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rNer*t< politische rn»ssd««geee. Eisenbahnwagen all Reparationeleistungen an Süd- flawien. Zwischen dem südslawischen Verkehrsmlnisterium und Delegierten des deutschen Jndustrieverbandes ist verein« bart worden, daß Deutschland für die ganze Summe, welche >en? m vor einiger kr wußte nur,' s über -te Aelne Erhöhung cker Arbeitslosenunterstützung, ,,«« ««iq« i» s«i». Im Ratch»tag»au»schutz für soziale Angelegenyetten Mlt» auf eine fozäaldemoörattsch« Anfrage, ob und ini welchem Ausmaß demnächst die Sätze für die Arbeit»« bosenunterstützung erhöht werden iowden, der Vertreter de» Reichsarbeit«ministeriumD mit, daß nach den neue sten statistischen Erhebungen imganzen Deutschen Reich insgesamt nur '11000 Arbeitslose Unterstützung bestehen Solange der ArbeiMmarbt derart günstig fei, lasse die Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung sich nur unter Zurückstelstrng schwerster finanzieller und auch außen politisch« Bedenken Rechtfertigen, wozu aber augenblick lich besonder« Anlaß nicht vorlieg«. Sails sich ein« An- gürrstigere BeschLstigungSquote ßeige, werde die Regie rung die Blühe für die Arbeitslosenunterstützung derart «hichen, daß eine im Rahmen der Leistungsfähigkeit de» Reiche» «egend« Berücksichtigung der inzwischen ein getretenen Geldentwertung erfolge. Arbeitslöhne 1914 bis 1921. An einer H englischer und französischer Sprache kürzlich veröffentlichten Broschüre hat da» Interna tionale Arbeitsamt in Genf den Versuch.g»« Ugrcht, die Aenderungen der Arbeitslöhne seit Kriegs- beginn in den verschiedenen Ländern vergleichend zu« sammenzustellen. Los. Ergebnis ist für die Länder mit stark entwerteter Valuta Deutschland, Oester reich) teilweise ander» al» für die übriger^ die ihre Wahrung zu behaupten vermochten; in den letzteren wa ren Ende 1921 die Reallöhne der meisten Arbeiter- Daregvrten entschieden Höher al» vor dem Kriege r , iw Deutschland und Oesterreich ist die« nur in einer Min derzahl -er Fälle zu beobachten. Der durchschnittlich« ReaNvhn war in Deutschland Ende 1921 nur in 12 von insgesamt 2- Berufen höher al» in der Zeit kurz vor dem Kriege. In Oesterreich (Men) sind bloß die Real löhne der Bauhilfsarbeiter gestiegen.. In England hatten die Arbeiter in 7 von 82 Berufsarten Ende 1921 niedrigere Reallohne, in den übrigen um 2 bi» 72 V. H. Höhere al» 1914. In Frankreich sind die Real löhne aller in der Statistik aufgeführten Arbetterkate- gvrien gestiegen Und Nur die Realeinkommens der Be-, amten, die 1.911 mehr al» 8000 Franken im Jahr be zogen, sind gesunken. Die im Kriege neutral geblie benen Staaten weisen (mit Ausnahme der Schweiz) ebenfalls eine Steigerung der Reallöhne der Arbeiter auf. Zn alleU Ländern hüt sich der Unterschied zwi schen den DöhUen der gelernten und der ungelernten Arbeiter vermindert. Las Gehalt de» Beamten, gemes sen an dem Lohne de» Arbeiter», ist heute Überall viel geringer al« vor dem Kriege. > Vwrsireß Lloire. Origtnal-Roman von M. Herzberg, ^inerllam. Lopyrladt 1020 dx l.it. Sur. ZI. I-Incke, vreUIen 21. l»». VortNtzung.) Ma-dum virboNn.) Darauf war Fist in Ekstase geraten, ob de« -An- dvvbaren, merkwürdigen Zutreffen» aller Erfordernisse. Maire hatte auf Gustav warten und ihn» noch einmal alle» wiederholen müssen-^. Auf sein« Vermittlung und warme Fürsprache hin war dann Claire dem Direktor pvrgeschlaaen und vorgestellt worden.^ Ihre herrlich«, wenn auch noch nicht genügend geschult^ Stimme, mehr aber noch ihre blendend« Schönheit hatten diesen der- anlaß», sie zu einigen Prvbeauftritten zu verpflichten,, unter der Bed'ngung, daß sie unter französischem Na men und in französischer Spräche sänge, E» war ihm ganz recht, daß sie ein noch ernsteres dramatische» Re pertoire al» die Pariserin beherrschte, Mein Kapell meister war entzückt davon und hatte ihn belehr«, daß diese mächtig« Stimme Mit ihrem ergreifenden dunklen Timbre gerade an solchen Orten, durch den Gegensatz mit seinen sonstigen leichtgeschürzten Darbietungen, im Sturm erobern und Aufsehen erregen würde Der Versuch gelang.. Claire wurde der anziehendste, der benetdetst« Stern der „Alhambra", Ikr« Gag« war «ine In ihren Augen ungemein hohe, und sie hätte nun- all ihren Sorgen enthoben, glücklich sein können, wenn st« eben nickt Claire gewesen wäre. Ohne «in« rechte Vorstellung dessen, wa» «in Spezialitäten- und Varietee- theater eigentlich bedeutet«, hätte Ne sich, in dem blü henden Bestreben, endlich Verdienst zu finden, in ein solche» förmlich hineintreiben lassen. Nun erst, mit der Näheren Bekanntschaft der Verhältnisse, .kam ihr di« voll« Erkenntnis de» Berufe», den sie sich erwählt. Ge- Witz, er war auch ehrbar.. Ab«» der leicht«, sehr unge niert« Don, der unter den Kollegen herrscht«, die ganze Art ihrer Umgebung stieß st« ab« Und die Intrigen! Der kleinlich» Neid s«» weiblichen Mitglieder, der seine Spitzen vorzugsweise gegen sie richtete. Mit Mühe Pvang st» Ach, «mM» und gereizt, ihnen gegenüber zu kühler Freundlichkeit.. Dabei waren, noch im Grunde die männlichen Kollegen anständige, sehr erträgliche Menschen, im Vergleich zu vielen Herren de» Publikum». Unablässig zog ihr« Schönheit kühne Erobe. rungslusiige an, und nicht immer konnte sie persönliche Berührung mit ihnen vermeiden. Tier nicht allzu stren gen Vorschrift hum Trotz, drängten sich die Betreffenden durch kleine Bestechungen bis hinter die Kulissen in ihre unmittelbare Nähe, ihr mündlich ihre faden Schmeiche leien ihre versteckten Anspielungen zuzuflüstern., Trotz! ihrer stolzen Abwehr, die gerade da» Verlangen steigerte, umdrängten, umschwärmten ft« sie, wie ein Bienenheer die Rose. Wie sich vor ihnen retten? Einer besonder» zeichnete sich durch die Hartnäckig keit seiner Verfolgungen au». Schon seit Wochen stellte er ihr nach, beobachtete jeden ihrer Schritte., Er war ihr ganz besonder» zuwider, jener Blonde mit dem nichtssagenden Gesicht Und der schiefen Spürnase, dem sie damals in Moabit im CerfchtSgebäude begegnet war. Gut, daß irr sie nicht wtedererkannt hatte, ihren wahren Namen nicht verraten konnte!' Sie sehnte sich unbe schreiblich hinaus aus diesen Verhältnissen. Aber wel cher Beruf, schon vorher so schwer erreichbar, stand ihr nun noch vffen? Aber gleichviel, wohin sich wenden! wenn sie nur hier weg könnt«, au» dieser Umgebung! Und was würde wohl Adolf zu ihrer Tätigkeit sag« Instinktiv ahnt« sie sein« tief« Abneigung dagegen. D halb Hatto st« Hm auch jene, al« sw ihi Zeit endlich geschrieben, verheimlicht. Er daß si« ein« lohnend« Anstellung gefunden; näheren Einzelheiten war si« rasch hinweg „Sie werde anständig bezahlt, so daß -» ihr «ine Klei nigkeit fei, Hm di« geliehene Summe mit Dank zu rückzuzahlen." Ueber ihre Person, ihr inner«» Leben -«richtet« sie trotz feiner warmen Bitten wenig, ihn im-s wer auf später vertröstend. Wie lang« sie ihn derartig würde Hinhalten können, wußte st«,di« seinen leiden schaftlichen, ungeduldigen Charakter kannte, freilich nicht. Einstweilen genügte «» ihr, daß ihr Engagement an der „Alhambra" durch ihre Namensänderung setmw Ent- bezogen und verwandt werden I einer «wissen Meng, Mund- t der verordnuna ausdrücklich Vie Luckermenaen sollen den obersten Land,»zentral- Äw» de» Po« ihnen bezeincheten Stell,« zur Versa- llt werden« Die Etnsuhr von AuSlandszucker soll nur ausdrücklicher Genehmigung de» Ernährungsminister» ge- ,et sein und der SuSlandSzucker soll nicht in den freien van- del kommen dürfen. Da» Plenum de» Netch»rat«I nahm dann noch einige Anträg« setmtz Ausschusses hierzu sowie den An trag Oldenburg an. Don StacU unö Lrmö. «ne, 4. Oktober 1922 Die Reichsregierung zu dem sozialistischen Terrorakt in Auerbach Wie wir seinerzeit gemeldet haben, brachte der de mokratische Retchstagsabgeordncte Brodauf-Ehemnitz tms Reichs tag eine Anfrage ein, die sich mit der am 4. Juli in der Aper bacher Zeitung enthaltenen Aufforderung der Betriebsräte, de» Gewerkschaftökartclls und des Afa-Kariclls, sowie der beiden sozialistischen Parteien und der Kommunistischen Partei an die Arbeitgeber Auerbachs zur'Schltehung ihrer Betriebe und zur Zahlung der ausgefallenen Arbeitsstun den, soweit sie für den Generalstreik in Frage kamen, beschäf tigt. Reichsinnenminister Küster hat auf die Anfrage folgende Antwort erteilt: „Die sächsische Regierung hat mitgetetlt, daß sie Form und Inhalt der an die Arbeitgeber iw Auerbach ge- richteten Aufforderung mißbilligt. Um eine Wiederho lung derartiger Vorkommnisse zu verhindern, hat der sächsi sche Ministerpräsident bereits am 8. Juli 1922 diese Stellung nahme der sächsischen Regierung öffentlich zum Ausdruck ge bracht. Da hierdurch die Gewähr (Soll bkS eine Gewähr sein?) gegeben ist, daß die sächsische Regierung eine Wieder- holuna derartiger Vorkommnisse in der Zukunft mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln verhindern wird, ist für die Reichs- rcgieruna, die im übrigen den Standpunkt der sächsischen Re gierung in vollem Umfang.beipfltchtet, ein Anlaß zu wetteren Maßnahmen nicht gegeben. Amtsantritt des evangelischen LandeSbischosS. Am 80. )er Betriebsleitung wurde das Zugeständnis „ ... tellung erpreßt. Da durch diese Vorgänge eine ordnungs- September mittags XI Uhr wurde in den Amtöräumen de» mäßige Fortführung des Betriebs unmöglich gemacht worden I Ev.-luth. LandcSkonsistoriumS zu Dresden die feierliche Ber- ist, hat sich di, Direktion der^temen» und zwungon.gesehen, da» Wermrwerk Hitz aus mit«««» zu schliessen und bis Arbeiterschaft zu entlassen. In der Apparatesabrtk vor Allgemeinen Elektrizität». Aktiengesellschaft in der Ackerstraß« in Berlin ist ein Witte» Streik ausgebrochen, weil di« Direktion di« übertarisltchs Zu lage für die Vorarbeiter abgvlehnt hatte. Di« Direktion hat daraus sämtlich« 10000 Arbeiter entlassen und den Betrieb ge- schlossen. Eg^^sta^ von Oppau. Bei der Besichtigung Oppau» durch den vom Reichstag eingesetzten Ausschuß zu» Untersuchung der Ursachen de« ExplostonSunglück« in dem Oppauer Werk der Badischen Anilins und Sodastttrtk gab der Staatökommtssar'für da« Htlfswerk Oppau einen Bericht über die Wtederausbauarbeitsn. Der Ausschuß für Personenschäden hat insgesamt 8ü Millionen Mark an taufenden Md einmaligen Zuschüssen bezahlt. An Mobiliar- und Reparaturschäden wur den bis jetzt 72 Millionen Mark, an Gewerbeschäden rund 7 Millionen Mark, an landwirtschaftlichen Schäden rund d Millionen Mark verausgabt. Die, Unterbringung von Kindern erforderte 814000 Mark, die Beschaffung von Wohnbarackrn 1600000 Mark. Bisher wurden K69 Millionen Mark sür Wtederaufbauarbeiten und Schadenersatz verausgabt. Bet einem Nundgange durch Oppau konnten sich die Mitglieder de» Un tersuchungsausschusses von der riesigen Aufgabe überzeugen, dl« innerhalb eines Jahres geleistet worden ist. ReichStagSabge- ordneter Hoffmann (Ludwigshafen) betonte, daß Oppau ein bleibendes Denkmal deutscher Arbeitsamkeit, deutscher Intelli genz und deutscher Tatkraft sei. > Der deutsch-englische Luftverkehr soll durch einen regelmä ßigen Luftdtenst zwischen London und Köln eröffnet werden. Man muß erwarten, daß eine weitere Ausdehnung des Luftver kehrs über das besetzte Gebiet hinaus nur dann zugelassen wird, wenn er auf Gleichberechtigung aufgebaut wird, d. h. daß nicht nur englische Flugzeuge in Deutschland, sondern auch deutsche in England landen dürfen. Dowjetrußland hat die allgemeine Wehrpflicht einaesüh« und zwar für sämtliche Männer zwischen 20 und, 40 Jahren mit einer Dienstpflicht von 18 Monaten. Der Militarismus, den der Krieg nuZrotten sollte, blüht also auch im sozialistischen Lande wieder üppig ans. Towjettruppen in Sibirien. Die Sowjetregierung hat Truppen nach Sibirien geschickt, um die „weiße" Regierung im ostsibirischen Küstengebiet zu verjagen, sobald die Japaner ab gezogen sind. Eine große Deputation, unter Führung des Ge- närals KoSlow, wird sich von Moskau nach Tibet begeben, um dort, ähnlich wie mit Afghanistan ein Bündnis zu schließen. Der AuSdehnungsdcang des „roten" Rußlands scheint ebenso groß zu sein wie der des „imperialistischen" Zarismus. Güdflawten au» dem Reparationefond« der kommenden Vahr« zusteht, dem verkehremtntstertum Normal- und Schmalspur- Personen- und Frachtwagen liefert. Das Protokoll Über diesen Vertrag ist vorgestern unterzeichnet worden. Die veehandttnaen übe« die Veamtenbesottnng. gm Be- amtenaueschua de» Reichstages wurde seitens der Regierung versichert, daß spätesten» bi» zum 9. Oktober genügend Zah lungsmittel zur Verfügung stehen würden. Ferner wurde das ablehnende Ergebnis mitgetetlt, <u» dem die vtetchSregisrung in der Frage einer gleitenden Gehaltsskala für Beamte gekommen ist. Nach Schluß der Aussprache legte Redner ein« Entschlie ßung vor, in der ausreichend» Einkommen sür Gruppe t und Erhöhung der sozialen Zulagen gefordert werden. Angenom men wurde jedoch eine Entschließung der Arbeitsgemeinschaft, und zwar bet Stimmenthaltung der sozialistischen Vertreter. Darin wird u. a. erklärtr Da» Gebalt in der untersten Be amtengruppe muß einen auskömmlichen Lebensunterhalt ge währen. ES muß mindestens so bemessen sein, daß bet der Uebersührung in daß BeamtenverhältniS keine finanzielle Ber- schlechterüng eintritt. Süddeutschland gegen bi« ReichSeisenbahn. Die süddeut- schen Etsenbahnorgantsationen haben sich in Beschlüßen der letzten Tage für die Wiederherstellung der Etsenbahnhohcit der Freistaaten ausgesprochen. Der Retchsregteruna und den Lan desregierungen sind Resolutionen zugcstellt worden. Ein neuer SozialisterungSplan. Die Bergarbeiter Haven dem Reichswtrtschaftsmtntster, dem Reichskohlenrat und dem Reichskohlenkommissar Vorschläge zur Sozialisierung der Baustoffindustrie unterbreitet. Die Bergarbeiter wollen sich in diesen Vorschlägen verpflichten, größere Heber- schichten zu verfahren, um der sozialisierten Baustoffindustrie die nötigen Kohlenmengen zur Verfügung stellen zu können. Sie fordern, daß die sozialisierte Baustoffindustrie einen be deutenden Anteil an dem Wiederaufbau Frankreichs erhält. Stabilisierung der Währung? Der Reparationsausschuß des Reichswirtschaftsrats hat in seiner Sitzung am 2. Okto ber die Beratung der herrschenden Währungö- und Kreditnol begonnen. Es wurden zwei Arbeitsausschüsse zur Beratung der Maßnahmen, die zu einer Stabilisternug der Währung führen können und zu einer Ausarbeitung neuer Krcditreformev eingesetzt. Ungeheuerliche Neubauten für die Besatzung in der Pfalz. Aus Kaiserslautern wird gemeldet, daß die französische Be- satzungsbvhörde in der Pfalz bis 1. April 1923 von den Re gierungspräsidenten verlangt: die Anlage von 0 Exerzier plätzen, den Bau von 2 Luftschiffhallen in Kaiserslautern und Ludwigshafen, die Bereitstellung von'Grundstücken zum Zwecke der Errichtung von 13 neuen Kasernen und Nebengebäuden. Man schließt daraus, daß Frankreich an eine Rückgabe der Pfalz auch nach Ablauf der Besatznngsfrist absolut nicht denkt. Vom Fechenbach-Prozeß. Bei dem Landcsverratsprozetz iw München gegen den früheren Privatsckrctär Eisners, Fechcn- bach, einen Dr. Gargas und den Münchon.er Korrespondenten der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" in München wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen und den zugelassenen inländischen Pressevertretern für einen Teil der Verhandlungen Schweige- Pflicht auferlegt. Fcchcnbach wird beschuldigt, ein Telegramm des bayerischen Gesandten beim Vatikan und das Memoran dum Erzbergcrs vom September 1914 fremden Zeitungen zu gänglich gemacht zu haben. i Eime MaMnkuMMvUW ohne,Masse". Nie von den radikalen Betriebsräten einberusene Massendemonstra tion in Berlin war, wie man im dortigen Dialekt zu sagen Pflegt, eine äußerst „zahme Angelegenheit"., Ter kommunistischen „Massendemonstration" fehlte das Wich tigste, die Masse. Trotz wilder Reden,, roter Fahnen und schönsten Plakaten verlief alle» ruhig. Nur der Ver- kehr wurde erheblich, gestört. BetriebSschließung infolge Terrors. Die Siemens und Halske A.-G. teilt mit: Am Montag drang ein Teil der Beleg schaft des Wrrmrwerks der Siemens und Halske A^G. in die Dirokttonsräume ein und verlangte, trotzdem über die Ange legenheit bereits Verhandlungen zwischen den beiderseitige Verbänden schwebten, die Zurücknahme der Entlassung eines Betriebsratsmitgliedes, das wegen unbefugten Verlassens eincr^Arbeit entlassen worden war. Durch tätliche Bedrohung der Wiederein ¬ deckung entgehen mutzte» denn im Privatleben blieb st« Fräulein .Schild, und al» solche erreichten ste auch fein« Briese. Ein« andere Schuld izu berichtigen, di« ste ungleich schwer drückte, war iHv bis jetzt versagt geblieben., Von Lag zu Tag Hatte ste gehofft, ihrem unbekannten Wohl täter einmal zu begegnen. Sie trug zu diesem Zweck« die dreihundert Mark in einem Briefumschlag stet» bei sich, um ihm diese sofort zustellen zu können.. Die« al le« quälte si« und trug mit dazu bet, ste mißgestimmt, unzufrieden und unglücklich zu machen« Nur Hr Ge sang brachte ihr Momente ves, Glücke» und de» Selbst vergessens. Stand sie draußen auf -er Bühne, und di« ersten vertrauten Töne schlugen an Hr Ohr und Hechi, so versank alle» um ste her, und di« gewaltigen Mellen der grandiosen Musik, die urdeutsch war, ,wis ste selbst, trotz der französischen Worte, trugen sw au» irdisthM Nichtigkeit und Erbärmlichkeit hinauf zu fsttaer Har monie. Von ihrem Strome sortperissei- ganz viejenigs, deren Klage, deren Sehnsucht sie sang, vergaß W sich selbst, Gegenwart, Beraangenheit ünd Zukunft.. Tiefem leidenschaftlichen Ausgehen in Hrem Gesang«, der zün denden Verve ihre» Vorwand, im Verein mit dem süßen Schmelz ihrer strahlenden Stimm» und dem .sel tenen Netz ihrer Erscheinung verdankt« ste ihren unge wöhnlichen Erfolg und erregt» den brennenden Neid der übrigen Damen dev „Alhambra". !S. „Sie ist e», -si Gott," murmelt« Gröningen, a!» «» von feiner Loge auf Claire» Hohe, schlanke Gestallt in ihrem schimmernden Schleppkleide auf dH Sz»no schrei ten sah, von nicht endönwollendem Beifall Lemüßt. Ernst, ohne Lächeln, verneigt« st« sich. Ta» Orcheswr intoniert« da» Präludium Mm Rezitativ dev großen Art« der Leonor« au» v««chov»ft» „Fidelio", und «» wurd« weihevoll M im Haus«.. Und dann, nach den kurzen, letdenschastttchen Ausruftn der Empörung, er klang va» hold« .Gebet Leonore» an dt« Hoffnung.» Hn den -eradgßsunknen Händen da» votenölatt, dessen Ag