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uer Anzeiger für -as Erzgebirge Nr. IS3 N. Jahrgang Sonnabenä, cken 19. August W22 q»,—l»i v»ich »ns«, V«II, U VI« rttp rp.'::'.':.".':-:::,"::.^ °»für ftu.»«m,. »I.p.n-«n,u,n / MG L M M ML M V ML M M/ H M. LL L» /1N„I,.N » 0» m»kk, ft.n,»«.p.«»- ul,.„a. - «ttch.Inl «.kN«,II«, L/ ,„„ mar,. »«I ft- rrnspttch - finschtug Nr. -3, ft»u>ss«n »«ispe.ch,»»,« ft»»««. >i«gramm„ Tagiblatt flur.rzgrbirg». Enthalten- -le amtlichen vekanntmachunge« -es Nates -er Staür UN- -es Amtsgerichts Nur. p»stsch,ck-e»nt»r flmt L«tp,t, n». 1-», Das Wichtigste vom Tage. Eine Abordnung der Nepara'.ionskom- ission hat sich nach Berlin begeben, um dort In der Frage des Moratoriums zu verhandeln. In i t alten ische n politischen Kreisen rech net man mit der Möglichkeit, daß Italien gezwun gen werden könne, eine Svnderverständigung mit Deutschland 'zu suchen. Paratore, welcher Samnzer nach London begleitete, wird sich daher im September nach Berlin begehen. * ( Ter Vertreter von Angora in Konstantinopel hat den alliierten Kolnmissariaten eine Note überreicht, in welcher die Regierung von Angora gegen die Proklamation der Autonomie des be fehlen Kleinasiens protestiert. Der Dollar stand heute vormi'ta g in Ber lin vorbörslich au s 126.1. Ungebrochene Arast. lBoft unlerem Berliner Mitarbeit» > Während Teuischland von außen her den aller- schlimmsleii Bedrückungen ausgesetzt ist und seine Balu a einen Spielbnll der Welibörse darstell!, lebt in diesem Volke dennocki 'Arbeilsfreudigkeil und Tatkraft Nichts ist dafür bezeichnender, als die verschiedenen Vera.u Hallungen von 'Handel und Industrie, die grasten Ries ieu und Märkte. Soeben sand in Königsberg die deutsche Ostmesse statt, Ende des Monats beginn! wieder die große Leipziger Messe und zwischen diesen beiden großen Heerschauen de in scher Ar bei« fin de! in H a ui b n rg die ll e b e r s e e w o ch e sla.t. Gewiß ist es unverkennbar, daß auf a.le diese Veraustaltungeu. die gespannte 'Außeupolittk hemmend einwir.'r. Was seh! in Frankreich an bösen Absichten äuiammenschivelt, g> ja auch für jede Wirtschaft Gift und Tod Aber dennoch reg! sich das fleißige deutsche Volk in unermüd- vchem Schaffen, lind auch die Tatsache, daß seine Er Wirrnisse in die Tasche der Feinde fließen, vermag die Arbeits.rajt und den deutschen Unternehmungsgeist nicht zu lähmen. Wie freilich der systema.ische Zerstörungs- ,-rozeß enden wird, welchen Poincare gegen uns plnn!, und gegen den kein anderes der führenden Länder Kstri hch i.achdrnckiichen Einspruch erheb'., das weist kein Mensch. Noch schaffen wir, noch-gehen Technik und Er nuduugsgeist immer neue Wege, noch stellen wir aus und noch 'tuns! das Ausland unsere Waren. 'Mein so.l e meinen, wer solche Beweise von Lebenskraft bekunde!, l-eni müß e die Welt etwas mehr Vertrauen entgegen dringen. Aber es ist ja auch nicht der Mange! an Ber umen zn Deutschlands Schaisenstrast. der unsere Wih- gedrückt hat, die beiden zukommt. Ter Reichspräsident hat in seiner Eröffnungsrede der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Gesetz der wirtschaftlichen Verbunden heit aller Völker der Erde nicht 'zulassen werde, daß einem großen Volke sein Recht auf Dasein und Leben abgesprochen wird. Gleichzeitig hat von dieser sehr geeigneten Stelle aus der Reichspräsident zu den Aus ländsdeutschen gesprochen. Sie und das Hamburgerium sind besonders eng verbunden. Ter Anslandsdeu'.sche ha! heute aber doppelte Pflichten., und Ebert hat be sonders diejenige hervorgehoben, daß inan durch feine Handlungen Zeugnis davon ablegt, wie man Deutsch land verleumdet, wenn man ihm das Recht auf Ver tanen bestreitet. Den Ausländsdeutschen kommt ein wichtiger Teil der Neugestaltung der Weltwirtschaft zn, aber es ist natürlich, daß gerade unter ihnen mancher ist, wolcher den neuen politischen Verhältnissen im Vater- laude fremd gegenübersteht. Dennoch wird derjenige dem nationalen Wiederaufstieg des deutschen Volkes am besten dienen, welcher keinen Zweifel darüber aufkoan-! inen läßt daß sich alle Tteiuschen draußen in der weiten Welt als Schicksalsgenossen ihres schwerringenden Lau fes fühlen. Eberl hat es dann als unser aller Aufgabe bezeichnet durch feste Ordnung unseres staatlichen Le bens und durch rastlose 'Arbeit die wirtschaftlichen Grundlagen zn schassen, auf welchen sich ein glückliche res Teuischland ausbauen läßt. Ordnung und 'Arbeit, >as sind fürwahr die beiden .Haupterfordernisse für uns, und wenn wir sie zu beherzigen Nüssen, dann wird, in TentschlandS ungebrochener Kraft Pvineares böser Wille dennoch einst zuschanden werden müssen. MoratormmsverhanlNungc u m Berlin. Mitglieder -er NeparationskonnnWon auf -em Wege noch öeriin. Die Reparalionskommission 'veröffentlicht folgenden Bericht: Nachdem die Mitglieder der Reparationökommis- sion ihre 'Ansichten über die Lage ausgetauscht hüben, versammel.en sie sich Tonnerslag nachmittag zn einer Boltsitzuug und beschlossen einstimmig. Sir John Brad buch, Mitglied der Reparaiiouskounnisstvn, u..d den Präsidenten des Garautieausschnises M a u e- ter zu bitten, sich nach Berlin zn begeben, um von der deutschen Regierung verschiedene unerläßliche Ausklins.e zn erhalten. Zn diesem Bericht bemerkt die Agenee Hauas: Sir stöhn B'.auburh und Maueler werden, von dem Gene- ealsekre.ett B ererb nnd eon dem Milglied des Fi-' uau,Ministeriums Felkina begleitet, Freitag abend mit dem Schnellzug Paris Warschau abreisen. Der Ansenthaü wirb nur einige Tage dauern. Sie werden Nachkrieg Konferenzen bisher noch nicht beteiligt waren! Deutschland und Amerika. Teuischland, welches ohne Schuld von den Konferenzen ausgeschlossen worden sei, müsse an einer etwaigen Konferenz im Herbst gleichberechtigt mit den anderen Nationen teilnehmen; denn Teuischland sei sicherlich interessierte Partei bei Lein wirklichen Versuch, eine umfassende Lösung Ku fin den. Alan hoffe, daß die Vereinigten Staaten es! nicht ablehuen werden, auf einer Konferenz vertreten zu sein, auf welcher die Finanzen der Welt ernstlich erörtert wür den. Ohne Tenischlaud und die Vereiuichen Staaten mußte oer Plan einer Zusammenkunft im Herbst fal- l e u gelassen werden. Seit die Londoner Konferenz mit einem völligen Fiasko geeubei hat, ist unter den Ent ntcre.gierun- peu in der Frage des Moratoriums ein vollständiger Wirrnarr entstanden. Die Situation in der Repar-- t i v u s l'o m nr i s si o n , welche thrersei's nun über das Mora oriurn entscheiden soll, gleicht der auf der Lon doner Konferenz wie ein Ei dem anderen, infolge der Treibereien Pvineares kommt sie zu keinem Beschluß, andererseits gehen die Kompromißversuche nach wie vor weiter ' Statt nun, wie es erst hieß, einen deutschen Vertreter ad audiendum Verbum nach Paris kommen zu lassen, ist man auf einen neuen Ausweg Ver salien: die Neparationskommission begibt sich höchst selbst auf einige Tage nach Berlin, um dort in direkten Ver handlungen mit der deutschen Regierung die Grund lage für einen Kompromiß zu suchen, um es deutlicher zu sagen, von Berlin die freiwillige Zusiche rung zn n e u e n G a r a n t ie n und Sicherheiten zu erhalten, welche Pvineares Wünsche befriedigen nnd >hm die Zustimmung zu einem NLoratorium ermöglichen würden. Falls diese Reise wirklich zustande kommen soll e, wäre also mit einer Entscheidung über das deut sche Slundungsgesuch schwerlich vor Monatsende zu rechnen. Daneben gewinnt in Frankreick) der Gedanke silier direkten Verständigung zwischen De u l sch- lau'd nnd Frankreich immer mehr an Boden, wo bei man sich aber darüber klar fein muß, daß dieser) Gedanke von französischer Sette aus zweifellos eine Spitze gegen England enthält. Vor alledem aber er hebt sich eine andere Frage: Eine gemeinsame Antwort der AlUierlen hat mitgeteilt, daß aus -em Gebiete der Ausgleichszahlungen nsw. toeitere Barzahlungen svu der deutschen Regierung bis Milte September nicht gefordert werden. Damit ist anerkannt, daß ein nhuibhasie.' Verfehlen Deutschlands nicht vorliegr, und -.ami: stich Pvineares vertragswidrige Retorsionen als vö.lig niltkürlich und unrechtmäßig gekennzeichnet Man iv,ro also von der Reichsregierung erwarten müs sen. daß sie nunmehr umgehend die Aufhebung dttfer schändlichen Zwangsmaßnahmen von Frankreich t ordert ning senkt, sondern eS ist das Misstrauen in die zer- j.üveuden Kräfte oes Hasses nnd der Verblendung, der '.'stach!- und Rachgier, welchem man schlimmere Wirknu- !,e. zu'.raui als alle, ungebrochene .straft schließlich zu Wege bringt. Während die Leipziger Messe der Treffpunkt desj .eßen in erna.iona.en Kansmanns ist, welcher hier - .eder für ein Fahr einkauf!. Hal Königsberg seine Ve nn Lere Bedeutung als europäische Ostmesse. Freili h' d die Randstnawn noch wenig kauunnnnisch disz:-- Musterst die Agrarreformen tu ihnen Haven den mn- stuttiibedürj.ige.i streß iruudbesih aufgelöst und ihre ühruugeu gegasten ihnen nicht so überraschend große in.e. Die Königsberger 'Messe ist darum mehr eine nknnstsange.ege..heil, henke saugt sie die Wurzeln ihrer rast ans dem wirtschaftlich starken Abnehmertnm des > .ruschen laud.v.rtstha.tlichen 'Ostens. Für die Z-.kantt w.ui allerdings erwartet werden, daß sie'An pures in- . rnattt'na.es Geschäjt abgibt. Die Hamburger Ueberseewoche trägt einen n z r uderen Eharat.ee als die deutschen Messen Tri > en jche tteberseelansmcknn sle.lt nicht ans, «eine Käufer stnnme.i nicht zn ihm, sondern er gehl zu ihnen. Er ist . Uv Prodn.enl, so.Wern 'Mittler zwischen oen deutsch '.. . eoonzeinen nnd dem üoersteischen Kwstumewen. Z>. v n. Hamburg auch feine Expsr.iunster-'Ait.-sle.lungeti, u.ar im Rahmen der U. bersee Woche bilden sie doch r e'.n ganz untergeordnetes Teil. Die Hamburger . osten aus der Ueb.rjMwoche nichl nne «eigen, wn. > vn ihnen iin er schmierigsten Umständen in den wMmmsten Zei ön wieder an,gebaut worden ist. sondern >>r mit der Uebersee'wvche verbundene internalioi nie Welnvtrlfchajt.t'ongreß soll gleichzeitig nach neuen We- ,.e.i suchen und um o'.e besten Verbreluingsnwthodeu wirtschastlicher Vernunjt uuo kaufmäuutscher Orga.iisa- tlvti ringen. ES ist darum zu begrüßen, daß der Reichspräsident Ebert der Ueberseewoche und dem Kongreß durch seinen Besuch Vie Bedeutung aus. wahrscheiu.ich mit Hermes und Bergmann zusam- m-eulvinmen. D'.e Reise ha! den Zweck, Vie Besprech,in .,eu mit der deutschen Regierung zu beichleunigen, nm es der Reparat'mnslommission zu ermöglichen, zu einer einstimmigen Entscheidung bezüglich der Antwort zu >etanzen, welche in ver Frage seines Moratoriumn- grsnches T.'ntsw'anv zu erteile» ist. Ctui.-uttg -er /luöMichsAcchlttngen. Die bri i.che Regierung Hai der deutschen Botschaft in London am >7. 'August folgende gemeinsame Am n or: der A.Eierten aus die. deutsche Noie von: Ist. Juli mitgeleilt: ' Hnisichtiich oer Barzahlungen, welche vvn Deutsch la:.d auf, Grund der Abschnitte t> und -l der wirt, schal.liü,en Be,.ii'.imungeii geschuldet werden, beabsich tigen d.e a liierten Regierungen, die Zahlung der 2 M,.lioi..rn Pfund, t'.elrhe am lö. 'August geschuldet werden, binu e u 0 ierW o ch e n von viettm Tage a,, zu iororrn. Bon diesem Tage an beabsich.i.ien >>e das Abkommen vom. ><>. Juli I'ststl zu lt-.nd'gen nnd Schr.ste zu tau, nm einzeln mit oer d.'n.stw-'n i>le garnng Abmachungen über die Regelung aller Sal de' : zu reisen, we.che ihm'» ans Grand der nstrstchafp t.chwi Be,ttmmungea gesthuldet tverden. Dieie 'Avma- chu. gen sollen der '.Aepvratlv.n.'koüiutissio.i zur Ein. ru r,.ä.»dui.rrklärnng un.erbr. itet werden. -cr 5Iomxrom!ß-2uche. Der Parifer Berichterstatter der' Time) schreibt über d'e ».gestrengen Bemühungen, welche nn.eruwm men nerven, nm ole Reparatlonskommi.sion instand zn sehe«i, einen Weg an.' dem Res ara.iou^d.trchelnan- Ler zu sinden? man sei bet den Regierungen ernstlich auf ver Sache nach e'.u.in Kompromiß. Die Laae schei- i L jedenfa.ls keine'wegs so hoffnungslos wie vor 2 l S u, den. A«i einer etwaigen neuen Konferenz dürften auch die beiden Länder teilnehmen. wetcke an diesen Dio Hamburger Uebersee-Woche. Eine Ne-e -es Reichspräsi-enten. T'ie Erste Hamburger Ueberseewoche nahm nm Don nerstag ihren Anfang mit der Eröffnung verschte- ae.-or,Ausstellungen, iusbeiondere der vom Verein der h ai,.vttt'g.r Ex,.r>r.agenteu und der ELportgruppe des Hereins der Hamburger Handelsvertreier veranstalteten Ehportmusterschan. 'Abends fand ein Empfang der Tetl- >.ehmer und Evrengäpe im 'Rathaus statt, an welchem auch rer Reichspräsident mii den Reichsminislern Gioener und Dr. Köster teUnahm. Tie Eröffnung des ,m Mittelpunkt oer Ueberseewvche stehenden Welr- ,v ir, fchai: si v u >g resses erfolgte Freitag vormitlag. Bei dem Empfang im Naihaus, hielt Bürgermeister Tr Die stet ^rügende 'Ansprache:, Die Hoffnung, es Werste der in der Zeil der größtien Not unseres Vater landes entstandenen Deutschen Republik gelingen, die Gegen'äM' zu versöhnen und die Sagt d>eS Hasses und «.er M.ßgunst auszujälen, ist bisher flicht in Erfüllung geg.a.hieu. Trotzdem wollen wir sie nicht fallen lassen. EMcüim wirb doch die Einsicht reifen, daß Teuischland ' e.n i.o neudi/.er Faktor des kulturellen nnd wirtschafi- lnhen Leveiw in der Welt ist. Wir bitten nicht um Mit leid, sondern nm sachliche Prüfung unserer wirtschaft lichen Berhät.nisse, aus welcher die Einsicht erwachsen muß, da; aus oem bisherigen Wege der Repaeastonen n'ch. ,or geschr.lien stu'rveu darf. Nach all.-m, was wir n rnre . tuibeu, ist eines geblieben, nämiich die durch No. und Tod unzerreißbar geschaffene oeiusche Volks-, st ei »heil. Hamburg erkennt seine große Ausgabe i^nd u ird sie er'ü.len. Der R e i ch S'p räs.tde nt Eb e r t erklärte in seiner Antwort: Aus den Worten des Bürgermelswrö hat Helle Treue zum Reich geklungen, welche für jeden Deut, scheu e.haben ist über alle Partcileldenschcrft. Diese Einheit soll auch zukünftig keine starre Zentraltste-