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Georg Sttelisker al» Visrkellner. In b« D. A. g. fährt Deor- GtmUsker mit der An» vsftnnlchung b«B,ruf«tzudlen »tnoNußenfeiter» fort und schildert feine Erlebnisse al, Bterkellner, in welcher Eigenschaft «e sich vergangenen Gonntaa im Hotelrestaurant des Zoologischen Harten» in Berlin betätigte Er albt zuerst feiner Verwunderung tlber dl, Jretgebigkett der Ausiänder in Bezug auf da» Trink«,lv Ausdruck, erzählt dann einig« Intimitäten de, Kellnervemf,» und berichtet schliehlich über fein« eigenen Eindrücke! Um 12 Uhr mittag meldet« ich mich zum Dienst, bekam gegen Abgabe der Straßengarderob« leih« wisst di« weih« Kellnrrbluse mit Schürze ausgefolgt, nahm dann an der Kass« den Kontrollblock, die verschiedenen Bier» marken und die Nummer in Empfang und konnte nun in der Abteilung für Warm« Küchr beginnen. Man wie» mir vorerst drei Tische auf der Terrasse zu. Aber di« Tische waren unbesetzt. Trotzdem konnte ich mich einer behaglichen Untätigkeit nicht hingrben. Denn da htcß es Tischtücher, Teller, Bestecks und Papierservietten aus den Küchenräumen heraufholen und alles griffbereit auf den Arbeitstisch stellen- Nachher di« Speisekarte vor und die Preise auswendig lernen, um sich unbeschadet zu seinem Vorteil irren zu können. So vergeht fast eine Stunde, aber kein Last will sich entschließen, in meinem Revier Platz zu nehmen. Eines nur fällt mir auf, was auf meine ziemlich vertrauenswürdig« Bisage schließen läßt. Wiederholt kommen Leute vorbei und fragen gerade mich, obwohl sechs andere Kellner in der Nähe stehen, wo eigentlich der Zugang zu den — na ja, zu den geheimen Räumen sei. Damit und mit der Auskunft, wo man tele- zchonieren kann, erschöpfe ich mich. Da erscheint endlich ein Herr, der nach langem lieber- lügen an einem meiner Tische sich niederläßt- Ich stürze auf ihn z>, bringe noch etwas gepreßt den üblichen Willkommen- grüß über dteLippen und entfalte dteSpeisrkarte und memoriere rin Gedicht leiblicher Genüsse. Bei den Suppen klingt es nach im Tonfall eines Volksschülers, bei den Heringen rezi tiere ick, wir ein Gymnasiast und vergesse die Pellkartoffeln, erst bei den Pfannengerichten erhält meine Stimme das ein schmeichelnd« Timbre eines weltgewandten Kellners. Aber der Herr hört nnr gelangweilt zu und bestellt schließlich einen Kaffee Ich verflüchtige mich, laufe in die Kaffeeküche, gebe den Bestellkupon ab und kehre mit der Tasse zurück- Aber Himmel — da» Milchkännchen vergaß Ich. Kehrt marsch — retour -- Milch holen! Milch ist da, aber wo sind Löffel und Unterlassen? Auf Kaffeebedirnung habe ich mich gar» nicht eingestellt. Zum Glück vertieft sich mein Gast in den Anblick einer jungen Dame, dir unterhalb sitzt, und bemerkt nicht mein« verzweifelten Hin- und HersprÜnge, während der Kaffee auf dem Arbeitstisch langsam abkühlt. Nach langem Hcrumsuchrn finde ich in einem fremden Nayon eine passende Unterlass«, aber ntrgrnda «inrn Trrlöff«!. Da verliere ich di« ««duld, nehm, einfach «'nen Suppenlöffel, leg« ihn üb« di« Lasse, trage auf und verschwind«. Ab,, rasch lll Nachher begann es etwa» zu reanen, der Herr rief zahlen und so wurde di« Terrasse wieder leer. Um 2 Uhr werd, ich nach dem Strand« versetzt, bekomm« 12 Tisch« zugewiesen und gehe auf di, Such« nach Teelöffeln. Der Geschäft» führe» «eist mich in di« Küche, aber in der Küche sind keine Löffel mehr. Da geh« ich auf Naud au, und nehm« Löffel wo ich nehmen kann. Zurückgelehrt, find, ich mein« Lisch« bereit, umlagert, Männer, Weiber, Kinder. Alle» schreit, Ober! Bedienen Sie hier? Kaffe«! Zwei Ei»! Lee mit Zitrone! Portion Butter! Torte, Königskuchen! Ober — zwei Hell, I Ober — kommen St, doch endlich mal auch hierher! Im ersten Augenblick stehe ich wie der Ochs« am Berg. Bitt« sehr, bitte glrich! sage ich und denk« mir: In einer halben Stund bin ich a' Leich! Ich notiere auf gut Glück 10 Kaffee, 2 Tee usw. Und nun in di, Küchel Halt! das große Tablett? Da ist es schon. Mer ich habe mir zuviel zugemutet. 10 volle Tassen mit Milchkännchen und sonstigem Zubehör eine größere Streck« durch da» Gewühl zu tragen, ist kein Kinderspiel. Ich lange daher blos mit 10 halbgefüllten Tassen an und einen» Tablett, auf dem ein brauner Kaffeesee dampft- Neues Geschrei empfängt mich, nicht unliebenswürdig, aber immerhin auf die Nerven gehend. Ober, wo ist das Eis! Ober, was soll ich denn nur mit der Zitrone zum Kaffee? — Verzeihen Sie, die gehört zum Tee am Nebentisch! Ober, ich verdurste — ein Bier, ein Bieeerrr! Um Gottes willen, meine Gäste verdursten! Und ich schwitze! Mein Bestellbuch ließ ich irgendwo liegen, die Brief tasche schwenke ich hilflos in der Hand, renne hin, renne her, hole Vier, Eis, Kuchen, weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht, geschweige denn die nötigen Teller, Untertassen usw. Aufen den Tischen häufen sich Berge von Geschirr- Was soll ich nun zuerst? Miragen — zutragen? Unterdessen haben sich einige Herrschaften verzogen, ohne zu bezahlen. Neue Gäste setzen sich zu und bemühen sich, mich heranzu locken. Aber die paar Zechpreller dienen mir zur Warnung. Ich beginne einzukassiereu. Unerhört — ich hatte ja noch garnichts bekommen, sagt ein Gast. Verzeihen Sie, entschul dige ich mich, da brauchen Sie natürlich auch nichts zu be zahlen! Das Gedränge wird fürchterlich. Man zerrt mich an der Bluse, »»in bet mir zu bestellen- Ich wiederhole ge dankenlos, tröste mitunter, ist schon bestellt! Der Tee muß gekocht, das Eis erst frisch gefroren werden — Augenblick Geduld bitte! Gott sei Dank, man läßt sich trösten. Und ich springe wieder in die Küche, zum Buffet, in den Ab- walchraum. Ein älterer Herr mit Familie, den ich gerade bediene, firiert mich scharf und meint plötzlich: Sie Ober — sie sind doch gar kein Ober! — Wie meinen sie bitte da«? —-Na — ich bin ein guter Menschenkenner! Sie sind hier nur aushilfsweise, sonst Student oder so was. Nicht wahr? Ich «M über dies,» Thema hinweaaehen, aber er hält mich am Nockärmel fest. Bi« brauchen sich nicht zu schämen, erklärt er, «rdelt schändet nicht! Und dann hielt «r ein« arotz« Nid, wie hoch er solch» Leut« schätz«, di« kein« Arbeit scheu«» unb daß man so etwa» belohnen müsse. Ich «ar beinah« gerührt. Dann zahlt, er und gab mir 20 Pfennig Trinkgeld. Um S Uhr war ich der Auflösung nah« und ließ mich abiösen. Die Kellnerei ist ja mitunter «in« einträglich« Sach«, aber sie erfordert tatsächlich vtel Aufwand an Kraft und Müh«. Uebrlgins «ar »a auch «in ganz respektabler Sonntaaaspazier- gang. Denn m«tn Schrittzähler, den ich um 2 Uhr nach mittag erst in Betrieb gesetzt hatte, wie» bei Beendigung meines Dienste» «ine Marsch!,istuug von etwa 11 lrm auf. — So «in Kellner muß doch immerhin «in guter Infanterist sein...! Verantwortlicher Redakteur; Fritz Aruholb. Druck und Verlag; «»er Dr»ck- und Verlag«g»s,llschaf1 m. b. Ww. Ist «In „dl kalnae SpaIa«»Sek». Pu0«s, «tsr in kalnar ttocb» kaktai, «twch um eeilcd, fsgcbta, SuppVN, Saucse^ S»m0»a, f»U» ue«. »dmtg ,u mavsis» ollae ru »»s<tted«n. ^>t daraitat man puckcklng», Leamaa, Supp»«, Smucmn, Aurkmn, Isorlmn, Pilick- u. k'euckie-fflammGrl», - !«!«»!« Kln«t«rapol»»n, - i>ntt«ri»p«l»»n «ii»r Krt. kl» Vsrsued «do j«0« Ksuetiau datslaülgan. siarapt» umeonvt in «tan mvletvn ü». «cdtttvn. i^ann »lobt ru baba», icdkvid* man «in» Noetda^v «n vr. Ootkvr, Xopfiiaarwärrer UI gliche, Auswahl rmpsnhtt preiswert iio^n L VmugAP dpf»- u-pettlcinakedrll«, Nm «ft, oin MkNlnplatz MMm m gm lUI'gettlchem Hous« sucht AU mieten K saunckar», - Blauer angel. MUküZlMkk für besser« Herrn gesucht. Bett unb Wäsch» kann aus Wunsch gestellt «erden. Aageb- uni. A. I 407V an da» Auer lagedid« »»beten. Allelnsteh Mann o g s sos. Mrtkchalterin evtl spät, Heirat. Angebote unter A. T- 4080 erdeten an da» Auer Tageblatt. Zunge Leute t> zur sulpeu wall., erb. Nhi UN. AusMxmn mu> Rat. 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Freitag — Montag, 18.—LI. Aug. Da, neueste, Überaus spannende Hüllst M»ln« DaWorMelt Sensatlonvsilm in S Akten von Alfred Deisler unb Viktor Abel. Hauptrolle unb Regie: Harry Piel, dar Maistar dar Gansationan. Mitwirkenb«: Ina« -algard. Charly vargar, Els« vodanhaim, Adolf Mlrin, Albert Panlig» Erich «andt, »ritz Aatz. Hierzu: DieTänzerLn auf dem Tugendpfad ffilm-Lustlpiel in !t Akten- Hauptdarsteller: Erika Glätzner — Turt Vespermann. kM-M Sreitag, den 18 August VsrMz- MUIIIlllllllls!. D.r Vorstand ÜMä- liüil ÜzMsssi'zälseÜ Varuagat nioNt l »>e, Nie «n l.unj«iINiIen, u. Sn»t^r«cb!»Imuna, cNwn. >»!!>«», NoeNinutlae» l.un^nI,I«Mi, l.un^n»IIi,nIi.I.rsl>, d»rlnli:l<ls«r NroneNl«,. cNrvn. n««dn, WUirrbe, enadrllitlali.N, dtieiiNebael» er- «»nt,« «Ina, Nell« «er »»»drSutaetaa „Erkbaltn" «Id,t In den k»,lnerlile>««n PIN»n vl» oliNe, N.In »vo«,n«, ?e« «ter U«NAn. „OrldoUn" I,« ^»e«UkN »e^NINN u,a NUN «Id,I no«N d«, vo »II« ve>«»«». ?r«I« pro p»N^cn«i »Ul. AI. - rialleN» X«Nd»»t«gun».n, deaeiner«. 0«>acNi^Id«n »lad der knie «rvil» k«r dl» vund,rv»r« ^^Itinisen.» >«r»».dä.^n»«i r».,Nrü«l>»nWWWNBäWgaWWWW Damen- -otbflMe uno glikfkl, SmentzolblAhe u StMl, Mzflhube, r«riili!iishe, sowt» all« ander»» Artikel taufen Sie am vortrilhafNsNn in nur besten Qualitäten zu soliden Preis«» d«t Ernst Korbinsr«- «chuhhau», Aaichsftr. IS. WeUlWerei ll. LiköWlit, mit erstklassigen Erzeugnissen, sucht Platz - Vertrete« bei hoh. Verdienst Nur «ingefithrt« H«rr»n n»»rd. berilcksichtig WSlsel L «... «.«chenbach i. «. Selbständigkeit und hohen Verdienst gewährt glkvnvertrUb eines vornehmen, äußerst tzlMstbaren B«öarfoarttk«l für den hiesisten Beziit. Energ., arbeitsfr. Herren, denen «In Betrag van M!. v—10000 zur Verfügung steht, bewerben sich um Zweigstelle unter ,A- T. 40V1" durch die Ge- schäftsstell, d«. Blattes- Ltn an selbständige» Arbeiten gewöhnte« beff. 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Staats itzung d< ra-chs, in ihn ge mbet I Nach fall Fi ", sich Der ö n Prä rgeu, do l auch i-glichs cfasser Der 2 u vvrk Die Si >r Vertv iugt wie ii, der st einiger lallender e Huma ie ein eh ich- und chiet wirt lältern b ii Gindv ir mitten chauder llzu wahi -r sind u inner Ab« lbst oder icht in o klt mit fi ie Not d< en, welch hon vorx ml sch e Nl usores E lles über as zwar insfassunt lies biete islcrpräsi une Lüg« ns dazu ii reißen eigen. So he tt'utg i iiariyrtun rkammer ilruunft he Minis, ililigikit i nd damt ii der R letzt hat ' üorl. Na cr handelt irets seir c u! sch lau «ii sei, o i-vrt der '«paralioi ln. 2 »4 icraluuge az Morl § ik Gründ ikr nicht cru nur nd nachh >uischlan ikrlreter 1 chcu und labet ist ümmensetz