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Ne. 177 Nu« Lagedlatt und Anzeig« für da« Erzgedtrg«. Dien-tag, dm 1. August löL« zu» Besetzung Konstantinopel« erbtzten wird. Aivar Ist dl« Antwort, wie voraud-usthen Amr, negativ au»ge- fallen, »Nein dl« «etächett Haven «ndetz schon Truppen in Nodnste gelandet. Griechenland rechnet dabet' mA d«r Unetnigkeii der Ententervgkerungen untereinander und Hem Mißtrauen, daß vor aNem Frankreich und England in allen Orientfragen lgegenetstander hegen. Vie richtig diese Spekulation ist, -eisen die französi schen IPressekommentare, die England für da« Vor« pHen Griechenland» vera ntwor tltch machen und erklären, König konstant in mürbe ohne Ermuttaung England» nie eine so herausfordernde HaUung eivge« movnnen haben. In der Dai ist der Gedanke nicht von der -and zu weisen, daß England dielleicht sjch aus diese weis« für da» demnüchsttqe Londoner Schachspiel einen neuen Stein im Brett beschaffen will, um französische Zugeständnisse im vriient gegen englische Zugeständnisse in Deutschland einzutauschen. -lufhebims -er Neutralitüt Aonstantlnopel« s Au« Adrtanopel wird gemeldet, der englische Gene ral Harrington habe al« Chef der alliierten Trup pen in Konstantinopel auf den Protest der türkstcherz GroßwesirS wegen der griechischen TruPpenkvnzenlra- tionen in Thrazien erklärt, die Türken sollten die in den letzten Monaten in Konstantinopel entdeckten Ver schwörungen der Kemaltsten zur Besetzung Konstanti nopel» nicht vergessen, und gab tzu verstehen, datz auch, dem griechischen Heer dt'e Freiheit der Aktion gegenüber Konstantinopel gelassen werden müßte. Man lege da» in dem Vinn au», daß jetzt die Neutralität von Konstantinopel aufgehoben und Konstantinopel al» gewöhnliche Stadt zum Kriegsschauplatz zwi schen Türken und Griechen erklärt werden dürfte. Ti« Stärke der englischen Truppen in Konstantinopel be trügt etwa 5000, die der Frarchosen 6000, die der Ita liener 2000 Mann. Tie englische Flotte vor Konstanti nopel wird noch verstärkt. NIcktne tz»oIltN-ste rNel-ttn-an. Li« ersten Verhandlungen de« Staat,g«richt«hof,»° Die erste Verhandlung des Stantsgerichtshofes zum Schutze der Republik findet am 10. August unter Vorsitz bes Senats präsidenten Dr. Schmidt, des Leiters der Kriegsbeschnidig- ten-Prozesse, statt- Verhandelt wird zunächst gegen den Archivar Paul Lann aus Füssen und Genossen, Kaufmann Justus Mengert in Nürnberg, Kapitän Egeerken in Hamburg, Kaufmann Georg Bühler in Oppurg, Student Manfred vacherer in Heidelberg und den Landumtschafts- elevrn Rudolf Ziepk« in Greifswald. Li« Katastrophe der Mark. In, Reichsfinanzministerium werden Dienstag vormittag die Besprechungen über gesetz geberische Maßnahmen gegen die Spekulation in Devisen und gegen die Markent Wertung fortgesetzt. Zu den Verhandlungen sind, wie der Reichsbankpräsident, der Präsident der preußischen Staatsbank und die Vertreter der Berliner Großbanken geladen worden. Di« veamten verlangen Gehast«erhöh«ng. Infolge des neuerlichen gewaltigen Marksturzes haben die Beamtenspitzen verbände beim Neichsstuanzministerinm Verhandlungen über eine abermalige Anpassung der Gehälter an die neue Preissteigerung nachgesucht. Die letzte Erhöhung der Gehälter und Teuerungszulagen ist Anfangs Juli erfolgt. Entente und veamtengehälter. Der Matin meldet: Tas Garantiekomitee entschloß sich, auf Grund eines Beschlusses der Repardtlonskommisslon vom 26. d. M- in Berlin gegen di« neuerliche Erhöhung der deutschen Beamtengehälter D o r st e l l u n g e n zu erheben, da Deutschland damit den Verpflichtungen gegenüber der neuen alliierten Finanzkontrolle vorgegriffen habe. Stinne« verkauft die Allgemein« Deutsche Zeitung. Gestern vormittag hat Stinnes den schon seit einiger Zeit beabsichtigten Verkauf der D. A- Z. vollzogen. Käufer ist «in Herr Schmidt-Jünger in Hamburg, van dem bwher, nur bekannt war, daß er früher Vorträge über arabische Kultur gehalten hat, ein« der schönsten Teppichlammlungrn Deutschland«, ein Prtvatmusenm voller Antiquitäten und ein auch für heutig« Verhältnisse recht bedeutende» Vermögen hat. Gin« Erklärung de» M. S- P. und A. G. P. Der sozial demokratische Parteitag für Groß-Berlin hat «ine Entschließung angenommen, in der die Arbeitsgemeinschaft zwischen den Mrhrheit-sozialistrn und den Unabhängigen begrüßt und dir Hoffnung auf eine baldige organisatorische Wieder vereinigung der beiden Parteien ausgtsprochen wird. Daß jede Gemeinschaft mit den Kommunisten gleichzeitig ab- gelehnt wird, ist «in Zeichen für di« Entradtkalisierung und die Gesundung der Berliner Arbeitermassen, die im Reiche al« besonder» radikal verschrieen sind. Ein Uebergriss »er Polen. Im westlichen Teil des oberschlestschen Kreise» Tarnowitz fand nach Meldung des LokalanzeigervetueGrenzüberschreitung durch polni sches Militär und polnische Polizei statt. Auf die Mel dung von dem Vorfall rückt« deutsche Schutzpolizei heran Vie Po len traien darauf den Rückzug au. Emtearbriler sollen von ihnen mit Karabinern bedroht worden sein- EAsnng de« polnischen Ministerkrisi». Dir polnische Minilterkrise dürfte in den nächsten Tagen endglliig beendet sei», nachdem der Hauptauslchnß des Sejms die Kandidatur Korfanty« wieder gestrichen und sich mit 56 Stimmen Mehrheit für den vom Siaatschef Pilsndski mit der Kobinests- bildung beauftragten Krakauer Universitätslehrer Inlian Nowak ausgesprochen hat Da der neue Premier sich guter Beziehungen zu der Bauernpartei erfreut, so dürfte seine Stellung bis zu den polnischen Neuwahlen Anfang November gesichert sein. Ein« neue Kriegsschuld»«-« Polnearö». Der französische Ministerpräsident Poincaid hat abeimals bei einer Denk- malscinweihung für die Gefallenen in den Argonnen eine Kriegsschuldrede gehalten, in der er Deutschland wie stets die Verantwortung zuschob nud gutwillig oder mit Gewalt Wieder gutmachung verlangte. Man ist diese Töne des erwiesenen Kriegstreibers Pvincarä la gnerre so sehr gewöhnt, daß man sie eigentlich nicht mehr tragisch nehmen dürfte, wenn die hysterische Wut dieses Mannes die Gesundung der Weit nicht immer wieder von neuem aufhalten würde. Di« Zusammenkunft zwischen Lloyd Georg« und Polne rrö. Das Reulerbureau erfährt, daß Lloyd George Paincarä ein geladen habe, sich mit ihm am 7. August in London zi treffen. Lloyd George schlage vor, die Beratungen auf die Reparationssrage zu beschränken. Es heiß', daß auch Italien und Belgien einge.aden werden sollen, Vertreter zu entsenden. E» dämmert in England. Der Prrlamentsberichterstaiter des Daily Telegraph schreibt, es verlaute, bei der zweiten Lesung der Kreditvorlage am 2. August werde die Arbeiter partei die Frage d e r N ep a rat i o n e n und der inter alliierten Schulden zur Sprache bringen. Der Premier minister werde im Hause anwesend sein und in Erwiderung auf die Anfragen der Arbeitervertrcter eine Erklärung über die britische Politik in diese«« Fragen abgcbcn 1^0 ' Uinl v.l»; ! Aue, >. August >022 Neuerungen im Kechtswefen. Wichtig« G«sttze»ä»d«rnngen. Ohne daß die Ocsfcntlichkcil viel davon gemerkt hat, sind in den letzten Tagen mehrere Gesetze ergangen, die mit bedeutsamen Aendcrungen unserer Rechtspflege verbunden sind. Nachdem vor wenigen Monaten die Frauen zum ! Schöffenamt zugelassen worden sind, verschafft ihnen das Gesetz vom 11- Juli 1922 Zutritt zu allen richterlichen ^Aeintern, vom Assessor bis zum Neichsgerichtspräsidenien. Auch zu Handelsrichtern, Amlsanwälten, Gerichtsschreibern und Gesuchtsvollziehern können in Zukunft Frauen ernannt werden. Neben diesen Neuerungen, die ein Zugeständnis an den Reichstag bedeuten, find noch andere erwähnenswert, di, dnrch di« fortschreitend« Geldentwertung notwendig geworden sind. Am 1. August 1922 tritt da» Gesetz zur weiteren Entlastung der Gerichte in Kraft, da« außer einigen wichtigen Äenderungen vor allem eine weitere Erhöhung der Zuständig- kett der Amtsgerichte, nämlich auf Streitwerte bi« zu 10000 Mk- (bisher war di« Grenze zum Landgrricht bei 8000 Mk ) bringt. Ferner wird im Zivilprozeß die so- genannte Revisionssumme von 4000 auf 20 000 Mk erhöh«: «er mit einem verufungsurteil de» Oberlandgericht» nicht zu- frteden ist, kann di« Sache also nur noch dann vor das Reichsgericht bringen, wenn sein Interesse an der Revision de» Urteil» mehr al» 20 000 Mk. beträgt. Gegen di« Urteile der Amt»- und Landgerichte ist eine Berufung künftig nur beim BorUrgen eine» Beschwrrdegeg-nstandes von mehr als 1000 Mk. zulässig. Schließlich bringt auch das vielbesprochene Gesetz zum Schutze der Republik dem Strafgesetzbuch neben einer Ergänzung des 8 111 noch einen ganz neuen 8 49 d. Danach wird die bloße Verabredung eine» Mordes — ahn« Rücksicht darauf, ob der Mord zur Ausführung gelangt — bestraft, und zwar im allgemeinen mit Gefängnis nicht unter einem Jahre oder mit Zuchthaus, wenn rin« Person aus Gründen ermordet werden soll, die in ihrer Stellung im öffentlichen Leben liegen. Der vezugiprel« unserer Zeitungen beträgt ab 1. August d. I monatlich 30 Mk. Verlag des Auer Tageblattes. ,, Erzgebirgischen Dolk»freunde«. Dl« Setreitzeuwlag« in Sachsen. Die von Sachsen im kommenden Erntejahr aufzubringende Getretdeumlage beträgt rund 20000 Tonnen weniger als im Vorfahr Eine «veitere Herabsetzung ist leider nicht erreichbar gewesen. Im merhin gestattet schon diese Verminderung «ine fühlbare Ent- lastung aller Kommunalverbäude gegenüber dem Vorjahr und eine weitgehend« Berücksichtigung der ungünstigeren Ernte- ausiichten dieses Jahres in einigen Teilen de» Landes, so dem Erzgebirge und dem Vogtland. Doch hat auch eine Reihe von Kommunalverbäudrn des Niederlande» in ihren« llmlagesoll bedeutend herabgesetzt werden können. Sparkasfenumfatz Au«. Im Monat Juli sind 1099 611 Mark 12 Pfg. in 1583 Posten eingezahlt, 822542 Mark 74 Pfg. in 434 Posten zurückgezahlt worden. 34 Bücher wurden neu ausgestellt, 19 Bücher sind erloschen. Zur Brrhütung von Waldbränben. Dir Amt» Haupt mannschaft Schwarzenberg und die St ad träte vo« Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädte! und Schneeberg weisen im Hinblick ans das wieder bemerkbar werdende Ueberhand- nehinen von Waldbränden erneut auf die nachstehenden Be stimmungen des Ncichsstrafgeschbuches und des Forst- und Feldstrafgesetzes hin. K 308 des Reichsstrafgesetzbuches: Wegen Brandstiftung wird mit Zuchthaus bis zu 10 Jahren bestraft, wer vorsätzlich Früchte auf dem Felde, Waldungen oder Torf moore in Brand setzt: 8 309 des Neichsstrafgesetzbuches: Wer durch Fahrlässigkeit einen Brand herbeiführt, wird mit Gefäng nis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 9000 Mk. und, wrnn dnrch den Brand der Tod eines Mensche«, ver ursacht worden ist, mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren bestraft; 8 368 Ziffer 6 des Strafgesetzbuches: Mit Geldstrafe bis zu 600 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird bestraft: Wer an gefährlichen Stellen st« Wäldem oder Haiden, oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangendcn Sachen Feller anzündet; 8 31 des Forst- und Feldstrafgesetzes! Mit Geldstrafe bis zu 600 Mk. oder mit Haft bis zi« zwei Wochen wird bestraft: 1.) wer in gefahr- bringender Weise mit unvermahrlem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder ihm sich nähert: 2.) wer in Walde oder in gefährlicher Nähe eines Waldes brennende oder glimmende Gegenstände hstlen läßt, fortwirst oder unvorsichtig handhabt!; 3.) wer, abgesehen von den Fällen des 8 368 Nr- 6 des Strafgesetzbuches, im Walde oder in gefährlicher Nähe eines Waldes unbefugt Feuer anzündet oder ein befugter Weise angezündetes Feuer gehörig zu beaufsichtigen oder auszu löschen ««uterläßt. — Ferner wird noch darauf hingewirsen, - " - » ! —— Aus eigener Urnft. Originalronian von H. Abt. riopyrigbt Greiner L Eomp.. Berlin. lS5 N» t -Sun... (Nachdruck verboten.) .O nein," sagte Käthe HM Hast, und! an dis Kehle stieg ihr die Angst: !Jn gmcr Absicht für -en Neffen st ar der Onkel hlerhergekonrmen, 'nun ging er bsrstimmt tsort, und sie trug hie Schuld' daran., — ,»rein!, hier im Konor ist keine Zeit, von a'ndsvsm zul reden, chjs st «'S zum. Geschäft gehört, aber" — die, dunkle Glut kroch ihr bis unter die Haarwurzeln Unauf, wie sie. um ihn vollends zu entlasten, aussiprach, llvomut st? selber stich vielleicht Mißdeutung auSsetzie - „den letzten Sonntag «hoben Herr MMenhos und ich, eitlen Ausflug, Husam- nt»E gemacht." s > „Tinen Ausflug - so " sagte Jobst MüNenypf und drehe sich '.langsam n tedor zu Käthe Eilert herum. „Nun, «hoffentlich gab'» däbet keinen Gewitterguß wie gestern." „Nein, das Weiter war sehr schön," sagte ste und Grs S irnme wab auf Einmal ganz lotse. „Na, da's ist bei so einem Ausflug auch dt'o Haupt sache," gab er zurück. ' Und dann war er gegangen. Twe Hand hatte er ihr nicht noch! einmal gereicht aber zugenickt halte er ihr ganz freundlich — sehr freundlich. Und nun saß Käthe Eilert sviedor vor Ihrer Schreib' Maschine und hott« da» Gesicht im dside Hände gedrückt. wie hatte be» Onkel! seinen, Neffen gencrnnt? „Ter schöne Rudi" — da» Wort war ihr dnrch und durch ge gangen, aÄ-wär' der schön« Rudi ein änderet, ganz ein anderer all» der Rudolf Mttzlpnhps, beul sie -u kennen gewähnt hatte. ' * * * E» ging auf den Abend -u, vck machte sich R«Golls MMenhof zum Au »gehen fertig, denn noch länger dar- auf zu warten, ob dar Onkel Jobst vielleicht von seiber Väm.e, das ging .bei der Triuglichkest der Umstände nicht gu: an. Ten Hut ergreifend, wollte er. zur Stubentüü hinaus, all» draußen iin Hausflur des Onkels wohlbv- Sannier Schritt vernehmbar wurdo, und «stn entgegen eilend, zog ihn der Neffe, aufrichtig erfreut, ins Zim mer herein. ' . ! „Eben wolst' ich zu dir kommen, weil ich -ich in einer wichtigen, unaufschiebbaren Angelegenheit spre chen «nutz." „So," sage 'der Onkel, gomächlich Platz nehmend, und sah d^n Neffen mit d'er Nachdenklichkeit aus, Idle nich. einen Augenblick von ihm gewichen wach seit er das Kontor 'rvn August ÄrumrneMrainn verlassen hatte, und die ihn schließlich buch hierher getrieben. „So," wei er sagte er nichts. lTpr schöne Audi war tete auch nicht darauf, MM sich.auch nicht mit langvn «Vorreden auf, sondern kam rs,i>Ltt Kur Sprache und bekannte freimütig: „Ich lM' eilne Dummheit gemach,:. Onkel Jobst, ba» heißt, Dummheit 'ist v-telleichir etwas zu schroff au'sgedrückt, folgen stur cklfo Unbedachtsamkeit." ES tckm keine Antwort, nur! ein stummes Warten,! worin diese Unbedach.sam.keit besteche. Ter Nesse zog sich feinen MuM dicht neben den des Onkels und legte ihm 'zutraulich vis Hand aufs Kuiel ,Lch brauch' «inen guten Rat, Onkel — 's ist eine Ge- wtssen-Trage — und du warst bbch auch mall jung." Jobst Müllenhof wittert« aus wie ein Jagdhund, dem plötzlich eine Fährte aufstöht. Wo-, als« dqMuf ging'» hinaus! Und daß «S darauf hinautzlief, mach'« ihn auf einmal so guter Laune, wi» er» seit langem nich« gewesen. Aber nicht vorgreistm! RauSrücken sollte, der Junge mit dem, was er eine, Dummheit nannte und was vielleicht die gescheiteste Lat seine» Leben» Ivar. „Und weil du auch mal jung warst," fuhr der Neff« fort „wirst du auch ein Berständnt» dafür haben, tote so was auch dem Besonnensten passieren kann, wenn die Umstände danach sind." , So wartend sah ihn der Junge an, daß er * V doch wohl auch was sagen mutzte. Und Jobst Müllenhof frag te : „So.l das etwa heitzen, daß» du dich — verplempert hast?" „Verplempert" — der Neffe lächelte ein wenig und setzte sich gleichzeitig etwas steifer auf — „da» ist in bezug auf die. um die sich'» handelt, wohl nicht ganz der passende Ausdruck — aber wa» du damit andeuten will — so, damit stiMmt's schon gewissermaßen." „So — sooo" — dehnte der Onkel, und seine gute Laune erfuhr noch eine weitere Steigerung. Gefiel ihm von den« Jungen, daß der mit so wa» nicht mal in Wor'.en leichthin umsprang. Und nun setzte er sich noch uera^er auf, sah dem Onkel frank und frei in» Gesicht uns beüa m.e: „Die Wahrheit ist so ganz einig mit mir: So.l ich — vxr soll ich nicht? — Bin ich. im Grund« noch Nicht gewesen - so die» und da» hätte doch am t^nde läge en sprechen können — ich dacht" auch, daran, was du selber mal gesagt —" „Ich?" Maßlose» Erstaunen. »Mann wär" denn doj» gewesen?" , ' Lvr Neffe machte eine verwischende Handbeweaung. „Schwamm drüber? wenn du'» vergessen hast, dann um so lessec. Tann sag' mir jetzt also bloß deine Meinung Onkel Jobst, wie sich wohl einer Weiler zu verhalten bat, dec sich einer jungen Tame gegenüber -u einem Kuß. ha» hinreitzen lassen, zu dem ihm eigentlich noch kein Recht! zustand f" «Also bi» zum Küssen war'» schon gekommen, und bet so was fragt« ihn der Gpitzbub« um Rat? wa* dack Jux oder hatte er so «in« Heidenangst, wie der Erb« oukel das Trum und Dran solcher Küßl ich test auffassen könnt« ? Er zog ein grimmiges Gesicht. „Nach meiner Mei nung fragst du? Ich glaub', in so wa» weißt du besser Bescheid als ich. Zu meiner Zeit da hieß «er Ein Kuß in Ehren, und wenn da» Mädel nicht» dagegen hat —" „Die jung« Dame, Onkel," betonte der Neste noch- mal», al» läge da der Schwerpunkt.