungen befreit worden sei, so sei doch der Veisaille.- Friedensvertrag der erste Akt in dem großen Drama des Frie dens. Die Demokraten anderer Länder würden nicht sorii,ihren, die Lasten der großen Rüstungen zu tragen, wenn sie Mittel europa von diesem Drucke befreit sühen, wenn der Vertrag von Versailles auch Unvollkommenheiten und Kompromisse enthalt.', die unvermeidlich seien, weil man so viele Näsle» und Nationen berücksichtigen mußte. In der Industrie herrsche jetzt Frieden. Wenn hier die Lage nicht sorgfältig angefaßt worden wäre, hätte alles mögliche geschehen können. Die Regierung habe, die Wiederherstellung veS nationalen Kredites in die Hand genommen. England bleibe das einzige Land in Europa, das sein Budget vollkommen ausgeglichen habe. England beginne eben, den Dollar au, gleichem Fuße ins Auge zu sehen. England gewinne den Geld markt der Welt wieder. Wenn Balfour nicht zu dem RüstungSnbkamm.'n mit den Vereinigten Staaten von Amerika gelangt würe, so wäre ein Rüstungswettbcwecb entstanden und eine riesige Vermehrung der Steuern einaetrcten, die erdrückend geworden wäre. Die Regierung habe Frieden mit der irischen Rasse geschlossen. Bonar Law habe sich in die Lago eines Reiters gebracht, der daS Pferd nicht am Zügel, sondern am Schwänze halte. Alle erfahrenen Männer seien der Ansicht, daß eS, bis die Na- tion die Schwierigkeiten überwunden habe, besser sei, daß alle stetigen Elemente ohne Unterschied der Parteisürbung zusagi- menyalten müßten. Das Zusammenhalten sei setzt vorsätzlich »u Ende gebracht worden. Die reaktionären Meuterei, die im Carlton-Klub dominiert Hütten, würden, wenn sie bei den Wahlen eine Stimmenmehrheit erhielten — und er sei ans- »ichfta besorgt wegen des Ergebnisses der Wahlen wenn sie erst einmal oesier im Sattel süßen, ohne Ribksicht darauf, was sie vox den Wahlen sagten, ihr extremes Programm durch- Oon otam unU Kami. Nu«, L4 Oktober lvStz N. »rtzentt. ül»»NWl.'UllL Lentzessynetz«. In thr«r ö v. Sitzung am Montag erledigt« die LandeSstznode eine Reih« von Ftnanzfrageni Et« Gesuch der Schwarzenbek. aerKonferenz, iw solchen Fällen, tn denen keine Kirchen, steuern bezahlt werden, weil da« yamiltenhaupt au« der Kirch« ausgetreten ist, erhöhte Gebühren zur Kirchkasse zu erheben, wenn trotzdem kirchliche Amtshandlungen begehrt werden, wird dem Kirchenregiment al« Material Überwiesen. «in neuer sozialdemokratischer Landaericht»tzirektor in Leipzig. Die „Leipziger Volkszeitung" bringt in ihrer Num mer vom LI. Oktober 1022 folgende Meldung: „Dr. Hübler LandgertchtSdirektor. Genosse Rechtsanwall Dr. Hübler wird mit dem 1. November LandgertchtSdirektor in Leipzig. Da bekanntlich der mit Genossen Dr. Hübler lgeschäst. lich verbundene Rechtsanwalt Neu AmtügertchtSpräsident wird, hört damit eine RrchtSanwaltSpraxis aus,,die von vielen Leip ziger Genossen häufig tn Anspruch genommen worden ist. So viel uns bekannt ist, wird tn den Geschäftsräumen der beiden Genossen der Rechtsanwalt Genosse Dr. Graf seine Praxi« wei- tersühren". Die Aufbewahrung der Kartoffeln ist Mr Herbst und Winter ein besonder» wichtige« Kapitel. Der Keller dars vor allem nicht zu warm, aber auch nicht zu seucht sein. Ein feuchter und tropfender Keller ist zur Einlagerung von Kariös« fein ganz ungeeignet. In feuchter Luft haben alle Krankbotten, die die ringelagertcn Kartoffeln befallen, ganz besonder« günstige Bedingungen und breiten sich rasch aus. E« muß di« Sorge jedes Landwirtes und mich jedes Städter« sein, seinen Keller unter allen Umständen trocken zu legen, indem er für Ableitung des sich sammelnden Wassers sorgt, wo eü möglich ist, durch Tin» läge von Drainröhren, ein Feuchtwerden verhütet, indem er den Sommer über den Keller immer offen hält, daß Luft und Männe austrocknen können. Ob der Keller trocken oder feucht, das Ausschütten der Kartoffeln aus dem Erdboden ist immer zu verwerfen. Man stelle sich vielmehr tn jedem Falls einen Lat» tenrost her, auf den die Kartvfsaln geftwert werden, oder mache aus dem Boden eine« Belag aus Balken oder -Flegel, steinen und überdecke diesen mit Latten oder Brettern, zwisch.'n denen schmale Lücken bleiben. Ans die Unterlage werden Vie Kartoffeln in möglichst dünner Schicht, höchstens l K Meier hoch, gelagert. Anlagern an die Mauerwand soll vermieden werden. Diese ist mit Brettern abzudecken. In Kellerboden und Wand steigt immer Bodenfeuchtigkeit ans, welche die unterste «ud äußere Schicht schädigt. Limen die Kartoffeln auf einem Rost, so kommen sie mit dem Erdboden nicht tn direkte Berührung und von unten her kann Luft durch ste hindurchstreichen, die sie traft ken hält und vor Fäulnis bewahrt. wegen Silber und Metalldtebftählen, die er bet der Firma August Wellner Sühne verübte, wurde ein dort tn Arbeit stehender, tn Schneeberg wohnhafter 28 Jahre alter Metallarbei ter festgenommen. In derselben Angelegenheit kam «ln in Schneeberg wohnhafter »2 Jahre alter Fabrikarbeiter In Hast, der als Hehler beteiligt sein soll. E« handelt sich um erhebliche Mengen von hohem Werte. „Das hat ja noch Zett, Waldemars quäle Fräulein Schild jetzt dvch nicht!" half ste Elvirs unwissenttttch aus ihrer südlichen Verlegenheit. To eingenommen ste bisher von rhrer Gesellschaft erltt gewesen, der heutige Abend tut ihrer Neigung lir dieselbe gewaltigen Abbruch. Die Aufmerksamkeit, >ie Claire von allen hie« zuteil wurde, und die sie da. ntt svrmltch zum Mittelpunkt de« Feste« macht«, begann ie weidlich zu Serdrießen. Vor allem aber reizte und rblttsrte ste die sichtliche Verliebtheit Ms« ManusSi, wr so ausdau«rnd dt« Blicke aus ihr« Gesellschafterin lehestet hielt, daß e« auch noch anderen anfsallen must, e. Weidner wenigsten« bemerkte e« mit Unbehagen, kv überzeugte sich wiederholt, daß ste ihm jedoch nicht -en geringsten Anlaß zu solchem Tun bot, sondern im vegeuteil e» ignorierend, tn threr'stvlzen Zurückhaltung 'erharrte. , Und trotzdem diese dämonische Gewalt, die sie, ohne u wollen, auf die Männer ausübtel.Weich em Zau se ging von ihr au«! War er nicht auch 'im Begriff, hin rettungslos zu Versalien? > Man saß jetzt plaudernd beieinander, Claire hatte isben Frau von Gröningen Platz genommen, und al« Glichen, die an ihrer Seite gesessen, sich auf einen lugendlick erhob, um ihrem Vater etwa» zu reichen, «ahm Weidner rafch deren Stuhl ein, Gröningen sandte einem Schwager für seins Kühnheit einen mißbilligen- en Blick zu, den dieser herausfordernd erwiderte. Er -achte nicht daran, au» ihrer Nätzv zu Weichen. Hie» rst hatte er die lang erwünschte Gelege»beit, sich ein. nol gründlich an ihrer Schönheit zu erbauen. Indessen r sich angeregt lote nt« mit Claire «nterhieit, studiert«, r die reizenden Linien de« Gesicht». Und Weidne-ll, >en kühlen, besonnenen Weidner, wandelte eine Plötzl iche, wahnsinnige Lust an, sein Haupt tn ihren beiden -änden zu bergen, sie zu küssen, Ohne indiskret »u ein. versuchte er mehr von seiner r-eizenden Nachbarnf u ersoescheu. Er erzählte von sich selbst, leinen Nelsen, tnd flocht hier und da geschickte Fragen ein, die Claire n heiße Verlegenheit brachten. Dieser Mann wird mich «och von hier forttretben!" dachte sis ahnnngevoll. Lst'e nicht genug, daß er mein teure» Schönerlen er« Llogä GSorg«» Appell an äle Nation. Die Hauptnote, die Lloyd George tn seiner Rede tn Leeds «schlug, kann tn dt« Worte gefaßt werden: Cs liegt dem Volke ob, zu entscheiden, ob die Partei wichtiger sei al» di« Nation. Der frühere Premierminister, dem ein glänzender Em« pfaag zutell wurde, sprach über IX Stunden zu »000 Zuhörern in der Majesttc Hall. Lloyd George erkürte, im Earlton-Llub sei da« Banner der Partetkämvfe gehißt worden. Dle, Kombi nation, die »um Stege im Kriege geholfen habe und die aus den Schwierigkeiten heraus allmählich aber sicher zum Frieden führte, sei beendet worden, weil eine Partei nicht genug dabei herauSschlagon konnte. DaS englische Volk müsse entscheiden, ob die Partei oder die Nation an erster Stelle komme. Er trete sür da« Volk ein Er habe nie so schiver gearbeitet wie tn den letzten sechs Jahren. Jetzt habe er mehr Zeit, da er zu den Erwerbslosen gehöre. Er sei bereit, das Volk entscheiden zu lassen, ob er ihn, gut gedient habe oder nicht. Im Kriege habe die Negierung alle« getan, waS sic tun tonnte. Wenn die Heimat den Mui verliere, so spiegelt sich das Bild auf dem Schlachtfeld wieder. Was im Inlands gesagt werde, wirke aus die Soldaten I:» Felde zurück. DieSseteiner der Gründe, weshalb Deutschland zusammenbrach. Die Deutscheu seientapfereSoldLtengewcsen,daS m ü sse an erkannt werden.- Aber die deut' " hätten Berichte über Hunger, und Elend zu Hause erhalten. warb? Mutz er mir diese augenblicklich« Heimat auch noch rauben?" Sie sah ihn an, vorwurfsvoll und erregt, begegnet» aber einem Blick so unerwarteter, flammender Ver wegenheit, datz ste den ihren verwirrt lenken mutzte. „Was war das?" fragt« sie sich herzklopfend. „Erst kft xiert mich Gröningen den ganzen Abend, sp daß e« mich sie größt« Anstrengung kostet, unbefangen zu bleiben, und jetzt bohren sich diese Augen fortwährend tn dt« meinen k Habe ich denn etwa« an mir, wa» die Männer ermutigt? Metn Neußer«» allein kann die« doch Nicht Hervorrufen? Nietn Gott, ich chabs mir doch mit rei ner Silbe, mit keinem Blick etwa« vergeben. Wie tief beschämend und demütigend ist für mich solch «in Ge danke i" Und bestürzt und hochrot stand ste auf. Zn ihrer impulsiven Natur stet« gewöhnt, den Eingebun gen de« Augenbitck» zu folgen, lagen ihr Reflexion und tleberieguna fern. Weniger al» je beachtet» ste fi« letzt, wo sie be'etdigt und verletzt war. Ohne Rücksicht dar auf, wa» woht dt« Gesellschaft dazu sagen würde, ver ließ sie nach einer kurzen Entschuldigung den Ealon, Sie erschien wieder, nachdem ste von ihrem Fenster au» bemerkt hatte, datz anossvnnnt wurde, ein Zeichen, daß die Gälte bald beimwMn würden. Tottor Kortmann gab du» Zeichen zum Nusbruch. „Sie müssen zu Bett, gnädig, Frau,- sagte er »u Luise, „Ter Abend hat sie überanstrengt. St« sehen so bleich au« al« wären St« ernstlich unwohl." „Ich habe heftige Kopfschmerz,», da» ist wahr ft erwidert, sie mit müdem Lächeln, „Tn warst doch erst ganz wohl! Wa» hat fi» denn verschuldet?" fragte ihr Bruder teUiwWiimd. „Frag' Götz I" entgegnete sie mit zuckenden Lipp,« Er vegriff und trtifiets sw mit keifen Morten, ohne seinen Schwager, der sttzt dei Elaire und dem Dop« nebst seiner Docht,» stund, an»used«n. Und «r nunMst? Lvttchen konnte Win End, find«», di« twue yreun- dln Ihre» Zun«igung zu versichern, und der Amt drücktu ihr auch wiederholt und warm dt» Band. Endlich Ham auch Weidner herüber und verabschiedete sich durch ein« stumme Verneigung! denn »r sah, daß Ne nicht gewylt war, ihm die -and zu reichen, Nicht aufgelegt, vor Untersuchung in der Anaelepl-nheit der Uobersenduna raltnM an die Ange lagien im Rathenau-Prozeß hat >aß da« Konfekt ar enhaltig war. Die in den Inzslnen Praline« enthaltenen Mengen Arsen find fo groß ge wesen, daß ste den Tod Herbst ühren konnten. Die Oberstaats, wvnltschast tn Leipzig hat sür die Ermittelung de« Absender ei vergifteten Konsokt» eine Belohnung von bOOlXX) Mark uSgesetzk. «tn Schullempremiß? Die Verhandlungen über das it-ichojchulgesetz sind hinter den Kulissen schon seit einiger Zet: üeder ausgenommen worden. Da« Bemühen ist daraus ge- >cht,t, eine Einigung zwischen Regierung, Arbeitsgemeinschaft er Mitte und Sozialdemokratie tzrbetzusühren. Möglich ist ne solche Elnlgung nur, wenn ein Kompromiß Annahme findet, a« der Simultnuschule gerecht wird, ohne die Konfessionsschule ft die, Zukunft unmöglich zu machen. Bon einer Gefährdung er Simultnnschule kann natürlich keine Rede sein; auch erlaubt : die Reich-Verfassung nicht die wettere Aufrechterhaltung der -emmuugen, die. bisher der Simultanschule entgegenstehen. )emnach ist eS natürlich eine Vorbedingung jeden Kompro- lisß-S, eben diese Hemmungen restlos zu beseitigen. Im Üb gen liegen die Pnrtetvcrbältnlsse gegenwärtig fo, daß ke ne arte! Ihre Schulidealc restlos wird durchsetzen können. Elu ulturknmps aber/wäre tn der jetzigen Zeit der Not etwas ge- idezn Unerträgliches. Der Anteil der Landwirtschaft an der »rotoerteuerung. om l. November oV soll das knapp vterpfündigc Markerrbrot, a« in Berlin gegenwärtig 44 Mark kostet, auf lOO Mark zu ehen kommen. Diese ungeheure Verteuerung des uneutbehr- chsten Lebenmlttels rührt von dem Preis des Auölandsgetrei- !s her, daS bet fortschreitender Verschlechterung der Mark berhaupt kaum mehr erschwinglich sein wird. DaS ist alftr oranszusehen, daß weite Kreise deZ Volkes der deutschen Land- -irtschaft einen Teil der Schuld an dieser Verteuerung aufbür- m werden. Deshalb haben die Demokraten am voltSwirt- haftlichm Ausschuß des Reichstages beaiurngl uud durchgesetzi,. aß m Zukunft bei jeder Brotuer«-uerung der Anteil der Lanv- ärtschaft amtlich festgestellt und öffentlich bekannt gegeben wird, steser Anteil betrügt bei dem gegenwärtigen Knusprew von t Mark für das Brot 2,20 Mark und wird bei den: künftigen reis von 100 Mark 28 Mark betragen. Die Oefseuttichkeit arauf Immer wieder hinzuweisen, ist sm Inleresfe deö inneren riedens eine wichtige politische Ausgabe. Die Kosten der Besatzung der Nheinlande sind, wie aus der .ntwort auf eine kleine Anfrage ersichtlich, aus 220 Millionen 'wldmark jährlich festgesetzt worden. Die Sachleistungen wer- an in erster Linie dafür verrechnet. So wird Deutschland iür änLlich unproduktive Zwecke aiisgesaugt und Poincare wundert ch dann über Inflation und Martsturz. Italien steckt Polen an. DaS italienische Beispiel.läßt die town nicht schlafen. Mit Korfanly au der Spitze oder wenig- ans unter seinem Schutz hat sich tn Polen eine „Polnische Or- anisation des Reichsschutzes" gebildet. Sie will die ünerwünsch- m Elemente wie die Deutschen, Juden und Russen dekämpsen, ie für „den Schaden und Untergang der polnischen Republik' rbeiten. Menn diese Nationalitäten den Polen so unbequem nd, warum entlassen sie dann die deutschen Gebieie nicht auv ;rer Zwangsherrschaft'k Die Deutschen würden gerne gehen, >eun sie nur könnte», und nicht allzuweuig Polen würben MN folgen. Die Orientkonserenz. Die gegenwärtige lnnerpolttische Krise : England schien im ersten Augenblicke dazu angetan, die Ord- ung der orientalischen Wirren einige Zeil auszuhalien. Nun csührt man aber doch, daß dies nicht der Fall sein wird. Am ö. November werden die beiden Konferenzen, nämlich die ,-riedenskouserenz und die Meerengeukouferenz, In Lausanne attftnden. Die Türken werden für die Friedenskonferenz nicht x-niger als 14 Punkte präsentieren, an deren Spie sich die Dardanellen und der Bosporus befinden. Da« aber Rußland mr zu der Meerengenkonserenz, dle unmittelbar nach der Fest-- «enökonferenz stattsinden soll, eingeladen Ist, so läßt sich setz' chnu voraussehen, daß die blühe, schon erhobenen russischen '.Proteste wegen der Ausschließung Rußlands von der Frleduis- vnferenz sich noch ganz erheblich ver tärken u erden. Rußland tat naturgemäß heuteiwie srüher das elbe Interesse daran, daß .eine Großmacht dH, Hand über die Meerengen und den Bv-«- ° »^andelt. Ein hiesiger Gutsbesitzer, dem wiederholt ganze Bäume au» seinem Ataide gestohlen worden wuren, begab sich mit seiner Ehesrau ft: die Nähe des Waldes, um Ho zdieve abzusasse«. Der Frau gelang es, drei Männer abzusnseu, die mehrere ' ' > und nach Hau e schassen woll «n. da« Holz weck und entsernien ich, r nnd die Dlebs zur Rede stellte. den Gutsbesitzer von hinten mit einem starken Knüppel auf den Kopf, so daß er eine erhebliche Verletzung davonlrua, Der Gutsbesitzer gab oaraus einen Schuß
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