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Auer Tageblatt : 06.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192209061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-06
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 06.09.1922
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Nr. N)S. »u«r Tageblatt »Nb «lnzttgn für da« Lq-«Nr-«. Mittwoch den ü. Geptemdrt isßü. e ver- « ist Dein ilvs Deiner elfe st des lich mit ver mehr mühten inden. Soll- c etwM steif belfeicr aktiv Es braucht re Hebungen was Turner Alanzfest des r zuständiger ende Papier- rantwortliche fach auf dem m Instanzen er Hamsterei dtgt sich mdurch be- en Tagen so die Gehälter " sagte sie >tn, sie Dir sie weinte der große«« r vor dein lick hinein. I im ein» ig noch do» ironin, da« Verantwortlicher Nedatteur, Fritz Arnhold. Druck und Verlag, Auer Druck' und Verlagsgesellschaft ». d. Aus. iseli zurück- insah, n>nr und Stolz Letzte Drahtnachrichten. Maßnahmen gegen die Teuerung. Berlin, 6. September. Der Reichskanzler hatte gestern eine neue Besprechung mit den Spitzenorgani- sa : icnen über die Ncgicrungsmahnahmen gegen die Teue rung. Dr. Wirth gab eine Uebersicht über die politische Lage und erklärte, er würde keinesfalls die Hand dazu bieten, aus dem mageren Goldschatz der Neichsbank einen namhaften Be trag herzugeben. Er habe die nicht unbegründete Hoffnung, daß Amerika in die Neuregelung des Neparationsproblems aktiver als bisher eingreifen werde. Ein Vertreter des All gemeine» Deutsche» Gewerkschaftsbundeo forderte von der Regierung schnellere und intensivere Arbeit bet der Wucher bekämpfung. Einen breiten Raum in der Besprechung nahm die Erörterung über die vom Allgemeinen Deutschen Gewcrkschaftsbund gewünschte Wiedereinführung der Zwangswirtschaft ein. Der Reichskanzler erklärte, die Frage der Wiedereinführung der Zwangswirschaft müsse von Fall zu Fall erwogen werden. Die Negierung sei be müht, durch Vorschüsse den Beamten und Arbeitern bei der Winterversorgung nach Kräften behilflich zu sein- Der Ver treter des Deutschen Gewerkschaftsbuudes betonte, die Negie rung möge vor allem den Verfall der Währung zu verhindern suchen. Der Reichskanzler erwiderte, die Vor aussetzung für eine Stützung unserer Währung sei in erster Linie eine Ausländsanleihe. Eine Grundbedingung für diese Anleihe sei die Sanienmg des Budgets. Zum Schluß er klärte der Reichskanzler seine Zustimmung zu dem Wunsche eines Gewerkschaftsvertreters, daß zu späteren Zusammen künften auch der Neichswirtschafisminister und der Reichs- aibeitsmlnister HInzngezogen werden und teilte mit, daß im anzig ver« nternetde», !»r«t»n, btt en zeigt eine s einen tta- , und somit vicklung dte- r deutschen, duftete ihre» wn Mart he Herkules, Hervorrufen wns oft ge- l, was dieser ,>S selbst ist »er sind vor- amerikanische ctngt in der Dana, und mch nur auf enden, 'Mer- prickelndem id scharmant löst. ist einer >arf cS nicht mrchbrausen. »Lichtspi'len Kinofreund .den. de« Keuw«chl Vereinowirtv rtnSzeitschrtft, m, Erhöhung ch eine Reihe ten» auf den, die gefallenen ammlung am lt erstattet, räbersürsorg». fürsorge sind Durchführung für Kriegs- Der Ätam tr zu ersetzen, rädern geben im Deutschen ebildet. Der und Verstör >en Zentrale, »Höfe und d>e den Schmml vie im Aut- ayern, Mün tz sollen auch ch Gründung olcher Ist für !ben gerufen, ilso eine Mo- lösung ist der Htbildrr-Vor- n n e rs t a g, s a r r h a u s» :n. Nähere» >erem. Tie i und ihre whne oder >achrlchtigen , rechen, — gesehen zu bereit, be ben Flascke wußte ' g genoß s« >er gemocht, e sie, um Bergarbeiter durch Klarstellung des Lohnabkommens in Presse dazu beigetragen, diese Erregung, die teilweise so- zu Streiks geführt hatte, zu bekämpfen. Englischer Gewerkschaftskongreß. London, 6. September. In der gestrigen Sitzung des Gewerkschaftskongresses in Southport wurde eine van dem Arbeiterführer Thomas eingebrachte Entschließung angc- nommen, in welcher es bezüglich der Reparationen heißt: Die Konferenz, auf der über 5 Millionen organi sierte britische Arbeiter vertreten sind, erkennt an, daß die Entscheidung der Reparationskommission für da» deutsche Volk einen zeitweiligen Aufschub der unmöglichen Lasten ge sichert habe, die ihm von den alliierten Negierungen anfer- legt wurden. Die Konferenz hofft, daß diese Krisis dazu gedient haben wird, die dringende Notwendigkeit einer so fortigen und e n d g ü l t igcn Ne ge In n g des Repa- rationvproblems nachdrücklich vor Augen zu führen In der Entschließung wird dem Plan der internationalen Mitarbeit zur Wiederherstellung der verwüsteten Gebiete erneut zuge- ttmmk und erklärt, es sei kein Plan für die Wieder herstellung Europas möglich, wenn nicht die Besetzung der Rheinlands und die Politik der Gemalt auf- gegeben werde Es müsse eine angemessene Früt nn'> E> leichterung für die Zahlungen gewährt werden. Die deiutehe Industrie dürfe nicht erdrosselt werden, wenn Frankreich und Belgien wiederhergcstellt werden sollen. Die Arbeitslosigkeit behandelnd, erklärte Thomas, alle mühten anerkennen, daß die anderen Fragen damit verglichen durchaus bedeutungslos eien- Keine Frage stehe in so engem Zusammenhang mit >em Arbeitslosenproblem wie die der internationalen Schwierig elten, Unsere Erklärung hat bewiesen, daß im gegenwärtige!, Augenblick nicht Deutschland, sondern der britische Arbeiter bezahlt. Komplott gegen dir rumänisch« KöniA»samUie. Pari», 6. September, Wie Tempo an» Bnkarest meldet, st dort ein Komplott gegen die königliche Familie endeckt worden, da« während der Krönungofeierllchkeiten ausgeftthrt werden sollte. Die Urheber de» Komplotte« seien verhaftet worden, ev seien ehemalige bulgarische Offizier« die »er Organisation de« Obersten Luboreoki von Berezi ange- sörten. Sie hätten ein vollständige» Geständnis abgelegt md zugegeben, daß die bei ihnen Vorgefundenen Explosiv taffe dazu bestimmt gewesen seien, während der Nennen di« Tribünen der königlichen Familie und der Diplomaten in di« Lust zu sprengen, vutomodilungltck. Plauen, 8. September. Vergangen« Nacht «reignit« sich wischen Mechelgrün und der Lochschenke «in schwer«« Auto- mabilunglück. Ein mit ü Personen besetzter Kraftwagen suhr an «in«n Baum und überschlug sich. Di« Insassen wurden !«rau« g«schl,ud«rt und schwer verletzt heutt früh in« , irankinhau» Plaue«, gebracht, Deutschland namentlich auf dem Gebiet, dir Versorgung mit Brotgetreide, Futtermitteln und Fett in hohem Maß« auf die Einfuhr angewiesen ist, kann eine wesenltche Besserung hin- sichtlich de» Stande» der Ernährung wie hinsichtlich der Preise beim jetzigen Stande brr Produltton nicht ohne Aendrrung der allgemeinen Wirtschaftlage Deutschlands etntreten. Voraus setzung hierfür ist tn erster Linie die Befreiung Deutschland» von dem Druck Übermäßiger Bar- und Sachlteferungen an die Entent;. Die Mintsterkonferenz ist einstimmig der Ueberzcu- gung, daß alle Maßnahmen getroffen werden müssen, die auf eine sparsame, zweckmäßige Verwendung der vorhandenen Nah- rung»mittrl im Inland Einfluß haben können, und daß n ch an , eine erträgliche Preisgestaltung bingewirkt werden muh. <.ie spricht sich daher für ein Verbot der Herstellung von Starkbier und tm übrigen für eine Einschränkung der Bierherstelluim au». Sie halt e» weiter für notwendig, daß die Verwendung von InlandSzucker für Liköre, bei der Herstellung von Brannt wein, Schokolade und Süßigkeiten alsbald verboten wird. Sie hält e» weiter für notwendig, daß tn dem demnächst beginnen den neuen ZuckerwirtschaftSjahre Maßnahmen dahin zu treffen sind, daß in erster Linie der InlandSzucker zum Mundgebrauch der Bevölkerung zugesührt wird. Auf dem Gebiete der Broi- Versorgung mutz die Umlage in ihrer gefaulten festgesetzt ni Höhe vurchgeführt werden. Die Konferenz verschließt sich bu bet nicht der Tatsache, dah bei der Festsetzung der Preise für daS Umlagegetreide der Geldentwertung und der jetzigen Pro duktion stärkste Rechnung getragen lverden muß. Von den Strafandrohungen muh unnachsichtlich Gebrauch gemacht wer den, gegen die, die aindere aufsordern, sich b;r Ablieferung der Umlage zu widersetzen. Die Konferenz empfiehlt weiter eine Prüfung, ob durch eine allgemeine Herabsetzung des Auswahl- atzes für freies Getreide Ersparnisse gemacht werden würden. Die Ausgestaltung der Kinderspeisungen, der öffentlichen Spei sungen und Abgabe von Lebensmitteln an besonders Bedürf tige zu ermäßigten Preisen werde geprüft werden. Eine Handgranate in den Börsensaal. Mannheim, 6. September. Gesl-rn nachmittag IN Uhr betrat ein junger Mann namens Janssen ohne Erlaubnis den Saal des Börsengebäudes und warf in den Saal etm Handgranate. Verschiedene Stände und eine Anzahl Fenster scheiben wurden b-schädigt. Da lein Börsenverkcbr wcn'. nur Sachschaden angerichtet worden. Janssen gehört, wir die Neue Badische Landeszeitung erfährt, zur hiesigen Gruppe der sogenannten Nationalsozialisten. Auf seiner Flucht tn der Richtung zum Schloff; bedrohte 'er die ihn Verfolgenden mit einem Revolver, er konnte aber festgenom men werden. Die Frag« de« UeLerschlchtenaLIommen». Essen, 6- September. Infolge linksradikaler Einflüsse ist die Durchführung des am 24- August in Berlin ab- geschlossenen Ueberschichtenabkommens für den Nuhrbergbau auf einigen Zechen verzögert worden, doch besteht Hoffnung, dah im Laufe dieser Woche die bestehenden Schwierigkeiten b e s e i t i g t werden. Die Kommu nisten und die Arbeiterunion haben für den 7. September eine Betriebsrätekonferenz einberufen, welche sich mit dem Ueberschichtenabkommen befassen soll. Die freien Gewerk schaften tm Bergbau wenden sich in einem Aufruf gegen diese Absicht. Infolge mißverständlicher Fassung der Vereinbarung bezüglich des Lohnabkommens für den Nuhrbergbau mar unter der Belegschaft verschiedener Zechen erhebliche Unruhe entstanden. Inzwischen haben die Vectreier der der gar Plaue«, v. September. Jugendlicher Defrau dant. Am Montag vormittag tn der 19. Stunde hatte »tn htrsiger Geschäftsmann seinen 15 jährigen Lehrling Erich Hüttner mit einem Geldbeträge von 24 585 Mark nach der Ge- werbebaitk geschickt, um den Betrag dort etnzuzahlen. Von dem Gange ist der Bursche nicht zurückgekehrt und hat auch da» Geld nicht einaezahlt. Offenbar, ist er flüchtig geworden. Markneukirchen, 5. September. Ein Pascher-De- Pot ist tn Rohrbach tn Sachsen an der böhmischen Grenze entdeckt worden. Man sand dort tn einem Hause beträchtliche Geldmengen vor, die zu Einkäufen tn Deutschland verwend« werden sollten. Außerdem entdeckten ab;r auch die Zollbe amten eine Unmenge Waren, die zum Paschen bereit tagen. Die Zollbehörden mußten die Warrn aus mehreren Wagen fort- schaffen lassen. Chemnitz, 5. September. SchuldtrektorArnold7- Nach langer Krankheit verschied hier Schuldirektor t. R. H;r- mau» Arnold. Ans der großen sächsischen Lehrerversammlung zu Zwickau war er der erste Referent für die sogenannten Zwik- lauer Thesen. Weiter ist er auch bekannt geworden durch seine Zng.'hörlgkeit zum Stadtverordneten-Kolleaium und durch seine langsährlge Führung des Erzgebirgs-Vereins. Ltmbach, 5. September. Kommission zur Be kämpfung des Wnch;rS. Durch die hiesige BretSprü- snngsstelle ist kür den Stadtbezirk Ltmbach eine Kommission zur Bekämpfung des Wuchers im Handel mit Gegenständen des notwendigen Lebensbeoarfs gebildet worden. Die Mitglieder der Kommission haben nach eidlicher Jnpflichtnahme einen besonderen Ausweis. Freiberg, 5. September. Fritz Küchenmeister außer Verfolg üng gesetzt. Der Bruder des Besitzers des Rathenauschen Mordautos, Fritz Küchenmeister aus Frei berg, sowie der Kapitänleutnant Alfred Hoffmann u/rd de« Leutnant Heinz sind, wie die Dena erfährt, auf Antrag ihres Verteidigers P. Bloch außer Verfolgung gesetzt und aus der Haft entlassen worden. Löbau, 5. September. Beigelegter Landarbei- ter streik. Im Löbauer Bezirk war ein Landarbeit;rstr;il ausgebrochen, der aber nunmehr beigelegt ist. Mit Ausnahme von Berthelsdorf ist die Arbeit am Montag überall wieder aus genommen worden. Da vom Streik die Staatsgüter am meisten betroffen waren, hatte Iustizminister Dr. Zeigner persön lich emgegriffen. Die endgültigen Verhandlungen über die Lohnfragen lverden diese Woche in Bautzen geführt. Der Str'ik hatte besonders dadurch eine Verschärfung erfahren, daß sich auch die gesamte I n du st r i e ar b>; i t r r s ch a f t auf feiten der Ausständigen gestellt hatte. Die Induftriearbei- te - stellten den Streikenden auch eine größere Summe zur Ver fügung. Seit Ausbruch des Lnndarbeiterstreiks war die Gen» d n'vnrie im Bezirk bedeutend verstärkt worden. Die Arbeiter forderten sofortige Zurückziehung der Verstärkungen. den seinen Tüll darüber in reizenden Wendungen und A'nvesken dnrchzvge», deuteten ans inn.ewöhnliche Kost- bnlk.it. Emire dachte nicht an diese. Ehrsluchisvali nahm sie eS vvm Riegel nnb drückte fromm ihre Lippen ans den Staff, den ihre Mniter getragen -hatte. Dies Kleid war ja dnS einzige, was sie noch vorfnnd von dem, was einst Uner geiietnen Mutter gehörte. Sie mochte es nicht hier nnd fremden Händen überlassen. Sorgfältig legte sie es zusammen, trng eö hinnnter nnd packte es in ihren Koffer, Bur dem Portal hielt Adolf, der geduldig ans sie ge wartet, mit demselben Inspektor Wägelchen, das sie herge bracht, Sonst mar fast ntenmnd zu sehen. Voll eigenen Taktgefühl«, oder ans Adolfs Wink, hielten sich auch die anwesenden, nicht tm Felde oder Wirtschaft-Hause und In den «lösten beschäftigten Leute fern. Die hier nnd dort verstohlen hervorlngeiiden Gesichter sah die junge Baronesse gar nicht. Bor dem An-aangStore aber stand der alte Fester mit entblühtem Kopse, einen Straub prächtiger Herbstblumen in der Hand, und erwartete die Abfahrenden „Ich kann meine junge Gebieterin nicht scheiden lassen, ohne noch etnmal ihre liebe Hand zu küssen!" sagte er bewegt. „Das bin ich nicht mehr, lieber Herr Fester, entgeg nete Claire, die Blumen in Empfang nehmend nnd die ehrliche Hand, die er ihr reichte, drückend. „Für mich bleiben Tt« die angestammte Gut-Herrin, .ab Tchönsilen tausendmal tn anderen Besitz gekommen!' eewlderte er lebhaft. „Ich danke Ihnen für Ihre Trenel Widmen Sie sie Schvnvrlen ferner um meinet-, um seiner selbst willen, mein lieber Herr Fester, und leben Sie herzlich wohl!" Sie fuhren ab. Der alte Mann sah ihnen nach, den Herrn Baron dabet mit kräftigen, nicht sehr schmeichel- haften Namen benennend, und ihn tn Grund und Boden verwünschend. — d l Die jungen Leute, mit ihren eigenen Gedanken be- - schästigt, sp ochen unterwegs nur wenig. Bei Adolf war " die innere Bewegung so stark, daß e. nicht reden konnte, und Claire selbg war auch nicht wohl zumute. Sie ver suchte daher schließlich, heiter über ihre Zukunftsan». sichten zu plaudern,' aber es wollte nicht so recht ge- iiige». Sie fühlte sich doch jetzt beklommener, als sie etngcstehen mochte. So starken Mut und Charakter sie auch besaß, sie war doch immerhin noch zu jung und eindrucksfähig, um sich ganz über die Trost losigkeit ihrer Lage hinweuznsetzen. Allgemach be mächtigte sich ihrer eine große Nietn»gesehlagenheit, und st»« Gefühl der Heiunrtlosigkeit und Verlassenheit begann Gewalt über sie zn gewinnen. Noch stärker wurde e», al» sie im Zuge sah und durch die öd« Landschaft unter einem veränderten, regnerisch trüben Herbsthtmmel dnhtnfnhr, der so recht tm Einklang stand mit der grauen Ungewthhett ihrer nächsten Zukunft. Wie hatte sie früher so gern von jungen Waisen in ähnlicher Lage gelesen! Wie interessant war ihr immer dieser Standpunkt gewesen, der nun auch der ihre gemor det,! Eine allbeitebte Nomausituatiou.' Inna, schön, allein stehend und verarmt, fährt die Heidin tn die wette, un bekannte Welt hinan«! Mil welch angenehmer Spann- nng pflegt. Claire tn ihrem schönen, sicheren Heim diese verzwetsellv Lage ihrer Heldin zn genieien, voll Neugierde, wie d,e Zukunft sich ihr gestalten werd,. (Fortsetzung kolgt.) Vf. öalir's^ÄÜlipülvel' »I»r. 23« kwrobt«. Miet, um ät« Asin, geiunä unct velü eu erbettln. Tebnitetnlö'enäi cteilnklelert äl« ^unäbökt«. let Im Oebreuck billiger ,1» Ltimpiutt. . l« -^u«> Vetiln-Vrogerle« vwgsrl« llrler Lo., älertrt, loltett«»- deu, Ouetev Otto. In Donen-zpotkAi Lentnil-Vrogerl,, Xäl«o-0roLestv In Uttllnttm vwg«rl» Kleb. Udlnumn. in k««od«u« 0rog«rl< Nenn. Sieg,!. vmif, dieser Woche rin« neu« Zusammenkunft mit den beiden > Ministern stattftnden wrrdr. Dl« sozialistisch« Einigung. Berlin, 6. September. Der Vorwärts und die Freiheit i vrrvffentlichen da» von den Partetvorständen der beiden sozialdemokratischen Parteien gemeinsam auegearbettete Aktionsprogramm der vereinigten sozialdemokrattlchen' Partei Deutschland» In dem Programm werden folgende Kampfziele der Partei ausgestellt-: 1- Schutz der Republik In der Elkcnntni», dah die demokratische Republik für den Kampf de».arbeitenden Volkes den weitesten Spielraum und eine gesicherte Grundlage für die Verwirklichung de» Sozialismus bietet, fordert di« vereinigte sozialdemokratische Partei Deutschland» schärfsten und rücksichtslosesten Kampf gegen alle Bestrebungen zur Wiederherstellung der Monarchie, Festigung der Netchsetnhett und Ausbau der Republik zu einem organisch^ gegliederten Einheitsstaat- 2. Kampf gegen die Klassenjustiz^ Umgestaltung des gesamten Nechtvweseno nach soziallstlschen Gnuibsätzeu 3 Finanz- und Wirtschnsts- Politik. Grundlegende umfassende Finanzreformen auf dem Prinzip der Qnellenbesteuenmg und Lastenverteilnng nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, Sicherstellung der Ver sorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln unter Mit wirkung der Genossenschaften, Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaues, Kontrolle der privatwirtschaftlichen Monopole, Sozialisierung der Schlüsselindustrien, insbesondere des Berg- baues. 4- Sozialpolitischer Schutz der Arbeitskraft durch Ausbau der sozialen Gesetzgebung, Abwehr aller Angriffe auf den Achtstundentag, Sicherung der Koalitionsfreiheit und des Streikrcchts, Ausgestaltung des Wirtschaftsrätesystems zu einer Vertretung der sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen der Arbeiter, Angestellten und Beamten. 5. Volksgesundheit und Volkserziehung. Vergesellschaftung des Gesundheitswesens, der Erztehungs- und VUdnngscinrichlungen, Einheitsschule mit weltlichem Charakter, Erklärung der Religion zur Privat sache. 6. Internationale Politik. Die Partei fordert die Fortsetzung einer AnhenpvÜiik der Verständigung und des Wiederaufbaues unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit Deutschlands, Kampf gegen die imperialistische Politik, für Abänderung der Friedensverträge, für Ueberwindung der Macht- und Weltpolitik durch internationale Organisationen und Zusammenschluh des Weltproletariats zu einer einheitlich gefestigten Kampfgenossenschaft. Eine Note wegen der oberschlesischen Grenzfestsetzung. Breslau, 6. September. Der deutsche Vertreter bei der Grenzkommisston für die Festlegung der neuen oberschlesischen Grenze überreichte gestern dem Präsidenten der Grenzkommi ssion eine Note folgenden Inhalts: Die deutsche Re gierung vermag sich der Auffassung der Grenzkommissior« nicht anzuschliehen, die dahin geht, daß di; Demarkationslinie im Industriegebiet nur eine Richtlinie für die endgültige Grenz fest etzunä darstellt und dah noch wesentliche Aenderungen' zu lässig sind, da diese Auffassung weder mit dem Friedensvertrag, noch mit der Genfer Entscheidung vereinbar ist. Die Einzel fest etzung ist im Herbst vorigen Jahres von der Grenzkom mission in Form der Errichtung einer Demarkationslinir er- folgt. Da die Notifizierung -der Grenze, welche den beider- seit gen Regierungen am 15. Juni 1922 durch die Plebiszit- ommission zugegangen ist, sich auf diese Demarkationslinie tützt, ist diese also von den alliierten Großmächten als eine dem Artikel 4 entsprechende Festsetzung der Grenzlinie anerkannt worden. Sie nachträglich, wie anscheinend jetzt von polnische» Sette beabsichtigt ist, noch in wesentlichen Punkten abzuändern, würde mit Artikel 4 der Genfer Ensckeidung im Widerspruch tehen. Die zwischen Deutschland und Polen inzwischen ge- chlossenen Verträge über Oberschlesien vom 1b. Mai 1922 mthalten wesentliche Bestimmungen über die von der Grenze mrchschntttenen Bergwerksfrlder und Wirtschaftsgebiete, ebenso über soziale Einrichungen, sowie auf die Zugehörigkeit der Be wohner der dem ;inen oder dem anderen Lande durch die De markationslinie zufallenden Gebiete. Nach der Auffassung der »Lutschen Regierung wären die Grundlagen aller dieser Ver- räge erschüttert, falls die Grenzkommisston den polnischen An- sprächen nachgcb;n sollte. Die Konferenz der Ernährungsminister. Hamburg, 6. September. Die Konferenz der ErnährungS- und Landwtrffchaftöministe, die Diontag und Dienstag unter ! dem Vorsitz de» Reichsmtnister Fehr tagtrichat ein; Ent- schließung gefaßt, in der eS heißt: Da in Deutschland nach ' dem Verlust wertvoller Landschaftsgebiete noch weniger als früher genügend Nahrungsmittel erzeugt werden können und
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