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vu« Tageblatt und vnzetarr stlr da» Grzgedirgr. Mittwoch, den v. gult 1»M. Unabhängig« und Kommunisten allerlei Anträge stellten und daß die Lmtschnationalen dahet nicht zurückbletben wollten. Die Anträge wurden im wesentlichen abgelehnt. Lite dritte Lesung aber wurde vertagt. Da» Gleiche ge schah wegen der schwachen Besetzung de» Hause» beim Gesetz, zur Durchführung de» Art. 18 der Reich-Verfas sung. Bereit» gegen S Uhr wurde die Sitzung abge- vrioche». Hmt» Mjt da» Gesetz »Um Schutze der Nepub ltk auf der Tagesordnung, da» die Ursache war, weswegen man gestern so frühzeslig Schlich machte. Die Fraktionen, die den Wortlaut »um Teil nach nicht kann ten, wünschten Gelegenheit zu Haden, ihn im einzelnen zu studieren. Man erzählte sich Adrigen», daß von ge werkschaftlicher Sette» der Regierung mitgetetlt worden sei daß die Gewerkschaften in dem Gesetz nicht die Er füllung der Forderungen erblicken könnten, die sie vor wenigen Tagen ausgestellt hätten. Auch verschieden« andere Umstände mutzten in dem Sinne gedeutet werden daß die innenpolitische Lage noch wett von der Klärung entfernt ist. ttlekne pstttiseh« Meldungen. Ma» Deutschland schon gezahlt hat. Ans ein« Anfrage dea kommunistischen Abg. Marrel Lächln ant wortet« der französisch« Finanzminister, seit dem Waffen stillstand bi» «nde Mär, 1922 leistet« D««tschland Sold- zahlungen im v«trag« von 1426 Millionen Goldmark und Sachlieferungen im Betrag« von 2958 Millionen Eoldmark, im ganz«« also 4384 Million«« Goldmark. Davon erhielt Frankreich in bar 140 Millionen Eoldmark und an Sachlieferungen für rund 1170 Millionen Goldmark. Hierzu kommen di« Lieferung«» in Loldmark für di« Rheinarmee im Betrag« von 560 Millionen, wovon auf Frankreich 285 Millionen entfielen. Der Arbeitsplan de» Reichstages. Die Reichstags- orten werden, wie der demokratische Zeitungsdiensi hört, rühestens am Donnerstag nächster Woche beginnen. Die lau- ende Woche dürste vollkommen ausgefüllt werden durch dir rein politischen Erörterungen über das Schutzgesetz für die deutsche Republik und durch kleinere Vorlagen. Zwischen den Parteien gehen die Erörterungen über die Erweiterung der Regierung einher. Die Mehrheitssozialisten sind noch nicht offiziell mit einem Anträge auf Hinzuziehung der Unabhän gigen zur Regierung hervorgetreten. In der nächsten Woche wird das Gesetz über die Zwangsanleihe fertiggestcllt werden müssen. Die Anträge auf Reform der ErbschafS - steuer und Aendcrung der Einkommen st em er werden im SteuerauSschuß vorberaten werken. Besprechung zwlfchen Lbert und Wirth. Reichspräsident Ebert hat mit dem Reichskanzler Dr- Wirth die politische Lags eingehend besprochen. Es ergab sich dabei vollste Uebereinstimmung in der Beurteilung. Namentlich ist man einmütig darin, bah das Gesetz zum Schutze der Republik eine dringende Staatsnotwendigkeit und dessen beschleunigte Erledigung durch den Reichstag unbedingt geboten sei. Da« Befinden de» Reichswehrminister» Dr. Gehler hat sich soweit gebessert, das; der Wehrminister hoffen darf, Ende dieser Woche die Amtsgeschäfte wieder in vollem Umfange wahrnehmen zu können. Auch in der Zett seiner Krankheit hat er dringende Angelegenheiten vom Krankenbett aus per- sönlich erledigt. In diesen Tagen weilten der Reichspräsi dent und der Reichskanzler bei ihm zu Besuche. Der Ueberfall auf Harden. Die von der Berliner politi- scheu Polizei sofort nach dem Ueberfall auf Maximilian Harden nngestellten Ermittelungen ergaben, daß bet dem Anschlag zwei Personen mitwirkten. Von den übern wurde einer ergriffen, dem andern ist die Berliner Polini "nf der Spur. Die Täter entstammen ähnlichen Kreisen wie die Mörder Rath en ans. Der Festgenommcne ist Mitglied des aufge lösten Verbandes nationalgesinnter Soldaten. Bei der Tat trug er als Krawattennadel ein Hakenkreuz. Die Verletzungen Maximilian Harden« sind ziemlich sch «er,,aber nicht lebensgefährlich; er hat sieben Hieb« über den Kops In halten. Da« Garantiekommite« beftthlt. Wie bekannt wird h da- Garanttekomttee der Entente, mit 'dessen Konrroä» der deutschen Finanzen da« deutsch« Netch«kabtnett sich ent- gültig einverstanden erklärt hat, der Reich « bank verbö te n, daß sie zur Stützung de» deutschenMarkkurse» Devisen hergtbt. VW Entente fall di« K»hlenleist»ng«n ventfch- land» ermäßigen, «nf Antrag de» preußischen Staat». Ministerium» will di« N,ich»r«gi,rnng sich demnächst mit de» Kohlenfrage Deutschland» befassen, da dl« »«fahr »ine« Kohlennot fär den Winter besieht. E» soll beltz^i Entente der Antrag ans Ermäßigung d«r Kohl«nli«f,rungvv nach Verlust de» wertvollsten Teile» von Oberschlesien ge stellt «erden. Umbildung de» englischen Kabinett». Der politische Berichterstatter der Daily Mail meldet, daß eine wichtige Umbildung de» englischen Kabinetts geplant werde. Cs ver lautet, daß die davon betroffenen Mitglieder Lord Eurzon, Lord Balfour, der Präsident de» Handelsamtes Baldwin, der Staatssekretär de» Innern Shortt und der Parlaments, sekretär des Schatzamtes Mac Lurdy seien- Man könne an nehmen, daß Balfour das Amt des Staatssekretär» des Aeuderen endgültig übernehmen werde. Uon Staät unä 2anc1. Aue, b. Juli 1V22 Die Demonstrationen in Sachsen. In Leipzig, Chemnitz und Dresden sind, wie von dort drahtlich gemeldet wird, die gestrigen Demonstrationen mi großen und ganzen ohne ernste Zwischenfälle verlaufen, wenn es auch verschiedentlich zu Störungen kam. Dagegen kam es zu ernfteu Zusammenstößen in Zwickau. Drahtlich ersahren wir darüber, daß Demonstranten die Polizei- wache auf der Leipziger Straße und die Hauptwache aus dem Markte > auöräumtvn und sich derWassen bemächtigten, woraus es aus dem Markte zu Zusammenstößen zwischen der Menge und der Sipo kam, die den Markt räumen wollte. Dabei fiel der erste Schuß, es wurde ein Arbeiter getötet. Die Menge feuerte Kun aus die Sipo, wobei e» mehrere Schwer- verletzte gab. Die Sipo rückte nun in die Kaserne ob, die wäh rend der Nacht von der Menge belagert wurde, wobei es wieder- holt z»f Schießereien kam. Im Krankenhaus liegen 18, »um Tetl sehr schwer Verletzte, im krankenstift und iui Lazarett wurden über SOLeichtverwundete verbunden. Ausschreitungen in Zittau. Zu schweren Ausschreitungen kam es am Dienstag gelegene lich der Demonstration auch in Zittau. Nach einer Versamm lung auf dem Marktplätze zogen die Demonstranten auf dte Schützenwtese, nahmen den Schützen sämtliche Gewehre weg und zerschlugen sie. Beim Zuge durch die Stadt entfernten sie sämtliche Hoheitszeichen, zer schlugen Firmenschilder und übermalten sie. Am Abend "zogen sie vor das Amtsgericht und versuchten, die Gefangenen zubefreien. Hier trat ihnen Sipo entgegen und zerstreute die Menge. Sonst ist es in der Lausitz zu Zusammenstößen Neue GesetzeSvorlageu. Die Regierung ließ hem Landtage soeben den Entwurf eines Gesetzes über Aufnahme einer 5 0 0- Millionen- Anleihe zur Förderung des Woh - nungsbaues zugehen. 8 1 lautet: Die Staatsregierung wird ermächtigt, zur Förderung des Wohnungsbaues eine An leihe bis zu 500 Millionen Mark auszunehmen. — 8 2. Zur Verzinsung und Tilgung der Anleihe sind die Erträge der Wohnungsbauabgabe nach dem RetchSgesetz vom 26. Juni 1921/ 6. März 1922 und dem sächsischen Gesetze vom 2. Juni 1922 zu verwenden. — Weiter ging dem Landtage der Entwurs eines Gesetzes über eine weitere Aenderung der Kosten- ordnung füpRechtsanwälte und Notare zu. Da« W. 1S4 Vwbiknecht, Luxemburg usw. von den Deutschnattonalen angestkfttt seien. Abg, Geifert (T«m.) i Die Mord- raten werden gedeckt durch rin« große Geheimorgantscv tion.' Thutschnationckl» Blätter hätten täglich dte Massen aufgewühlt. Ma» Unglück unsere» Volke« sei der der- lorcne Krieg. Die Republik müsse geschlitzt werden, dee- halb seien auch AuSnahmemaßnahmerl am Platz. Seine Partei sei mit den Maßnahmen der Regierung »uw! Schutze der Republik einverstanden. Aba. Heß.letn (Zentr.) verliest »in« längere Reihe unzähliger Zitate au« deutschnattonailen Zeitungen, mit denen er den Rach» Wei« für dte Schuld der Trutschnattonalen an dem Mord führ«! WM. i Mwisie» de» Innern LIpineki: Di« Mordorganisativn habe auch nach.Vuchsen her- eingespielt und der Mordplan sei in Freiberg und TireSden au «gearbeitet worden. Er geht astf die Frei berger Wasfenfunde «in. Bei den Wassensunden in Rade berg ergab sich, daß die Vrgesch noch bestimmt Wetter, besteht. Weiter betont der Minister, daß er seine An griff« nicht nur gegen dte Tieutschnattonale, sondern auö gegen die Mutsche Volkspartei richten müsse. Wenn ma: ihn mit Enthüllungen nicht so verlacht und verhöhnt hätte, dann würde der Mord an MMenan nicht vor gekommen sein. Weiter erzählte der Minister, daß cm' dem Bahnhof Chesttnitz-Allendorf ein Sitten tat vost einem bewaffneten Zivilisten, dem man den Offi zier angesehen Wbe, a!uf ihn geplant gewesen sei. M Minister gibt dann weiter bekannt, daß heute nach de demschvölkische Schutz- und Trntzbunb, der deutschnatio nale JugendbUnd und der Bund der Aufrechten verboten und aufgelöst werde. In vorgerückter Abendstunde hielt dann der Abg Uudar (So».) noch eine «iustSudlge Rede Als dann der Abg. Kreisma n n (Dull.) um Rednerpult erfch'lnt erhebt sich auf der- linken Veite ein wüster Tumult. Mit allen Mitteln Wird versucht, den Redner am Spre chen hu verhinderst, und nach geraumer Zeit gelingt es dem Präsidenten, Ruhe zu schaffen, so daß Abg. Krell mann, Ku dessen Schutz sich einige Abgeordnete der deutschnattonalen Fraktion ebenfalls mit auf die Redner- tribüne begeben müssen, endlich doch, aber fortgesetzt unterbrochen, sprechen kann. Nächste Sitzung: Mitt woch, den ö. Juli, vorm. S Uhr. Deutscher Reichstag. Di« gestrige Reichstagssitzung stand ganz unter dem Eindruck der kommenden Entscheidungen aus innenpoli tischem Gebiete, die einerseits durch das Gesetz zum Schutz der Republik, daneben aber durch die Ankündi gung -er Unabhängigen Schwenkung hinsichtlich ihrer Beteiligung an der Regierung erzwungen werden dürf ten. Auf-der Tagesordnung standen zunächst Kleine An fragen, wobei sich der Kommunist Heidemann wieder einmal den Spaß machte, gegen die Auslieferung des Italieners Boldrini zu protestieren, die doch längst zu den erledigten Tatsachen gehört. Daraus folgte die zweite Beratung des Gesetzentwurfes über den Rapallo vertrag. dessen Annahme namens der Sozialdemokraten Braun-Franken empfahl. Auch hier betätigten sich die Kommunisten wieder als Kritiker der Zeit, indem der Abg. Stöcker Scheidemann dafür zur Rechenschaft zog, daß er früher nicht gewagt, mit den Sowjelrusse.n einen Vertrag zu schließen. Erst die bürgerlichen Minister Si mons und Rathenau hätten dazu den Mut aufgebracht. Ter Vertrag wurde dann gegen wenige Stimmen der Deutschnattonalen in dritter Lesung endgültig angenom men. Ter Abschluß der zweiten Beratung des Arbeits nachweisgesetzes wurde dadurch verzögert, daß.auch hier 2lur eigener Lirnft. Originalroman von A. Abt. Oopxnzkt Greiner L Tomp., Berlin. tt« gortsetzung.) ^Nachdruck verboten.) „Bitte, Herr Müllenhof, wollen Sie mir die aus- gefertigten Listen zum Kopieren geben," sagte im Laufe des Vormittags Fräulein Eilert, und wortlos reichte er ihr das Betreffende zu. Er hatte ein nachtragendes Gefühl gegen sie, als hätte sie an seinem Kater dte eigentliche Schuld. ! Dte Mittagspause kam, und er dachte nicht daran, noch einmal irgendwelche Annäherungsversuche bei ihr zu machen, obwohl dte Gelegenheit dafür sich günstig zeigte. Die anderen waren bereits gegangen, nur Fräu lein, Eilert saß wie gewöhnlich noch an ihrem Platze, als auch er, der eine begonnene Zahlenkolonne erst noch vollends heruntergcrechnet, mit einem kurzen „Mahl zeit" gleichfalls zur Tür hinüber wollte. Tu hielt ihn ein: „Ach, bitte, noch einen Augenblick, Herr Müllenhof" zurück, und ohne besondere Beflissenheit trat er an Käthe Eilert» Pult Heran. Dort lag, was sie von seinem heutigen Tatzewerk kopiert, und aus eine der, von ihm auSgeferttgten Be rechnungen deutend, sagte sie liebenswürdigen Tones „Hier ist Ihnen ein kleiner Irrtum unterlaufen den.Sie vielleicht mit eigener Hand korrigieren." „Irrtum? Sie meinen, ich hätte mich verrechnet?' fragte er beinahe grob. ,.Jawohl, das meine ich," lächrlte sie. „Irren lst ja menschlich, aber wenn'» im Hauptbuch eingetragen wür de, wär's doch unangenehm." ! Noch während sie sprach, hatte er da» bezeichnete Blatt hoch gerissen, überflog e», erkannte, daß,der „kleine Irrtum" ein grober Schnitzer war und warf dav Blatt wieder aus den Tisch zurück. .MlerdingS, da» ist ein Verschreiben. Und da» ha ben Sie beim Kopieren gleich herauSMunden?" ,Hch hab'» beinah« unbewußt in der Gewohnheit, dte Posten nochmal» nachzurechnen." „Also so 'n« Art Oberkontrolleur und Geheim- öeiektiv — da sind Sie ja allerdings für Herrn Bröm- /nelmantt eine unschätzbare. Kraft." Sie schien das Beißende in seinen Woncn nicht zu empfinden und sagte ruhig: „Wenn man länger in einem Geschäft angestellt ist, so beginnt man sich ganz von selber mit den Interessen der' Firma solidarisch zu fühlen." „Aha, darum also opfern Sie auch dem Geschäfts- imeresse so viel von Ihrer Mittagspause, denn ich hab's schon mehrfach konstatiert, daß Sie hier beim Fortgehen stets die letzte und beim Wiederkommen dte erste' sind," sagte er mit dem gleichen, bissig schnöden Ton. „Ich gehe über Mittag überhaupt nicht fort, hab' mir'S von Herrn Brömstwlmann erbeten, daß ich hier bleiben darf. Aber Sie. sollten sich jetzt nicht länger ver säumen." „Nee. Besten Tank! Mahlzeit. Mahlzeit!" Nr war Mm Kontor hinaus. Tie arrogante Pute hatte M verabschiedet — reinweg hinausgeworsen-. Nein, nur korrekt hatte sie sich benommen, tadellos korrekt. Er aber war ein Flegel gewesen. Kaum ein Dutzend Schritte hatte, er gemacht, da kam ihm .das so überzeugend zum Bewußtsein, daß er am liebsten gleich auf der Stelle umgekehrt wäre, und sich für seine Flegelei entschuldigt hätte. Ta» tat er zwar nicht, sondern begab sich zunächst zu seinem Mittagessen, aber sobald das erledigt war, Mte er in das Geschäft zurück. , Wieder hörte er schon' von. draußen dte Schreibma schine klappern. Trieb sie das Geschäftsinteresse so weit, daß sie sich überhaupt keine Papsen gönnte? Oder machte sie vielleicht Ueberstundcn? Sie saß ganz in Ihre Arbeit vertieft und wandte erst zu flüchtigem Aufblick den Kopf herum, als er schon Halbweg» vor ihr stand. ES zuckte über ihr Gesicht, da war er vollend» zu ihr hinge eilt und hatte eine schöne, langgestielte Rose ihr aus dte Schreibmaschine gelegt. Tann stand er da, den Kops demütig geneigt, dte Augen sichend zu ihr erhobest, dte Hände bettelnd ge faltet und sah so bildhübsch, so liebenswürdig und g.e- winuend au» daß der unmutige Schatten, der übe,: des Mädchens Stirn gehuscht, dähinsthwand und einem lei sen Lächeln Platz machte, während sie kopfschüttelnd fragte: „Aber Herr Müllenhvf, was soll das heißen?" „Tas soll durch die Blume heißen, daß ich mich zürn Tank §afür, daß Sie mir einen Rüffel ersparten, ganz unqualifizierhar benommen habe. Aber Nh will'» auch ganz gewiß nicht wieder tun." Jetzt glich er einem kleinen dummen Jungen, der sie treuherzig und doch voller Durchtriebenheit ansah. Käthe Eilert lachte, nahm die Rose Und roch daran. „Brav von Ihnen. Aber der gute Vorsatz Hätte mir auch gtnügt, die Barauslagen hätten Sie stcb sparen können." Er nickte schwer. „Ja, auf meine vier Zehntel Schöneberger Schloß»« bräu Hab' ich heute mittag verzichten müssen. Aber der Mensch muh auch mal ein Opfer dringen können." „Tas muß er," bestätigte sie. „Doch Ihre Mittags pause. brauchten Sie nicht auch zu opfern. ES ist erst fünf Minuten nach eins." ' < „O bitte, das ist kein Opfer? da- ist eine Belohnung, dis ich mir zudiktiere," gab er Leck zurück und sah dm Kontoristin mit einem jener Blicke an, darunter WEG jedes kleine Mädchen windelweich geworden war. Doch Käthe Eilert wurde nur ernst, legte dte Rose au» der Hand, dte Finger wieder, auf die Tasten ihrer Schreibmaschine und sagte: „Tann muß ich, ober bitten, daß Sie sich an ihrem eigenen Pult belohnen, denn ich habe noch zehn Seiten zu kopieren." ES war, als hörto er gar nicht, wc»i> sie sagte. Vetni Augen ruhten aus ihren Händen. Ktnderkleine, rund lich weiße Grübchen'hände mit spitzen Fingern und rosi- gest Nägeln. So mollige Hände — wie gemachit humi Siretchein und Küssen. Jetzt aus einmal aber, al» ob sie dariun wollten, wie sie Verwegenheiten abzuwehren verstanden — hui, wie dte weichen, zärtlichen ginger mit zornigem Ruck gleich Katzenkrallen sich plötzlich krümmten und nun — tipp itpp — tipp — ordentlich wü tend .beginnt die Schreibmaschine zu klapper» — wah stehst du noch immer da — scher' dich fort — tipp tipp!