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Auer Tageblatt : 07.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192207073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-07
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 07.07.1922
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Nr, Löt. Nur« Tageblatt und Vn-rtgn für da» rrzgebirg«. Anita-, dsn 7. «ult LützL. Abstimmung-geblete, die In den schweren Jahren der Besetzung z»- A„ssvra^ in Treue und ausöps.-rnder PUchtorsiillung den, Buterlm.de Aussprache h^te wo n^ ^osllt gedient habe«, seine» Dank au«. '«"N' zurück«estellt wird. Bon Dresden sind Pokaiich» Kuktmtatt«. D!e Pake« SM.« in Kättowitz? L d^ Zwickau'w van-rho-st. ffrm'pe und gegen dis deutschen Zeitungen Handgranaienanschbl^ verübt Kautzsch nach Zwickau abgeretst. Zn d^.r ^vilbevölke- und Druckmaterial vernichtet. Die armen Austrägerinnen TM? und 60—70 Verwundete, bei der der Zeitungen wurden verprügelt. Neben diesen Kulturtaten Lapo sechs Verwundete und zehn Vermißte zu beklagen, einzelner Bürger der ritter ichen Nation tritt würdig die Re« (Unruhe und Zurufe.) ' in Höhe von 7K Pfennig Lb Pfennig arbeit-stündlich. ordneten wir an, daß Von Dre»den drei Hun, Mittwoch abend brach in dem Grundstück derilchast-n und von Sloittchau und SHem^Schrffler Feuer au«, da« nur einen ge, «a» N.Aa-aft Naltanatfeteita-k »le Netzleruug«« Parteien tz«, Neichetag», sind »bereinaetemmen, durch einen ß«»«infa»,n Anitiativanira« die Einsetzung eine« »ati»»al»n »ßtertaa«« tzerdeüuftzhren. ««»«rdiiftu »attonalen Feiertag IP In den letzten Fahren dereita «ehrsach »erhandelt »erden, »hne daß «an sich Innerhaltz de» Parteien, dl« in de» Dache nn sich »elllo««,n »dereinstimmen, -der den -«eigneten lag einigen tonnt«, Vies, Einigung ist nun mehr erfolgt. Da soll nach dem Antrag der Parteien do» II. August, de» Laa de» vertilndung de» Verfassung, als Aatioualseieata, elng,setzt »erde«. Al« Eintauteschrlti gegen «oit,,e «traita. ve» Aanzle» hat durch die sozialdemotratikchen Minister di« vemerlschuften «»suchen lassen, »on den »«-Kündigten «tratzendemonstratlonen nn drei Vagen de» lammenden Woche Abstand gu nehmen, und t»a» nun autzenpolilischen Gründen. Da »«»lautet, datz die Ursache in «ine» Unter« »edung den An»tl«»n mit dem Vorsitzenden den Garantie« tomiteen >u suchen ist, dl« am »ienetag stattgesunden hat. Vie Entschließung de» Gewerkschaften steht noch auo. vorUiusig ist di« Mehrheit noch für Fortsetzung s strationen, Vie Konferenz de» Gewerkschnft« Kanzle» übe» die detannlen gemerkschastlichen Forderungen, di« gestern stattslnden sollte, ist abgesagt worden. Rückkehr gu« Vaterland«. Mit dem am lO. «enden Einmarsch der ReiH«wehr in Oppeln kommt deutsch gebliebene Teil Oberschlesten« wieder i unter die Fürsorge de« alten Vaterlandes. Der preußische Mi nister de« Innern, Se bering, spricht au« Anlaß diese« Tage«, der ein Tag der Trauer um entrissene« Land, aber zu gleich ein Tag der Befreiung für die deutsch Gebliebenen ist, den Beamten und staatlichen Angestellten im oberschlestschcr. Abstimmungsgebiete, die tu den schweren Jahren der Besetzung nttz klein» verstürkungen nach Zwtcka* adgtm gen. Die organisiert« Arbeiterschaft hat sich bereit» am Tftn»tag bemüht, di« Herrschaft über diese Ereignisse zu »bekommen. Die Arbeit sollte am Mittwoch wieder ausgenommen werden, aber di« meisten Kohlengruben und die Metallbetrieb« kamen nicht in vetrieb. gch wurd« von dem AEti»n«ausschuß der Gewerkschaften und Parteien angerusen, daß di« Regierung «Ve» tun soll«, um weitere» Blutvergießen gu vermeiden. E» ist aber falsch, wie die Presse behauptet hat, daß Nnksge« richtete Kreise die Macht an sich gerissen Hütten, von den zwei entsandten Kommissaren wurde Mr geraten, entweder die Vorschlag« de» Aktionsausschüsse» anzu nehmen oder mit voller Kraft vorzugehen. Ich erklärte Mich bereit, dem Vorschlag de» A-ktionsau«fchusse« gu- «»stimmen unter der Bedinoung, daß der Ausschuß die Gewähr für di« öffentliche Sicherheit übernimmt. Der Aktionsausschuß trat in Tätigkeit und verhandelte mit den Unternehmern, den städtischen Körperschaften und der Kret-hauplniannschM und erhielt die Zusicherung, , „ Z de« Vemon- daß der Ausfall der Löhne gedeckt wird. (Zwischenrufe Vie Konferenz de» Gewerkschaft«« mit d«m^ von recht»r Glatte Erpressung. Zurufe link»: Weil Sie - i Alngst hatten, daß Sie sonst Dresche» kriegten.) Mit den I Kommissaren wurde vereinbart, wenn bi» 8 Uhr abend« der einzelner Bürger gterungselbst, indem sie in urdcutschenStädten, wieGran- denz, Kulm und Bromberg die deutschen Schulen zum 1. Januar 1928 schließen will. Eo leicht find die Deutschen aber doch nicht auf polnische» Niveau herabzudrückenI Verve für di« Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich Gustave Herve tritt Wetter mutig sür eine Aus söhnung zwischen Deutschland und Frankreich ein. Im Gegen- satz zu andern Politikern in Frankreich, die dasselbe Ziel ver- folgen, will er nicht nur nehmen, sondern auch geben. Einem demokratischen Deutschland sollen Danzig und die Deutschen Kolonien zurückgetzeben werden, Frankreich soll aus die Abstimmung im Saargebiet verzichten. Auf einer solchen Grundlage kann eine Verständigung gesun den werden, wenngleich in den Vorschlägen HerveS von dm anderen Deutschland geraubten Gebieten noch nicht die Rede ist. Neuer Zufluß füg di« französische Besatzung-armee. In dem besetzten Rheinland werden zahlreiche, aus dem Innern Frankreichs eintreffende Rekrutentransporte auf die Truppenteile verteilt, um die im Herbst zur Entlassung kommenden Mannschaften zu ersetzen. Die Franzosen den ken also offenbar garntcht daran, die/Höhe der Besatzungsarme zu verringern, obwohl sie fast doppelt so hoch ist, als'nach dem Rheinlandabkommen zulässig scheint. So wird Deutsch land für unproduktivev Zwecke tmnier weiter ausgesogen. Vertrauensvotum sür die englische Regierung. Im eng lischen Unterhause fand eine Debatte über die Politik in'Paläs- tina statt, der ein Weißbuch über die Beziehungen der Araber und der Juden zu Grunde lag. Die Regierung erhielt ein Vertrauensvotum mit 292 gegen 25 Stimmen. Die große Mehrheit ist deswegen von Bedeutung, weil das Oberhaus vor ein paar Wochen das Palästinamandat in seiner gegenwär. tigen Form mit 60: 29 Stimmen verworfen hat. Von politischer Entscheidung ist bei diesem Gegensatz natürlich die Meinung des Unterhauses, das' auf diese Art die Errichtung einer jüdischen Heimstätte billigt. Minister Lipinski über äie Vorgänge in Zwickau. Aus dem sächsischen Landtag. vor Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen Sitzung gab Minister Lipinski eine Darstellung der Vor gänge tn Zwickau. Ter Minister erklärte r In der Presse sind eine Reihe von Mitteilungen über die Vorgänge in Zwickau veröffentlicht worden, an die sich eine Masse von Gerüchten angeknüpft bat. An die Regierung ist außerdem vielfach die Frage gerichtet worden, welche Maßnahmen sie ergriffen hckbe, um diesen Vorgängen entgegenzuwirken. Hierzu möchte ich kurz folgendes sagen: Am Dienstag abend nach Schluß des Land tages hat die Negierung die ersten Mitteilungen von den Vorgängen in Zwickau erhalten. Dis bisherigen Ermittelungen haben ergeben, daß die Demonstrationen in Zwickau würdig und ruhig verlaufen sind, daß sich aber nach der Demonstration Personen gegen den Vorsitzenden der Tteutschnationalen tn Zwickau gewandt haben, und daß eine ander« Gruppe, unabhängig von dieser sich gegen die Polizeiwache gewandt habe mit der Aufforderung, daß die bei der städtischen Polizei dele- lierte grüne Polizei von der blauen Polizei nicht unter stützt werden dürfe/ Nachdem die» abgelehnt worden war» ist die Polizeiwache im Rathause ge stürmt worden. Daraufhin ist von der Lapo Schuh «Pb-len worden. Der Schutz ist gewährt, aber nicht auSgesÜhrt worden, weil auf dem Wege zum Rathause! die Polizei umringt, zum Teil entwaffnet und.zum Rückzug gedrängt worden ist. Tie Folge da- von war, datz sich' nunmehr der Kamps gegen die Kaserne der Lapo richtete. Am Menstag abend sind verschiedene Angriffe auf die Kaserne erfolg«, die zum MndrÄckvn de» Kasernentore» führten. Unter Gebrauch der Waffen wurde der Angriff abgewehri. Da die Lapo völlig in der Kaserne abgeschlossen war, Von Staät unä Lanci. Aue. 7. Juli 1922. GeHsmangei- Die Retchsbanknebenstelle Aue teilt uns mit, daß da- Reichsbank-Dtrektortum alle Mittel in Bewegung setzen wird, um dem gegenwärtig Herr- scheuden Geldmangel abzu helfen, der nur auf den Streik in der RetchSdruckerei zurückzusühren ist. Roter Kreuztag in Aue. Das sächsische Rote Kreuz benö tigt zur Durchführung seiner seit Friedensschluß übernom menen Arbeiten große Mittel. Dieser Bedarf ist um so höher, je mehr die Not in allen Kreisen der Bevölkerung wächst. Im Vertrauen aus den'im Kriege ost bewährten Opjersinn unseres sächsischen Volkes hat daher, wie wir schon wiederholt mit teilten, bas Sächsische Rote, Kreuz und der Albertverein vom Ministerium deS Innern die Genehmigung zur Abhaltung eines allgemeinen Rotkreuztages erhalten. Es.werden dazu in Aue am 10. Juli tz,au s < und Straße ns ammlungen und am13. Juli Volksltedervorträge der Auer Ge sangvereine auf dem Stadtpark stattfinden. Der Albertzweig- verein veranstaltet, wie ebenfalls bekannt ist, morgen zu Gunsten des Roten Kreuzes einen Theaterabend im Saale des Bürgergarten. Das Rote Kreuz betätigt sich heute auf allen Gebieten, welche die Verhütung^ Bekämpfung und Linderung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sittlichen Not be zwecken. Daß Rote Kreuz muß d'L dazu erforderlichen Kräfte ausbilden und ausrüsten, um bin den genannten Notständen helfend eingretsen zu können. Deshalb sprechen wir die herz liche Bitte aus, diese Zwecke durch Stiftung einer namhaften Spende zu unterstützen. Es wird gebeten, die Beträge entweder an die Haupt kanzlet des St ad trat es in Aue mit dem Vermerk Für das Rote Kreuz zu überweisen oder den Sammlern am. Montag, den 10. Juli zu übergaben. 33 Grad Celsius im Schatten. Die Hitzewelle die zur Zett über uns hinnnggeht, scheint am gestrigen Donnerstag ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Das Thermometer zeigte nach- mittag 4 Uhr 33 Grad Celsius im Schatten, dabei wurde man in den Straßen wie von einem Samum umfangen, sodaß man ganz umsonst ein Heißluftbad nehmen mußte und der Schweiß einem nur so aus den Poren drang. Im Gegensatz zu dieser fürchterlichen Hitze regnete es heute.. Wenn die Wettervoraus sage zutrisft stehen uns noch mehr Regenfälle mit Abkühlung in Aussicht. Eine längere Regenperiode soll aber'nicht folgen. Erhöhung der Löhne der Gemeindearbeiter. In den Ver- Handlungen am 4. Juli 1922 zwischen dem Arbeitgeberver band Sächsischer Gemeinden einerseits, sowie dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, dem Metallarbeiterverband und dem Zentralverband der Maschinisten und Heizer andererseits ist vereinbart worden, den Lohn des volljährigen Handwer kers in der Ortsklasse A vom 1. Juli ab um 5 Mark, demnach ans 2 5,ü 0 M nrk pro Spinde zu erhöhen. Gleichzeitig ist ein neues Lohnschema vereinbart worden, nach den» die Löhne aller Arbeitergrnppen in ein bestimmtes Prozent verhältnis zu dem Lohn eines Handwerkers In Ortsklasse A ge setzt werden. Hiernach werden an die volljährigen Gemeinde arbeiter folgende Löhne gezahlt: Ortsklasse Handwerker Angelernte Arbeiter Ungelernte Arbeiter Facharbeiterinnen Ungelernte Arbeiterinnen ReintgungSfrauen Hierzu tritt noch die Kinderzplage und die Frauenzulage in Höhe von i Freiberg, 6. Juli. Zum Ehrenbürger der Berg, akademte Freiberg wurden am l. Juli ernannt: Ober bergrat Dr.-Jng. E. h. R. Waldaus in Dresden, Berg- und Hütteningenieur F. G. Horning tn Neuyork, Dr.-Jng. E. h. F. tzeberleinin Zürich, Dr.-Jng. E. h. K. Sorge tn Berlin, Präsident de« ReichSverbandc« der Deutschen Zndu- stete. Oberlnngmitz, S. Juli. Schwere« Brandunglück. woch abend brach in dem Grundstück de« Glasermetster« geringen Teil deS Te- !. Juli ersol- die Ruh« nicht wieder hergestellt sei, die staatlichen ... .l kommt der Machtmittel angewendst werden sollten. Gegen 9 Uhr tn den Besitz und abends 'halte die organisierte Arbeiterschaft einen Ord- nungS- und Patrouillendienst eingerichtet. Die Plün derungen, Vie am Nachmittag begannen, konnten un- «erdrückt werden. Di « Ruhe 1 st also wteder her - " gestellt.. Wer die Schuld trägt, konnte bisher noch nicht sestgestellt werden. Ich stimme dem au, daß A B T 2b.b0 L4.K0 23.50 24.20 28.80 22.80 23.20 22.80 21.30 17.— 18.80 1K.S0 Iö.80 14.70 14.10 14.— 13.K0 12.90 bäudr« tn Asch« legt«. Frau Schesfler, welch« da» wert volle Federvieh retten wollte, wurde von der etastürzenkn Trepp« zu Boden geschleudert und ist verbrannt. Ihr Leich« konnte man erst nach Löschung de» Feuer» au» der Trümmern hervorholen. Eine mit im Hause wohnend« V^. wandt« ist bewußtlos tn» Krankenhau» gebracht worden. Marknenkirche«, S. Juli. waffen-undMunitton«. sund. In einer Schleuse am Breitenfelder Weg« wurde am Sonntag früh eine b0 (Kilo schwere Kiste gefunden, in der sich bO Mehrladeptstolen und NOO Patronen im Wett« von etwa bO OOO Mark befanden, und'polizeilich beschlagnahmt. velsaltz i. 6. Juli. Etnejugendliche Brand- sttftertn, da« lS jährige Dienstmädchen Fehrmann, wurde hier festgenommen. Um au« dem ihr nicht zusagenden Dienste zu kommen, versuchte die F. schon vor einiger Zett, in der Bodenkammer ihrer Herrsch« t einen Brand Hervorzurusen, die angezündete Holzwolle war jedoch wieder erloschen. Eben so gelang e«, da« von dem Mädchen tn einem Schuppen tn Brand gesteckte Heu vor der Völl gen Vernichtung zu bewahren und auch da« Gebäude zu retten. Juli. Etnejugendlich'eB jährige Dienstmädchen Fehr, wurde hier festgenommen. Um au« dem ihr nicht zusagenden Dienste zu kommen, versuchte die F. schon vor einiger Zett, in der Bodenkammer ihrer Herrsch« t einen Brand hervorzurufen, die angezündete Holzwolle war jedoch wieder erlosch,.... so gelang e«, da» von dem Mädchen tn einem Sch Brand gesteckte H< und auch da« Gk Vermischtes. Röntgenstrahlen gegen Heuschnupfen. Da« Heufteber plagt tn diesen Sommertagen wieder viele Menschen, die ver geben« Heilung suchen und gerade tn der schönsten Jahreszeit da« Zimmer hüten müssen. Ein Pariser Arzt, Dr. B areat, behauptet nun, daß e« ihm gelungen sei, diese Krankheit, die erst tn neuester Zett näher erforscht wurde, zu heilen. Er ver- wendet dazu Radium oder Röntgenstrahlen. Als er sich mU der Verwendung der Röntgenstrahlen gegen Hautkrankheiten beschäftigte, fand er, daß die Nerven seiner Patienten durch diese Behandlung beruhigt wurden. Das brachte ihn auf den Gedanken, auch beim Heufieber die Behandlung mit diesen Strahlen zu versuchen. Er stellte fest, daß sowohl Radium, al- cmch Röntgenstrahlen, die auf die Nasenflügel und die Augen die Hauptpunkte, die von den das Fieber hervorrusenden Pol len angegriffen werden, einwirken, den Leidenden große Er leichterungen verschaffen. Er benutzt aber lieber die Röntgen strahlen, weil sie leichter zu verwenden und noch wirksamer sind. Die Strahlen gehen durch einen Aluminiumsckirm; die Patienten werden etwa 4 Minuten behandelt, und diese Be handlung wird vier- oder fünfmal in Zwischenräumen von einer Woche vorgenommen. Eine vollkommene Heilung des Heuschnupfens ist zwar damit bisher noch nicht gelungen, aber die mit Röntgenstrahlen behandelten Heufieberkranken find wenigstens für den einen Sommer geheilt und in dieser Zett gegen weitere Ansteckung immun. Wagner« Flügel. Ein amerikanischer Soldat hat Wag ners Flügel entdeckt, der 48 Jahre lang in dem kleinen Wohn zimmer eines alten Berliner Musiklehrers gestanden hat. Bor etwa b8 Jahren machte der König von Bayern den Flü gel Wagner zum Geschenk. ES war die erste Gabe an den Meister, der damals unter den rücksichtslosen Verfolgungen seiner Gläubiger litt. Der Flügel blieb der ständige Begleiter des Komponisten tn der Villa am Starnberger See, später tn einer Villa tn München, in Triebschen, wo Wagner viele Jahre mit Cosima zubrachte, die er hier schließlich heiratete und während der ersten wenigen Vorbereitungsjahre in Bayreuth. Der Soldat, der das Instrument Wagners auffand, war ein gewisser Richard Prasser aus Neuyork. Er entdeckte eS bei dem Musiklehrer Theobald Günther, der tn der Familie Bechstein, dem bekannten Pianöerbauer, Unterricht erteilt hatte. Im Jahre 1874 machte Bechstein Günther das Instrument zum Geschenk, und seitdem verblieb es in dessen Wohnung. Ueber die Echtheit des Instrumentes können Zweifel nicht de- stehen. Der Flügel MagnerS soll noch in diesem Monat in Amerika eintreffen. Selbstmord de» Frauenmörder« Großmann. Bei der Eröffnung der Verhandlung im Prozeß des Frauenmörder» Großmann in Berlin machte der Vorsitzende die Mitteilung, daß Großmann sich etwa eine Stunde vor Beginn des Termins in seiner Zelle vas Leben genommen habe. Er hatte die wenigen Minuten benutzt, die ihnk hei der Ablösung de» Wachpersonals zur Verfügung stunden, und sich an seiner Zim- mertüc mit einem Strick erhängt, den er aus seinem Bettzeug sich gedreht hatte. Bankrotte Gemetnde. Au» Gelsenkirchen wird berichtet: Nach Mitteilungen tn der GemeinderatSsttzung sind die finan ziellen Verhältnisse der Gemeinde Rotthausen so trostlos, daß sich Rotthausen nur noch bis zum 1. Oktober über Wasser halten kann. Da mehrere Gemeinderatssihungen, in denen der Haushaltplan beraten werden sollte, beschlußunfähig waren, hat nach dem Gesetz jetzt die Aufsichtsbehörde die Zwang»- etatisterung vorzunehmen; mit anderen Worten: Rott hausen kommt unter Kuratel. Bier Personen tödlich überfahren. Aus Bürbach (Wests.) wird gemeldet: Ein Landwirt, der mit seinen fünf Kindern auf einem Fuhrwerk Heu holen wollte, forderte an der Schranke den Wärter auf, ihn noch vor der Durchfahrt des Zuges vor beizulassen. Der Wärter kam dem Wunsche nach; die heran- brausende Lokomotive erfaßte das Fuhrwerk, tötete den Lan d- wirt und drei seiner Kinder, die gräßlich verstümmelt wur den; das vierte 'Kind wurde schwer, das fünfte weniger schwer verletzt. Zerstörung eine» italienischen Luftschiffe». Wie der Torri - era della Sera meldet, ist ein italientscbes SchuIluftschiff, von Tarent kommend, vom Sturme überrascht und gegen die Küste von Calabrien getrieben worden. Bei dem Versuch, die Rückkehr auszuführen, überschlug sich das Luftschiff und geriet in Brand. Der Kommandant deS Luftschiffe» und andere Offiziere, sowie Admiral Salazer konnten sich wir durch ein Wunder retten. «iMiM aigiao DiMtWtijtzei, Auf dem Bahnhof de« breisgauischen Städtchen» StaUsen ereignete sich eine» schönen Juniabend« folgende» Stückchen: Der Stations beamte gab beim Acht-Uhr-Zug dem Zugführer mehrmals da« Zeichen zur Abfahrt, Watz aber von diesem nicht be folgt Kurve. Drr Zugführer und der Schaffner riefen immer wieder da« bekannte Fertig!, worauf der Tta- tionsbeamte ironisch schrie, seinetwegen können sie je. ganz, ruhig dableiben, er haß« schon mehr wie einmal da» Abfahrtszeichen gegeben. Endlich wurde ihm die St uation klar? e» ging ihm «in Licht aus. Eiligst de- gab er sich tn seinen Tienstraum und wechselt« die blaue Kopfbedeckung mit der roten Dienstmütze. Nun befolgte der Zugführer da« abermal« gegebene Zei chen zur Abfahrt sofort mit den Worten! Ta könnte ja jeder winken!
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