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Bttlag« zu Nr. 2>5 de« Auer Lag,blatte« uud Nuzsi-er« für b» Gqgebtrg«. Sonnabend, den 28. September l-22. einem Bekannten, der al« höchst geschickter Jongleur an einem Varietee arbeitet, besseret Direktor in einer ver» legenhetEcke als GesangSkomtker empfohlen worden. Dor versuch gelang s Gustav ist nun ein gemachter Mann mit dreihundert Mark Monatsgage, wo er sonst bei sei» nen Meistern kaum die Hälfte verdiente. Dio sollten ihn blotz mal hören, Fräulein I Ueberwältigend l Zum Totlachen komisch! Und dabei hat er wirklich eine fa» mose Stimme, um die ihn manch, lyrischer Heldentenor beneiden könnt«!" „Alle» immer durch Empfehlung!« seufzte Claire. Die» «ine Wort führte ihr du» eigene Glend wieder voll «u Gemüte. ,Ja, Empfehlung ist alleS^ so oder so!" bestätigt^ ,^ätte ich doch eine!« rief Claire sehnsüchtig au«. „Sie — ach Gott ja! Ich hab' ja ganz vergessen!" versetzte Hifi reuig. „Ta sitz« ich und rede von uns und mir und habe noch nicht einmal ausführlich gehört, wie «S Ihnen ergangen. Was treiben Sie denn augen blicklich liebes Fräulein?" „Gar nichts! Gar nichts!" sagte Claire trübe. Und nun berichtete sie, da außer Flji nur noch die stille Kranke im Zimmer anwesend wär, von allen ihren Tewütigungen. Enttäuschungen und Fehlschlägen. ES ergab sich jetzt ziemlich von selbst das Eingeständnis ihrer Ratlosigkeit, und der Zweck ihres Besuches. „Mein armes, liebes Fräulein!" leuszte Fifi.teil nehmend, nachdem sie geendet, und auch Mieze drückte ihr lebhaftes Mitgefühl aus. „Spielen Sie denn auch Violine?" fragte erstere dann. , ' ja!" „Gut? Fließend, auch prima Vista?" „Darf ich Ihnen eine Probe geben?" „Natürlich! Tas wäre das richtigste; hier ist meine Geige.« Claire stand auf und leg.le Jacke, Hut und Hand-i schuhe ab. Tann ergriff sie das Instrument, stimmte kunstgerecht und fragte: „Was soll es also sein, bitte?" „Ich möchte, daß Sie mal Else« Part versuchen, hier aus dem Brahms'schen Konzert. Wird das zu schwer sein?" . „Ich glaube nicht!" meinte Claire nach flüchtiger Prüfung. Tarauf begann sie zu spielen, zuerst zaghaft, dann immer sicherer mit zunehmender Verve. Fisi und Mieze lluuschlen kritisch. Tas Fräulein entledigte sich ihrer Ausgabe n*chl übel, erwies sich als eine sorgfälrig ge schulte Geigerin von genügender Technik und warmem, kraftvollen Ton. Was sie aber in Fifis Augen als ganz, besonder» beoehrenswert erscheinen ließ, das war ihre Schönheit, die sich ihr jetzt erst, nun sie sie >zum ersten Male ohne Hut sah, förmlich frappierend offenbarte. Tas Fifi zu gekehrte feine Profil von fast klassischer Reinheit hätte sich unter der Erregung des Spiels gerötet. Darüber wob sich di« Glorie de« herrlichen, reichen, goldenen LvckenhaareSs ein wunderbarer Gegensatz zu den brau nen, leuchtenden Augen mit ihren schvngeschwungenen, dunklen Brauen. Wie Paßte zu diesem Kovfe die könig liche Gestalt mit ihrer stolzen Haltung! Die würde Auf sehen erregen! Und wieviel reizender mußte sie noch sein, wenn sie anstatt de» schlichten, unvorteilhaft ätzen den schwarzen Kleide» die Helle Uniform teuü! Fist, die sehr lebhaften SchönPettMnn und den Ehrgeiz besaß, in ihre Kapelle möglichst schön« Damen haben zu wollen, obwohl ihr diese Vorliebe schon Manch «ärgerlichen Verlust bereitet hatte, war von Claire- Liebreiz geradezu entzückt. ' „Bravo! Bravo!" rief sie daher überenchusiasttsch. als diese geendet, und „Bravo, Bravissimo!" schallte es, begleitet von starkem Händeklatschen, au» dem Hinter stübchen, in dessen Tür nun di« Mädchen, durch da» Spiel angelockt, vollzählig wieder erschienen. „Ta haben wir ja gleich Ersatz für Else!" sagte Ella „Meine ich auch!" bestätigte Lora. „Sehr klug!" spöttelte Fifi. „Darum eben ließ sch sie doch probieren, ihr weisen Ratgeberinnen! Ta Sie so gute Blattspielerin find, Fräulein Schild, würden Sie doch auch im Ensemble die erste Violine übernehmen können, nicht wahr?" wandte sie sich dann wieder an Claire. „Wenn ich meine Partie vorher einmal durchspielen könnte, sicherlich." . „Na, dann wollen wir s gern mit Ihnen versuchen. „Ich wäre Ihnen so dankbar!" „Sie besitzen doch wohl ein weißes Kleid?" Claire nickte. „Wenn auch Schnitt und Machart anders ist als unsere Uniform; fürs erste ginge es schon, die Schlei fen decken das. Diese aber müssen dazu sein und ge nau nach dem Muster der unseren. Tas Nähere be sprechen wir noch; auch die Tage. Kommen Sie jeden- 7alls morgen vormittag, vielleicht gegen elf Uhr mits Ihrer Violine her zu den Proben, damit wir sobald als möglich wieder vollzählig sind. Und nun genug des Geschäftlichen! Jetzt, Kinder, wollen wir mal erst zu Ehren der neuen Kollegin einen feinen Kaffee brauen. Tora und Käthe, ihr springt unterdessen hinüber zum Konditor und holt uns schönen Kranz- und Streusel kuchen; hier sind Zwei Mark!" „Ach, das kann Gustav besorgen!" entgegnete Käthe, die am Fenster gestanden; da kommt er gerade über den Tamm mit Tremel und dem Bildschönen!" ,Die müssen auch dabei sein, natürlich," sagte Fisi, schon mir dem Kafseekochen beschäftigt. „Das wird ja 'n richtiger Kaffeeklatsch!" lachte Dora. „Schade, Mieze, daß 'du nicht dabei sein kannst!" „Wir können ja hier trinken!" schlug Fisi vor „Holt den großen Tisch von drinnen hierher ans Sofa; dann ist sie mitten drin im Vergnügen — nicht. Mieze?" „Recht, Fisi! Und der Bildschöne soll nxben mjr sitzen!" ..Da» tut ev ungebeten, du! Kennst la kein« Vs wunderung für dein «pfelgesfchtchen, und —" Weiter kam Ella nicht. „Aber Kinder!" warnt« Mft rechtzeitig mit einen Blick auf Claire, die sich verlegen mir ihrem Mantel der auf dem Stuhle nckben ihr lag, zu schaffen machte Ella murmelte etwa«, da» deutlich wie „scheinheilige pvüde Pastete" klang und stieß Dora an. Indem trat Gustav in« Zimmer. „Tu sollst Kuchen holen, Kleiner! Großer Kaffee« klatsch in Sicht!" rief Käthe vortretend. „Fein!" sagte Gustav. „Her mit'« Jeld! Dremel und Reinhardt dürfen doch mitmachen, Fisi? Ich spen diere für euch' Zigaretten. Dremel hat übrigen« einen Sack voll Neuigkeiten; der wird dir erzählen! Lenk mal bloß an, gifi, die berühmte blonde Rondelle von der Pariser Oper, die sich Direktor MannSfeld, um seine Ri valen Keller und Barth, bei denen die Lagrange singt, zu übertrumpfen, gegen ein nette« Monatssümmchen ex-ra verschrieben, hat abtelegraphiert! Sie Hütte jetzt erst erfahren, wa« da« für'n Stall wäre, in dem sie singen sollte! Da« Passe iHv nicht; sie verzichte aus di!e Ehre! Was sagst du zu der Frechheit?" ,Fann auch nur so 'ne ruppige Ausländerin! Eine Deutsche wagt das gar nicht!, Wenn die Berliner Mit ihrer Fremdensucht nicht wären, besonders was die Va rietees anbelangt. International mutz die Weiblichkeit da sein, partout anderes zieht nicht, wenn'« auch zehn mal besser ist!" sagte Fifi verächtlich. ittvrlsehuna kolat.i mit 6u6. IM <r > ttül-kctten r>-, SM-tt-MveM- pulve,. I ! v.'tt <7iiki klaren I!,' 1 > »Nil Mucker, >t, ?sck^i>«u 0,. Oetker'» 0«ck,>ulver „I In >, b LNISNel Ulled o<Ier V»,ser r»t»,kN rum o»»: I4N « lUettl, Sl> u Zucker, I LMSNel voll Sutter oder .U„r«u,u>e, I reelkllel De. Oetker', Nuckpulvee „Nuckln". I'äekcken 0e. Oetker'» lVlttek-elwelSpulver-, A l.iter Stilett ocle, Zud-reNun^ Versrttetto-Is, Veltt, »ttck-MveikpuIvrr, Sutter, Tucker uncl „ttc.ckm ' mit cter Itt'lrk ru eittem testen teiu, rolle ilin »u» und belebe clümit eine Ol'-.'kucNcnfttk'm 1 l'fund äepfel verden Kesekült, xc^eftnilien und >;>./licht'i t nut den nnuelmckenen Öoden xele^t. ^iif.Utn rum «üftre einem slü^illen l ei^ sn, fiieke die Klasse stdei die ^plelszbeiden und backe die l orte §0 10 Zinnien. I^ged dew »«eiten de»ueue man »le mit Lucker Oienstkab. ^rrt (nur kür ärlng. falle) sm 24. Lept. llr mecl. uvksvkvnvn Oienstksbenäe ^pvtkelcs sm 24. September Kunk^vs Kpolkvkv. MHsiWeWistW. Geschäftszeit von 7 bis 12'/, und 2 bis 5 Uhr nur Mittwochs und Sonnabends nachm. g schlossen. Tägliche Verzinsung der Einlagen mit Ansbewahrnng und Verwaltung von Wertpapieren sowie Vermietung von Schließfächern. Teleph.Rr.47, Amt Aue. Stadtgirokonlo u. 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