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Auer Tageblatt : 02.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192209026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-02
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 02.09.1922
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Ik. Vvb. Au« katzißlaft nnd Anzeig«« für dal Grhg«bi»g«. GmirmSend, den t, Geptrmber ISN, äußere neste ta ihr am Ai terttib mit - ferner man o »er»« äm« l« hatte l kehrter Handb «»Übel ft« fett Kaffee Grldr« t« ta r den. d Wotzen Ivnnte langen tvetl« I nun a Vfenn ztmme selten Wtedei haft d denn < rer al! zu Mt Zn« « fahrt,' de, «I «mal Schön, « pano, ker ist nern, gehöre neu. diese! Meter ledtgli' lensan! dreißig nqch l Taüche Grschä! und ist Die d oenom Feuer gallert, durch < teuer Obaleil dieser! Trepar kein eil den m kräftig« und stl M östliche di« -ar men, f Al Zritun, der Fr trSgerS chelhäu dadur Menst «ln > sotten tem t Pal» bet m« Walzen starker Supper ihn au ihn mi schwänz KL fett uni beißend nach Yeter,duvA, Wien, Kopenhagen, London. Sn Ko» venvagen eMrte der Kaiser, v» gefalle thm da fo aut, daß er jede» Jahr wtedvikommen werde. Ker dänisch» König fiel vor Uchv-ck fast vom Stuhl. Wetcn man be- denft, daß Dänemark nur »in arme, Land ist und daß dem König dies», Kleinstaat«» nur sehr beschränkt; Mit» tel -ur «rrfüguna stehen, fo wird man den Ach reck ver» stehen. Im Hinblick auf die dänisch« Armut bezahlte der Lar, wenn er den dänischen König, seinen Schwieger- Vater, besuchte, in freigiebiger Weise die Kosten, dt« er und sein Gefolge dem Kopenhagener Hof verursachten. Der Deutsche Kaiser aber, dessen Gefolge an» sechzig Köpfen bestand, sprach vom Geld überhaupt nicht Biel« mehr verlangte er Militärparaden Krieg-schtsfbogrtt- hum,, G^iavper. Festtafel und dergleichen mehr Kein Wunder, daß eine Yanik ausbrach, wenn sich.die protzi gen Berliner ankÜndiMn. In dev Folg« wurde jede,» mal, wenn r>»r Deutsche Kaiser seinen Besuch in Ko Pen« Hagen in Aussicht stellte, der dänische Gesandte tn Ber lin angewiesen, auf die Krankheit der dänischen Köni gin,"stite der Nahe bedürfe, aufmerksam zu machen, und um Verschiebung de» Besuche» zu bitten, Zar Atexnntue war tn seiner Abweisung der Wil helminischen Besuche deutlicher. Er brauchte fretltch nicht zu befürchten, daß die Berliner ihn ww den Ko- penhagener Hof arm und kahlessen würden. Er könnt« auch nicht vorschützen, daß die Zarin nicht kräftig ge nug sei, die Aufregung solcher Besuche zu ertragen. Der Zav schrieb einfach seinem Berliner Gesandten, er weigere sich, in seiner Zurückgezogenheit durch je neu jungen MaNn aud Berlin gestört zu werden Als Bismarck Kaiser Wilhelm bot einer Auseinandersetzung diesen Brief zuschob, erbleichte der Kaiser nach der Lek- türe sichtlich. Aber auch in Wien ließ man den Kaiser Wilhelm, als er 1895 zur Beisetzung des verstorbenen Erzherzogs Albrecht, eines Preußenfeindes, etntrcks, deut lich merken, daß er ein unerwünschter Gast sei. Kaiser Franz Joseph behandelte Kaiser Wilhelm II. so kühl, daß dieser seine Gemächer in der Hofburg verließ und in der deutschen Botschaft beim Grafen Philipp Eulen burg abstieg. Hier wurde der ernste Gegenstand des kaiserlichen Besuches, der doch ein Begräbnis war, völ lig vergessen. Der deutsche Botschafter gab dem Kaiser nach einem üppigen Nachtmahl !etne wüste Theater« Vorstellung, wobei Brettlsünger und Nackttänzerinnen aufiraien. Ter Besuch des Kaisers in Wien hatte zur Folge, daß der Schwager des verstorbenen Erzherzogs, der bayrische Prinzregent, aus Abneigmlg gegen den Hohenzotlern dem Leichenbegängnis fernblieb. In kras ser Weise wurde der Kaiser auf seinem letzten Belach tn England geschnitten. Man hatte nie recht erfahren, was Wilhelm II. alles in London passierte. Nur das eine wurde bekannt: Eduard VII. liest bei dem Einzug in London seinen kaiserlichen Neffen aufeinem Schimmel reticn, was nach englischen Begriffen einer Verulkung gleichkommt, denn der Schimmel ist tn England nur das Neittier von Eloions und Spaßmachern. Uteir*» politische Meldrrrrsen. Was tut der Reichstag? Die innerpolitische Lage steht heute unrer dem Eindruck der Ablehnung des deutschen Mora- toriumLerjl'chi nS durch die Entente. Die Entscheidung, ov Reichstag und Auswärtiger Ausschuß einzube- rufen sind, wird erst in den Besprechungen des Kanzlers mit den Führern der Reichstagssraktionen fallen. Reichstagspräsl« oent Löb»- !st in Berlin eingetroffen. Konferwrz der demokratischen Minister. Nach einer Mel dung aus Braunschweig findet dort am 23. und 24. September eine Konferenz aller demokratischen Minister des Reiches nnd der Länder statt. Der oldenburgische Ministerprä sident, Lausten, beabsichtigt, seine Reformidecn über die Einsetzung eines Systems zur Besteuerung des landwirtschaft lichen Grund und BodenS zu unterbreiten. Lninuuemgatumg der Polen. In Oberschlesien haben die Poiei! Stimmenthaltung für die nm Sonntag, den 3. Septem ber itattsttwünde Abstimmung über die Autonomie der Provinz prollcnmert. Da sich bekanntlich sämtliche deutschen Parteien für !wS Verbleiben Oberschlesiens bei Preußen aus- rZprochsu haben, kann rS als sicher angenommen werden, daß ow Vollsabstlmrnuug mit großer Mehrheit dieses Ergebnis haben wird. Ein Zwischenfall im Rheinland. Im Berliner AuSwär- tigen Amt lies in den gestrigen Abendstunden die Meldung ein, daß in Düsscldors-Oberkassel ein belgischer Posten von unbekannter Hand erschossen worden sei. Aus diesem An- laß hat die belgische Regierung den? brutschen Gesandten in Brüst, l, Lakldsberg, eine in sehr scharfer Form abgefaßte Protestnote überreicht. — Bei der Brutalisierung brr rheinischen Bevölkerung durch die BcsastungStruppeu ist es nicht vrrwuuderlich, daß die Bevölkerung, zur Verzweiflung getrieben, sich in Gewaltakten Luft nmchj. Die Schuld dafür stillt lediglich der Entente zu. Völkerbund und Saargebiet. Der Bölkerbundsrat hat sich mit den Zuständen im Saargebiet beschäftigt. ES lag eine Ein gabe des Laudesrates vor, tn der gebeten wurde, das gegen« wärtige Mitglied der Regiorungskommission D r. Hektor nicht wiedewzu ernennen und dem Landesrat ein Vorschlags« recht für diesen Posten zuzugestehen. Welche Entscheidungen getroffen sind, ist nicht bekannt, da die Angelegenheit in ge heimer Sitzung behandelt worden ist. Nach der Stel lung, die der Völkerbund bisher gegenüber den saarländischen Wünsche» riugenmnmm hat, ist dieser Ausschluß der Oeffent« lichkeik verständlich. Er hat seinen Grund offensichtlich darin, daß sich die Mitglieder ihrer Beschlüsse schämen. Maßregelung «in«» serbischen Prinzen. Der Prinz Georg von Serbien ist ans Befehl des Königs, seine» Bruder», in Nisch interniert und auf 20 Monate seiner prinzlichen Rechte entkleidet worden. Prinz Georg war von jeher das Schreckens« lind des gewiß nicht engherzigen regierenden Hauses. Welche Gründe diesmal zur strengen Bestrafung geführt haben, ist au« der offiziellen Verlanibnrung nicht -u ersehen. Alnrmnachrichirn au« Ungarn. In Wien verlautet, daß die in der österreichischen Hauptstadt weilenden ungarischen Offiziere einen aeMmsn Befehl der Budapester Regierung erhalten hätten, sich für einen Einmarsch unga risch er Gruppen tn das Burgenland brrettzuhalten. Wie ihnen vertraulich witgetetlt worden sei, soll der ungarische Einmarsch im ynll« stn«r kritischen Wendung de» österreichischen Problem» erfolgen. Wilhelms H. Geisteskrankheit. ?8>0ll0PSlll>L VSgSN8. Unter diesem Titel verSffentllcht di« Berliner Staat«, vdllrgerzeltung, «tn hochkonservative» Blatt, di« folgenden aus sehenerregenden Mitteilungen: Der Loste ist in den meisten Fällen völlig! unfähig, eine Geisteskrankheit zu erkennen, und selbst wenn ey die Geisteskrankheit erkannt hat, den Kranken richtig zu be handeln. AIS ich vor zwanzig Jahren einmal die Rhei nische Provinzialirrenanstalt besuchte und hierbei von dem Direktor der Anstalt in liebensswürdigev Weise durch all« Abteilungen geführt wurde, war die Wir kung auf mich eine unerwartete. Ich begann an mei ner eigenen geistigen Gesundheit zu zweifeln und stellte schließlich an den Direktor die schüchterne Frag», ob es auch geistig normale Menschen gäbe. Ter Direktor war ein MaNn, mit dem sich reden ließ. ES schien, als ob er meine Frage erwartet hätte oder als ob Ne ihm öfter« schon selber durch den Kopf gegangen war. (Er wurde Übrigen« zehn Jahre später selber geisteskrank.) Er ant wortet«, geistig ganz normale Menschen gäbe eS eigent lich nur selten. Liese 'Frage fiele aber für den Irren arzt nicht so in« Gewicht. In der Welt liefen viele Geisteskranke frei umher, die nicht einmal von ihrer Um gebung als Geisteskranke beargwöhnt seien. Etngesperrr in ein« Irrenanstalt würden aber jedenfalls »cur dis Kranken, die gemeingefährlich' seien. ' Der Exkaiser leidet an sPfhchvPathta vaganK — krankhaftem Wandertrieb. Eine umere Unruhp trieb ihn dckzu, eine Art Nomadenleben zu führen. Tie von dieser Krankheit befallenen Menschen vermögen nicht in geregelter Arbeit ihre Pflichten zu erfüll ,'.. Die Budenangst, wie ein StudentenauSdruck lau,et, treibt sie außer Hause. Wäre Wilhelm II. als Arbeiter ge boren, so wäre er vielleicht als Landstreicher zugrunde gegangen. Als Sohn des Bürgerstandes h-äite ans ihm unter Umständen ein tüchtiger Geschäftsreisender werden können. Gemeingefährlich wurde seine Abnormität nur dadurch, daß er laut Herkommen und Ueberlteferung den Beruf seine» Vaters ergreifen mußte und die Ge schick« eines SechzigmillionenoolkeS leiten sollte, wozu, er gar nicht imstande war. Laß dann die Sache Mei ging, war eigentlich nicht seins Schuld, sondern die Schuld der monarchischen deutschen Verfassung, die die Leitung de» Reiches nicht dem Fähigsten, sonder.: dem durch di« Geburt bestimmten Mann anvertraute. Al» der Exkaiser nach Holland geflohen war, irteb ihn sein Leiden dckzu, ganz Holland mit seinem großen Retseauio unsicher zu machen. Holland ist.ein kleine? Land und da» kaiserliche Auto fuhr mit Slchtzig-Kilc-- meier.Geschwtndigkett, fo daß bald überall tn Holl mV da» kaiserliche Hupensignal Dasti Tata ertönte und die Holländer nervös machte. Tce holländische Regierung hat daraus kurzerhand den Kaiser in feinem Schloß Amerongen interniert. Die Einsperrungsorder wurde diplomatisch damit bcgründ t, daß die holländische Re gierung nur aus diese Weise für den Schutz des kaiser lichen Leben» zu sorgen vermöchte. Die Beschränkung auf da» SlKlvßgebiet war für den Kranken der ärgste Schlag seine» Leben». Seitdem verbringt er einen gro ßen Teil de» Tatze» damit, In dem Walde und auf den Wiesen seine» Gute» umherzuschtweifen und durch Le sen von Reifebefchreibungen sich einen Phan« tasieersatz für seine Leidenschaft zu verschaffen. Meisen war «in« solch« fix« Idee de» Kaiser», daß, wenn Gtaats- geschäst« oder die Tatsache, daß niemand zu besuchen war, ihm da» Reisen unmöglich machten, er manchmal «in« Macht in seinem Salonwagen zubrachte, der aus dem Bahnhof Wildpark stand, nur fttns Minmen von dem Neuen Pcklat» entfernt, unter dem Vorwande, daß er am folgenden Morgen -u einer unmöglichen Stunde in Ber lin s«in müßt«. Mehr al» hundert Beamt« und Arbei ter sind heut« nacht wach wegen de» Kaiser» Laune, in feinem wagen zu schlafen» sagt« Ende Mat Gras Eulen- bura »ine» Abend« -u mir. --- Unmöglich'. Hundert Personen? — Hundert und wehr — da» Verzetchnts ist durch meine Hände g»Ackngen. Lvnken Sie einen Augen- blick über di« Arven nach t Güterzttg« mtUsen aus ein Nrbengeletse geschoben werden und Perfonenzttge müssen langsamer fahrens da dt« yewGulichen Signale, der Pfiff der Lokomotiven und da» Läuten der Glocken, nicht staitstnden. muß dt« Zahl der Beamten verdoppelt wer den, um »tn GsenbchnunLtttck du verhüten. «nstcka» evftrßchen stch .dt» latserltchen SUtsen auch ftchevaestellt Haden. Auf dies» weis, find Wenfall» MilltardenbeiräS« au» dem Verkehr -»»wen worden. GchlteßUch muß noch in Berückstchttmmg gezogen werden, daß »tn außtzvvvdentltche« Abfluß von Mark, nottzn tn» KluBlaNd «rsolgt. E» Neaen Beweis, da- für vor, daß noch vor einiger Zett in Gletwttz aus »tue 1VVV«Marl,Note eine Aufgeld von IS Mark bezahlt wur de De« täglich wachsende ««darf an Papiergeld hat bereit» dazu geführt, daß dt« Meichebank zurzeit täg lich 2,8 Mllliard«n Papiermark Herstellen läßt. Dl« Banknotenpress« arbeitet jetzt auch,schon am Sonntag, um d«n Paviergeldbedarf voll zp decken. Im übrigen werden Anstrengungen gemacht, um die Bank- nvtenpresse tn die Latz« zu versetzen, vom IS. Septem ber ab tägllch 8 Milliarden Papiermark her- -ustelwn, Watz, wenn die» ein Jahr for'getetzt werdrn würde, 1000 Milliarden Papiermark «»»machen würde Infolge de» außerordentlich gesteigerten Bedarf» an Zahlungsmitteln waren in Fra nkfurt a. M. am gest rigen Freitag sowohl bei den Postscheckämtern al» auch bei der Eisenbahn und anderen Privatbanken die Bar. mittel vüllig erschöpft. Lieser vorübergehende Mangel an Zahlungsmitteln ist ein Kennzeichen der un geheuren Geldentwertung und der Teuerung, verstärkt durch die Entziehung de» Geldes au» dem all- gemeinen Umlauf. Le» Publikum» bemächtigte sich ge stern bereit» ein« stark« Unruhe, namentlich als das Post scheckamt Auszahlungen verweigerte. Von Staät unä Lauä. >«,, i». Scpt' Mbkk iWit. G»g tzk «emeindekesmm noch durch,,tzriickt metzeu? Der Avltestrnrat de« Landtage» bat bestimmt, daß die «ntschri- d«nt>« LundwMhuna erst am 1». S«pt«mb«r stattftnden wird. Mrtivürdtgrrwris, ist sür den Ui, S«pt«mb«r noch «ine Sitzung d«» «onderauefchusse« sür di« Gemetndrreform ang«. setzt. E« muß also mit her Möglichkeit gerechnet werden, daß Re Sozialisten «ine brttt« Lesung der ReaterungSvorlage über da» Bolkßbegehren auf LandtaaSauslösung beantragrn und durchsetzen. Inzwischen hoffen sie dann noch die Gemeinde««, form tn -wüter Lesung und wahrscheinlich sofortiger Schluß- lesung verabschieden -u können. Trotzdem dürften die Neu- wählen Mttt, Novemder stattftnden können. »«in« gahlung»fchwi,tigk«lt,n. Im Recht«au«schufs, di, sächsischen Landtage» gab der Ministerpräsident die Erklärung ab, daß der augenblickliche Mangel an Zahlungsmitteln, der hier und da dis rechtzeitige Lohn- und Gebaltß-ah- lung unmöglich gemacht habe, keinen Anlaß -ur Beun ruhigung biete. In kürzester Zett würden di« Schwierigkeit«» überwunden sein. Echwt«rigk,tt«n bii Lohnzahlungen w«g»n Mangel an Geldzeichen. Der Mangel an Geldzeichen macht sich in der fächstschenJndustrie immer fühlbarer bemerkbar, viel fach besteht kaum die Möglichkeit, an den Lohntagen.bte erkor« deruchen Summen von Geldzeichen von den Banken zu erhal ten, da die Reichsbank angeblich wegen de» Buchdruaerstrettt Anfang Juli d. I. mit Noten nicht ausreichend versehen ist. Wie wir hören, gehen in besonders kleinen Orten die Firmen dazu über, den Arbeitern und Angestellten Gutschein, auszustellen, damit die Arbeiter die nötigen Mittel zur Deckung ihrer Bedürfnisse an Hank» haben. Der Verband sächsischer Industrieller hat sich dahey. an die Reichsbank mit dem tele graphischen Ersuchen gewendet, diesem Zustand, schnellsten- ab»- zuhelfen, da sonst ernste Schwierigkeiten und Stockungen zu be- fürchten sind. Schutz gegen die Ausländerflut. Wie den Telunion« Sachsendienst Ort, hat die sLchstsche Regterung bet der Reichsrsgierung dringende Vorstellungen dahingehend erhoben, daß die Gesandtschaft in Prag angewiesen werden soll, mir Rücksicht auf die immer stärker werdende Ueberschwemmun« Sachsens mit tschechoslowakischen Staatsangehörigen mir dem Sichtvermerk bei der Ausstellung von Pässen nicht mehr jo freigebig wie bisher zu verfahren. Berussveratungsstelle Aue. Am letzten Dienstag wurde von der städtischen Berufsberatungsstelle ein Aufklärungsabend für Eltern abaehalten. Die Aufnahme der Ausführungen der verschiedenen Redner zeigte, wie notwendig die Tätigkeit dieser Stells ist. Auch die Aussprache der Elternschaft ergab, daß ein starkes Bedürfnis auf eine Beratung der einen Bercck ergreifen« den Kinder besteht. Die Vorarbeiten der hiesigen Berufsbera tungsstelle sind nun soweit gediehen, daß am Mtttwoch, den IS.September 1922 von 4—7 Uhr nachmittag die ersten Br- ratungsstunden abgehalten werden können. Sie finden von da ab regelmäßig jeden Mittwoch von 4—7 Uhr im 2. Oberge schosse des Stadthauses, Eingang Lessingstraße,'statt. Um einen Uebrrblick über die vorjährige Tätigkeit der BrrufSberatungS« stelle zu geben, diene folgender Auszug aus dem Tätigkeitsbe richte. Die Berufsberatungsstelle nahm im Mai 1V2ii ihrs Tätigkeit auf. Bon 51 Firmen wurden insgesamt 184 offene Lehrstellen gemeldet und zwar 141 für männliche und 48 fü« weibliche. Die Berufsberatungsstelle haben 96 Schüler unv 28 Mädchen besucht, von denen 53 Knaben und 14 Mädchen durch die Lehrstellenvermittelung untergebracht werden konn ten. Die Unterbringungsmöglichkeit war so gering, weil ver schiedener Umstände halber die ärztliche Untersuchung erst ziem- lich spät erfolgen konnte. Die Berufsbsratungsstelle hatte im vergangenen Jahr ihren Aufgabenkreis durch Schaffung einer Abteilung für Erwerbsbeschränkte (Invaliden, ältere Personen usw.) erweitert. Es wurden beraten: zwei Beinbeschädigts, zwei die im Feld einen Nervenschock erlitten haben und ein Lungenkranker. Durch Umschulung bezw. Zuweisung einer leichteren Beschäftigung konnte diesen Beruffsuchenden gehol fen werden. Für die praktische.Ausübung der Berufsberatung ist in diesem Jahre eine besonders bewährte Person gewonnen worden. Das Hauptgewicht der Beratung wird auf volle Be- rücksichtigug der körperlichen und geistigen Eignung, der wirt« chaftltchen Verhältnisse der zu beratenden Personen, sowie der ür die Volkswirtschaft allsin maßgebenden Gesichtspunkte ge legt. Auf diese Weise wird es möglich sein, die vor der Be rufswahl stehenden Jugendlichen planmäßig zu beraten. E» liegt daher im Interesse eines jeden einzelnen, sich bet der Be- ru Sberatungsstelle Rat zu holen. Auch im besonderen Jüte- resse der Arbettgeberschaft liegt es. baldigst ihren Bedarf cm Lehrlingen und Lehrmädchen für Ostern IS28 für alle Zweig« rie. des Handel«, de» Handwerk», d«» Gewerbe», der Landwirtschaft und des Haushaltes anzumelden, damit geeig- nete Bewerber ausgesucht werden können. Die «rbeit«mögltchkett verringert sich. Nach dem letzten Wochenbericht des Landesamtes für Arbeit-Vermittelung (20. bis 27. August 1922) macht sich die steigende Beunruhigung des Wirtschaftslebens auf dem Arbeit-Markte deutlich bemerkbar, und zwar durch ein au» verschiedenen Arbettsnach« wstsbcztrken gemeldete- Steigen der Arbeitsuchenden ziffer und ein Nachlassen der Anforderungen an Ar- britvkrästen. Schwerer Unfall «ine» Güter-uge». vom Güterzug V?SV, vonAuenachChemnttz unterwsgl, entgleisten am Don- nerstag abend 7 Uhr bet der Einfahrt tn den Bahnhof! Ltl- brr - dors die Lokomotive und fünf Wagen. Die MMtn» und die beiden folgenden Wagen fuhren die etwa fünf Mete» hohe Böschung herab und stürzten auf die Nebengleise und wu,. den schwer beschädigt. Bon dem Zugpersonal wurde glücklicher- weise niemand verletzt. Dir Ursache de» Unfall« ist noch nicht bekannt. E« ist möglich, daß e» sich um etnen Schienen bruch handelt. Lßester, Nonrerte, vergsillgungeii, lWsl. Platzmuflk findet morgen am Sonntag, den 8. Septem ber I9LL um 11 Uhr auf. dem Markte statt. Dt« Musttfolg» lautet: 1. Unter dem Gardestern, Marsch v. Möller. 2. Yest-Ouvertürx V. Häuft. 8. Vielliebchen, Intermezzo v. Sied». 4. Donau-Wellen, Walzer v. Ivauoviet. 5. Da« Pensionat v. «upp». Vs« <leu Huer IMWtlMittN. gn ben Apollo-Vichtspiel«« wird im neuen Programm »tn höchst unterhaltsamer Film vorgeführtl Li« Bardame. Dr. Harry Dorn, ein Schriftsteller, empfängt den Besuch seine» Freunde», de» Gut»besttzer» Günter Romberg unb führt ihn tn dt» Maxim-Bar^ «a Günther dt« Bardame Vo, «tn stille»
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