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nöiitzen Gumm«n MMS SU» denfslbo, VÄU»N -»schöpft werden, au» dsnen di« Mhatt»«, vo-u- und P»nsi»n»»rtzUunL»n Meßen; v) dt» greilassum dpr Staaten und Gemeinden von einer «Mll» ar» Klein« »«ntne», da st» selbst ketn» Mögltchktt mehr tzad»n, it»u« Dlsuerquellen und »innaßmeu zu »rlchtteßsn. - Englancks Sorgen tm vrtent. Snglandd Verleaenhett au» Anlass der -vtechlkchsu Nt*V»rlaa» tn Kleinasien wächst mit dm steigend«»« For- derungen d»r türkisch»« Sieger. Diese bekunden immer Mntaev Neigung, sich mit der Räumung Kleinasien» und der Zurückgabe Thrazien» -ui beguttgen. Täten sie da», so würde England gewiss keine«» Widerspruch er beben. Aber sw bestehen aus der A u t o u o m 1 o Ko n- ftantiuope»» und der türkischen Herrschast Über dir Dardanellen und gerade die» kann und will ihnen England unter keinen Umständen! -««gestehen. Es be schwört vor allem Frankreich, wenigsten» tn der Frage Sonstanttnopel und Meerengen mit England einig kn bleiben. Und es steckt sich hinter Jugoslavteu und Rumänien, um sein Ziel zu erreichen. Belgrad und Bukarest sollen zur Ausrechterhaltung des Friedens von Sedre» energtsche Schritte etnletten. Tenn beide seien daran interessiert, daß dis eroberungssüchtigen Türken keine Macht in Europa wieder erhielten. Es dämme hinzu, daß jetzt bereit» da» arg verstümmelte Bulgarien offenkundig mit den Angoratürken sympa thisiere, sodaß die Gefahr eine» gemeinsamen Vorgehens beider Mächte nach Rückkehr der Tllrkenherrschcrft in Thrazien den Frieden ans dem Balkan arg gefährden könne. Tie englische Presse malt bereits eine«« Bal- kank'r'ieg als den Auftakt eines neuen euro päische«« Weltkrieges in den schwärzesten Farben au». Sie beginnt auch, schon wieder mit ihrer beriich- tlgten Lügenpropaganda, indem sie die siegrei chen Türken in allen Tonarten scheußlichster Greuel be schuldigt, die sie gegen Christen Und Europäer verübt haben sollen. Aber in Frankreich scheint das alles we nig .Eindruck zu machen. Bisher ist nur eine Zusage der französischen Regierung erzielt worden, daß sie in der Frage der Neutralisierung der Meerengen und . Konstantinopels mit England am gleichen Strang zie hen werde, soweit die türkischen 'Interessen das Unlie ben. Wenn «vir Deutsche an diesem neuen schweren! Orientkonflikt unmittelbar auch nicht beteiligt sind, .so berührt er doch insoweit auch unsere Interessen, als Englands Sorgen gerade jetzt im kritischen Augenblick von einer vernünftigen Lösung des Reparatwnsproblems abgezogen werden und sich auf einen Ausgleich ..der Orientschwierigkeiten konzentrieren. > LNeiiwe potttisehe rNeld«H»se«. Falsche Krisengerüchte. Die auffallende Ankündigung, daß Reichskanzler Dr. Wirth Ende der Woche seinen «Erho lungsurlaub antreten wolle, hat zu einer Verdichtung von innerpolitischen Gerüchten geführt. Man glaubt, daß das ReichSkabineth durch Eintritt von Mitgliedern der Volkspnrtei und Jndustrievertretern umgcbildct werden soll. Eine solche Forderung sei auch schon in den ersten Garantievcrhandlnngen Mit der deutschen Industrie in der vorigen Woche erhoben wor den. Wie die Berliner Zeitung am Mittag feststem, sind die Urlanbsabsichten des Reichskanzlers durchaus keine plötzlichen; der Reichskanzler hat sie vielmehr längst von Woche zu Woche verschoben, und wahrscheinlich wird er auch in dieser Woche Nicht seinen längst fälligen Urlaub!antreten, da die Führung der schwebenden außenpolitischen Fragen bis zn ihrer P!öjuug ln seiner Hand bleiben muß. Starke Inanspruchnahme der Nelchsbnnk. Die Tcuc» rungSwelle, die über Deutschland hingegangen ist, macht zwischen den beiden Nachbarstaaten an gestellt Morden. Leider zwinat der V sich auch in der'starken «eanspruchuna der Reich,»bunk geltend. Der Bnnknotenumwus hm nm fast l k» M i U i ar de n, der Umlauf an Darlehnekasseitfcheiuvn um über ein« Drtt elmM« arde zng -««o m m e n. Damit beträgt der Umlauf an Papier geld ittt.t) Milliarden. Bürgerlich»«! Wahlsieg in Thüringen. Ruch einer Mel dung des B. T. aus W e imar liegen über die Nretsrawipaylei» lu Thür uaeu aus II« Wahlkreisen die Ergebnisse vor. Davon haben d ei eine soztatdemeknm'' ehn eine bÜrner« e sozialde m okra - len R ückgn >> g erschren ilud z«var zn einem kleinen Teil zu Gunsten der Kommunisten, zum größeren Telle zum Nutzen de» Landbundessund der Mit- telstandslisle««. Aber auch der Lnndbund erhielt aus Kosten der pr'Iituchen Rechtsparteien Zuwachs. . Di» Ratifizlerungsurkundeu über den deutfch'tfchechischen Wirtfchasts-nnd Staaisbüraervertrag ind in Prag ansge- l n usch t «norden. Damit sind die wir schasiltcßen Beziehungen ... -- 'usvvrkanf Deutschlands, eine Folg? de» Sinkens der Mark, zur Erschwerung des G renz v e e k e h r s. Die Reichsregierung hat die deutschen Paßstellen tn dcr Tschechoslowakei anweisen müssen, Sichtver merke für Reisen nach Sachsen mir dann zn erteilen, wenn b.v Notwendigkeit und DcMglichkelt der Rühen nachgewiesen wird. Versenkung eine« deutschen U-Bootes. Rach den Bestim mungei« des Frledensvertrages sollen die ausgelieferteil deut schen U-Boote versenkt werden. In Ausführung dieser Be stimmung handle amerikanische Flotte das deutsche U- Boot ll i au d?r virginischen Küste vorsen k t. Auch für auf richtige Friedensfreunde bedeutet es einen Schmerz, wenn srühore Feinde ein deutsches Schiff versenken, dessen Besatzung todesmutig ihre Pflicht bis zum Aeußersteu getan hat. Hilfe lt«r Oesterreich? Der il n t e rs u chu ug S auS- s ch n ß des Völkerbuudrates Hal einen ersten Bericht des Sach« verstäudigeuausschusies für Fiinniizailgelegeilheiteir zur Hilfe Oesterreichs enlgegeugenommen. auch die Wirtschaftö - kommission hat sich mit der österreichischen Not beschäf tigt. Das AerztekousUium berät und berät, währenddessen liegt der Kranke in den letzten Zügen und der Tod kann jede» Augenblick eintreten. Die Ausnahme Ungarns in den Völkerbund scheint nach Mitteilungen des ungarischen Außenministers Grafen Bnnssy gesichert zu sei». Die Aufnahme würde wie ein schlechter Witz wirken. Der Völkerbund brüstet, sich, demokratisch zu ein, Ungarn wird aber lamu konstitutionell regiwt und das liegiment Hortht) ist durch Ströme von Blut der Bürger be- leckt. Wahlen in Amerika. Die ersten Vorwahlen zu den allge- meinen Kongrüßwnhlcn in Amerika im Staate Maine, die' als Stimmungsbarometer anzusehen sind, haben einen Rückgang der republikanischen und eine nicht unbeträchtliche Zunahme der demokratischen Stimmen gebracht. Dieser Ausfall ist'eine Folge der Unzufriedenheit mit der Stellung düs Kongresses tu den Stcucrfragen und in der Kricgsin validen» F ürso r a e. Bei der allgemeinen Beliebtheit jedoch, die dür Präsident Hard ing genießt, ist kavm anznuehmcn, daß der neue Kongreß eins demokratische Mehrheit erhalten wird. Was ist Wucher? Vas sächsische wlrtschaftsmknlsierkum über öle Zesisiellung öes Verkaufspreises. Was ist Wilcher und welches ist der gerechte, Ver kaufspreis? Diese Fragen sind besonders in den Krei sen der .Händler und Verbraucher sehr umstritten. Bein« s.ä ch s i's ch pM« Wirtfchafts Minister in «n sind des halb mich in letzter Zeit häufig aus den verschiedensten Erwerbs- und Bevölkerungsschichten Anfragen einge gangen, was denn nach Meinung des Ministeriums iin allgemeinen als Wucher »zu bezeichnen sei. Ihre Ur sache haben di.se Anfragen in, den ungeheuer unter schiedlichen Gestehungspreisen der bereits auf Lager be findlichen Waren gegenüber solchen Waren., die neu er standen werden müssen. Tas sächsische WirtschaftSmi- uisterium steht sich daher veranlaßt, der Oeffeutlichketd Vavsiretz Llreive. Original-Roman von M. Herzborg. Fmeritcsn. eop^rigdt IY20 by lot. Kur. öä. l.incke, vrcs.Icn 21. ft« yoryltzung.) lNachdruck verbotn.) Sofort ging sie an die Musterung ihres Koffers. T« lag obenauf die feine, swrlenflimmernde Brautrobe ihrer Mutter. Diese hatte «je fast vergessen; das wäre etwas! Tie bot in ihrer ungeheuren Weite, durch die reiche Fülle des schwcrsetdenen Unterkleides, den zarten Brüsseler Tüll, sowie die eaizltckoude, .Handperlenstickerei de« UebergewandeS einen höheren. Wert als irgendein modernes Stück ihrer eigenen bescheidenen Garderobe. Nnv zeitweilig brauchte sie sich von ihm zu trennen, bi» sie genug verdient, es wieder einznlöson; das war noch ein Trost. ES lunßie eine hübsche Summe brin gen; denn Clairo wußte, daß die Mutter in jener Zeit de» Reichtums nur allerneneste Modenerzrugnisse ge tragen. ' Sie nahm .also das Kleid 'heraus, schlug es sorg fältig in ein Tuch und legte 'es auf ihr Bett' Daun löste fte seufzend die goldene Kette von ihrer Uhr und packte sie dazu. Diese beiden Gegenstände würden ge nügen, ihre« Stiefvaters Wunsch zu erfüllen« vielleicht Vlieben iHv dann noch einige Notgroschen für die Zu kunft. E» war mittlerweile spät geworden. Ehe sie den schwere,« Gang nach dem Leihhaus antrat, .mußte sie genau wissen, wo es gelegen und ob es zu diesor Zett noch geöffnet war. Sie beschloß daher, nm die pein liche Frag« im Hanfs zn vermeiden, ihre Hilfe zu einem Schuhmann zu nehmen. Ter Beamte gab ge- fällig Auskunft und Claire dankte und ließ den Weg beziehungsweiss den geeignete,« Straßenbahnwagen nach der Iägerstraße bezeichnen Am andere,« Morgen suchte sie mit ihrem Kleinlich tumfangretchen Paket so unbemerkt wie möglich au» dein Haus« zu kommen. Solcher Last recht ungewohnt, hätte ff« gor,« einen Träger gehabt, aber, wie sollte st« da« Wachen, ohne da» Ziel Oves Wege» anzngeben? Do zvg st« «» vor, sich allein zu behelfen. E» ging auch alle» ganz gut. Am LoiMau» selbst Wilsen sie Plakat» »urecht. Sie war hier nicht die ein ¬ zige, die Sachen zum Versetzen brachte, o nein! Diese vielen, vielen, mühselig beladenen Leute hier, Mit ihren sorgenvollen, verhärmten Mienen! .Sie erzählten vor« des Levens Not und Kümmernissen- Als Claire nun vorn am Tische stand, .beobachtete sie Puch enden Herzens den ihre, Sachen prüfenden Be amten „Ihre Legitimation!" sagte er. Sie gab ihm ihren vorsichtig mitgebrachten 'Kvn- sirmandenschein. „Baronesse Schild zu Brandenstein?" las er dun, indessen eine Blutwelle der Scham und Demütigung Claires Gesicht überflutete unter den pielen neugierigen und erstaunten Blicken, die sich auf ske hefteten, ' Ihr Name, Ihr stolzer Name! Sie selvst auf dem Versatzamt. inmitten der Armut! .Hatte sie sich das vorder klnrgemacht. Was hätte ihre Mutter wohl dazu gesagi? Aber es war doch schließlich, nichts, dessen sie sich zu schämen brauchte; so beruhtgte sie sich bald. Ihr Eigentum zu versetzen, war doch iHv gutes Recht rind Armut ist keine Schande! Nichtsdestoweniger empfand sie sie hier als solche, weil ihr Stand, ihr aristokrati scher Name verhinderte, daß ste nnbemertt nnv nnails- sälltg, wie die anderen hier, in der Menge verschwand. Ste rmpsand ihn znm ersten Male als ein Hindernis. Würde er es nach fernerhin sein, ans ihrem Wege nach Arbeit und Verdienst? Das fragte sie sich fast bekloni- «nen.. ' i „.Hnndertzwanzig Mark!" unterbrach der Beamte ihren Gedankengang, die Gegenstände beiseite legend. „Für beides?" fragte Claire erstaunt und ent täuscht. Vie hatte mindestens das Toppelte erwartet. „Für beides!" entgegnete er lakonisch, gab 'ihr eine Nnmmer, hieß ste nach der gegenüberliegenden Sette gehe«« und ivarten, bis sie znr Anszahlnng de« Gelbes aufgernseu würde. Nach Empfang ihres Scheines und Goldes fetzte ste nusatmend den Fuß wieder auf dl« Straße. Gott sei Tank, daß da» vorüber wart Ste ging die Iägerstraße hinauf tu die Friedrich straße hinein, nm nu«« sogleich die gewünschten Sachen für ihren Titespäter zn kaufen. Zögernd blieb sie an, der Ecke stehen. Außer Kleinigkeiten für sich selbst, hatte st« Einkäufe noch nie gemacht, Und in Hevrenarttkolu zumal war ft« gänzlich unerfahren. Es blieb ihr aber «evn»ut d»n Standpunkt b*kivchu-,b»n» dsr tn dißsW Frage tn »ine» Mukschrtst de« MftMn Regteruna »st da» M«tch ttutoenommeu wvetwn ist, An d»m »ntsp««ch»»p' do«» Abfchntit d«» r»ttkstßBtt tvued« au»a«Mvt» Dt« Auffassung, daß, j«d« Peettzfoederung. dt» dt» Giestehuttgskosten «tnov War« zuzüglich «tue» aug«m«s- f«n«n Gewinne« ttberfchv«tt«t, Wuch,v darstsll«, kann unter de«» heutigen kvmpltztert»»» Gefckäftsverhätttttfck sen ml« ihre«» »«ugeinvt,» rasche«» «sräuvsrungen Nicht «nehv ausrechterhalte«« werden. Atu« solch« Begriff»« beftimuntng für den Wucher war nur fa lang« haltbar», «l» sich die Valuta und Prelvkurven t»» lauggestreckten, -iemltch flache«» Linie«» duvegten. Bet d«»» Heuttgrn iSchtvattkungen betveaj sich dtefelb« Kur»»» sehr vft In steilen, senkrecht aufstetgeuden u»»d a»uß wieder ab fast lende», Linien. Ein« Kalkulation auf wett« Sicht N»iit einer gewisse»» Stetigkeit und Norm ist badet kau»«» »»«»ch möglich. Es mutz zugegeben werden, daß eil» Kaust »nanu oder Industrieller, der unter alle«» Umständen heule seine», Preis nur nach den Gestehungskosten hn- zügltch eine» angemessenen Gewiune» ses«sev»>«lch total au «verkaufen kann, denn 'zuweilen kam» dasselbe Quan tum Ware«» nicht wehr für de», Preis ne«, erstände»» tm» den, de«, der Verkauf derselben Menge all.« Waren ein« schließlich eines angemessener, Gewimws erbrach, hätte. Man wird deshalb der Industrie und dem Handel einen Verkaufspreis -»billigen nulssen, der in der Mitte -wüschen den Gestehungskosten der a l t en und dl: r n enen Ware liegt unter Emschlutz eines angemessene», Gewinnes.' Die Zubilligung eines solchen Durch sch niitSsa he« der Gestehungskosten ist jedoch, polkswirtschastluch nur daun gerechisertigt, erträglich und für die Masse der Konsu menten ungefährlich, «Venn die beteiligten Industriellen und Häudler auch.tatsächlich! nachweisen, baß eine Wie dererstehung neuer Waren oder Rohstoffe für sie In Frage kommt. Aus diesen, Grunde dürste eine solche Kalkulation der TnrchschnittögesdehungSlosteir nur den jenigen zngebilligt werden, die einen regelmäßig forst laufenden Handel oder eine regelmäßige Gliterproduk- tion betreiben, weil nur daun leicht der Nachweis der Tätigung neuer Einkäufe gefordert und erwartet wen den könnte. Diejenigen dagegen, die einen solchen Nach weis nicht zu erbringen vermögen, wüßte», von der Zu lässigkeit einer solchen Durchschnittsgestehu»gskostenkal- kulation ausgeschlossen sein. Tos würde in der Praxi» bedeuten, daß der jetzt nicht selten vorkommende Gcle- genhetlshandel, der mit demselben Betriebskapital in jeder Umschlagsperiode mit einer anderen Ware, und zwar nur an» nackten SpekulationDgründen handelt, ganz automatisch bekämpft und auf ein Mindestmaß zu- rückgedrüngt wird. Nie reelle, stetige Güterproduktion und der bodenständige eigentliche Berufshandel würde der Gefahr enthoben werden, schon dann des Wucher» bezichtigt zu werden, wenn er lediglich einen Preis fordert, der bei der heutige«, Unstettgkeit der Verhält^, nisse und des MarkkurseS notwendig ist, um Produktivst und Handel vor gefährlicher« Erfchütteruugen und' vor! einer unerträglichen Gefahr für Ehre und Ansehen zu schützen. Gleichzeitig aber würde dabet der Masse der, 'Verbraucher eine Gewähr gegeben, daß von ihr nur ein solcher endgültiger Preis verlangt wird, der beim Fort bestand dec Volkswirtschaft unabwendbar und im letzten Grunde auch gerechtfertigt ist. Tas ist der fachliche Standpunkt de» sächsischen Wirst schasismintsteriumS zu dieser Frage, der auch, soweit e» die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen und Verord nungen zu lassen, schon von der LandespreiSprüfung»- steile in der Praxis beachtet wird. doch nichts anderes übrig, als sichi auf die Reellltät der Berliner Geschäftsleute zu verlassen. So erstand sie denn iin ersten bester, Laben das, Nötigste. > . Froh auch dies erledigt zu haben, schlenderte sie langsam durch die Friedrich- und Leipziger Straße, flennend über die Pracht tn den Schaufenstern der nnl- zähllgen eleganten Lüden und den riesigen Wagem und Fnßgängerverkehr dieser lebhaften Geschäftsstraßen. Beim Ueberschreiten einer der Querstraßen war st« gezwungen, vor vorüvorsahrenden Wagen zu halten. Dicht neben einer Anschlagsäule stehend und flüchtig über die zahllosen Bekanntmachungen an derselben hinglei- lend, fiel ihr Auge aus folgende 'Ankündigung r Grand- Restaurant „Germania"! Allabendlich bei freiem 'EiU- tritt Konzert des! Meister-Tamenvrchefters. „Meister!" Tas waren ja dis Künstlerinnen, Wit denen ste die Fahrt nach Berlin gemacht. Claire sin» vierte nun noch einmal genauer die Anzeige und merkt« sich die Adresse: Unter de«, Linden. Vielleicht begegnete«, sie sich noch einmal. M wür de ihr Freude machen, diese heiteren, lebensfrohen Mäd chen wiederzusehen, welche so mutig und energisch beim Fehlschlagen des einen Berufe» zn einein anderen min derwertigeren gegriffen hatten. Etwa» von ihrer Tat, kraft, meinte sie, würde dann vielleicht in sw hinüber strömen und ihre zunehmende Mutlosigkeit beleben. Nun wußte sie wenigstens, wo sie zu finden war«»«- I«, Mer Verlassenheit schien ihr da» schon ein Trost, und besser gestimmt, al» sie gegangen, kam, sie tist Heim wieder an. Am festgesetzten Tags rüstete st« sich zu dem Gang« nach Moabit. Sie hatte beschlossen, ihrem Vater, wie ste ihn noch immer zu nennen gewöhn« wav> nicht» von ihrem Fiasko 'bei sei«,er Wirtin und dem Versatz Grey Sachen zu sagen, so lange er selbst nicht merkte, daß di« überbrachte«, Gegenstände neu und nicht fei»» einstige» Eigentum waren. Deshalb hatte sie da» Pretsverzstck» nto von alle«, Gegenstände«, sorgfältig entfernt. Ohne Hindernis 'gelangt« sie diesmal in da» Ge bäude. Eh« fte tn das Sprechzimmer einlreten durst«, Wurde da» mitgebrachte Paket geöffnet und von den komrvUterend»n Boantten genau untersucht. Erst Nach dem di« Gegenständ« für erlaubt erklärt worden, erhwtt sis diesslben zurück. Ter UntersuchungDrichter war heut» nicht im Mpwch»